Beiträge von Simon.Says

    Hallo zusammen,

    wir recherchieren für ein ARD Projekt gerade zum Thema (vermeintliche) Finfluencer und ihre teilweise betrügerischen Maschen. Es gibt Namen wie "Devin Schuller", die online sehr präsent sind, über die es aber kaum objektive, gesicherte Informationen gibt. Wenn jemand damit bereits Erfahrungen gesammelt hat, würde mich die Geschichte dahinter interessieren.
    Expertise seitens der Finanztip Redaktion ist auch herzlich willkommen.

    Meldet euch gerne erstmal über das Forum, bei Interesse können wir dann Kontaktdaten für ein unverbindliches Hintergrundgespräch austauschen.

    Viele Grüße
    Simon

    Können wir uns auf einen Kompromiss für den Fragesteller einigen, etwa derart, dass er seine kumulierten Sparraten zählt/dokumentiert, und parallel dazu den/die Depotwert/e?

    Ich habe aus den Antworten für mich herausgelesen, dass es bei der (persönlichen) Buchführung im Endeffekt eher eine Geschmacksache ist.


    Genau wie die Häufigkeit eine App zu checken, oder beispielsweise absichtlich auf die App zu verzichten, um sich nur selten im Browser einzuloggen, kann die Art Buchführung auch eine Unterstützung für langfristiges Buy&Hold sein.
    Gleichzeitig habe ich gelernt, dass sich das eigene Nettovermögen tatsächlich schon mit dem aktuellen Depotwert stetig verändert, ob Renditen realisiert wurden oder nicht.

    Für mich ist es daher wahrscheinlich die sinnvollste Lösung/der beste Mittelweg am Ende jeden Jahres ins Depot zu schauen, um den Wert zu aktualisieren. Bei positiven Renditen macht das natürlich mehr Spaß, als nach großen Verlusten oder im schlimmsten Fall in Krisenzeiten, aber wie du JDS schon schriebst, ist die eigene Buchführung ja nicht nur dazu da, "damit man sich mit den Fäusten auf die Brust klopfen kann", auch wenn es sich vielleicht sicherer/besser anfühlen mag. ;)

    Nur in meiner Depotübersicht werden die Werte fast täglich aktualisiert. Dort werden die Kurse auf Knopfdruck aus dem Internet nach Excel geladen.

    Oh, das klingt cool. Egal, ob ich es in der Form nutzen wollen würde fragt sich der Nerd in mir: Wie hast du das eingerichtet? ? ^^

    Fazit:

    Ja es gibt offizielle Regeln zur buchhalterischen Erfassung. Diese unterscheiden sich nach dem anzuwendenden Rechnungslegungsstandard. Für Privatpersonen macht das aber alles natürlich keinen Sinn, da diese ja nur sich selbst gegenüber berichtspflichtig sind und die Form der Darstellung der Vermögenswerte keinen Einfluss auf Dritte nimmt.

    Vielen Dank für die umfassende Antwort! Auch wenn es mir gerade nur um meine eigene Buchführung und Übersicht geht, hab ich direkt was zum Thema Unternehmensbilanzierung gelernt.

    Für Privatpersonen und Excel-Fans wie mich spielt, neben der Übersicht, bei langfristigen Anlagen auch der psychologische Faktor eine Rolle. Ich finde die Vorstellung entspannter, dass ich in den nächsten Jahren nur die Einlage und Sparrate als nicht-liquiden Teil meines Vermögens berechne und erst zum Zeitpunkt X dann ermittele, was daraus geworden ist. Regelmäßig die "Schwankungen" des eigenen Vermögens zu berechnen/sehen, obwohl sie noch nicht realisiert wurden, hat für mich (psychologisch) eher Nachteile. Wisst ihr, was ich meine?

    Ich habe mich bei der Aktualisierung meines Finanzplans (Excel für jedes Jahr mit Haushaltsbuch, Liquiditätsplanung, Kontenübersicht, Analysen und Kalkulationen) etwas buchhalterisches zur Berechnung des Nettovermögens gefragt, was hier vielleicht ganz gut reinpasst.

    Zu Buy & Hold gehört ja häufig auch die Einstellung, gar nicht regelmäßig ins Depot zu schauen und einfach z.B. den geplanten Anlagezeitraum (z.B. +15 Jahre bei breit gestreuten ETFs) verstreichen zu lassen. Was bedeutet das für die Buchhaltung und die Berechnung des Nettovermögens?

    Das Nettovermögen hat sich im Moment des Kaufs von Wertpapieren noch nicht verändert, nur die Art der Kapitalanlage. Direkt danach kann der Wert des Depots aber innerhalb von Sekunden fallen oder steigen. Verändert sich mit dem schwankenden Kurs auch das buchhalterische Nettovermögen ständig, oder wirkt es sich erst dann aus, wenn ich den Buchwert des Depots realisiere? Wie löst ihr das buchhalterisch, bzw. gibt es da eine offizielle/betriebswirtschaftliche/finanzwissenschaftliche Regel?


    Ein Beispiel:
    Ich kaufe Wertpapiere für 10.000€. Ich schaue 5 Min später ins Depot und sehe einen leichten Verlust von 0,3%. Hat sich mein Nettovermögen damit auch schon effektiv um 30€ reduziert, oder wäre das erst der Fall, wenn ich tatsächlich zu diesem Zeitpunkt verkaufe?

    Falls sich das Nettovermögen tatsächlich bereits mit dem Buchwert der Kapitalanlage verändert: Wie oft aktualisiert ihr das? Alle 5 Minuten oder z.B. am Ende jeden Jahres?

    Vielen Dank ichbins ,


    du hast in etwa das zusammengefasst, was ich in den letzten Monaten bei Finanztip, aber auch an anderen Stellen, immer wieder gehört und gelesen habe.

    Du würdest also auch die Meinung vertreten, dass nach allen Kosten für Lebenshaltung, kleineren Sonderausgaben und einer TG Rücklage als "Notgroschen", das gesamte Restvermögen und alle weiteren Ersparnisse in ein ETF Depot investiert werden sollten und davon auszugehen ist, dass nach einer Zeit von mindestens 10-15 Jahren (in denen ich bestenfalls gar nicht auf den Depotwert schaue), eine Gesamtrendite von im allerschlechtesten Fall 2%* und durchschnittlich ca. 7% p.a.* erzielt wurde?

    (*Aktienhandel kann niemals "vorhergesagt" werden, die größte Sicherheit sind selbstverständlich nur die statistischen Vergangenheitswerte, mit denen eine langfristige Planung möglich ist)

    Wenn Du also nicht jetzt schon planst, nach genau 15 Jahren zu entnehmen (konkrete Anschaffung, Weltreise...), sondern es Dir um Altersvorsorge geht, hast Du ja sogar noch sehr viel mehr Zeit als nur die 15 Jahre.

    Genau, ich meine damit natürlich "mindestens 15 Jahre", da ich mit Anfang 50 höchstwahrscheinlich noch nicht auf mein Erspartes angewiesen sein werde.

    Mit etwas Glück und guten Genen sind das jetzt noch > 40 Jahre.

    Ich drück dir die Daumen und wünsche dir ein langes und gesundes Leben! :) :thumbup:

    Ihr Lieben,

    vielen Dank für die vielen Kommentare und wirklich hilfreichen Erfahrungsberichte!

    Wenig machen ist besser als viel nachdenken.

    Hier fragen immer wieder Leute mit super-perfekten hochdurchdachten Investitionsplänen an, denen es wesentlich darum geht, daß die Teilnehmer hier ihre feingetunten Pläne gutheißen.

    Ich verstehe was du meinst. Auf der anderen Seite höre ich auch immer wieder: "Hauptsache machen und nicht ewig warten".


    Eine Sache lese ich aus euren Feedbacks auch einstimmig heraus:
    "Wissen tut man es immer erst hinterher" ;)


    Eigentlich ging es mir ja nur um die technische Kombination aus Einmalanlage und Sparplan, allerdings stelle ich fest, dass es in erster Linie auch um die daraus resultierende Chancenverteilung geht.

    Momentan würde ich hier mitnehmen:

    1. Ich dachte, dass ich dringend Zeit aufholen muss, aber alles auf einmal zu investieren ist für einen Einsteiger eventuell noch eine Nummer zu groß und zumindest auch nicht zwingend die wirtschaftlich sinnvollste Entscheidung.
      Vielleicht starte ich wie Achim Weiss empfohlen hat mit einer Tranche von 20-25K und schau mal, wie es sich anfühlt.
    2. Den Sparplan starte ich dann auch erstmal mit 600 statt 800 €
    3. Es ist wichtig auch den "Worst Case" in die Planung mit einzubeziehen. Mir reicht es, wenn ich in 15 Jahren eine Rendite erreicht habe, die über Tages- und Festgeldzinsen liegt. Alles andere ist ein Nice-to-have.

    Es ist die eine Sache, sich über einen langen Zeitraum mit Videos und Texten in ein neues Thema einzufuchsen, mit anderen Menschen in Austausch zu kommen ist noch eine andere Ebene und tut mir sehr gut. Vielen Dank dafür! <3

    Falls jemand aus Köln kommt und Lust hat sich bei einem Kaffee darüber zu unterhalten - hit me up!

    Hey Horst Talski und Referat Janders ,

    vielen Dank fürs Mut machen und den netten Zuspruch!

    Auch wenn etwas gut durchdacht ist, ist der erste Schritt oft der schwerste, an dem mich mich Frage, ob ich nicht doch irgendetwas übersehen habe. Aktuell sind es in erster Linie technische als strategische Fragen, bei denen ich Angst habe, irgendetwas falsch machen zu können oder übersehen zu haben. ?

    Also Einmalanlage + Sparrate via Scalable Broker Free auf ETF einzurichten, scheint im Ansatz eine gute Idee und technisch einwandfrei umzusetzen zu sein, wenn ich euer Feedback insgesamt richtig verstehe? Bei Bedarf Überschüsse am Jahresende überweisen, auch gängige Praxis?

    Das hast Du Dir irgendwo angelesen und wiederholst es nun, weil Du glaubst, daß Du das sagen mußt.

    Ich habe tatsächlich gelesen und gelernt, dass statistisch betrachtet eine breit gestreute ETF Anlage wie der MSCI World über einen Zeitraum von 10-15 Jahren noch nie Verluste, sondern eine durchschnittliche Rendite von >7% erzielt hat. Wenn ich Finanztip richtig verstanden habe, ist das daher der zentralste Baustein des Vermögensaufbaus und eine der sichersten Möglichkeiten, Geld langfristig anzulegen.

    Habe ich dieses Prinzip etwa grundlegend falsch verstanden?

    Was den Anlagehorizont angeht habe ich leider auch nicht die berühmte Glaskugel, die sich alle wünschen. Mein Hauptziel ist aber etwas für langfristige Pläne und die Altersvorsorge zu tun. In absehbarer Zeit steht z.B. kein Auto- oder Hauskauf an.

    Versuche, Dir zu verbieten, die Anlage zu verkaufen, egal, was passiert.

    Genau das ist der Plan, so wie ich ihn verstanden habe und Finanztip ihn in Videos wie diesem hier erklärt.

    Ich würde an Deiner Stelle graduell einsteigen, und das nicht eben deswegen, weil das wirtschaftlich sinnvoll wäre, sondern deswegen, weil das emotional sinnvoll ist.

    Das ist mit Sicherheit ein Rat, in dem du aus Erfahrung sprichst und den ich sehr schätze. Was dieses Thema angeht, bin ich allerdings eher der Fakten-orientierte, unemotionale Typ. Wenn die Wissenschaft, bzw. die Fakten sagen: "DAS ist die wirtschaftlichste und planbarste Methode!", dann fühle ich mich damit in der Regel auch einigermaßen wohl und würde im Verlust-Szenario auf die Erfahrung der Finanzwissenschaftler:innen vertrauen, die einstimmig zu passivem buy&hold raten.

    Wäre eurer Ansicht nach ein passiver RoboAdvisor ein psychologischer Vorteil für Menschen, die eine gewisse (langfristige) Sicherheit suchen? Das war meine erste Idee, als ich von Freunden hörte und bevor ich mich selbst mit den Themen beschäftigt habe.

    Hallo liebe Community,

    ich habe mich in den letzten Monaten ausgiebig mit den Artikeln und Ratschlägen von Finanztip auseinandergesetzt, damit mein Erspartes in Zukunft nicht mehr unbemerkt dahinschmilzt. Bisher liegt alles auf dem Girokonto und dem Scalable Broker+ (ohne zu handeln - nur als Tagesgeldersatz, weil es bisher trotz Gebühr die größten Zinserträge bot). ETF als Kapitalanlage wäre jetzt mein nächster Schritt.

    Zu meiner Hauptfrage:
    Mir ist aufgefallen, dass in allen Videos und Artikeln immer die Rede von "Einmalanlagen" ODER "Sparplan" war (siehe z.B. den Screenshot vom ETF Finder). Gibt es ggf. Dinge, auf die ich achten sollte, wenn ich beides miteinander kombinieren möchte, oder hat es vielleicht sogar einen Grund, dass beide Szenarien nie gemeinsam betrachtet werden?


    Die Fakten:
    Ich bin 36 Jahre alt, Single, angestellt

    Monatl. Netto: 2.300€ (+ 13. Gehalt)
    Erspartes insg.: 90.000€

    Hauptzweck ist langfristige Anlage (> 15 Jahre, in erster Linie zur Altersvorsorge oder späteren Lebenslagen)

    Der Plan:

    • 10.000€ Notgroschen aufs Tagesgeld
    • 80.000€ als Einmalanlage auf einen MSCI World ETF
    • zusätzlich: jeden Monat 800€ per Dauerauftrag auf das Portfolio (im Monatsdurchschnitt habe ich nach allen Ausgaben noch einen kleinen Puffer von 100-200€)

    Meine Fragen im Einzelnen:

    1. Ist der Plan falsch, wenn ich von möglichst großen Zinseffekten profitieren möchte und sofort einen größtmöglichen Betrag (alle Ersparnisse abzgl. Notgroschen) anlege?
    2. Da ich mit einem Teil meines Einkommens und dem Notgroschen alle Kosten decken können sollte, würde ich den Rest (800€/Monat = 34% meines Jahreseinkommens) regelmäßig investieren. Das ist ein sinnvoller Teil des Finanztip-Anlage-Konzepts, oder?
    3. An Disziplin und Buchführung scheitert es bei mir nicht. Es hat bisher auch ohne Dauerauftrag immer geklappt zu sparen. Ist es dann (abgesehen vom unterjährigen Zinseszins-Effekt) Puffer-mäßig sicherer/sinnvoller, wenn ich z.B. lieber nur 600€ monatlich per Dauerauftrag überweise und meinen Überschuss am Ende des Jahres zusätzlich überweise?
    4. Als Broker würde ich vom Broker+ zu dem Scalable Capital Free Broker wechseln. Gibts da Erfahrungen, wenn man beide Varianten kombiniert? Eignen sich bestimmte Broker besonders gut (oder eben nicht) dafür?

    Vielen Dank im Voraus, bin gespannt was ihr dazu meint