Beiträge von fz_chicken

    Nun ja, völlig isoliert von dem Thema Altersvorsorge/Ruhestandsplanung sollte man das Thema jedenfalls nicht sehen und angehen.

    Deswegen meine Gedanken mit der Sollzinsbindung, Lange Zinsbindung dadurch Planungssicherheit was Sache ist und alles was in Zukunft über der Rate hängen bleibt wird diversifiziert (ETF, Zinstreppe usw je nach alter) aber dadurch anfangs eine höhere Rate durch den höheren Zinssatz vorne weg. Dann noch Sondertilgungsoption mit einbauen und das ganze wird doch deutlich teurer. Oder lieber Kurzfristig und ein wenig "zocken" ?

    Da muß jeder den für ihn und seinen "Fall" am besten passenden sprich "richtigen" Weg finden

    zurzeit hab ich das gefühl würfeln macht am besten sinn. so wie es keine zins glaskugel, börsenglaskugel oder sonst eine hellsehende glaskugel gibt - ebenso weiß ich nicht wie sich mein gehalt entwickelt.

    Abgesehen von einer guten Reserve solltest Du Dein Eigenkapital für die eigengenutzte Immobilie nutzen. Altersvorsorge kommt erst nach der Abzahlung.

    genau da habe ich in einem anderen thema vllt einen denkfehler. meine sorge ist das ich, wenn ich zb die immobilie mit 60 (in 30 jahren abbezahlt habe) nur noch 6-7 jahren bis zur rente rücklagen für die rentelücke zu schaffen. reicht das? mach ich mir hier zu viel sorgen?

    Ja. Ohne Option.

    Angenommen, Du glaubst, dass Du in den nächsten Jahren noch einiges an Gehaltssteigerungen haben wirst, aber die Höhe ist vollkommen unklar. Bei einem 5-jährigen Darlehen über 50k wären dann ca. 45k fällig. Dann kalkulierst Du in 5 Jahren neu.

    Fall 1: Deine Hoffnungen sind eingetreten und Du kannst dann 45k auf einem Schlag zahlen. Tue es.

    Fall 2: Du konntest 25k zusätzlich ansparen. Dann musst Du 20k verlängern, z.B. für 3 Jahre. Der Zinssatz kann dann niedriger oder höher sein, aber bei dieser geringen Summe macht das fast nichts aus.

    Dieser Optimierungsvorschlag kann Kosten sparen. Bequemer ist jedoch eine hohe Sondertilgungsmöglichkeit. Was für Dich mehr passt, must Du entscheiden.

    redest du hier von einem 5 jahre endfälligen darlehen? ansonsten raff ich dein beispiel immer noch nicht. sorry haha harter tag heute in der arbeit bei mir.

    Meist 0% bis 5%.

    Eine Sondertilgungsmöglichkeit ist ein Optionsrecht, das einen Wert hat. Daher kosten Kredite mit Sondertilgungsmöglichkeit einen Aufschlag. Je höher die Sondertilgungsmöglichkeit, desto höher der Aufschlag.

    dann sollte man aufjedenfall abklären was das zins-technisch ausmacht weil:

    Wer ein Eigenheim finanziert, schaut auf sein aktuelles Einkommen und seine Ausgaben und ermittelt, was er sich leisten kann.

    [...] Gehaltssteigerungen werden aber ignoriert.

    Tatsächlich werden viele Finanzierungen vorzeitig getilgt bzw. die Sondertilgungen nach einiger Zeit maximal ausgenutzt. Das bedeutet natürlich, dass der Kunde zum Einen den höheren Zinssatz für die längere Laufzeit gezahlt hat und zusätzlich den Aufschlag für die Option.

    man sich ja die frage stellen muss was man mit dem hoffentlich in der zukunftfreiwerdenen geld gemacht wird.

    anlegen? geldmarkt? usw.

    aber ist es nicht so das die sondertilgung, frei nach gerd kommer, die sicherste rendite in dem Szenario ist? für den betrag den ich sondertilge habe ich eine "rendite" in höhe des gesparten zinses. das sollte ja dann doch in der regel höher sein als der aufschlag für das sondertilgungsrecht.

    Wenn eine Rückzahlung nach 5 Jahren nicht möglich sein sollte, wird dieser Teil (oder ein Teil davon) eben verlängert zum aktuellen Zinssatz, der auch höher sein kann.

    Das verstehe ich nicht. Meinst du ein Darlehen mit einer Sollzinsbindung von 5 Jahren oder ein Darlehen bei dem die Volltilgung in 5 Jahren angepeilt ist? Bei letzteren gibt es ja keine Option die Rückzahlung im Zeitraum nicht zu schaffen. Anders verstehe ich auch nicht wie du bei besagtem Darlehen ohne Sondertilgungsoption, wenn Tilgung und Zins als Rate kombiniert von anfang an klar ist die Rückzahlung nicht schaffen kannst?


    @Sovereign verstehe ich deine Ausführung richtig das du eigentlich bei einer selbstgenutzen neubau immobilie zu einer langen sollzinsbindung tendierst da der minimale zinsaufschlag die reduzierung des risikos nicht überwiegt und man eben nach 10 jahren immer noch schauen kann was phase ist?

    Wenn ich das alle so verstehe hab ich im worst case bei einer Zinsbindung von 15, 20 oder 30 Jahre maximal eine Verzögerung von einem besseren Zinssatz von einem halben Jahr.

    Hierzu habe ich eine Frage, verändern sich aber dann bei der neue Anfrage bei Kreditinstituten nicht die Rahmenbedingungen? Angenommen ich finanziere ursprünglich 400k mit einer sollzinsbindung von 30 jahren mit 3,3%. Jetzt sag ich nach 10 Jahren gut, ich will das aufkündigen weil Zinsen sind besser. jetzt habe ich ja schon einen Teil abbezahlt. Verändert die neue Kreditsumme nicht auch die Eingruppierung bei der Bank für den Zinssatz den ich erhalten werde? Oder ist das eben etwas was man eben erfragen muss.

    Im besten Fall hat man aber in den ersten 10 jahren ein höheres Gehalt, hat etwas auf seite legen können und kann die kreditsumme nochmal deutlich drücken damit man bei der Rate merkt.

    Oh je. Das sind viele sachen die man bedenken muss. Das zielt ein wenig auf ein anderes Thema von mir hier. Parallel ETF weiterbesparen, ETF platt machen für mehr EK usw.

    Wie du sagst soll die eigene Immobilie als Finanzplanung bzw. als Altervorsorge dienen. Meine sorge ist unteranderem das ich zwar mit 60 dann ein abbezhaltes Haus habe aber nur noch ein paar jahre um mir etwas zu sparen das die Rentenlücke schmälert.

    Hier lasse ich wohl immer ausser acht das in den Jahren hoffentlich gehaltssteigerungen kommen. Aber ich habe so fest verankert das ich nur mit geld rechne das ich sicher aufs konto kriege das mich das hier ganz verunsichert.

    Nur 0,30% mehr für diese lange Laufzeit empfinde ich als attaktiv.

    mirsan meint, dass Du bei der kürzeren Laufzeit ja bei gleicher Belastung die Tilgung um 0,30% höher ansetzen kannst. Dadurch ist Deine Restschuld nach 10 Jahren gut 3% niedriger. Ob diese 3% schon als "erheblich" bezeichnet werden sollte, ist sehr fraglich.

    Ich würde vermutlich eher max. 20 Jahre finanzieren, da dann der Aufschlag noch etwas niedriger ist und ich die Konditionen im 2. Jahrzehnt beobachten würde.

    danke für deine ausführung.

    die Option mit 20 jahren kann tatsächlich eine gute "kompromiss" lösung sein. ich habe 2/3 der Zeit gute planungssicherheit. Sollte ich mehr Geld verdienen oder weiß Gott was kann man ja über Sondertilgungen usw. arbeiten. Sollte man erheblich viel nebenbei weglegen können irgendwann kann es ja sogar sein das man dann vllt die Restschuld erheblich drücken kann.

    aber im endeffekt muss man die verschiedenen Zinsen bei den verschiedenen Laufzeiten betrachten.

    ob ich die gewonnen 0,3% in meinem beispiel auf die tilgung drauf haue weiß ich nicht. ich versuche grad eher mit der so geringsten rate wie möglich die maximal sicherheit zu bekommen. allzu viel luft ist mit einem geplanten kind die jahre erstmal nicht.

    Bei geringen Zinsunterschieden immer möglichst lange Zinsbindung mit möglichst hoher Sondertilgungsmöglichkeit.

    Bitte das Darlehen nicht in zwei Laufzeiten aufteilen, denn so wird der Bankwechsel meist unmöglich.

    Kurze Laufzeiten machen dann Sinn, wenn die Zinsersparnis für ein erhebliches Mehr an Tilgung genutzt werden kann.

    Gute Punkte. Danke.

    bis wie viel prozentchen ist es denn noch ein "geringer" zinsunterschied?

    Habe gerade zB mit interhyp gesprochen. Hier läge ich momentan bei 3,08 bei 10 jahren und bei 30 jahren bei 3,38%

    Kannst du deinen letzten Absatz genauer erklären? ich glaube ich steh grad auf der leitung.

    Ich hab letztes Jahr für 3,29% auf 10 Jahre finanziert. Man könnte es als Zock bezeichnen ^^

    hast du die komplette summe nur auf einem Kredit laufen? oder auf mehrere "Säulen" aufgeteilt?

    Hängt vor allem von dir und deiner Finanzierung ab. Je geringer der Unterschied zwischen zwei Laufzeiten, desto eher macht es Sinn, sich die lange Laufzeit zu sichern. Sonderkündigung nach 10 Jahren hat man als Optionalität ohnehin.

    Das ist aber eben nur die halbe Miete. Entscheidend ist, welche Restschuld du anschlussfinanzieren musst. Danach bemisst sich dein Risiko. Kaufst du in einem Ballungsraum oder baust sehr teuer, dann laufen schnell 700-800k Schulden auf. Nach 10 Jahren ist auch bei einer stattlichen Rate nur wenig davon getilgt. Dann ist zum einen die Sinnfrage zu stellen und falls die bejaht werden kann, das Risiko über eine längere Laufzeit zu sichern.

    ich denke ich verstehe gerade nicht ganz was du meinst. du meinst also, sollte nach 10 jahren eigentlich nicht viel von der kreditsumme weg sein macht es eher sinn zinsen lang zu sichern damit man in 10 jahren nicht überrascht wird und man sich ggf. den folgefinanzierung nicht mehr leisten kann?

    zwei ganz einfache Darlehen mit je 10% Sondertilgung gegeben mit den Worten: "Ich weiß, daß Sie mehr Rate zahlen könnten, aber Ihre Wünsche werden nicht so klein bleiben, wie jetzt mit dem ersten Gehalt.

    wie viel prozent sondertilgung sind denn normal?

    Weshalb der gute Mann sich überhaupt die Zeit für mich genommen hat, beeindruckt mich übrigens noch immer: "Hier in Landkreis gehen die jungen erfolgreichen Leute weg, weil es nicht die Arbeitsstellen gibt, die sie brauchen. Wenn sich aber auch nur ein paar von ihnen daran erinnern, dass es dort wo sie aufgewachsen sind unser Institut gibt, dann waren die Werbegeschenke und das Kasperle auf dem Weihnachtsmarkt nicht umsonst!"

    ich hab mein gehaltskonto auch noch bei einer örtlichen bank. kostet mich im jahr wirklich nicht die welt. hatte aber des öfteren schon die vorteilen durch kurze dienstwege weil man sich eben kennt extrem zu profitieren. sei es, weil das online banking spinnt und man es aber dringend braucht das freischalte code schnell per w****app verschickt wird oder sonstiges klimm bimms

    ein toller gedanke alle mal: nicht vergessen wo man her kommt. nicht jeder banker behält sich aber im kopf das die "kleinen kunden" auch wichtig sind.

    Das ist keine gute Wahl für eine Immobilienfinanzierung, wo es um fünf- bis sechsstellige Zinsbeträge geht. Wir sind am Ende mit der Immobilienfinanzierung auch bei der ING, unserer „Hausbank“ gelandet, aber die hatten das beste Angebot. Wir waren bei Hüttig & Rompf (es gibt z.B. auch Dr. Klein oder Interhyp), und je nach potentiellem Objekt und Kreditbetrag waren unterschiedliche Banken vorne.

    Ich hatte für unser Grundstück mal über Interhyp angefragt. Die restliche summe für das Grundstück von 60k war ihnen zu gering und es wäre höher verzinst worden. Reden hier von 6-7%. Haben damals dann 3,92% bei einer örtlichen Bank bekommen.

    Habe mit interhyp auch eine kommende Hausbaufinanzierung durchgespielt. Wie zufrieden warst du da? was ich ein wenig befremdlich fand war das sie wirklich die summe auf einen Kredit aufbauen wollen.

    Hallo fz_chicken,

    Nun ja, meine Glaskugel meint, nach einem kurzen Dipp gehen die Zinsen wieder hoch. Fast alle Industriestaaten sind hemmungslos verschuldet (und in D werden die Schulden spätestens ab 2026 auch steigen). Da müssen die Notenbanken den Zins relativ hoch halten, damit Privatanleger überhaupt noch Staatspapiere kaufen.

    Ansonsten kann ich mich meine Vorschreibern nur anschließen. Zinsen jetzt langfristig sichern und nach 10 Jahren sehen.

    Gruß Pumphut

    lustig. Ich vermute nach heute und der Sondersitzung der fed sogar eher das die Zinsen runter gehen, wenn die fed vorlegt wird die ezb sicher nachlegen. Die europäische wirschaft könnte es gebrauchen.

    Zu deinem Take: Zinsen langfristig sicher und nach 10 Jahren schauen. Du meinst also das der Kostenaufschlag die Sicherheit wert ist?

    Du hast als Kunde doch eh das Recht nach 10 Jahren den Vertrag zu kündigen. Also ich würde, wenn ich es mir leisten kann, die Zinsen lange festschreiben.

    ja das mit den Leisten können ist das andere. Eine 20 jährige Zinsbindung kostet ja doch Aufschlag. Somit ist die Rate wieder leicht höher.

    Der Zins für Immobiliendarlehen orientiert sich nicht am kurzfristigen Leitzins der EZB, sondern an den Zinsen für 10 jährige Staatsanleihen.

    Und woher bekommen die staatsanleihen die Höhe ihrer Zinsen her?


    Das hängt in meinen Augen von der Gesamtkalkulation ab. Ich selbst bin im dritten von 10 Jahren Zinsbindung und spare nebenbei noch in Fonds an.

    Zusätzlich habe ich durch Arbeitgeberwechsel ab 2025 ein höheres Einkommen und mit dieser Gesamtbetrachtung war es für mich - auch wenn der Arbeitgeberwechsel zu dem Zeitpunkt noch nicht bekannt war - die passende Entscheidung, die Zinsbindung auf 10 Jahre zu legen. Bis dahin habe ich glücklicherweise einen günstigen Zins und (das ist in meinen Augen viel wichtiger) eine gut tragbare Rate und schaue am Ende, wie die Börse steht, um ggfs. einen Teil oder (wenn's richtig gut läuft) die gesamte Restschuld zu tilgen. Wenn die Börse in der nächsten Krise hängt, gibt's eben eine Anschlussfinanzierung..

    Eine längere Zinsbindung ist immer auch etwas teurer und ob es sich lohnt, weiß man nie im Vorfeld. Aber das ist ja immer so, Sicherheit kostet... Am Ende ist das eine Frage der persönlichen Risikobereitschaft, wie so oft in finanziellen Themen.

    das heißt du hast dich bewusst so entschieden die Rate nicht so hoch zu wählen das du alles nutzt was geht sondern „luft“ gelassen damit du noch Geld wegsparen kannst?

    Diese ist ein anderer Punkt in dem ich mit in einem anderen thread hier Gedanken gemacht habe.

    Ich rechne Lohnerhöhungen bewusst nicht mit ein. Wie blöd das vllt ist weiß ich nicht. Ich denk mir aber, wenn ich’s mir jetzt leisten kann dann später hoffentlich erst recht.

    Bei den Darlehen, die ich seither hatte, bin ich mit einer Aufteilung 1/3 auf 5 Jahre und 2/3 auf 10 Jahre gut gefahren.

    danke für deine Ausführung und teilen deiner Erfahrung. Sind das dann immer nur normal Immobilienkredite oder baust du da so Sachen wie KfW und oder Bausparverträge mit ein?

    Das sind von 10 auf 30 Jahre in den ersten 10,5 Jahren 2520 € mehr an Zinsen.

    Von 10 zu 15 Jahren Zinsfestschreibung in 10,5 Jahren 525 € mehr an Zinsen.

    Bei diesen geringen Aufschlägen macht es sicherlich Sinn eine längere Zinsbindung zu vereinbaren. Wie schon oben geschrieben kann ja nach 10 Jahren gekündigt werden wenn der Zins dann niedriger ist.

    guter Punkt. So wie ein anderer User macht es bestimmt Sinn einen gewissen Teil der Summe langfristiger zu binden. Aber wie man das macht? Keine Ahnung. Ich bin gespannt.

    Naja, Prodis gehen davon aus, dass es der Zins wird, den die Banken Dir anbieten. Sonst würden sie ihn Dir nicht anbieten.

    Die stehen ja genau vor der gleichen Frage wie Du, haben aber dafür teurere Finanzmathematiker als wir.

    Die können (und werden!) natürlich daneben liegen, aber in welche Richtung wird Dir niemand sagen können.

    guter punkt. :D

    wobei ich mit dem meeting heute der FED und dem Meeting der EZB im September irgendwie langsam im Gefühl habe das geht schneller runter als man vorher noch dachte.

    Ist doch normal.

    So ein Immobilienkauf dürfte für die meisten Menschen die größte finanzielle Entscheidung Ihres Lebens sein.

    Dafür gibt es ja auch Spezialisten die Dich interstützen können. Das Problem ist halt nur einen Spezialisten von einem Verkäufer zu unterscheiden. :/

    joa, das ist eben das andere.

    aber zu meiner eigentlichen frage:

    welche überlegung (von meinem eigentlich thread) würdest du nehmen? präferierst du etwas ganz was anderes?

    da schlägst du direkt in ne kerbe von einer anderen frage die ich mir gestellt habe und sogar ein neues thema eröffnet habe.

    fz_chicken
    5. August 2024 um 13:45

    immer wieder beeindruckend wie "hilflos" man bei dem thema ist. die sache die einem vermutlich im leben am meisten kostet macht man ohne tutorial und ohne übung meistens nur einmal - ein haus finanzieren.

    Hallo zusammen,

    ich stelle mir im Zuge eines anderen eröffneten Thema eine verwandte aber doch nicht gleiche Frage:

    Welche Sollzinsbindung macht im aktuellen Zinsumfeld am meisten sinn?

    Klar, umso niedriger umso länger die Zinsbindung. In der 0% Zinsperiode war es klar, auch wenn einige anderes behauptet haben, das es irgendwann wieder höher geht. Das heißt "schlau" waren die, die sich ihren niedrigen Zins so lang wie möglich gesichert haben.

    Die letzten Wochen und die nächsten Wochen kann man davon ausgehen das man bei einer Finanzierung die 30 Jahre geht für ein EFH so irgendwas zwischen 2,8 und 3,8% bekommt. (meine Meinung)

    Historisch betrachtet ist der Wert nun nicht niedrig - aber auch nicht hoch. Es gab Generationen die haben mit 8-12% finanziert und eben leute mit 0,X%.

    Auf was spekuliert man denn die nächsten Jahre? 10 Jahre Zinsbindung weil es runter geht? sehen wir wirklich wieder 0,X - 2,0%? wie realistisch ist das? Haben wir grad eigentlich einen guten Zinssatz, man ist klug man frisst die paar 0,X% Zinsen mehr und nimmt eine Bindung für 30 Jahre und kündigt ggf. nach 10 Jahren und schließt neu ab und im "worst case" freut man sich über seine lange Zinsbindung?

    in einem paper der EZB wird darüber "gemunkelt" wie die zinsen ihren verlauf nehmen könnten. mir der ersten entwicklung hatten sie recht. und zwar die Senkung auf 4,25%


    Forecasters expected the interest rate on the ECB’s main refinancing operations (MROs) to fall to 4.25% in the second quarter of 2024, reaching 3.5% by the fourth quarter of the year and declining further to 3% in 2025 and 2.5% in 2026.

    den Rückgang des Leitzins hat man beim Bauzins nicht wirklich gemerkt. Da der Bauzins ja ein längeres Zinsszenario kombiniert gehen die Banken wohl erstmal davon aus das nicht wirklich was tut?

    Also, zusammenfassend - in welche Zeit befinden wir uns gerade? wird es eher wieder höher gehen mit den Zinsen oder sind neidrig Zinsen realistischer als man denkt?

    Vor dieser Frage steht man immer!

    Letztlich ist es eine Wette, die mal so oder so ausgehen kann. Die Frage, die Du Dir stellen musst ist, ob Du es Dir leisten kannst so eine Wette einzugehen? :/

    :/

    Gut, da ich nicht plane das Geld das ich in den ETF anlege zum sondertilgen zu verwenden sondern parallel anlege um geld für die rentenlücke (noch 37 jahre hin) zu haben ist es weniger ne wette. sondern die frage ob ich einen finnaziellen faktor im bezug auf risk reward vergesse.

    Zitat

    Es ist aber eben so, dass eine positive Rendite des MSCI World nicht sicher ist! Es gab auch 10 Jahresphasen in denen ein MSCI World negativ rentiert hat. Von Jan 2000-Dez 2009 gab es eine Rendite von -3,7% p.a. im MSCI World.

    Davor gab es so eine Phase schon mal in der 1970'er Jahren.

    Wie sieht Deine Rechnung jetzt aus?

    Kannst Du es Dir leisten diese Wette einzugehen oder platzt dann der Traum von der Immobilie?

    im endeffekt platzt der traum der immmobilie ja nicht wenn ich rein theoretisch die immo abbezahlt habe aber mein depot mega negativ ist und ich nun weniger geld in der rente davon ziehen kann. wenn ich mir parallel zum hauszahlen mein depot für die rente weiter bespare kann ich ja ohne probleme so 10-15 jährige negativ rendite phasen mitnehmen.

    vom traum platzen kann man reden wenn ichs mir allgemein nicht leisten kann. wenn ich noch mehr bräuchte als die 20k (aus meinem etf) und die 150 euro frei werdender Betrag für die Tilgung/Rate


    vielleicht haben ich das was in meinem kopf war zu kompliziert erklärt oder schlecht wiedergegeben.

    macht es momentan sinn nicht alles in die "sichere" rendite zu setzen (die zinsen die man sich spart bzw den kredit den man schneller abbezahlt) oder ist es sogar dumm sich parallel zum haus abbezahlen die rendite in einem depot sausen zu lassen?

    Hallo zusammen,

    Ich bin neu hier und das ist mein erster Beitrag.

    Ich suche Rat, andere Meinung und im besten Fall eine Lösung.

    Verzeiht mir den langen Text. Ich hoffe ich hab alles so niedergeschrieben das es verständlich ist.

    Es steht bald der Bau und somit die Finanzierung einer selbstbewohnten Immobilie (EFH) an.

    Ich rechne jetzt schon fleißig rum. Ungefähre Kosten und ungefähre Zinsen. Ganz genau kann man das natürlich nicht sagen - das weiß man erst wenn’s richtig konkret wird aber nun ja. Man spielt eben so gut es geht verschiedene Szenarien durch.

    So bin ich letztens auf die Überlegung, um durch mehr EK die Kreditsumme sowie die monatliche Belastung zu drücken, meinen ETF (20k) aufzulösen.

    Habe hier zu dem Thema gegoogelt und bin auf ein YouTube Video von Gerd Kommer gestoßen. (Falls man Videos verlinken darf, ergänze ich es gerne). In diesem Video wirft er ein Blick darauf ob es sinnvoller ist so viel und so schnell wie möglich den Immo Kredit zu tilgen oder eben das andere Szenario am Kapitalmarkt das Geld anzulegen.

    Klar, mit dem Geld aus dem ETF das EK erhöhen ist per se ne sichere „Rendite“ man spart sich für diesen Betrag die Zinsen auf die Jahre. Anders ist es. Wenn der Kapitalmarkt, nach Steuern besser performt als die Zinsen hoch sind, lässt man Geld liegen. Naturlich auf Kosten von Risiko aber so sind erstmal die Zahlen. Das war nun erstmal die Herleitung zu meinen Gedanken und den eigentlichen Fragestellungen. Was macht am meisten Sinn? Wo hat man das beste Risk value? Was macht garkein Sinn und welchen Vorteil und oder Nachteil habe die verschiedenen Überlegungen von mir.

    1. Überlegung:

    ETF unberührt lassen und sparplan von 150 Euro weiterlaufen lassen.

    -> man hat zwar weniger EK aber durch das weiter laufen lassen diversifiziert man seine Assets. Klar ziemlich komisch gewichtet aber man hat nicht alle Eier in einem Korb.

    2. Überlegung:

    ETF wird platt gemacht. Man nutzt das Geld als EK, hofft das man durch die paar Kröten mehr sogar einen (minimal) besseren Zinssatz bekommt. Man spart aber die 150 Euro in ein leeres Depot ein. (Würde sich annieten, heiraten auch bald und so kann man gleich ein gemeinschaftsdepot eröffnen und startet zusammen bei „null“)

    3. Überlegung:

    ETF bleibt unberührt. Es wird aber kein sparplan für die ersten 10 Jahre ausgeführt. Die freie Summe wird dafür genommen Rücklagen zu bilden oder wahrscheinlicher: die monatliche Summe zum abbezahlen zu erhöhen.

    Nach 10 Jahren und der zinsbindung wäre dann der Plan jedes neue freie Geld 50:50 zu verwenden. 50 Prozent zum sondertilgen 50 Prozent zum anlegen.

    Allgemeine Gedanken:

    Worüber ich ein wenig in meinen Gedanken Stolper ist: wenn ich nun alles die nächsten Jahre in die Tilgung des hauskredits stecke verkürze ich vllt die Laufzeit von 30 auf 27 Jahre. Stehe dann mit 57 (ich bin 30) zwar mit nem abbezahlten Haus da habe aber keine Rücklagen für die Rentenlücke (Rücklagen fürs Haus ist der Plan ab Monat 1 zubilden). Macht das dann so Sinn? Im worst case muss ich dann das Haus verkaufen in ein kleineres ziehen und hab dann durch die Differenz Geld für die Renten Lücke? Übersehe ich etwas?

    Zweiter Gedanke zu den ganzen Überlegungen: ich höre immer wieder das die ersten 10 Jahre mit dem annuitatendarlehen die härtesten sind. Sind die geschafft ist der größte Batzen weg und es geht irgendwie leichter. Macht irgendwie Sinn. In 10 Jahren macht man dann doch vllt n bisschen Karriere. Die Frau arbeitet weil das Kind in der Schule ist vllt wieder ein wenig mehr. Es bleibt mehr Geld übrig. Man kann nach der zinsbindung schön sondertilgen und die Anschluss Finanzierung ist nicht mehr ganz so hoch ergo die monatliche Belastung niedriger.

    Macht es dann vllt Sinn wie in oben schon angeschnitten eine mischlösung anzugehen? Die ersten 10 Jahre Vollgas jedes Geld auf den hauskredit schmeißen und danach weiter schauen?

    Aber dann sind wir wieder bei den anfänglichen oberen 3 Überlegungen - was machen mit dem ETF.

    Stand jemand vor der gleichen oder ähnlichen Frage? Wie würdet ihr euch bei meinen geschilderten Tatsachen entscheiden?

    Ergänzungen:

    - Ich gehe in meinen Überlegungen von 3% Zinsen bei der Finanzierung in den ersten 10 Jahren aus und von einer Performance vom etf von 6,3% (msci world, schnitt letzten 10 Jahre) bzw. Round about 4,6% nach steuer. Also einer überperformance des etfs von 1,6 Prozent pro jahr.

    - Alles Geld platt machen definiere ich so: wirklich kein Geld mehr irgendwo zu haben außer einen Notgroschen.


    Sollte Infos fehlen die helfen die Fragen zu beantworten lasst es mich wissen. Ich werde diese nachreichen.