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Die Lebenserwartung sinkt logischerweise ständig. Ein jetzt geborenes Kind hat statistisch noch um die 80 Jahre vor sich, ein 65jähriger aber nicht. Da bleiben von den 80 Jahren nur größenordnungsmäßig 18 Jahre übrig.
Du meinst vermutlich etwas anderes, nämlich daß das statistisch zu erreichende Endalter mit steigendem Lebensalter steigt. Und das ist logisch und auch leicht nachvollziehbar.
Nehmen wir mal eine Gruppe von 100 gerade Geborenen an. Die Gruppe hat eine Gesamtlebenserwartung von 100 Personen * 80 Jahren = 8.000 Jahren. Bedauerlicherweise stirbt einer aus der Gruppe umgehend den plötzlichen Kindstod. Im Topf sind jetzt immer noch 8000 Jahre, aber nur noch 99 Personen, auf die sie sich verteilen. Dadurch hat - bei gleicher statistischer Lebenserwartung - jeder der übrigen 99 etwa 0,8 Jahre mehr zu erwarten.
Werden die Mitglieder der Gruppe älter, sind sie irgendwann einmal 65 Jahre alt. Da ist dann derjenige nicht mehr dabei, der sich mit 18 mit dem Motorrad den Kopf eingefahren hat, auch der nicht, der mit 40 am Herzinfarkt verstorben ist, und der, den mit 50 das maligne Melanom weggerafft hat. Die statistisch nicht verbrauchten Lebensjahre fallen in den großen Topf und verteilen sich auf die anderen. Somit bleibt für die Überlebenden bei gleicher statistischer Lebenserwartung immer mehr übrig.
Dieser Effekt macht einige Jahre aus. Eine Lebenserwartung eines neugeborenen Buben von 78 Jahren und eine Restlebenserwartung eines 65jährigen Mannes von etwa 18 Jahren widerspricht sich somit nicht, selbst wenn 65 + 18 = 83 ist und nicht 78.