Was ist jetzt bei vorhandenen Wertverlusten zu tun ? Verkaufen ? Oder ausstehen ?

  • Moin, Moin.

    Ich sehe mich meiner Mutter (82 Jahre) gegenüber in Verantwortung der ihr übertragenden Immo, Aktien- und Fondwerte meines verstorbenen Vaters. Insbesondere betrifft es aktuell die Aktien: DWS2Y8 und DWS0TN sowie den Mischfond: A0B5H1. Hier ist die Performance, trotz guter Prognosen (lt. Deutscher Bank), mitunter schlechter als die aktuelle Inflation. Es geht hier also um die Frage: Ausstehen oder verkaufen. Einer 82-Jahr alten Dame kann ich solche Entscheidungen nicht zumuten. Haben Sie hier einen verständlichen Tip, der mir das weitere Vorgehen erleichtern könnte. Die Ansprechpartnerin bei der Deutschen Bank ist mir hier kein guter Berater. Vielen Dank. MfG Dieter Zeidler

  • Moin Dieter Zeidler und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    zunächst mal, ist es immer schwierig Entscheidungen für eine andere Person treffen zu müssen/wollen.

    Daher sei zunächst mal die Frage erlaubt, welches Ziel Deine Mutter denn mit der Anlage verfolgt? Geht es Ihr um einen Inflationsschutz oder um einen (weiteren) langfristigen Vermögensaufbau?

    Möchte Sie Ihr Vermögen vererben oder soll es dazu dienen die Rente aufzubessern?

    Aktuell werden wohl die meißten Anleger eine Rendite unterhalb der Inflation erzielen. Mich stört das z.B. auch aktuell nicht, da ich langfristig davon ausgehe, dass sich die Märkte wieder erholen und auch die Inflation zurück gehen wird. Ich kann es mir daher leisten die zwischenzeitlichen Buchverluste einfach auszusitzen. So lange ich nicht verkaufe, habe ich auch keinen 'echten' Verlust.

    Die andere Frage, wäre ob die Produkte, die Deiner Mutter verkauft wurden zu Ihrem Anlageziel passen. Es handelt sich um 3 aktive Fonds mit Kosten von 1,57% - 1,75% pro Jahr! Die Kosten muss der Fonds ja auch noch zusätzlich erwirtschaften!

    Hier im Forum geht der Trend klar ich Richtung Kostenoptimierung durch den Einsatz passiver Fonds (ETF). Evtl. wäre das Umschichten in einen preiswerten ETF schon mal eine gute Möglichkeit die laufenden Kosten zu senken.

    Evtl. werden die Kollegen, die sich besser auskennen noch kostengünstige Alternativen (ETF) Zu Euren 3 Fonds nennen.

  • Danke für die Antwort. Der entscheidende Hinweis ist hier: Welches Ziel wird verfolgt ? Es bleibt hier nur ein phychologischer Aspekt der Sicherheit und der Weitervererbung. Es sieht also nach dem Aussitzen und der späteren Umorientierung aus.

  • Es sieht also nach dem Aussitzen und der späteren Umorientierung aus.

    Es könnte auch ein guter Zeitpunkt sein gerade jetzt umzuschichten. Wenn aktuell keine bzw. nur sehr geringe Gewinne auf den DWA-Fonds aufgelaufen sind, wäre es ein sehr guter Zeitpunkt das Investment in einen preiswerten Indexfonds mit ähnlicher Ausrichtung umzuschichten.

    Immer daran denken: Die Kosten der teuren aktiven Fonds zahlt man jedes Jahr. Das Abwarten kostet daher auf jeden Fall Geld.

  • Psychologisch ist es natürlich schöner mit Gewinn umzuschichten. Steuerlich ist es aber günstiger dies mit Verlust zu tun (Ausnahme: Altbestände aus der Zeit vor der Abgeltungssteuer). Insofern würde ich hauptsächlich nach vorne schauen.

    Eine Betrachung verdient hier aber noch die Frage nach dem Erbfall. Bei jüngeren würde ich dafür plädieren nur nach vorne zu schauen und im Zweifelsfall ein paar Jahre einen Verlustverrechnungstopf vor sich herzuschieben. Der ist aber nicht vererbbar und mit 82 sollte man das auf jeden Fall in Betracht ziehen. Ansonsten spricht aber mehr dafür umzuschichten als auszusitzen.