Seitdem wurde der Blick ausschließlich auf Umverteilung (konsumtive Zwecke) und Ausweitung des Sozialstaats gelegt (Rentenerhöhungen, Zusatzrenten, Ausbau Pflegeversicherung usw.).
websgeisti hat auf die Versäumnisse bei den Investitionen (Schulen, Straßen, Brücken, ...) hingewiesen, die der nächsten Generation nun als höhere Schulden auf die Füße fallen, als wenn man ein paar Schulden gemacht hätte, um die Infrastruktur am Laufen zu halten. Und das wäre langfristig auch besser für den int. Wettbewerb. Die "schwarze Null" ist also teuer erkauft. Und die, die die schwarze Null unbedingt haben wollten, waren dann auch gleichzeitig die, die Renten erhöht haben (Mütterrente, Herdprämie, ...).
Wobei die Frage ist, in wie weit Versicherungsleistungen (Renten, ALG, GKV) Sozialstaatsleistungen sind, nur weil man sie "Sozialversicherung" nennt. Zumindest soweit sie von den Beitragszahlern bezahlt werden (und auch die sog. Arbeitgeberanteile müssen vom Beitragszahler erwirtschaftet werden).
Wenn nun die Lohnstückkosten im int. Wettbewerb zu hoch werden, wird man halt gucken müssen wie das wer finanziert oder ob und wie weit diese "Errungenschaften" (mit welchen gesellschaftlichen Folgen) zurückgedreht werden müssen. Und beim Thema "Umverteilung" sollte man nicht vergessen, in wie weit Steuerflucht, -betrug (CumEx) und -optimierungen zur Staatsverschuldung beitragen.
Die Keule pöse, pöse [sic] "Umverteilung" sollte man nur raus holen dürfen, wenn man sich gleichzeitig um die Einnahmenseite kümmert. Stattdessen wird in dem Zusammenhang meist länglich über Sozialbetrug ("soziale Hängematte") schwadroniert, was im Gesamtumfeld der dem Staat vorenthaltenen Steuern "im Rauschen" unter geht (womit nicht geleugnet werden soll, dass es diesen gibt).