Beiträge von Sparbuch-Bunkerer

    Zum Realitätsbezug gehört, daß unser Staat bis vor kurzem noch und Jahr für Jahr einen Steuereinnahmenrekord nach dem anderen verbucht hat (über alle drei Ebenen - Bund, Länder und Kommunen hinweg - dürfte man da inzwischen bei nahe einer Billion angekommen sein ...). Insoweit hat unser Land kein Einnahmeproblem sondern schon lange ein Ausgabenproblem.

    In einem Umfeld mit Inflation ist logischer Weise jedes Jahr ein Einnahmerekord zu vermelden, bei real gleichbleibenden Einnahmen.

    Was ist darunter zu verstehen "sich gleichzeitig um die Einnahmeseite kümmern" ?

    Sich die Einnahmen auch zu holen, die einem (dem Staat) rechtmäßig zustehen und die Fische nicht ziehen lassen, nur weil sie zappeln.

    Du würdest also für noch höhere Steuern - für Private und/oder Unternehmen plädieren ?

    Nein, ich würde dafür plädieren die Steuervermeider, - betrüger und -flüchtlinge konsequent zu verfolgen und dafür ausreichend Steuerfahnder einstellen, statt diesen - soweit sie in der Vergangenheit erfolgreich waren - auch noch zu unterstellen, sie seien "verrückt" und sie damit "kalt" zu stellen.

    Die zu erwartende Rendite eines Steuerfahnders hätte ich gerne ...

    Seitdem wurde der Blick ausschließlich auf Umverteilung (konsumtive Zwecke) und Ausweitung des Sozialstaats gelegt (Rentenerhöhungen, Zusatzrenten, Ausbau Pflegeversicherung usw.).

    websgeisti hat auf die Versäumnisse bei den Investitionen (Schulen, Straßen, Brücken, ...) hingewiesen, die der nächsten Generation nun als höhere Schulden auf die Füße fallen, als wenn man ein paar Schulden gemacht hätte, um die Infrastruktur am Laufen zu halten. Und das wäre langfristig auch besser für den int. Wettbewerb. Die "schwarze Null" ist also teuer erkauft. Und die, die die schwarze Null unbedingt haben wollten, waren dann auch gleichzeitig die, die Renten erhöht haben (Mütterrente, Herdprämie, ...).

    Wobei die Frage ist, in wie weit Versicherungsleistungen (Renten, ALG, GKV) Sozialstaatsleistungen sind, nur weil man sie "Sozialversicherung" nennt. Zumindest soweit sie von den Beitragszahlern bezahlt werden (und auch die sog. Arbeitgeberanteile müssen vom Beitragszahler erwirtschaftet werden).

    Wenn nun die Lohnstückkosten im int. Wettbewerb zu hoch werden, wird man halt gucken müssen wie das wer finanziert oder ob und wie weit diese "Errungenschaften" (mit welchen gesellschaftlichen Folgen) zurückgedreht werden müssen. Und beim Thema "Umverteilung" sollte man nicht vergessen, in wie weit Steuerflucht, -betrug (CumEx) und -optimierungen zur Staatsverschuldung beitragen.

    Die Keule pöse, pöse [sic] "Umverteilung" sollte man nur raus holen dürfen, wenn man sich gleichzeitig um die Einnahmenseite kümmert. Stattdessen wird in dem Zusammenhang meist länglich über Sozialbetrug ("soziale Hängematte") schwadroniert, was im Gesamtumfeld der dem Staat vorenthaltenen Steuern "im Rauschen" unter geht (womit nicht geleugnet werden soll, dass es diesen gibt).

    Ich denke aber das man von der Steuer sicher keine 1200€ zurück bekommt

    Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den Werbungskostenpauschbetrag, der automatisch vom FinA angerechnet wird. Werbungskosten geltend zu machen, macht nur dann Sinn, wenn man diesen Pauschbetrag überschreitet, z.B. durch hohe Fahrtkosten.

    Funktionieren tut das so, dass die 1200 EUR vom Einkommen abgezogen werden und auf das resultierende zu versteuernde Einkommen wird dann die zu entrichtende Steuer berechnet. Man bekommt also keine 1200 EUR "zurück".

    Man hat ein riesiges Schneeballsystem aufgebaut

    Das ist per se kein Schneeballsystem. Da kommt viel zusammen (gestiegene Lebenserwartung, Niedriglohn, int. Wettbewerb, ... ).


    Der Unterschied ist nur, dass für Staatsschulden die zukünftigen Steuerzahler haften, für Rentenpunkte die zukünftigen Beitragszahler.

    Blöd nur, wenn man beides ist.

    Für Dein Depot "haftest" Du auch. Es gibt Dir lediglich das Gefühl nichts "zugebuttert" zu haben (das hier versammelte Klientel dürfte vorwiegend zu denen gehören, die mehr einzahlen als sie entnehmen).

    Wenn es schon Selbstständige nicht schaffen (von denen man die Weitsicht erwarten können sollte) sich um Ihre Altersvorsorge zu kümmern, wie sollen es die Otto-Normalos schaffen? Am Ende haftest dann wieder Du als Steuerzahler - oder wir schaffen den Sozialstaat ab, mit allen Konsequenzen. Wohl dem, der sich dann auch eine gated community leisten kann (und will).

    Die Akzeptanz in der Bevölkerung für eine "qualifizierte Zuwanderung" und/oder zumindest eine weitegehend gesteuerte und kontrollierte Zuwanderung dürfte um Längen höher sein, als für eine in (weiten) Teilen ungesteuerte (oder sogar illegale), die noch dazu in (weiten) Teilen (und zunächst) eher eine Zuwanderung in die Sozialsysteme ist.

    Es zeichnet sich eher ab, dass eine millionenfache Remigration gewünscht wird und dann machen wir ganz sicher das Licht aus.

    Das es Probleme gibt und Fehler gemacht wurden / werden - geschenkt!

    Das ist wohl auch der Grund, warum sich "die Politik" den unbegrenzten Zuzug gefallen läßt.

    Und nun sämtliche Migration abzuschrecken wird uns ganz sicher bei der Gewinnung von Fachkräften und Exportmärkten helfen. Sich einzuigeln wird uns retten - alles klar :rolleyes: .

    Der Wählerwille zählt nicht mehr.

    Was will der Wähler denn? DEN "Wählerwillen" gibt es doch gar nicht. Einige wollen so, andere so und jeder nimmt die schweigende Mehrheit als Geisel für seinen Willen.

    Andere Länder haben reagiert. Hat Deutschland (die deutsche Politik) adäquat reagiert ... ?

    Konnte sie das? Das was der Demografie entgegengesetzt werden könnte, wird ja von zunehmenden Anteilen der Bevölkerung nicht gewollt (bei allen Fehlern und Problemen die damit verbunden sind und waren).

    Jedenfalls wäre die Bevölkerungszahl nach den Hochrechnungen von vor 30 Jahren heute deutlich unter 80 Mio. weshalb man den Wohnungsbau entsprechend vernachlässigt hat. Nun sind zunehmende Anteile der Bevölkerung dabei dafür zu sorgen, sich das eigene demografische Grab zu schaufeln. Die Politik ist nur eine Reaktion darauf.

    Das ist aber nicht das Problem der GRV an sich.

    Ein Industrie die vorwiegend vom Export abhängt und eben nicht vorwiegend von der eigenen Inlandsnachfrage.

    Nur dass in den nächsten 15 Jahren 400-500K pro Jahr mehr Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen werden, als aktuell Jugendliche die Erwerbsfähigkeit erreichen.

    Angesichts der gesellschaftlichen Fehlentwicklungen (siehe auch die letzten Landtagswahlen) kann man da tatsächlich pessimistisch sein.

    Das ändert aber nichts daran, dass die GRV grundsätzlich auf recht breiten Füssen steht und als ein weiterer Baustein zur Diversifikation seiner Altersabsicherung angesehen werden kann, da man die (verderblichen) Früchte seiner eigenen Arbeit nicht in die Zukunft retten muss, sondern man einen Anspruch auf einen Anteil an den frischen Früchten der Gesellschaft in der Zukunft erwirbt.

    Sind solche Regelungen erstmal gesetzlich verankert - können die Grenzen wie mit einem "Schieberegler" leicht und schnell verschoben werden.

    Die Grenzen zeigen sich gerade (Thüringen, Sachsen, Brandenburg, ...) und das bereits bei Klagen auf objektiv recht hohem Niveau.

    Wer als Selbstständiger bewusst diesen Weg geht, soll dann bitte auch so konsequent sein und mit Eintritt in die Selbstständigkeit verbindlich erklären, niemals nicht auf die Idee zu kommen keine Sozialleistungen zu beantragen ... 8)

    Wir Deutschen leiben eben den Untergang. Typisch German Angst eben.

    Manfred Krug ist Schuld ... ;)

    25 Jahre weiter und immer noch 75% drawdown. Dazu kommen Erfahrungen / Berichte mit / über AWD und Co und dann Lehmann ... . "Der Deutsche" ist eben kein DIY Anleger. Finanztip und Finanztest versuchen nun den Schaden zu begrenzen. Aber da ist ein inzwischen dickes Brett zu bohren.