Würde gerne mal genau diesen Thread 1 zu 1 in ein skandinavisches Heizungs-Forum spiegeln..... ich glaube die würden nur noch über uns den Kopf schütteln und sich fragen, was bei uns Deutschen denn so verkehrt gelaufen ist. Das sind ja schon fast Glaubenskriege, die bei dem Thema ausgefochten werden.
Es wird eine für uns "neue" bzw. noch ungewohnte Heizungsform mit Falschinformationen (oder nennen wir es schlichtweg Lügen) schlecht geredet und madig gemacht. Wenn alleine die Heizungsbauer nicht mal in der Lage sind, aktuelle Informationen den potentiellen Kunden darzubieten, ja was will man denn da noch erwarten.
Klar, die Heizungsbauer haben bei einer Gasheizung leichtes spiel. Deutlich geringerer Aufwand in der Installation und man braucht sich keine neuen Fähigkeiten/Wissen aneignen, die man für die Wärmepumpeninstallation so benötigt.
Da wird dann lieber mit "Altbau ist nicht Wärmepumpenfähig" oder "die WP benötigt eine Fußbodenheizung, damit sie vernünftig funktioniert" und von der Dämmung ganz zu schweigen argumentiert. Eine zeitgemäße Dämmung ist ganz nett und hilfreich, aber da reicht es schon wenn man Schritt für Schritt, wie es der Geldbeutel zulässt, die Kellerdecke und das Dachgeschoss ordentlich dämmt, dann hat man schon die halbe Miete drinne.
Nur mal als Beispiel von einer Kollegin die in einem 80er-Jahre-Doppelhaus wohnt. Keine Dämmung, allerdings eine 10kW Solaranlage auf dem Dach. Sie hat sich eine WP einbauen lassen. Gerade mit der Solaranlage auf dem Dach ist eine WP eigentlich ein nobrainer. Wenn die Akkupreise noch weiter fallen, wird sie sich auch noch den in den Keller packen, aber das hat noch Zeit. Das Außenteil nimmt man wirklich nicht wahr. Es ist leise. Ein leises säuseln das man in 2 m Entfernung schon nicht mehr hört. Ein Eichhörnchen das daneben furzt erregt mehr Aufmerksamkeit.
Sie speist natürlich jetzt weniger ins öffentliche Netz, da die WP einen Teil davon verbraucht, aber die Einspeisevergütung ist eh nicht mehr so attraktiv, wie sie mal war. Da verbrät man lieber die Überschussenergie mit der Wärmepumpe oder später mal in den Akkuspeicher. Sie lacht sich seit einem Jahr jeden Abend in den Schlaf weil sie sie spürbar geringere Heizkosten übers Jahr gesehen hat.
Wermutstropfen: Sie hat einen Premiumpreis bezahlt, da sie genau zu dem Zeitpunkt das Teil bestellt hatte, als die Preise durch die Decke gingen. Zum Glück konnte es durch die Förderungen wieder halbwegs aufgefangen werden, so dass die Anlage zwar immer noch teuerer als eine neue Gasheizung ist, aber perspektivisch sich dennoch finanziell lohnt.