Was spricht eigentlich bei der privaten Krankenversicherung gegen den HUK Tarif

  • Ich bin jetzt seit über 25 Jahren bei der HUK in der PKV. Irgendwann Ende der 90er eingestiegen, bin jetzt Mitte 50. Aus der Diskussion ob die HuK empfehlenswert ist oder nicht muss ich mich weitgehend raushalten. Ich hatte zum Glück nie eine sehr ernstzunehmende Erkrankung und dadurch auch keine Probleme. Zwar durchaus mittelschwere Beinbrüche mit OPs, auch Operation im Ausland und so. Wurde immer alles anstandslos erstattet. Mir fehlt aber auch der Vergleich zu anderen PKVs. ich hatte nur hier und da kleinere Abrechnungsfehler die auf meine Beschwerden hin korrigiert wurden, ansonsten kann ich nicht klagen. Drüber hinaus bin ich leider nicht kompetent genug in dem Thema um einen seriösen Beitrag leisten zu können. Ich habe mich in jungen Jahren für die HuK entschieden - warum weiß ich nicht mehr so genau. Gabs da eigentlich schon Internet :/ Und ein Wechsel dürfte heute eh nicht mehr in Frage kommen. Insofern Schnee von gestern, schaue ich also lieber auf den Schnee von morgen: die im Alter wohl weiter steigenden Beiträge machen mir etwas Sorgen. Ich werde sie mir vermutlich (oder ist das eher Hoffnung?) aber auch leisten können. Und da kommen wir zu meiner Frage: Gibt es eine Möglichkeit grob zu ermitteln welche welche Beiträge mich im Rentenalter erwarten werden? Und zwar ohne Reduzierung des Leistunsumfangs o.ä. Einfach nur um eine gewisse finanzielle Planungssicherheit für die Rentenphase zu bekommen. Ich stochere da völlig im Nebel. Kann man das basierend auf Erfahrungswerten schätzen oder gar berechnen? Oder gibt es diese Glaskugel schlichtweg nicht? Aktuell weiss ich nur, daß der 10%ige gesetzliche Zuschlag und das Krankentagegeld irgendwann wegfallen werden.

  • Der einfache Ansatz: Beiträge mit einer jährlichen Steigerung von 3-4% für die medizinische Inflationsrate hochrechnen. Damit sollte man einigermaßen auf der sicheren Seite sein. Alternativ: Nachrechnen, um wie viel die Beiträge in den über 25 Jahren im Schnitt jährlich gestiegen sind und damit hochrechnen.


    Gegenfrage: Um wie viel sind die Beiträge denn in dieser Zeit im Schnitt jährlich gestiegen Saarlaender ?

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Der einfache Ansatz: Beiträge mit einer jährlichen Steigerung von 3-4% für die medizinische Inflationsrate hochrechnen. Damit sollte man einigermaßen auf der sicheren Seite sein. Alternativ: Nachrechnen, um wie viel die Beiträge in den über 25 Jahren im Schnitt jährlich gestiegen sind und damit hochrechnen.


    Gegenfrage: Um wie viel sind die Beiträge denn in dieser Zeit im Schnitt jährlich gestiegen Saarlaender ?

    Danke, sehr guter Ansatz. Die durchschnittlichen Steigerungen lagen ziemlich genau in der Mitte dieser Range. Also Ambulanter, Stationärer und Zahntarif zusammen etwa 3,34% p.a., die Beitragssteigerung der Pflegevers. war jedoch etwas höher.


    Passt diese Methode nur für den Zeitraum bis etwa 60 Jahre bzw. bis zum Rentenbeginn mit bspw. 63 oder 67? Oder kann man damit auch noch die Beiträge in der späteren Altersphase ab 70-75 grob ermitteln?

  • Guter Punkt, die Beitragssteigerung der Pflegeversicherung war aufgrund von Sondereinflüssen überall höher. Die würde ich - zumal auf niedrigerer absoluter Basis - so wie Sie es getan haben herausrechnen.


    Mit der Rente sinkt der Beitrag noch mal etwas wg. Entfall 10%-iger gesetzlicher Zuschlag und Beitrag Krankentagegeld. Danach sollten die Beiträge etwas schwächer steigen, da Mittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen (RfB) häufig verstärkt als Limitierungsmittel für Beitragsanpassungen älterer Versicherter eingesetzt werden. Ältere werden dann also teilweise von BAPs verschont während jüngere Versicherte mehr bezahlen. Vielleicht sind's dann nur noch 2%, das ist aber etwas Kaffeesatzleserei.


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  • Guter Punkt, die Beitragssteigerung der Pflegeversicherung war aufgrund von Sondereinflüssen überall höher. Die würde ich - zumal auf niedrigerer absoluter Basis - so wie Sie es getan haben herausrechnen.


    Mit der Rente sinkt der Beitrag noch mal etwas wg. Entfall 10%-iger gesetzlicher Zuschlag und Beitrag Krankentagegeld. Danach sollten die Beiträge etwas schwächer steigen, da Mittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen (RfB) häufig verstärkt als Limitierungsmittel für Beitragsanpassungen älterer Versicherter eingesetzt werden. Ältere werden dann also teilweise von BAPs verschont während jüngere Versicherte mehr bezahlen. Vielleicht sind's dann nur noch 2%, das ist aber etwas Kaffeesatzleserei.

    Das ist in der Tat sehr hilfreich. Natürlich sind Prognosen immer schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Es hilft aber trotzdem, Unsicherheiten zu reduzieren.


    Unterm Strich wären doch dann die häufig beschriebenen PKV Betragssteigerungen im Alter gar nicht so wie zumindest bislang von mir befürchtet. Oder habe ich einen Denkfehler? Dazu hier eine Beispielkalkulation. Würden Sie dieser zustimmen? Beträge der Einfachheit halber grob gerundet:


    Aktuelle monatliche Beiträge mit Mitte 50 AN+AG Anteil zusammen:

    KV Ambulant, Stationär u. Zahn zusammen 700 EUR

    PV 100 EUR

    KTG 50 EUR


    Diese rechne ich nun bis zum 63. Lebensjahr mit den Durchschnittswerten der letzten 20 Jahre von 3,4% p.a. hoch. PV etwas höher mit 5% p.a. Anschliessend reduziere ich KV und PV um 10% und streiche das KTG. Dann komme ich nach 8 Jahren auf folgende grob gerundete Beiträge (die man korrekterweise noch um die allgemeine Inflation bzw., sofern aus gesetzlicher Rente bezahlt, um die Rentenerhöhungen korrigieren müsste).


    KV Ambulant, Stationär u. Zahn zusammen 825 EUR

    PV 135 EUR

    KTG 0 EUR

    Dazu erhalte ich von der gesetzlichen Rente einen Zuschuss von ca. 8% der Rente. Also je nach persönlichem Rentenanspruch (die meisten PKV Versicherten eher etwas über dem Durchschnitt) und Rentensteigerungen in den 8 Jahren irgendwo um die +-190 EUR Zuschuss.


    Und diese rechne ich ab dann etwas moderater hoch, und zwar etwa mit der allgemeinen Verbraucherpreisinflationsrate respektive analog zu den allgemeinen Rentenerhöhungen. Und das bedeutet für mich im Ergebnis, in realen Preisen grob gerechnet, stabile Beitrage im Rentenalter. Wäre doch gar nicht so schlimm wie gedacht :/

  • Sorry, habe ich beim Überfliegen nicht so richtig als Frage verstanden, eher als Feststellung. :)


    Die Kalkulation könnte so ungefähr hinkommen.


    Wenn Sie bei Ihrer Berechnung noch berücksichtigen, dass Sie Ihre gesamte Ersparnis vs. GKV (aktuell rund 1.050 EUR) hoffentlich von Anfang an - wie von uns bei der Beratung empfohlen - rentabel angelegt haben, entweder in einem Altersbeitragsentlastungstarif (hälftig bezuschusst vom Arbeitgeber und steuerlich absetzbar) oder in einem Depot, dann ist Ihre PKV ab 67 noch günstiger bzw. möglicherweise sogar kostenlos. :)

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