Jetzt geht aber einiges durcheinander:
Doch, man hält die gleiche Anzahl an Anteilen (x Stück aller Aktien), nur der Wert dieser Anteile entwickelt sich unterschiedlich. Vielleicht hast du das Prinzip noch nicht richtig verstanden.
Nope, man kauft ganz sicher nicht eine fixe Liste mit der "gleichen Anzahl an Anteilen". Wie will man dabei im ETF Aktienrückkäufe oder Kapitalerhöhungen abbilden? Was ist mit Unternehmen, die in den Index aufgenommen werden oder ausscheiden? Was man im MSCI-World kauft ist sind eben die 80% der größten Unternehmen der Industrieländer. Und klar muss man bei Marktkapitalisierung vom Volumen im ETF her weniger umschichten, weil bei z.B. steigenden Kursen die Werte der ETF sich tendenziell ähnlich zum Index entwickeln. Index und ETF sind aber per se nie identisch und allein durch diese Diskrepanz zw. Index und ETF muss und wird es immer Anpassungen geben und auch die "Anzahl an Anteilen", sprich die Aktienanzahl der Unternehmen wird entsprechend häufig angepasst.
Neutral in dem Sinne, dass man nichts weiter tun muss, außer sich die gleiche Anzahl von Anteilen einer jeden Aktie ins Depot zu legen.
Abgesehen davon, dass man sich eben nicht die immergleiche Anzahl an Anteilen ins Depot legt (s.o.), würde ich das nicht als "neutral" bezeichen. "Faul" wäre für das vorgehen vll. der bessere Begriff. 
Neutral im engeren Sinne wäre m.E. wirklich Equal-Weight, einfach weil man völlig neutral und unabhängig von allen möglichen Über- und Untertreibungen am Markt eben in alle Unternehmen des jeweiligen Marktsektors gleichermaßen investiert. Praktisch komplett emotionslos, nüchtern und ohne irgendwelche Voruteile, Präferenzen, ohne jegliche Einflussnahme der Finanzpresse ("Finanzpornographie") und ohne jedwede Prognose. Ist natürlich total stumpf das Vorgehen, aber es funktioniert wie gesagt erschreckend gut insb. bei größeren Unternehmen, wie auch Gerd Kommer im Link von
@John Bogle betont. Von den Transaktionskosten her wird es natürlich immer teurer, je weiter man die Rangliste der Untenehmen nach Größe runtergeht. Ein ACWI-IMI-EW mit knapp 10.000 Unternehmen wird man sicher nicht vollständig replizierend darstellen können. 
Mir ging es nur darum, dass eine MCap-Gewichtung weniger Eingriffe erfordert und damit neutraler/passiver ist.
Weniger umfangreiche Eingriffe erfordert das Vorgehen sicherlich, aber das macht es in meinen Augen nicht neutraler oder passiver sondern erstmal günstiger und praktikabler. Gerade darin (Praktikabilität der Umsetzung und geringe Kosten) sehe ich den Hauptgrund der Popularität des Vorgehens, weniger in der Neutralität. Die ist auch doch auch deshalb nicht so sehr wie bei EW gegeben, eben weil man Trendfolge betreibt und damit systematisch in jede Blase mit reinläuft. Neutraler wären daher imho die anderen beiden Ansätze...
gfusdt5 Sind es wirklich die gleichen Stückzahlen? Ist es nicht vom Nennwert bzw. dem Anteil - noch dazu dem am Streubesitz - abhängig?
Aber ja, Deine Ansicht ist grundsätzlich nicht falsch. Geht man aber davon aus, dass jede Aktie im Schnitt den gleichen langfristigen Erwartungswert besitzt - und solche Theorien gibt es ja- dann wäre EW eigentlich der Markt, während MarketCap eine Momentumstrategie wäre...
Was ist denn MarketCap für dich, wenn nicht eine Momentumstrategie ohne Ausschlüsse von jeglichen Unternehmen?
Du läufst dem Markttrend hinterher, betreibst damit Trendfolge, was anderes ist das denn? So lange du von der Liste der Unternehmen (Index) nichts rauswirfst und/oder einige Unternehmen übergewichtest, ist das Vorgehen im Kern m.E. identisch...
Fallen eigentlich auf Fondebene auch Steuern an bei Transaktionen?
Sie geben übrigens selbst 0,09% p.a. Transaktionskosten an...
Spannendes Thema.
Auf jeden Fall fallen da auf Fondsebene Steuern an, das ist ja der Grund, warum z.B. in IRL aufgelegte Fonds ggü. den Fonds aus LUX eben einen spürbaren Steuervorteil bei US-Aktien haben, den sie an Anleger weiterreichen können. Und m.E. auch einer der Gründe für die mit 25% ziemlich geringe Besteuerung von Aktien-ETF in Deutschland. Eben weil Unternehmenssteuern in unterschiedlichsten Formen weltweit unterschiedlich eben schon abgeführt wurden.
Was ich noch spannender als die Transaktionskosten finde, ist die TER mit 0,2%. Hätte nicht gedacht, dass die so ein Teil mit tatsächlich rund 1.400 Unternehmen physisch abgebildet bekommen. Ich bin mal gespannt, wo sich die Tracking-Differenz dann einpendelt, auf die kommt es ja dann letztlich an...