Beiträge von gwspom

    Guter Punkt. Müssen wir schauen, aber die nächsten Jahre werden vermutlich nicht mehr als 50% gehen mit 2 Kindern. Zumal die Gesundheitsbranche leider auch nicht gut bezahlt, bei gleichzeitig relativ harter Arbeit und Schichtdienst.

    Aber bezogen auf deine Aussage, ja, müssen wir natürlich im Blick haben. Erhöht sich das Jahresbrutto, müssen wir auch unseren Beitrag erhöhen. Danke für den Hinweis.

    Btw: Ich hatte vor vielen Jahren selber einen Riester-Vertrag (komplexes Hybrid-Produkt), der aus Kosten- als auch Renditesicht eine absolute Katastrophe war. Damals über einen Vertrieb (tecis) abgeschlossen. Daher könnte man mich prinzipiell als gebrandmarkt bezeichnen. Nichtsdestotrotz verteufele ich dadurch nicht eine (Produkt-)Branche, wenn nach einer gewissen Zeit, besser Produkte erscheinen (bspw. Nettopolicen mit ETFs) oder ein Produkt in gewissen Lebenssituationen (geringer Verdienst + mehrere Kinder) attraktiver wird.

    Ich vergleiche, berechne, bin transparent. Du pauschalisierst, ohne konkret auf mein Beispiel mit Zahlen einzugehen, WARUM dieser Tarif schlecht sei. Und das sogar ohne Nennung einer (besseren) Alternative.

    Es geht mir auch nicht um die zweite Nachkommastelle, sondern einen groben Richtwert bzw. einen erkennbaren (signifikanten) Unterschied im Vergleich zwischen zwei (oder mehreren) Optionen bzw. Alternativen, da, genau wie du schreibst, viele Annahme getroffen werden (müssen). Im Endeffekt sind die Kosten als auch der garantierte Rentenfaktor ja im Vertrag festgeschrieben. Die Ungewissheit bzw. daher Annahme einer bestimmten Rendite oder auch der Inflation gilt für alle Produkte.

    Ich glaube es macht wenig Sinn mit dir über den möglichen Kauf des Vertrags zu diskutieren. Du bist felsenfest der Überzeugung, dass ist ein guter Vertrag. Da helfen alle Warnungen von den Usern nicht weiter, auch wenn es hier genug Anfragen gab, wie man aus solchen Verträgen günstig wieder heraus kommt. Wenn du der Meinung bist, es ist genau der richtige Vertrag, dann mach es. Jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält! Ein Tipp noch für zukünftige Projekte, Steuern betrachtet man immer zuletzt, gerade wenn damit geworben wird, ist der Vertrag in der Regel Murks. Viel Erfolg!

    Mir geht es darum nicht in pauschalen Stammtisch-Aussagen zu verfallen, wie "Riester ist kacke", "Sterbetafeln sind unfair kalkuliert" oder "Verrentung ist Mist" (auch wenn wir Deutschen dafür bekannt sind, ständig rumzumeckern). Pauschalisierungen sind weder in der Gesellschaft, noch in der Politik und auch nicht bei Riester hilfreich für irgendwen.

    Ich möchte es konkret halten. Anhand eines spezifischen Beispiels. Mit Zahlen und Fakten. Ohne Emotionen. Wenn man dann ökonomisch bzw. rechnerisch darstellen kann, dass in diesem konkreten Fall, der spezifische Riester-Tarif (ggü. einer anderen Option) unterlegen ist, dann prima. Aber bitte keine pauschalen Aussagen. Das hilft keinem.

    Rentenfaktor bedeutet: Diese Monatsrente bekommst Du aus einem Vermögen von 10.000 € zu Rentenbeginn.

    Du kannst Dir also vorstellen, daß Du mit 67 das dann im Vertrag befindliche Geld nimmst und in eine Schuhschachtel legst (bzw. die Versicherung tut das) und dann Monat für Monat Geld aus der Schuhschachtel nimmst, bis Du das Ticket bei St. Peter Airlines buchst.

    Einfache Rechenaufgabe: 10.000 / 27,29 = 366,4. Wenn Du das so machst, reicht das Geld für 366 Monate oder 30 1/2 Jahre. Das Geld ist aus, wenn Du 97 1/2 Jahre bist.

    Lohnt sich das für Dich? Was passiert mit dem restlichen Geld, wenn Du mit 84 stirbst, wie der Durchschnitt der deutschen Männer (die schon 67 geworden sind)?

    Siehe mein Rechenbeispiel einen Beitrag drüber. Zumal ich nicht von mir als Mann ausgehe, der i.d.R. früher stirbt als eine Frau.

    Du kannst aus einem Riester IMMER das komplette angesparte Kapital FÖRERUNSCHÄDLICH entnehmen, wenn eine der Voraussetzungen des §92a EStG erfüllt sind. Einfachste Variante bei einer Anschlussfinanzierung des selbstgenutzten Eigenheims.

    § 92a EStG - Einzelnorm

    Verrentung ist aufgrund der zugrundeleigenden Sterbetafeln einfach Mist!

    Danke für den Hinweis. Eigentum ist aber aus diversen Gründen keine Option für uns.

    Das Thema Verrentung hätte ich jetzt pragmatisch mit einer Gegenüberstellung eines ETF-Sparplans als Alternative verglichen. Konkret: Die o.g. lebenslange ~€120 Bruttorente bzw. ~€90 Nettorente pro Monat des HFR-50 Tarifs gegenübergestellt einem ETF in den, genauso wie beim Riester-Vertrag, über 3 Phasen insgesamt €8.750 über 34 Jahre eingezahlt werden.

    Bei Annahme von 6% Rendite kommt man auf knapp unter €16.000 vor Steuern und knapp €14.000 nach Steuern und Abgaben zum Renteneintritt. Möglichkeit 1 (konservativ): Umschichtung in Tagesgeld (Annahme 3% Zins) und Entnahme von €90 pro Monat. Möglichkeit 2 (riskant): Beibehaltung des ETF-Depots und Entnahme von €90 pro Monat. Möglichkeit 1 reicht für ca. 13 Jahre, Möglichkeit 2 für ca. 19 Jahre bis das Vermögen aufgebraucht ist.

    Rein statistisch (und von ihrer gesunden Lebensweise her betrachtet), gehe ich davon aus, dass meine Frau länger leben wird als bis zum 86. Lebensjahr, daher wäre in diesem Vergleich die lebenslange Riester-Rente vorteilhaft.

    Ein unterirdischer Rentenfaktor kann aus einem guten bis passablen Angebot eine grottige Geldverschwendung werden lassen, sofern Du nicht gerade über 100 Jahre alt wirst.

    Um das ganze etwas konkreter zu machen: Wenn ich richtig informiert bin, hat der HFR50-Tarif einen garantierten Rentenfaktor von €27,29 (marktüblich sind aktuell wohl eher €23-25) auf eine Standardverrentung ab 67 Jahren ohne Zusatzleistungen (wie bspw. Hinterbliebenenschutz). Es handelt sich um einen Brutto-Wert, also vor Steuern.

    Das es Unmengen von schlechten Tarif, mit hohen Abschlusskosten und/oder niedrigen garantierten Rentenfaktoren gibt ist klar, aber hier nicht der Fall, wenn meine Einschätzung korrekt ist.

    Deine Frau darf gerne abschließen was sie will.

    Offenbar seid ihr ganz schön am Haken und kommt nicht davon los…

    Von wem soll der Haken sein, bei einer Nettopolice? Es gab/gibt niemanden der uns berät oder Produkte aufschwätzen will. Alle bisherigen Informationen basieren auf Eigenrecherche. Sonst wäre die Wahl auch eher keine Nettopolice geworden, sondern ein kostspieliges VS-Produkt.

    Ich verstehe generell den Pessimismus nicht. Wenn wir über 20 Jahre nur €1.200 selber einzahlen, aber €15.500 an Zulagen vom Staat erhalten, das Ganze dann noch in einen kostengünstigen ETF landet, was spricht ökonomisch dagegen bzw. welches Produkt sollte hier besser performen?

    Ich würde bis 2026 abwarten bis feststeht, wie es weitergeht.

    Die (wichtigen) Eckdaten stehen doch schon fest. Und demnach käme die Förderung in unserem konkreten Szenario nicht annähernd an Riester ran. Ich selber werde das AV-Depot wohl (neben meinem ETF-Sparplan) in Anspruch nehmen. Aber für meine Frau sehe ich die Vorteile klar bei einer Riester-Nettopolice, bin aber offen für Verbesserungsvorschläge (dafür ja auch der Thread hier).

    Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich denke genau so werde ich es machen und zumindest die erste Phase mitnehmen.

    Für Riester, einem Produkt was an sich gescheitert ist (und ab 2026 mit dem AV-Depot einen interessanten Nachfolger erhält), finde ich die Kombination aus Nettopolice + mehrere Kinder dennoch lohnenswert (siehe Förderquote). Natürlich reicht dies bei weitem nicht aus um die Rentenlücke zu schließen, aber es ist einer von mehreren Bausteinen, den meine Frau und ich als stetige Steuerzahler gerne mitnehmen.

    > Einzahlungen gesamt: 835 € x 34 Jahre = 28.390 €

    Deine Frau wird nicht volle 34 Jahre lang die Kinderzulagen bekommen.

    Danke für den Hinweis. Ich habe die Einzahlungen sowie die Zulagen entsprechend angepasst (20 Jahre 2x Kinderzulage, danach 4 Jahre 1x Kinderzulage und die letzten 10 Jahre bis zur Rente ohne Kinderzulagen) mit folgendem Ergebnis:

    Eigenanteil:

    • Honorar (einmalig): 150 € x 1 = 150 €
    • Phase 1 (20 Jahre): 60 € × 20 = 1.200 €
    • Phase 2 (4 Jahre): 325 € × 4 = 1.300 €
    • Phase 3 (10 Jahre): 625 € × 10 = 6.250 €

      ➡️ Gesamter Eigenbeitrag: 8.900 €

    Zulagen:

    • Phase 1 (20 Jahre): 775 € × 20 = 15.500 €

    • Phase 2 (4 Jahre): 475 € × 4 = 1.900 €

    • Phase 3 (10 Jahre): 175 € × 10 = 1.750 

      ➡️ Gesamte Zulagen: 19.150 €

    Förderquote (Zulagen / Eigenbeitrag):

    ➡️ Förderquote = 19.150€ / 8.900€ ≈ 2,15 ⇒ 215%

    ➡️ Fazit: Die letzten 10 Jahre ohne Zulagen fallen stark ins Gewicht was den Eigenbeitrag angeht (>70%). Würdet ihr empfehlen den Vertrag vorher stillzulegen bzw. die Einzahlungen einzustellen oder würdet ihr den Vertrag bis zur Rente mit einer Förderquote von 219% durchziehen?

    🧮 Gesamtkapital und Rentenauszahlung

    🔢 Ausgangsdaten

    KennzahlWert
    Eigenbeitrag gesamt8.750 €
    Zulagen gesamt19.150 €
    Einzahlungen gesamt28.000 €
    Endkapital mit 3,4 % p.a.46.600 € (ca. 6,9% Rendite p.a. auf Eigenbeitrag)

    💶 Rentenauszahlung aus 46.600 € Kapital


    Annahme: Rentenfaktor (konservativ) 26 € je 10.000 €


    ➡️ Bruttorente ~ 121 € / Monat

    ➡️ Nettorente ~ 100 € / Monat

    Meine Frau möchte den Riester Vertrag abschließen, nicht ich.

    Meine Annahme ist, dass egal wie gut das Altersvorsorge-Depot ab 2026 wird (die Eckdaten stehen ja bereits fest), konkret auf den Fall meiner Frau bezogen, die Riester Rente wie oben beschrieben die bessere Alternative sein wird, bedingt durch die relativ hohen Zulagen im Vergleich zum sehr niedrigen Eigenbeitrag. Die Abschlussgebühr i.H.v. einmalig €150 (Fiseba) würde auf die Laufzeit gesehen nicht ins Gewicht fallen bzw. den Vorteil einer kostengünstigeren Nettopolice begründen.

    Vielen Dank euch Beiden für den Hinweis.

    Nach Anpassung dieser Eckdaten kommt ChatGPT nun auf einen Gesamtbeitrag bis zur Rente von 21.190 € (Eigenbeiträge 2.040 € + Gesamtsumme Zulagen 19.150 €) was in einem Endkapital zu Rentenbeginn von ca. 28.000 € resultiert (bei 3,4 % Rendite).

    Daraus ergibt sich dann (ähnlich wie von dir Horst angegeben) eine monatliche Bruttorente von ca. 150-160 €.

    Hallo liebe Finanztip Community,

    ich überlege aktuell für meine Frau eine Riester Rente per Nettopolice mit einem weltweit gestreuten ETF abzuschließen, jetzt wo unser 2. Kind geboren ist. Da ihr euch vermutlich sehr gut auskennt, habe ich mich zum einen vorab relativ viel informiert und möchte meinen Beitrag möglichst kurz und übersichtlich halten.

    Die Frage ist, ob der HFR50 Tarif der Alte Leipziger Versicherung für meine Frau eine gute bis sehr gute Wahl ist.

    Eckdaten

    • 33 Jahre, 2 Kinder (4 + 1 Jahr)
    • Bruttojahreseinkommen (zuletzt und in den nächsten Jahren): 20.000 €
    • Pflichtbeitrag für volle Riester-Förderung: 4 % von 20.000 € = 800 €
    • Zulagen Riester: 175 € (Grund) + 2×300 € (Kinder) = 775 €
    • Mindest-Eigenbeitrag lt. Gesetz: 60 €
    • Gesamtbeitrag pro Jahr (Eigenbeitrag + Zulagen): 835 €/Jahr
    • Laufzeit: 34 Jahre bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren
    • Fondsauswahl: Vanguard FTSE All World (IE00B3RBWM25)
    • Effektivkosten des HFR50-Tarifs laut FragFina: ~ 1,5%
    • Renditeannahme netto (gemäß historischer Daten durch ChatGPT): 3,4% p.a.

    Einzahlungen bis und Kapital bei Rentenbeginn

    • Einzahlungen gesamt: 835 € x 34 Jahre = 28.390 €
    • Einzahlungen Eigenanteil: 60 € x 34 Jahre = 2.040 €
    • Verhältnis Eigenanteil zu staatl. Förderung: 7,2 % zu 92,8 %
    • Förderquote: 775 € / 60 € x 100 = 1292 %
    • Kapital bei Rentenbeginn (3,4 % p.a.): ca. 50.000 €

    Monatliche Bruttorente (bei 2% Rentenverzinsung, 20 Jahre)

    • ca. 260 € Bruttorente

    Monatliche Nettorente (abzüglich Steuern und KVdR)

    • ca. 10% Sozialabgaben
    • ca. 5% Steuern
    • ca. 225 € Nettorente

    Die Werte sind alle nur als Annäherung unter o.g. Annahmen zu verstehen. Mir geht es prinzipiell darum, dass ich eurer Meinung nach keine groben Denkfehler gemacht habe. Weil an sich sieht das für mich nach einem "NoBrainer" aus, bedingt durch die relativ höhe Förderquote.

    Ach und ich hätte gerne noch eine Empfehlung von euch bezüglich des möglichst kostengünstigen Abschlusses der Nettopolice HFR50 über einen Honorarberater. Nach meinen Recherchen wäre das bspw. FragFina (online) mit einmalig 299 €. Was meint ihr?

    Vielen lieben Dank im Voraus für eure Hilfe bzw. Unterstützung und Danke an das Finanztip Team, deren Podcasts und YT-Videos mir schon seit vielen Jahren finanziell weiterhelfen :)

    PS: Neben der Riester Rente sorgen wir mit einem privaten ETF-Sparplan für unsere Altersvorsorge.

    Hallo zusammen,

    da der letzte Riester-Fondssparplan Test von Finanztip aus dem Jahre 2017 ist und der Markt sich seitdem teilweise stark verändert hat (neue Produkte sind entstanden, andere haben sich verändert oder sind gänzlich entfallen), würde ich gerne wissen, ob für das laufende Jahr ein neuer Riester-Fondsparplan Test geplant ist? Mich würde bspw. interessieren, ob es auch gute Produkte als ETF-Sparplan mit Riester Förderung gibt.

    Vielen Dank im Voraus.

    Gruß,

    Marcel