Beiträge von FinanztipUser

    Wenn jetzt die Preise für 2026 aber wieder sehr stark differieren und die HUK24 wie auch ind en Vorjahren wieder (deutlich) günstiger wäre als die Provinzial, was würde bei einem erneuten Wechsel zurück mit der Sondereinstufung passieren? Würde die HUK24 diese auch wieder übernehmen?

    Sehr gute Frage, weiß ich auch nicht! 🙈 Aber gut zu wissen, dass so ein Wechsel zur Provinzial überhaupt inkl. dieser Übernahme möglich ist.

    Ergänzung der Frage: Gilt das bei allen Versicherungen inkl. Rabattschutz? Und hat das irgendeine Rechtsgrundlage oder ist das Willkür der jeweiligen Versicherungen?

    Mir ist keine Studie bekannt, die irgendeinen positiven Effekt auf Klima oder ähnliches dieser Investments nachweist.

    Dazu gibts Studien wie Sand am Meer! Schau vll. einfach mal in allein die öffentlich zugänglichen, auch und gerade als Einstieg in die Impactmessung:

    https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Impact-Investing-in-Deutschland-2020.pdf

    Klar ist, dass SRI umso besser funktioniert, je mehr Leute darauf setzen. Unternehmen steuern ihre Entscheidungen massiv danach, wie sich ihre Kapitalkosten verhalten. Wenn sie sich für bestimmte Projekte entscheiden, für die sie schlechter (d.h. teurer) an Mittel kommen, oder ihre Kapitalkosten erhöhen, dann lassen sie es tendenziell eher sein. Allein dieser Aspekt führt zu einem Umdenken in den Vorständen.

    Viel wichtiger für mich als Anleger: Ich möchte aus ethisch/moralischen Gründen in bestimmte Bereiche nicht investieren (Kinderarbeit, Streumunition, etc.). Davon möchte ich einfach nicht profitieren! Und das gelingt relativ gut über SRIs, auch wenn es natürlich immer Grauzonen gibt…

    Ich gehe dabei größere Risiken ein ohne dafür mit höherer Rendite belohnt zu werden. Das ist ein schlechter Deal, wie ich finde.

    Schlecht vll. dann, wenn man alle ethisch/moralischen Bedenken über Board wirft! Fakt ist: Auch mit SRIs ist man so weit gestreut, dass man den Zielindex erstaunlich genau trifft. Die Schwankung (=Risiko) ist also definitiv nicht höher und auch das Ausfallrisiko ist ausreichend stark gestreut!

    Fakt ist ausserdem, zuletzt gab es sogar eine SRI-Prämie, da nachhaltige Unternehmen etwas besser gelaufen sind:

    https://www.msci.com/documents/10199/641712d5-6435-4b2d-9abb-84a53f6c00e4

    Und dass trotz Krieg in Europa und im nahen Osten und einem Boom der Rüstungs- und Ölindustrie…

    Hallo zusammen,

    ich suche nach einem nachhaltigen MSCI World für mein 50/30/20 Portfolio und bin entschieden zwischen folgenden 2 Varianten:

    Amundi MSCI World Climate Net Zero Ambition PAB UCITS ETF (ISIN: IE000CL68Z69 )

    Amundi MSCI World SRI Climate Net Zero Ambition PAB UCITS ETF EUR Acc (ISIN: IE000Y77LGG9 )

    Welchen der beiden haltet ihr für eine bessere Wahl, gerade was das Verhältnis von Nachhaltigkeit und Diversifikation angeht? Danke schonmal

    Klingt nach einem guten Plan! Nur was spricht gegen den SRI der UBS, der auch Finanztip-Empfehlung ist? Von Amundi hab ich aus den schon genannten Gründen abgesehen.

    Zu den Hintergründen:

    Nachhaltige Geldanlagen: Investieren in grüne Aktien / ETFs

    Es gibt da auch neuere/bessere Varianten von, die ich mir in diesem Zusammenhang einmal anschauen würde…

    Ich selbst setzte mit 50% World-SRI, 25% EM-SRI, 10% Europe-SRI und 15% Small-Caps-SRI auf die UBS und das bei der DKB. Und bin damit ziemlich zufrieden!

    Sag Bescheid, falls du Fragen dazu hast… :thumbup:

    Ein Herr Klotz beschreibt gerade seine Erfahrungen damit. Also damit, wie es ist, durch exzessive Kostenreduktion („Standardtarif“) im Alter nicht mehr richtig versichert zu sein (bei ihm im Gegensatz zu dir nicht freiwillig!):

    Klotz
    4. November 2024 um 20:05

    Würde ich keinem wünschen, ehrlich gesagt… :(

    Hat jemand eine Lösung, wie man anlässlich der kleinen Preiserhöhung das Sonderkündigungsrecht nutzen kann, um in einen noch günstigeren PKV-Tarif zu kommen?

    Danke!

    Schonmal dran gedacht, dass die PKV-Versicherung keine KfZ-Versicherung ist? :rolleyes:

    Was bringt dir ein „Sonderkündigungsrecht“, theoretisch kannst du doch immer zum Jahresende mit 3-Monats-Frist kündigen. Du musst halt den Nachweis über eine Folgeversicherung erbringen und das wird halt schwierig und absehbar teuer…

    Kündigung der privaten Krankenversicherung
    Sollte ich die PKV kündigen? Was muss ich dabei beachten? Welche Kündigungsfristen gelten? Und wie wechsele ich in die gesetzliche Versicherung?
    www.finanztip.de

    Erwartest du jetzt ernsthaft einen Sonderrabatt, weil die PKV sich um 20€ erhöht hat? Die meisten PKVs (Vollversicherungen) werden aktuell eher dreistellig teurer auf Grund der gestiegen Kosten im Gesundheitswesen. Ich verstehe echt dein Problem nicht…

    Danke, jetzt bitte wieder zu den Lösungsvorschlägen!

    Lösungsvorschläge? Ich seh hier im Thread noch nicht mal das Problem, für das du Lösungen suchst…

    Du bist hier für den Krankheitsfall versichert, hast dich entschieden aus der Solidargemeinschaft der GKV auszusteigen und bist in die PKV gewechselt. Trotz großem Vermögen willst du jetzt wg. 20€ Beitragserhöhung aus der Versicherung komplett aussteigen und bist sauer, weil der Gesetzgeber aus sehr guten Gründen im Interesse von uns allen verhindern will, dass du da jetzt aus Trotz aussteigst, um dich dann im Krisenfall durch Steuergelder behandeln lassen zu können?

    Ernsthaft: Wo ist das Problem? :/

    Vielleicht ist aber auch ein EM Index was für Zocker, wenn man an sowas wie Russland, China-Taiwan, oder den möglichen vereitelten Bolsonaro-Putsch in Brasilien denkt.

    Oder dreht der Hindi- Nationalist Modhi auch am Rad und verbietet Apple den Marktzugang?

    Wer weiß das schon? :/

    Wenn man die Existenz einer Politikal-Risk-Premium unterstellt, wäre genau das die Einsicht: Schwellenländer sind politisch tendenziell instabiler und haben daher tendenziell durch das höhere Risiko auch die höhere Risikokompensation (=Rendite). Ob das langfristig klappt bzw. der Fall ist weiß ich nicht und sehr wahrscheinlich auch sonst niemand auf diesem Planeten sichr.

    Ich weiß für den Aktien-Teil meines Portfolios weiß ist, dass ich diesen möglichst breit über alle Teile der Welt und über alle Unternehmensgrößen hinweg streuen möchte. Und dann kommt man an den EM logischerweise nicht vorbei... :thumbup:

    Eine Frage drängt sich mir allerdings immer auf: warum sollte man eigentlich ernsthaft nach BIP Gewichten? An der Börse werden doch die Markterwartungen an Unternehmen gehandelt, und nicht die Erwartungen an einzelne Länder.

    Ist so, also dass Erwartungen des Marktes bezüglich der Unternehmen tendenziell deren Kurse bestimmen. Und nicht die Erwartungen an Länder (wie würde man ein Land auch handeln oder bepreisen wollen... :/). Die Frage ist halt wie gesagt: Wonach gewichtet man die Länder und Währungsräume? Indem man die jeweilige Marktbewertung als "richtig" akzeptiert, die lokalen Währungen dann in USD umrechnet und damit den Weltmarkt gewichtet?

    Oder eben indem man den Einschätzungen des Marktes in Hinblick auf die Unternehmen und auch in Hinblick auf die Wechselkurse etwas kritischer gegenüber steht, auch weil man Blasen nicht vollständig mitnehmen möchte. Dann könnte man in Richtung BIP gehen, oder eben wie Kommer in seinem ETF (oder ich selbst) in etwa die Mitte zwischen MCap und BIP/GDP anpeilen. Eben weil man Teile der Übertreibungen des Marktes mitnehmen will, aber vom Platzen der Blase nicht ganz so stark betroffen sein möchte.

    Im Endeffekt ist das ein in meinen Augen völlig willkürlich gewählter Ansatzpunkt. Außerdem ist es meiner naiven Meinung nach auch keine echte Diversifikation, sondern nur eine Art Beruhigungspille.

    GDP/BIP gegenüber MCap? Wäre ich mir nicht sicher, es sind alles nur mehr oder weniger willkürliche Konventionen, "den Markt" abzubilden. MCap berücksichtigt halt die Einschätzung/Meinung der Investoren deutlich stärker als die anderen Ansätze. Rein logisch betrachtet ist m.E. der am wenigsten "willkürliche" Ansatz die Vorgehensweise bei Equal-Weight. Den Punkt mit der Diversifikation verstehe ich nicht, auch hier würde ich argumentieren, dass bei Equal-Weight über den Gesamtmarkt das Maximum an Diversifikation erreicht wird...

    Eine zumindest bedingte Korrelation etwa zwischen Industrienationen und emerging markets wird immer gegeben sein. Das haben wir bei Corona gesehen und das würden wir meiner Meinung nach auch im Falle einer Invasion von China in Taiwan sehen: Ob dann dein Portfolio noch 4 % weiter abschmiert, weil du einen all world etf statt einen msci world Index hast und China als Strafe für seine Invasion aus dem all world Index geschmissen wird, ist dann vermutlich auch egal.

    Glaube du setzt Diversifikation mit Korrelation und dann auch noch mit Absicherung gleich. Ich würde die drei Konzepte auseinanderhalten wollen...

    Echte Diversifikation erreicht man, glaube ich, nur durch die Hinzunahme anderer Assetklassen. Gold, sonstige Rohstoffe, vielleicht auch Cryptos in der Zukunft. Wer mehr Geld hat, geht in Immobilien oder Kunst oder sowas.

    Ist halt die Frage, welche Art der Diversifikation man meint. Und ja: Ich versuche auch über möglichst viele Asset-Klassen zu streuen und halte das in Punkto Diversifikation für sinnvoll...

    Jetzt geht aber einiges durcheinander:

    Doch, man hält die gleiche Anzahl an Anteilen (x Stück aller Aktien), nur der Wert dieser Anteile entwickelt sich unterschiedlich. Vielleicht hast du das Prinzip noch nicht richtig verstanden.

    Nope, man kauft ganz sicher nicht eine fixe Liste mit der "gleichen Anzahl an Anteilen". Wie will man dabei im ETF Aktienrückkäufe oder Kapitalerhöhungen abbilden? Was ist mit Unternehmen, die in den Index aufgenommen werden oder ausscheiden? Was man im MSCI-World kauft ist sind eben die 80% der größten Unternehmen der Industrieländer. Und klar muss man bei Marktkapitalisierung vom Volumen im ETF her weniger umschichten, weil bei z.B. steigenden Kursen die Werte der ETF sich tendenziell ähnlich zum Index entwickeln. Index und ETF sind aber per se nie identisch und allein durch diese Diskrepanz zw. Index und ETF muss und wird es immer Anpassungen geben und auch die "Anzahl an Anteilen", sprich die Aktienanzahl der Unternehmen wird entsprechend häufig angepasst.

    Neutral in dem Sinne, dass man nichts weiter tun muss, außer sich die gleiche Anzahl von Anteilen einer jeden Aktie ins Depot zu legen.

    Abgesehen davon, dass man sich eben nicht die immergleiche Anzahl an Anteilen ins Depot legt (s.o.), würde ich das nicht als "neutral" bezeichen. "Faul" wäre für das vorgehen vll. der bessere Begriff. ;)

    Neutral im engeren Sinne wäre m.E. wirklich Equal-Weight, einfach weil man völlig neutral und unabhängig von allen möglichen Über- und Untertreibungen am Markt eben in alle Unternehmen des jeweiligen Marktsektors gleichermaßen investiert. Praktisch komplett emotionslos, nüchtern und ohne irgendwelche Voruteile, Präferenzen, ohne jegliche Einflussnahme der Finanzpresse ("Finanzpornographie") und ohne jedwede Prognose. Ist natürlich total stumpf das Vorgehen, aber es funktioniert wie gesagt erschreckend gut insb. bei größeren Unternehmen, wie auch Gerd Kommer im Link von @John Bogle betont. Von den Transaktionskosten her wird es natürlich immer teurer, je weiter man die Rangliste der Untenehmen nach Größe runtergeht. Ein ACWI-IMI-EW mit knapp 10.000 Unternehmen wird man sicher nicht vollständig replizierend darstellen können. ^^

    Mir ging es nur darum, dass eine MCap-Gewichtung weniger Eingriffe erfordert und damit neutraler/passiver ist.

    Weniger umfangreiche Eingriffe erfordert das Vorgehen sicherlich, aber das macht es in meinen Augen nicht neutraler oder passiver sondern erstmal günstiger und praktikabler. Gerade darin (Praktikabilität der Umsetzung und geringe Kosten) sehe ich den Hauptgrund der Popularität des Vorgehens, weniger in der Neutralität. Die ist auch doch auch deshalb nicht so sehr wie bei EW gegeben, eben weil man Trendfolge betreibt und damit systematisch in jede Blase mit reinläuft. Neutraler wären daher imho die anderen beiden Ansätze...

    gfusdt5 Sind es wirklich die gleichen Stückzahlen? Ist es nicht vom Nennwert bzw. dem Anteil - noch dazu dem am Streubesitz - abhängig?


    Aber ja, Deine Ansicht ist grundsätzlich nicht falsch. Geht man aber davon aus, dass jede Aktie im Schnitt den gleichen langfristigen Erwartungswert besitzt - und solche Theorien gibt es ja- dann wäre EW eigentlich der Markt, während MarketCap eine Momentumstrategie wäre...

    Was ist denn MarketCap für dich, wenn nicht eine Momentumstrategie ohne Ausschlüsse von jeglichen Unternehmen? ;) Du läufst dem Markttrend hinterher, betreibst damit Trendfolge, was anderes ist das denn? So lange du von der Liste der Unternehmen (Index) nichts rauswirfst und/oder einige Unternehmen übergewichtest, ist das Vorgehen im Kern m.E. identisch...

    Fallen eigentlich auf Fondebene auch Steuern an bei Transaktionen?


    Sie geben übrigens selbst 0,09% p.a. Transaktionskosten an...


    Spannendes Thema.

    Auf jeden Fall fallen da auf Fondsebene Steuern an, das ist ja der Grund, warum z.B. in IRL aufgelegte Fonds ggü. den Fonds aus LUX eben einen spürbaren Steuervorteil bei US-Aktien haben, den sie an Anleger weiterreichen können. Und m.E. auch einer der Gründe für die mit 25% ziemlich geringe Besteuerung von Aktien-ETF in Deutschland. Eben weil Unternehmenssteuern in unterschiedlichsten Formen weltweit unterschiedlich eben schon abgeführt wurden.

    Was ich noch spannender als die Transaktionskosten finde, ist die TER mit 0,2%. Hätte nicht gedacht, dass die so ein Teil mit tatsächlich rund 1.400 Unternehmen physisch abgebildet bekommen. Ich bin mal gespannt, wo sich die Tracking-Differenz dann einpendelt, auf die kommt es ja dann letztlich an...

    Interessant finde ich, dass zwischen 2009 und 2019 der MSCI-World und der MSCI-World-EW fast deckungsleich liefen. Richtig absetzen konnte sich der MSCI-World erst nach 2018:

    https://www.msci.com/documents/10199/f7972c87-76f7-425b-9942-4e8929255210

    Mir scheint das schon ein ganz guter "Blasenindikator" zu sein, wenn ein Teil des Marktes (zuletzt wieder die großen US-Tech-Konzerne) seit 2019 so viel höher bewertet werden als alle anderen Unternehmen... :/

    Ich würde erwarten, dass bei einem Platzen einer solchen möglichen (!) Blase dann der EW besser performt. War ich den Krisenjahren nach 2008 ja auch so. Meiner Wahrnehmung nach ist der MSCI-World im direkten Vergleich sozusagen der "Zockerindex" (jetzt krieg ich richtig Prügel glaube ich ;)), der EW wäre der so gesehen die "neutralste" Herangehensweise, auch wenn gfusdt5 dem widersprechen dürfte. Ich würde auf jeden Fall argumentieren: Die Marktrendite der größten 80% der böersennotierten Unternehmen der Industrieländer nimmt man in beiden Fällen mit...

    Gerd Kommer sagte es neulich mal so schön: man sollte sich am Kapitalmarkt an den wissenschaftlichen finanzdaten orientieren und nicht an den politischen Geplänkel.

    Klar, nur sind alle genannten Abbildungsverfahren des Weltmarktes finanzwissenschaftlich begründbar. MCap ist nicht "wissenschaftlicher" als die GDP-Gewichtung zum Beispiel und beides ist sicher kein politisches Geplänkel...

    Das stimmt zwar, aber die Gewichtung nach Marktkapitalisierung ist schon eine der neutralsten Herangehensweisen.

    Wie definierst du denn "neutral" in diesem Zusammenhang? Neutraler als was?

    Denn man hält von jeder Aktie einfach die gleiche Anzahl von Anteilen und lässt dann den Markt entscheiden, wie sich diese Anteile wertmäßig entwickeln.

    Naja, die gleiche Anzahl an Anteilen hält man ja gerade nicht, wenn man die Anzahl der Anteile (nach MCap) der Finanzmärkte übernimmt.

    Bei allen anderen Herangehensweisen sind ständige Eingriffe und Anpassungen notwendig, um die gewählte Stategie aufrechtzuerhalten.

    Auch bei den nach Marktkapitaliserung gewichteten ETF ist Bewegung (vulgo: Umschichtung) drin, wenn auch natürlich nicht in dem Maße, wie bei einem Gleichgewichtungsansatz.

    Ich finde halt gerade den Kontrast zu Equal Weight so frappierend: Das funktioniert theoretisch erstaunlich gut und die Relation aus Volatilität und Rendite ist da echt nicht uninteressant. Ich bin ja ein Fan der SRIs, weswegen so ein ETF für mich nicht in Fragen kommen würde. Trotzdem bin ich mal sehr gespannt, wie der folgende MSCI-World-EW-ETF in den nächsten Jahren relativ zu den üblichen MSCI-World-ETFs abschneidet. Gerade in Krisen oder falls die US-Big-Tech Bubble platzt, dürfe das sehr interessant werden:

    Invesco MSCI World Equal Weight UCITS ETF Acc | A40G12 | IE000OEF25S1
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Invesco MSCI World Equal Weight UCITS ETF Acc (A40G12 | IE000OEF25S1) ➤ justETF – Das ETF Portal
    www.justetf.com

    Besitze den Aktienmarkt und besitze den Anleihenmarkt. Du kannst den Aktienmarkt halten durch einen Aktien Indexfonds (ETF)

    Ja, nur war die Frage ja, wie man „den Aktienmarkt“ dann genau zuschneidet und den „einen Indexfonds (ETF)“ dann eben genau baut: Also mit welcher Technik des Gewichtens, aus der halt jeweils Vor- und Nachteile und andere Ergebnisse resultieren in Hinblick auf den Zuschnitt und die Abbildung des Marktes…

    Es gibt halt Faktisch nicht die Möglichkeit, den gesamten Weltmarkt zu besitzen. Jeder Index und jeder ETF ist eine nach einer bestimmten Herangehensweise, Perspektive, Prämisse (Ideologie?) gewählte und gewichtete Auswahl des gesamten Weltaktienmarktes.

    Hat das dein John Bogle mal reflektiert? Also MCap vs. GDP vs. equal Weight, vs. x ? Gerade das x dabei fänd ich wie gesagt besonders spannend…

    Deswegen würde ich das ja auch so machen ^^

    Naja, gibt ja auch die Möglichkeit direkt freiwillig Geld an an den Staat zu spenden:

    Bürger spenden 51.200 Euro zur Schuldentilgung an den Staat
    Dem Staat Geld schenken? Für die meisten Menschen dürfte das ein abwegiger Gedanke sein. Doch auf einem Spendenkonto des Bundes sind in diesem Jahr bereits…
    www.tagesschau.de

    Bin selbst Spendenmitglied in etlichen NGOs, aber auch so eine Spende an den Staat würde ich glaube ich eher machen, als mir für den selben Vorgang ein relativ komplexes Finanzprodukt zuzulegen und dann noch unnötige Gebühren dafür an eine Fondsgesellschaft/Bank für zu zahlen… ;)

    Die chinesischen Unternehmen machen aber ja auch Dollar- und Euroumsätze. Hast Du mal versucht das modellhaft nachzurechnen?

    Klar, machen sie, genau wie alle anderen großen Unternehmen dieser Welt ja auch. Das führt zu einem Währungsgeflecht in Bezug auf die operativen Währungen dieser Unternehmen. Aber das hat für mein Verständnis doch gar nichts zu tun mit der Frage, wie hoch dieses Unternehmen nach einem „neutralen“ Wertmaßstab in einem globalen Weltmarktindex gewichtet sein müsste…

    Aber dennoch wäre ja das Verhältnis der US Unternehmen untereinander ja gleich, oder?

    Jo, etwa so gleich wie die deutschen oder die französischen Staatsanleihen in einem EUR-Staatsanleihe ETF, zumindest wenn beide zuvor in EUR emittiert wurden.

    Mehr als ein Modell bräuchte man eigentlich erstmal einen neutralen globalen Wertmaßstab. Und eben nicht den US-Dollar, an den praktisch die gesamten Öl-Vorkommen dieser Welt gebunden sind, auf den weltweit die meisten Schulden laufen und den im Krisenfall auch mal das US-Militär verteidigt…

    Lass mich wissen, wenn Du ein Modell stehen hast. Finde ich spannend.

    Gedankenspiel: Was würde zum Beispiel bei rauskommen, wenn man in allen Ländern dieser Erde jeweils den lokalen Börsenwert der relevanten Unternehmen in Gold umrechnen und danach gewichten würde? :/

    Ich würde wieder vermuten: Eine Gewichtung die eher in Richtung globaler GDP-Gewichtung geht, als in Richtung der US-Dollar-Marktkapitalisierung.

    Und bevor du fragst: Nein, den Aufwand das bemessen und berechnen zu wollen mache ich mir nicht… :D

    Hätte, könnte, wäre. MSCI gewichtet den MSCI World nach Marktkapitalisierung.

    … nach Marktkapitalisierung gerechnet und gewichtet in US-Dollar!

    Die relative Größe der Indexbestandteile (Unternehmen) zueinander wird aus meiner Sicht nicht maßgeblich von der Währung des Indexanbieters beeinflusst

    Es ist ja nicht die Währung des Indexanbieters. Sondern die Unternehmen werden eben gewichtet in USD, was man vll. als funktionale Währung des Index bezeichnen könnte. Und doch: Ich würde schon argumentieren, dass chinesische Unternehmen mit Marktkapitalisierung primär in CNY und gehandelt überwiegend an Börsen in China durch das Wechselkursverhältnis CNY/USD niedriger gewichtet werden, als Unternehmen aus dem US-Dollar-Raum (die nämlich dann praktisch mit USD/USD).

    Ich sehe darin den Hauptgrund für die ganz erheblichen Unterschiede der MCap- und der GDP-Gewichtungsmethode, nach der die gesamten Schwellenländer im ersten Fall gerade einmal auf 10% kommen und im zweiten Fall auf rund 40%. Das Missverhältnis zwischen Börsenwert (gerechnet und gewichtet in US-Dollar) und der tatsächlichen Wirtschaftskraft (GDP) ist doch ziemlich heftig an dieser Stelle…

    Spielt es aber dann eine Rolle, ob man EM mit 30% oder nur 20 oder 15% mittels MSCI Indizes gewichtet?

    Naja, aus meiner Sicht spielt es in etwa die Rolle, die der Unterschied zwischen einem Investment nach Marktkapitalisierung und einem nach GDP-Gewichtung ausmacht.

    Das war renditemäßig über die letzten Jahrzehnte oft vergleichbar, beim Platzen großer nationaler Blasen (wie zuletzt Japan) aber mit einem Gewissen Vorteil für GDP-Methode verbunden.

    Der Unterschied in Bezug auf die Ländergewichtung (konkret: USA ca. 30% nach GDP und über 60% nach MCap) ist aber doch ziemlich gewaltig. Unter den Tisch fallen lassen würde ich solche Diskrepanzen zwischen den Ansätzen auf jeden fall nicht. Auch und gerade nicht in Hinblick auf die zukünftige Rendite und mögliche Blasen-Folgen… :/

    Das US und Dollargewicht kann man sehen, wie man will. Die Unternehmen machen ihre Umsätze ja auch in diversen Währungen. Die Unternehmen sicher jedoch Wechselkursrisken in der Regel ab. Dann ja wieder auf Dollar. Wie sich der schwache Dollar auf einen deutschen Anleger auswirkt sahen wir ja kürzlich. Andersherum geht das aber genauso.

    Ja, alles richtig, aber was ich meine ist nicht das USD-Gewicht im Index oder die Währungsverschiebungen, die entstehen, wenn man aus der EUR-Zone in einen Index investiert, der sehr US-Dollar-lastig ist. Das würde ich weg vom EUR-Home-Bias und dem eigenen strukturellen Währungsrisiko sogar begrüßen, also auch in möglichst viele nicht-EUR-Währungen investiert zu sein.

    Was ich meine ist der Zuschnitt der (investierbaren) Welt! Also die Frage, wie welche Weltregionen im Index gewichtet sind. Was MSCI aktuell macht, hat für mich tendenziell ein US-Bias (bzw. eine strukturelle Übergewichtung der USA zur Folge), einfach weil die Gesamtbetrachtung und vor allem die Gewichtung der Welt aus US-Dollar-Perspektive vorgenommen wird.

    Was ich meine ist also weniger ein „Währungsrisiko“ im engeren Sinne, sondern eher ein „Gewichtungsrisiko“ der Regionen bedingt durch den US-Dollar als Weltleitwährung und eben die Nutzung des US-Dollars als Rechengrundlage.

    Ich würde mich also z.B. fragen: Was ist, wenn der US-Dollar als Weltleitwährung abgelöst würde und man die Welt dann in dieser neuen Währung gewichten würde. Meine starke Vermutung: Die Gewichtungen der Weltregionen sähen dann ziemlich anders aus und die Schwellenländer aber auch Europa hätten mehr Gewicht…

    Wenn man allerdings eine konkrete und gut begründbare Vorstellung davon hat, welche Gewichtung nach 30 Jahren besser gelaufen sein wird, wie z.B. FinanztipUser, dann sollte man sich dem nicht verschließen und danach anlegen.

    Ich weiß nicht mal unbedingt, ob es die Hoffnung auf höhere Rendite bei mir ist, die mich zu der Aufteilung bringt!

    Mir wäre auch die gleiche Rendite am langen Ende z.B. nach 30 Jahren recht! Also gleich gemessen am ACWI-IMI oder von mir aus auch am MSCI-World. Was ich für mich als Vorteil sehen würde: Ich wäre breiter gestreut (zumindest im Vergleich zum MSCI-World) bzw. mit weniger Klumpenrisiken (im Vergleich zum ACWI-IMI) ans selbe Ziel gekommen. Ich erwarte durch diese Art der Streuung zwei Effekte:

    1. Ökonomisch: Breitere Diversifikation (zumindest ggü. der simplen Finanztip-Empfehlung „MSCI-World“) und geringere Klumpenrisiken und damit etwas geringere Volatilität auf dem Weg zum Ziel.

    2. Psychologisch: Das Gefühl, breiter gestreut zu sein und neben einem 25%-EM-Anteil dann z.B. noch 15% Small-Caps und einen 30%-Sicherheitbaustein (EUR-Staatsanleihe-ETF) im Depot zu haben. Falls dann die US-Big-Tech-Bubble so platzt, wie um die Jahrtausendwende, halte ich mich emotional an die EM und die Staatsanleihen. Wenn wie zuletzt die EM nicht gut laufen, dafür aber die USA, dann nehm ich mit dem größten Teil meines Depots diese Renditen mit. Falls die Small-Caps besser performen, freu ich mich darüber, u.s.w. Einzelne Teile des Depots werden dann immer relativ mal besser und mal schlechter laufen. Das finde ich für mich in psychologischer Hinsicht einfacher als z.B. nur 70/30, wo dann wie zuletzt die EM zum „Loser-ETF“ werden, über den man sich über Jahre nur ärgert.

    Viel wichtiger - vor allem am Anfang der Investmentkarriere - ist es


    1.) Never go out of the market!

    2.) Sparrate erhöhen

    2.) Stoisch bei der Strategie bleiben (wenn sie denn solide ist)

    Genau um diese Ziele zu erreichen, die Aktienquote insb. in Krisen nicht zu reduzieren und am Ball zu bleiben, helfen mir die beiden o.g. Punkte! Das sorgt aus meiner Sicht dann für die Gesamtperformance und den Anlageerfolg!

    Ob das Depot dann geringfügig besser oder schlechter gelaufen sein wird, als mit einem Aktien-Teil aus 100%-ACWI-IMI, ist mir dann letztlich fast schon egal… ;)