Die Frage, warum der nicht in Frage kommt, hat der Threaderöffner bislang nicht beantwortet. Warum auch immer.
Würde vermuten, dass das (Basistarif) mittelfristig schon in Frage kommt. Es ist halt ein ganz massives Abwägen nötig, ob man die Vorteile des Standardtarifs für den Rest seines Lebens zu Gunsten des Basistarifs aufgeben will und/oder ob es mögliche Alternativen dazu gibt…
In einem Fall hat der Betroffene seinen Basistarif nicht erwähnt und bei Terminvergabe stolz auf seine private Krankenversicherung verwiesen. Die anschließende Rechnung des Arztes bzgl. der nicht übernommenen Kosten kam prompt.
Ein Rieseproblem (viel mehr als Stolz!) ist, dass manche Arztpraxen Versicherte im Basistarif praktisch ablehnen, auch wenn sie das eigentlich nicht dürfen. Die zusätzliche Bürokratie (Privatabrechnung, dann aber doch wieder nicht richtig privat versichert) in mit Verwaltungsbürokratie ohnehin überlasteten Arztpraxen ist nicht wenigen Praxen einfach zu viel. Gerne wird dann darauf verwiesen, dass man keine neuen Patienten annehmen kann, keine Termine frei wären und so weiter.
Ich kenne wie gesagt Arztpraxen, die behandeln überschuldete Menschen in der PKV lieber unentgeltlich, als sich den Murks dieser Sonderabrechnungen im Basistarif anzutun. Oft neben dem Zeitaspekt auch einfach, weil sich niemand in der Praxis mit diesem Sonderfall der Abrechnung auskennt…
Will sagen: Neben den finanziellen Leistungen bzw. Erstattungen der Versicherungen und möglichen Zuzahlungen hat die Entscheidung in den Standardtarif oder Basistarif zu wechseln relativ schnell ziemlich heftige Auswirkungen darauf, welche medizinische Versorgung man überhaupt noch bekommt.
Und das sollte man wirklich bedenken und überdenken, gerne mit Betroffenen vor Ort über die Versorgungssituation und konkrete Arztpraxen sprechen und sich informieren, bevor man solche Entscheidungen beiläufig trifft!
In meinen Augen einmal mehr eine ziemliche Fehlkonstruktion des gesamten Gesundheitssystems an dieser Stelle…