Hallo ihr Lieben,
erst mal vielen Dank für die zahlreichen Beiträge! Ihr habt absolut einen Punkt damit, dass ich mir da mal ein kleines Excel bauen sollte um die Alternativen monetär zu vergleichen. Das werde ich am morgigen Feiertag mal tun und das Excel dann auch hier teilen.
Bei Möglichkeit 4 verbrennst du allerdings rund 10.000 Euro deines Depots für Steuern, da kannst du genauso gut die minimal gestiegene Verwaltungsgebühr von Szenario 1 in Kauf nehmen und fährst besser, da dir die 10.000 Euro erhalten bleiben, die dann weiterhin für dich "arbeiten" (Zinseszins!).
Ganz so viel Gewinn steckt in dem Depot noch nicht 😅 Vor Corona lag noch nicht so viel im Depot und seit Corona hatten wir ja eher eine Seitwärtsbewegung, weshalb der Großteil der Erträge erst in der aktuellen Kursralley entstanden ist. Bei Option 4 müsste ich irgendwo im Bereich von 2.000-2.500 € Steuern liegen, werde ich am Feiertag aber mal genau ausrechnen.
Bevor ich Option 1 wähle würde ich übrigens eher bei Option 2 bleiben; bis dato bietet die Vermögensverwaltung (Option 1) keine neuen Features und sie ist teurer, also führe ich das Depot eher zu gleichen Bedingungen weiter (Option 2).
In meinen Augen geht es bei der ganzen Steuerthematik ganz einfach nur um den Zinseszinseffekt, der durch die Steuerstundung entsteht. Daher kann ich schon verstehen, wieso Option 4 auch nicht gerade die beste Lösung ist.
Ja, richtig, ich schiele auf den Stundungseffekt - aber aus einem anderen Blickwinkel: Bei Optionen 1+2 zahle ich die nächsten 30 Jahre jedes Jahr Verwaltungsgebühr, die bei Option 3+4 nahezu oder ganz (je nach Broker) entfällt. Dafür zahle ich bei Option 3 jedes Jahr höhere Steuern, wohingegen ich bei Option 4 nur einmalig Steuern zahle.
Nehmen wir aber mal noch den Beitrag von Achim dazu:
Ich glaube nicht, daß der steuerliche Unterschied so groß ist, wie Du es glaubst. Das Investmentsteuergesetz hat uns mit der Vorabpauschale beglückt. Auch Dein Depot dürfte davon betroffen sein. […]
Ausschüttende ETFs schütten um die 1,7% aus; diese Ausschüttung wird laufend besteuert. Thesaurierende ETFs schütten zwar nichts aus, dennoch wird eine fiktiver Gewinn von 1,6% (2024) besteuert. Der Unterschied ist also minimal.
[…]
Jetzt hast Du die Dinger natürlich und willst den Gewinn nicht versteuern. Ich wollte das ja auch nicht. Aber Du könntest erwägen, diese ETFs einfach liegen zu lassen, sie nicht weiter zu besparen und Dir stattdessen einen oder zwei ähnliche thesaurierende ETFs zuzulegen. Oder vielleicht sind ja auch zweie Deiner ETFs ok, so daß Du Dich auf die konzentrierst und die anderen in die Ecke legst.
Das sind sehr gute Punkte! Ja, ich musste in diesem Jahr wieder Steuern zahlen, das fällt bei WeltSparen nur nicht so sehr auf weil sie die Steuer automatisch aus dem Depot entnehmen.
Ebenfalls ein guter Punkt ist, dass ich die ETF ja auch einfach im DKB Depot liegen lassen könnte und sie nicht weiter bespare, sondern eben andere thesaurierende ETF. Vom Gefühl her (ich werde es am Feiertag jetzt aber auch nochmal ausrechnen) würde ich nun auch eher zu Option 3 tendieren...
Anderes Thema:
Brauchst Du wirklich 6 verschiedene ETFs? Reichen nicht auch zwei oder gar nur einer? Ich habe bei Hartmut Walz neulich ein schönes Wort dafür gefunden: Töpfchenwirtschaft.
Das Geld aus dem Verkauf würde ich in einen weltweiten Aktienindex stecken. Finanzen soll ja getreu Finanztip einfach sein.
Keep it simple!
"Töpfchenwirtschaft", großartiges Wort, das muss ich mir merken!

Ihr habt absolut Recht! Ich bin im Freundes- und Familienkreis inzwischen auch etwas zum Finanztip-Botschafter (
) mutiert und empfehle das anderen auch genau so: Vier Töpfe Konzept, ein weltweit diversifizierter ETF.
Persönlich finde ich ein ETF Portfolio schöner, weil mich das Übergewicht der USA und Untergewicht von sowohl Europa, als auch der Emerging Markets stört - auch beim MSCI ACWI oder FTSE All-World noch. Außerdem möchte ich prozentual noch nachhaltige ETFs einstreuen (aber nicht nur, aktuell 1/3 mit Transformation zu 2/3 innerhalb der nächsten 15 Jahre). Da geht es aber auch weniger darum, dass ich denke, dass das jetzt irgendwie besser als ein einzelner weltweiter ETF ist - inzwischen macht mir das Thema einfach Spaß 
Bevor ich mir überhaupt groß Gedanken darüber machen würde ob ich später mal 6 ETF in meinem Depot haben wollte, wie sieht eigentlich die generelle Rendite Deines 6-ETF Portfolios im Vergleich zu einem 1 ETF Portfolio auf Basis eines FTSE All World / MSCI ACWI aus?
Das kommt auf den Betrachtungszeitraum an: mal liegt das ETF Portfolio vorne, mal der MSCI ACWI. In der Gesamtbetrachtung seit 2019 (jüngere Daten habe ich nicht in Portfolio Performance) hat das ETF Portfolio eine höhere Rendite (TTWROR) erwirtschaftet, dafür ist die Volatilität höher als beim später hinzugekommenen SPDR MSCI ACWI. Wenn du TTWROR und Volatilität ins Verhältnis setzt liegen sie auf einer Linie. Sprich: Höhere Rendite für höheres Risiko. Dass das jetzt objektiv besser sei ist aber gar nicht meine Überlegung dahinter, siehe oben.
Könntest Du Deine obige Aussage näher erläutern? 
Wenn es um einen Robo-Advisor geht gibt es AFAIK keine besonderen steuerlichen Vergünstigungen ("Mantel").
D.H., dass die Ausschüttungen und auch evtl. Gewinnmitnahmen die im Rahmen von automatische Umschichtungen im Rahmen von Rebalancing entstehen voll durch den Anbieter des Robo-Advisors abgeführt werden (Kapitalertragssteuer).
Da hast du einen guten Punkt, jetzt wo du es in Frage stellst wundert mich das auch. Ich werde mir das am Feiertag nochmal genauer ansehen, insbesondere anhand meiner Steuerunterlagen - möglicherweise habe ich da auch einfach etwas falsch verstanden. Wenn ich das tatsächlich falsch verstanden habe wäre das natürlich nochmal ein großes Argument für die Optionen 3+4.