In PKV als Angestellter wechseln - Frau verbeamtet - sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    da mein Lohn die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, hat mein Versicherungsvertreter der Debeka mich angesprochen, ob ich in die private KV der Debeka wechseln möchte. Unsere Konstellation (Frau Beamtin) wäre dafür ideal.

    Im Moment bin ich gesetzlich mit unseren beiden Kindern in der Familienversicherung versichert.

    Der Wechsel hätte zur Folge, dass geldmäßig am Ende +/- 0 € rauskommt, da die beiden Kinder über meine Frau versichert wären. ( 80% Beihilfe, 20 % KV ).

    Wir hätten die Vorzüge, dass alle vier Familienmitglieder privat versichert sind und mehr Leistungen abgegolten wären (meistens mehr, Kinderkrankenschein wird leider nicht abgedeckt).

    Ich bin 36 Jahre alt, stark fehlsichtig und möchte mir ICL-Linsen einsetzen lassen. Dieser Eingriff kostet ca 6.000 - 7.000 € und würde auch von der PKV zum großen Teil übernommen werden.

    Ab 55 Jahren kann man ja nicht mehr zurück in die gesetzliche, aber da bietet die Debeka einen Tarif ähnlich der gestzlichen KVs an.

    Gibt es hier Erfahrungen, ob das eine gute Idee ist? Gibt es Anbieter, die ihr für eine PKV für Angestellte empfiehlt?

  • Grundsätzlich würde ich hier verschiedene Angebote von PKV-Anbietern einholen bzw. mich beraten lassen. Ein Vermittler ist ja auch hier im Forum aktiv und scheint nicht ganz so schlecht zu sein. Bzgl. Deiner Fehlsichtigkeit könnte ich mir aber gut vorstellen, dass hinsichtlich der Gesundheitsfragen - bei diesem Thema ist Vorsicht geboten - diese Leistung ("Vorerkrankung") ausgeschlossen wird. Aber nochmal, hier sind die Experten gefragt.


    Die Grundsatzentscheidung GKV - PKV ist nicht so einfach. Da bei Euren Kindern die Beihilfe mit 80% greift, könnte es Sinn machen. Wenn es für Dich kein Problem ist, Rechnungen selbst zu bezahlen bzw. zu verwalten, mit Beitragssteigerungen umzugehen wissen (PKV = offene Beitragssteigerung per Mitteilung, GKV = verdeckte Beitragssteigerung, keine Mitteilung an den einzelnen Versicherten), ggf. Diskussionen über Erstattung von Leistungen mit Deiner PKV zu führen, dann ist PKV mit Sicherheit nicht ausgeschlossen.


    Final ist es normalerweise eine Entscheidung fürs Leben und v.a. die Frage an welches System man glaubt. Ich glaube z.B. nicht an die GKV.

  • Der Wechsel hätte zur Folge, dass geldmäßig am Ende +/- 0 € rauskommt, da die beiden Kinder über meine Frau versichert wären. ( 80% Beihilfe, 20 % KV ).

    +/- 0 ist nicht so günstig. Im Alter liegen die Beiträge bei der PKV in der Regel deutlich über der GKV. Man sollte also in jungen Jahren drunter liegen damit sich das ausgeht.


    Ab 55 Jahren kann man ja nicht mehr zurück in die gesetzliche, aber da bietet die Debeka einen Tarif ähnlich der gestzlichen KVs an.

    Hier ist die große Frage wie die Zukunft aussieht. Ich nehme mal an dass die 85 in deinem Namen das Geburtsjahr ist, dann hättest du bis dahin noch fast 20 Jahre Zeit. In diesem Zeitraum wird politisch noch viel passieren.

    Ich habe für mich persönlich entscheiden dass ich einfach abwarte. Falls sich nichts ändert werde ich mit ca 50 überlegen ob es sich lohnt weiterhin in der PKV zu bleiben. Vielleicht haben wir bis dahin auch die Bürgerversicherung für alle und die Entscheidung erübrigt sich. Man weiß es nicht, muss aber eine Entscheidung treffen die davon abhängt

  • Vielen Dank schon mal für Eure Einschätzungen.

    Deiner Fehlsichtigkeit könnte ich mir aber gut vorstellen, dass hinsichtlich der Gesundheitsfragen - bei diesem Thema ist Vorsicht geboten - diese Leistung ("Vorerkrankung") ausgeschlossen wird

    Da habe ich bereits bei der Debeka nachgefragt, diese Leistung wird nicht exkludiert. Habe ich expliziet nach gefragt.

    ggf. Diskussionen über Erstattung von Leistungen mit Deiner PKV

    Das muss ich schon bei meiner Frau machen :)

    +/- 0 ist nicht so günstig

    Ich habe mal die Tarife der Kinder mit hinzugerechnet, die werden (es dauert noch einige Jahre) dann ja auch irgendwann rausfallen.

    Ich nehme mal an dass die 85

    Richtig angenommen, also noch Zeit genug :)

    Ein Vermittler ist ja auch hier im Forum aktiv

    Weißt du gerade, wer das ist?

  • Ich habe mal die Tarife der Kinder mit hinzugerechnet, die werden (es dauert noch einige Jahre) dann ja auch irgendwann rausfallen.

    Ja, die muss man aber auch aufpassen. Mit 25 fallen die Kinder dann aus dem Beihilfetarif raus, egal ob sie mit ihrem Studium fertig sind oder nicht. Selbstfindungsphase nach dem Abi, Wechsel des Studiengangs, ein etwas langsameres Studiertempo und schon passiert das. Auf der anderen Seite gibt das den Kindern die Möglichkeit auch nach dem Studium gleich in der PKV zu bleiben falls es vom Gehalt passt. Muss man alles abwägen. Das Potential irgendwo unerwartet zu zahlen ist bei der PKV sicherlich höher als bei der GKV

  • Danke für die nette Empfehlung! Von der Konstellation her spricht vieles für einen Wechsel in die PKV. Man muss sich aber auch noch die Einkünfte im Alter anschauen. Kosten für bereits geplante Behandlungen werden normalerweise nicht übernommen - nach dem Prinzip "ein brennendes Haus kann man nicht versichern". Erstaunlich, wenn die Debeka das anders handhabt. Deren Risikoprüfung trifft aber wie auf unserer Website aufgelistet häufiger "ungewöhnliche" Entscheidungen. Das alles sollte man gemeinsam noch einmal genauer beleuchten.

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  • Ja, die muss man aber auch aufpassen. Mit 25 fallen die Kinder dann aus dem Beihilfetarif raus, egal ob sie mit ihrem Studium fertig sind oder nicht. Selbstfindungsphase nach dem Abi, Wechsel des Studiengangs, ein etwas langsameres Studiertempo und schon passiert das. Auf der anderen Seite gibt das den Kindern die Möglichkeit auch nach dem Studium gleich in der PKV zu bleiben falls es vom Gehalt passt. Muss man alles abwägen. Das Potential irgendwo unerwartet zu zahlen ist bei der PKV sicherlich höher als bei der GKV

    Um das Risiko zu umgehen, kann man das Kind auch einfach mit Beginn des Studiums in der Pflichtversicherung der GKV belassen und dann kann es sich Zeit lassen

  • Ich habe jetzt ein Angebot der DEBEKA.


    Aufgrund von Vorerkankungen (aus meiner Sicht nichts Schlimmes, kann auf Ernährung zurückgeführt werden ;) ) gibt es einen Beitragszuschlag von 30 % .


    Das würde bedeuten, dass der KV Beitrag (Tarif N, NM 67/295 [ für Rückstellungen im Alter], KT 43 /100 [Krankentagegeld von 100 €], Tarif NG [Zahngeschichten und Rücktransport im Todesfall ) sich auf 897 € beläuft, der Betrag der PVN ~50 €.


    Selbstbeteiligung wären 10 % und maximal 400 €. Chefarzt und Zweibettzimmer ist dabei.


    Wenn ich das alles so zusammengerchnet habe, würde ich im Monat 27 € mehr Zahlen als aktuell bei der AOK RH (mit dem Zusatzbeitrag von 1,6 %).


    Da ich in diesem Jahr zum ersten mal freiwillig krankenversichert bin, kann ich im ersten Halbjahr entscheiden, ob ich mich dort versichern möchte. Es handelt sich um eine Öffnungsaktion der Debeka, die im ersten halben Jahr läuft, ab dem man freiwillig versichert ist. Danach würde ich aufgrund der Vorerkrankung nicht mehr in die PKV kommen.

    Wie steht ihr zu dem Thema?


    Eine weitere Frage: Wenn ich die Vorerkrankung in den Griff bekomme, kann ich, nach drei Jahren, die 30 % streichen lassen oder in eine andere PKV wechseln, da das alles verjährt ist?


    Danke!

  • kannst du einmal erläutern, wie man als Angestellter der über die JAEG verdient nur auf einen Krankentagegeld von 100 EUR am Tag kommt?


    Übrigens bezieht sich die 10 % Selbstbeteiligung nur auf den ambulanten Bereich

  • Eine weitere Frage: Wenn ich die Vorerkrankung in den Griff bekomme, kann ich, nach drei Jahren, die 30 % streichen lassen oder in eine andere PKV wechseln, da das alles verjährt ist?


    Danke!

    Das müsste die Debeka doch beantworten können?


    Wahrscheinlich hinkt hier der Vergleich und die PKV-Experten werden mich steinigen, aber ich hatte mal nach einem Sportunfall eine BU abgeschlossen. Da gab es dann einen "Leistungsausschluss" für das Knie, jedoch mit der Möglichkeit, nach ärztlichem Attest 3 Jahre später diesen Leistungsausschluss entfallen zu lassen (was dann auch unproblematisch war). Ggf. gibt es eine ähnliche Möglichkeit mittels ärztlichem Attest hier zu verfahren?


    Viel Erfolg!

  • kannst du einmal erläutern, wie man als Angestellter der über die JAEG verdient nur auf einen Krankentagegeld von 100 EUR am Tag kommt?

    Mehr wird leider nicht übernommen, da bei der Öffungsaktion der Debeka der Betrag deckelt ist. Später geht es wohl evtl.



    Das müsste die Debeka doch beantworten können?

    Der Debeka-Berater meinte, es würde eventuell gehen und kann mir nichts versprechen, es muss natürlich geprüft werden. (Bei z.B. Adipositas wäre sowas leicht am BMI zu messen (innerhalb von 24 Monaten unter 25er BMI heißt, nicht mehr Adipös)