Nun,
ich kann gar nicht glauben, dass Du Dir ein solches Produkt nicht selbst zusammenstellen konntest. 
Wenn man den iShares STOXX World Equity Multifactor (IE00BZ0PKT83) gibt es seit 2015 nach dem 5-Faktormodell mit einem iShares Core MSCI EM IMI (IE00BKM4GZ66) im Verhältnis 80/20 mixt kommst Du dem Kommer-ETF schon recht nahe.
https://curvo.eu/backtest/de/ve…k0fNW7tl6YBdIKA
Sieht zumindest auf die Jahre seit es den Kommer-Index gibt, sehr ähnlich aus. Und das sogar für Kosten < 0,3% TER.
Weil ich einfach nicht daran glaube, dass die Aktienprämie auch mal 20 Jahre komplett ausfallt. Wenn das passiert hätten wir alle ganz andere Probleme und dann würde einem wohlmöglich auch das Tagesgeldkonto nix mehr nutzen.
Und es ist gar nicht die Frage, dass ich nicht an Faktorprämien glaube. Natürlich glaube ich an einzelne Faktorprämien. Ich habe schließlich mit dem MSCI World Momentum ETF einen Faktor ETF im Depot.
Ich habe nur noch keinen Multifaktor-ETF gefunden, der nach Kosten seinen Basisindex geschlagen hat. Warum hat z.B. der o.g. iShares Multifaktor ETF es nicht geschafft seinen faktorneutralen Basis-ETF zu schlagen? Momentum hat als Faktor seit 2015 sehr gut funktioniert? Wohlmöglich, weil in der gleichen Zeit die anderen Faktoren nicht funktioniert haben?
Mag sein, dass Multifaktor in der Theorie auch mal lange Zeit funktioniert hat. Aber in der Praxis muss es eben irgendwann auch mal funktionieren, sonst holt man die in den Jahren aufgelaufenen Verluste irgendwann nicht mehr auf.
Aber der Kommer-ETF kann ja nun zeigen, dass er ein besseres Multifaktor-Konzept verfolgt.
BTW: Ich habe kein Problem damit, wenn andere Menschen Ihr Geld so investieren, wie Sie es für richtig halten. Du scheinst damit aber nicht klar zu kommen, wenn andere Menschen Ihr Ding einfach nur durchziehen.
Niemand muss das tun, was ich propagiere. Ich schreibe einfach nur was ich mache und warum ich das mache. Und perfekt ist es nicht, was ich mache, sonst hätte ich bereits 2019 mit der 1-ETF-Lösung angefangen!
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Das Lustige ist, dass genau die gleichen Argumente, die du hier schreibst 2013/2014 gegen Aktien als Investment vorgebracht wurden. Selbst von Profis. Seit 14 Jahren lief das Sparbuch besser als ein breiter Indexfonds. Die Kosten sind zu hoch. Man sollte lieber dort investieren wo man weiß was man hat. Festgeld, Anleihen. usw. usw. Was denkst du warum wir heute in Deutschland so wenige Aktionäre haben und keinen kapitalmarktbasierten Staatsfonds?
Heute glaubst du an die Equity Prämie, weil wir seit vielen Jahren einen Bullenmarkt (Equity Prämie) haben und du außer steigende Kurse nichts anderes kennst. Und nein, der Corona-Crash hat damit nichts zu tun. Ich rede von einem Referenzrahmenrisiko über einen sehr langen Zeitraum.
Was glaubst du was die Equity Prämie ist monstermania? Denk mal darüber nach. Es ist das Risiko, dass es für sehr lange Zeit nicht funktioniert. Genau wie bei Faktorprämien. Die sind auch schon mal 20 Jahre ausgefallen.
Eine Erhöhung von systematischen Risiken muss zu einer höheren Rendite führen. Immer. Das kann gar nicht anders sein. Und das höhere Risiko ist nun mal, dass es lange ausfallen kann. Sonst wäre es ja kein Risiko, sondern sicher. Und für sowas gibt es keine Prämie. Du kannst da mit deinen kurzzeitigen backtests rumrechnen wie du willst, das ist das Grundprinzip wie unsere Kapitalmärkte funktionieren.
Den Gerd-Kommer-Index gibt es auch ohne factor-tilt. Der factor-tilt hat ihn seit Auflage outperformed. Die meisten Faktoren outperformen seit einiger Zeit. Allein der reversion to the mean wird die small caps und Value-Titel nach oben ziehen. Das kann gar nicht anders sein, weil die Masse der Kapitalanleger das ausgleichen werden. Das passiert alle paar Jahrzehnte. Immer wieder aufs Neue. Und immer sind die Argumente gleich. Du wirst auch in ein paar Jahren Argumente gegen Aktien hören, wenn es mal 10 Jahre nicht läuft. Oder gegen die Marktkapitalisierung. Auch die ist schon mal für sehr lange ,,ausgefallen" und andere Ansätze haben besser rentiert.
Und weißt du was? Es gab sogar schon Zeiten da wurden große Aktien und Growth-Aktien als loser verschrien, weil die Faktoren über das Ziel hinaus geschossen waren und sie auf 20 Jahren so dermaßen outperformed haben, dass keiner mehr dachte, dass große Werte (heute MSCI World) überhaupt Sinn machen.
Lass dich auf keinen Fall vom recency bias blenden, sondern betrachte sehr lange Zahlenreihen.