Beiträge von nikobeck

    Mich interessiert der Preiskampf nicht. Alle meine ETF habe ich nicht wegen der TER gewählt, sondern weil ich genau dieses Produkt haben wollte. Und den MSCI ACWI IMI gibt es eh nur nur von einem Anbieter. Aber die TER ist auch absolut im Rahmen.
    Einen Wechsel auf einen anderen ETF habe ich auch nicht mehr vor.
    Ob nun eine TER von 0,2%, 0,15% oder gar 0,07%. Das Ergebnis wird am Ende kaum den Unterschied zwischen Sekt/Selters ausmachen.

    Sehe ich genauso. Ich finde es völlig bananisch, sich an der TER festzubeißen. Nichts im Leben ist umsonst – selbst der Tod kostet das Leben. Wer glaubt, man bekommt eine profitable Geldanlage wie ETFs quasi geschenkt, hat das Prinzip nicht verstanden.


    Ob die TER nun 0,2%, 0,15% oder 0,07% beträgt, macht am Ende keinen Unterschied zwischen Sekt und Selters. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind wir hier ohnehin in einer komplett anderen Welt – da reden wir über ganz andere Kommastellen.


    ETFs sind schon jetzt die effizienteste und günstigste Anlageform, die man bekommen kann. Noch billiger wird’s nicht. Dieses ganze Herumgerechne um Nachkommastellen ist für mich nix anderes als purer Schmarrn – um’s auf Bayrisch zu sagen.

    Naja, nicht nur Finanztip empfiehlt ETFs die schon lange am Markt sind und große Einlagen haben. Ist für den Anleger halt blöd wenn ETFs verschmolzen oder geschlossen werden. Noch gar nicht lange her, dass hier Amundi wegen solcher Aktionen verurteilt wurde und viele grundsätzlich Amundi abgelehnt haben. Jetzt kommt halt der Schotte und sagt der ist günstig, also zuschlagen. Für mich wird durch die TER Kosten zu häufig alles andere ausgeblendet.

    Ja, stimmt – das Argument mit ‚bewährt und groß genug‘ ist absolut nachvollziehbar. Niemand will, dass ein ETF nach ein paar Jahren verschmolzen wird, das sorgt für Verunsicherung.

    Nur: beim Prime ACWI sehe ich das Risiko inzwischen praktisch nicht mehr. Er ist günstig, physisch, global breit gestreut und hat schon ein ordentliches Volumen aufgebaut. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Anleger ihn für sich entdecken.

    Die reine Fixierung auf TER finde ich zwar auch zu kurz gedacht – aber in diesem Fall fällt eben beides zusammen: ein modernes, kostengünstiges Produkt, das strukturell mindestens so robust ist wie die alten Platzhirsche.

    Danke dir Tomacy – sehr gute Zusammenfassung!

    Ich war ehrlich gesagt anfangs auch verwundert, dass der billigere ETF in dem Fall tatsächlich das bessere Produkt sein soll. Normalerweise verbindet man höhere Kosten ja mit ‚mehr Leistung‘. Aber bei ETFs ist es oft andersrum: Die neueren, günstigeren Produkte sind effizienter aufgesetzt, physisch replizierend und brauchen keine komplexen Swaps.

    Und genau da liegt auch mein Kritikpunkt am alten Amundi MSCI World: 0,45 % TER für ein synthetisches Konstrukt wirkt im Vergleich zu einem physisch replizierenden Prime ACWI für 0,07 % einfach nicht mehr zeitgemäß. Klar, Finanztip empfiehlt aus Vorsicht weiter den Klassiker – nachvollziehbar, aber für mich ist die günstigere und modernere Lösung langfristig überzeugender.

    Achim, mal ehrlich: das sind Luxusprobleme. Für eine Buy-&-Hold-Strategie spielt es schlicht keine Rolle, ob die Order zwei Tage früher oder später ausgeführt wird. Ein Lombardkredit nur, um diese Wartezeit zu überbrücken, hat mit konservativem Anlegen nichts zu tun – das wirkt eher wie Ungeduld.

    0,45 % TER vs 0,07 % TER

    Hallo? Finaztip?

    *klopf*

    Jemand zu Hause?

    Schon spannend, wie leichtfertig hier manche rufen ‚weg mit dem ETF, nehmt den billigsten!‘ – als ginge es nur um die TER. 🤨

    Amundi hat nicht ohne Grund zwei Produkte am Markt: das eine teurer, das andere auffällig billig. Und genau da muss man sich halt fragen, warum das so ist. Einfach blind nach dem niedrigsten Preisschild zu greifen, ohne die Unterschiede und Hintergründe zu hinterfragen, ist mir persönlich zu simpel.

    lol … entweder verwechselst du mich, oder du verstehst wirklich gar nichts von dem, was ich schreibe. Wie auch immer … Dir viel Glück bei allem, was Du tust. ^^

    Klassisch: Wenn’s inhaltlich eng wird, kommt ‚lol, du verstehst nix‘ und ein Glückwunsch-Smiley als Abgang. Genau die Taktik, wenn man nichts mehr beizutragen hat. 😅

    Ich hab schon verstanden, was du schreibst – nur wundert mich dein Angriff, weil ich von dir hier sonst kaum was lese.

    Wenn man Buy & Hold ernst nimmt, dann sind ein oder zwei Bankarbeitstage schlicht irrelevant. Wer glaubt, in genau den paar Stunden des „perfekten Dips“ rein- oder rauszuzirkeln, macht schon Market Timing – ob er’s zugibt oder nicht.

    Und mal ehrlich: Ob die Zinsen für ein paar Tage 4 % oder 10 % betragen, ist im Vergleich zur langfristigen Rendite einer Buy-&-Hold-Strategie ein Rundungsfehler.

    Vielleicht mal gehört, oder auch nicht. Zumindest sind die Leute die darin investieren, in deutlicher Minderheit im Vergleich zu denen, die irgendwelchen Verkäufern auf den Leim gehen. Da liegt meines Erachtens die Aufgabe für Finanztip, die Wahl welcher ETF sollte dann der Anleger für sich entscheiden.

    Das mit „jeder hat schon mal vom MSCI World gehört“ halte ich für Wunschdenken. Die Realität sieht anders aus:

    Einsteiger stolpern zuerst über Einzelwerte („kauf Tesla, die geht durch die Decke!“), über aktiv gemanagte Fonds mit Hochglanzprospekte – oder sie setzen ETF gleich mit Bitcoin. Kein Witz, ich hatte genau so einen Fall im Bekanntenkreis.

    Genau deshalb ist die klare Empfehlung von Finanztip so wichtig: eine einfache Lösung statt noch mehr Verwirrung. Alles andere setzt voraus, dass die Leute überhaupt erstmal die Basics auseinanderhalten können – und da hakt es massiv.

    Das mit ACWI vs. World ist nur die halbe Wahrheit. In der Praxis geht es bei zwei oder mehreren ETFs immer auch um Mechanik: Gewichtung, Rebalancing, Abweichungen korrigieren. Das ist für Einsteiger ein komplett anderes Spielfeld als stumpf World besparen.

    Und genau da kommt noch was dazu: Einsteiger sind eben unwissend. Die meisten haben null Plan von Tech-Übergewicht, USA-Klumpen oder dem neuen Phänomen, dass ein paar Big Player die halbe Welt dominieren. Das wirkt modern und schick, ist aber ein Klumpenrisiko, das man erstmal verstanden haben muss.

    Deshalb macht Finanztip es bewusst einfacher: ein Produkt, keine Zusatzbaustellen. Alles andere ist schon die nächste Liga.

    Hä? Ein ETF auf den MSCI ACWI ist auch kein komplizierteres Produkt und auch nicht schwieriger zu verstehen als ein ETF auf den MSCI World.

    Dieses ‚Hä?‘ zeigt eher, dass du gerade selbst irritiert bist, weil hier ständig vom MSCI World die Rede ist und dein ACWI nicht die Bühne bekommt, die du dir wünschst. Fakt ist: Ein ACWI ist natürlich kein Hexenwerk – das weiß jeder, der sich minimal mit ETFs beschäftigt. Es geht hier aber nicht um die Technik des Produkts, sondern um die Logik der Empfehlung: Finanztip bleibt konsequent bei einem einzigen, ultrabewährten Basisprodukt.

    Ich halte dagegen.

    Noch sind Echtzeitüberweisungen nicht allgemeiner Standard (Die Baaderbank akzeptiert beispielsweise keine), und ob solche tatsächlich im Oktober 2025 überall möglich sein werden (Ja, ja, ich weiß: Vorschrift), das sieht man dann.

    Bis dahin gilt: Ich habe 10.000 € auf meinem Haupt-Girokonto, für die ich gern ETF-Anteile kaufen möchte. Auf dem Verrechnungskonto ist nichts, somit habe ich keine "Buying Power", wie das heute so genannt wird.

    Würde ich heute kaufen (heute nicht, heute ist ja Samstag!), dann müßte ich meinen Kauf zwei Börsentage später bezahlen. In dieser Zeit wäre das Geld auch in der eher lahmen deutschen Banklandschaft gutgeschrieben, wenn ich die Überweisung heute veranlasse. In dieser Situation hilft der Lombardkredit. Ich kann heute kaufen und am gleichen Tag den Überweisungsauftrag in meinem Haupt-Girokonto einreichen. Der Dispo dient in diesem Fall genau zu dem Zweck, für den er gedacht ist: zur Disposition. Ich bin froh, daß ich ihn habe.

    Diese Option nutze ich immer mal. Kostet ja nicht einmal Zinsen (und wenn doch, dann vielleicht für einen Tag, Cent-Beträge). Und eigentlich halte ich mich schon für einen ernsthaften Buy-and-Hold-Anleger.

    So ganz habe ich deinen Punkt nicht verstanden, Achim. Echtzeitüberweisungen sind Stand heute schlicht noch nicht überall Standard – Baaderbank ist da nur ein Beispiel. Ob das ab Oktober 2025 flächendeckend funktioniert, wird man sehen.

    Aber selbst ohne Echtzeit: Wer Buying Power braucht, hat genug Optionen – sei es ein Lombard, ein Dispo oder einfach ein rechtzeitiger Transfer. Das ist kein Drama.

    Am Ende bleibt: ETF-Kauf funktioniert. Und wer wirklich Buy & Hold betreibt, braucht sich über ein, zwei Bankarbeitstage keine großen Gedanken machen.

    Finanztip ist an der Stelle nicht widersprüchlich, sondern konsequent in seiner Logik: Sie wollen ein möglichst simples, robustes Basisprodukt empfehlen, mit dem auch absolute Anfänger nichts falsch machen. Ein MSCI World erfüllt genau das – breit genug, einfach verständlich, überall verfügbar.

    Kommer, Beck, Walz etc. argumentieren auf einer anderen Ebene: möglichst vollständige Abbildung der Weltmärkte inkl. EM und Small Caps, was in der Theorie zu höherer Diversifikation und vielleicht langfristig auch Rendite führt. Dafür ist es komplexer und setzt mehr Auseinandersetzung voraus.

    Am Ende ist das also eher eine Frage von Zielgruppe und Anspruch: Finanztip = pragmatisch und konservativ für die Masse, andere = wissenschaftlicher, differenzierter, aber eben auch komplexer.

    Das Entscheidende am gehebelten ETF ist nicht das Endergebnis einer idealisierten Rückrechnung seit 2001, sondern wie er sich unterwegs verhält.

    1. Pfadabhängigkeit: Ein gehebelter ETF rechnet täglich neu. Das bedeutet: hohe Schwankungen und zwischenzeitliche Rückschläge wirken sich überproportional negativ aus. Das kann dazu führen, dass du nach ein paar schwachen Jahren deutlich hinter dem normalen MSCI World liegst – selbst wenn die langfristige Durchschnittsrendite auf dem Papier höher aussieht.
    2. Volatilität: Mit Hebel verstärkst du jede Bewegung. +2 % Tagesanstieg heißt +4 % für dich – aber eben auch -2 % Tagesverlust heißt -4 %. Das Risiko, zwischenzeitlich 50–70 % im Minus zu stehen, ist realistisch. Da musst du die Nerven und den Anlagehorizont haben, um das wirklich auszuhalten.
    3. Verwendungszweck: Finanztip richtet sich an die breite Masse. Für die allermeisten ist Hebel schlicht eine Einladung zu Panik, FOMO oder Crash-Verkäufen. Für Leute mit eiserner Disziplin kann man darüber reden – aber es ist kein Basisinvestment.


    Unterm Strich: Langfristig kann ein gehebelter ETF besser laufen, aber er verlangt eine viel höhere Risikotragfähigkeit. Wenn du das Risiko wirklich für ‚gleich‘ hältst, unterschätzt du den Effekt der Schwankungen.

    Richtig. Die Aufteilung in verschiedene Giro- und Verrechnungskonto/-konten wird man hier bei den Forumsnutzern vermutlich häufiger finden, bei der großen Kundengruppe von Neobrokern aber doch eher selten. Da ist dieser Sprung, den TR ja schon vor einiger Zeit gemacht hat, am Ende schlicht logisch.

    In dem Kontext macht mir der geplante Depotkredit eher Stirnfalten. Da werden einige auf die Idee kommen, mit kreditfinanzierten Pennystocks mal eben zum Millionär zu werden, und dann doof schauen, dass das möglicherweise dann doch nicht funktioniert.

    Seh ich ähnlich. Die Mehrkontenstruktur ist für mich eher ein Tool zur Klarheit und Disziplin – für viele andere ist das wahrscheinlich Overkill.

    Beim Depotkredit bin ich bei dir: für Buy-&-Hold-Anleger praktisch irrelevant, für Zocker dagegen die perfekte Bruchlandungsvorlage. Genau da liegt für mich auch der Unterschied – wer ernsthaft investiert, braucht sowas nicht.

    Aber beide Töpfe tragen bei Dir das gleiche Risiko, wenn der eine ein FTSE All World ist und der andere 5 Regionen-ETFs, die zusammen die Welt (nur in einer anderen Gewichtung) ergeben.

    Beides ist im Wesentlichen die gleiche Strategie und hat das gleiche Risiko.

    Das stimmt – All World und ein Bündel von Regionen-ETFs sind inhaltlich sehr ähnlich und tragen beide das Marktrisiko der Weltaktien. Mir geht’s bei den ‚Töpfen‘ aber weniger darum, dass jeder automatisch ein anderes Risikoprofil hat, sondern dass ich meine Ziele sauber trenne und flexibel steuern kann.

    Mit den Regionen-ETFs kann ich z. B. Gewichte anpassen (Europa hoch, USA runter), während der All World fix ist. Dazu kommt: Ein separater ‚Topf‘ macht für mich mental einen Unterschied – ich sehe klar, wofür er gedacht ist, und kann bei Bedarf auch unterschiedlich besparen oder entnehmen.

    Also: Risiko gleich, Strategie im Kern ähnlich – ja. Aber Steuerung, Transparenz und Zweckbindung sind für mich die Punkte, warum ich das so trenne.

    Ja, aber dafür brauche ich mir doch keinen 2. 100% Aktientopf anzulegen. :/
    Ich schaue in meinen Risikotopf. Und wenn die Renditen in den letzten 5-10 Jahren besonders gut waren, kann ich mir überlegen, ob ich schon mal vom Honigtopf nasche und eine Reise in die USA mache.
    Das Ergebnis ist absolut das Gleiche, ob ich nun einen einen Topf mit 100%-Aktien habe oder ob ich 2 Töpfe mit 100% Aktien habe. Die Reise kostet Geld und das Geld muss irgendwoher kommen.

    Das mag sein. Aber dann macht so ein Topfdenken noch viel weniger Sinn. Dann kann ich maximales Risiko gehen (hohe Aktienquote) und wenn es mit der eigenen Finanzplanung nicht klappt, leihe ich mir das Geld halt in der Familie zu Nullzins.
    Da würde ich ja fast schon auf die Idee kommen, mir einfach so Geld in der Familie zu leihen und das geliehene Geld ins Depot zu schieben. Bei Nullzins ist das Risiko ja sehr überschaubar damit in 10 Jahren mit einem Verlust dazustehen. Und meine monatliche Sparrate könnte ich dann ja auf einem TG-Konto ansparen und bekomme dann sogar noch Zinsen dafür, dass ich das zu Nullzins geliehene Geld wieder anspare. :evil:
    Schade, dass ich nicht so eine Familie habe.:/
    Ganz davon ab, dass das mit dem Nullzins dann rein rechtlich auch schon wieder grenzwertig ist.

    Der Unterschied ist eben nicht nur rechnerisch, sondern psychologisch und strategisch. Ich trenne meine Ziele bewusst, damit ich nicht ständig hin- und herschiebe und mir selbst in die Tasche lüge. Wenn du alles in einen Topf wirfst, musst du im Zweifel immer neu rechtfertigen, ob das Geld für Rente, Reise oder Auto gedacht ist. Mit klaren Töpfen ist von Anfang an definiert, wofür welches Geld da ist. Genau das ist der Sinn – Struktur statt Chaos. Dass du das ‚Spielerei‘ nennst, zeigt eher, dass du den psychologischen Faktor komplett unterschätzt.

    Ich verstehe seinen Ansatz ganz gut.
    Es ist auch wie eine kleine Spielerei.
    Das wäre so, wie wenn ich jetzt bei der ING ein weiteres Depot innerhalb von ein paar Sekunden eröffne und da einen ETF auf den S&P 500 bespare.

    Wenn das in zehn Jahren super gut hinhaut, mache ich dann mit dem Geld einen Trip in die USA. Wenn nicht, lass ich es eben.

    Perfekt!

    Du stellst es bewusst falsch dar. Ich habe nie gesagt, dass alle Töpfe 100 % Aktien sind. Das Konzept ist simpel: verschiedene Ziele = verschiedene Töpfe = verschiedene Strategien. Ein Topf kann Risiko tragen, ein anderer bleibt sicher. Und genau deswegen gibt es Puffer, bevor überhaupt von ‚notfalls umschichten‘ die Rede ist. Dein Szenario mit der abgesagten Hochzeit ist eine nette Karikatur – hat aber nichts mit meinem Vorgehen zu tun.