Renditesteigerung mit Aktien 65 % Gold 35 % (Berechnung Fair value Magazin Zeitraum 1970 bis 2022)

  • Ich habe Gold, so etwa 5 Prozent … aber Hoffnung, dass mir meine EUWAX-Anteile bei der Flucht vorm Weltuntergang helfen, habe ich nicht. ?

    5% von was?

    5% von 100K€ sind 5K€. Da kann ich absolut keinen Vorteil erkennen. Selbst wenn Gold jetzt innerhalb eines Jahres des Wert verdoppelt wären es trotzdem nur 10K€.

    Bei 10 Mio. wären 5% dann schon 500K€. Immerhin genug davon einige Jahre irgendwo auf der Welt sorgenfrei leben zu können wenn hier in Deutschland plötzlich die Regierungskoalition aus AFD/Linke alle privaten Aktienvermögen verstaatlicht.;)

    Da ich weit von solchen Summen entfernt bin erachte ich Gold als nicht lebensnotwendig für meine persönliche Asset-Allokation.

    Aber das darf JEDER so halten wie er/sie/es möchte.

  • Es ist ganz bestimmt nicht lebensnotwendig, sondern es ist eine Nuance, an der man sich an einer Optimierung versuchen kann. In absoluten Beträgen handelt es sich bei 5 Prozent des Anlagevolumens sicher nicht um einen Betrag, von dem alleine man jahrelang glücklich und froh wie der Mops im Haferstroh leben kann. Aber selbst wenn es von der Summe her gehen würde: Als EUWAX-Gold wäre mir das sicher ohnehin nicht hilfreich auf der Flucht vor irgendwem oder irgendwas. Es geht, wie gesagt, letztlich um den Versuch einer Optimierung … so wie Du Anteile rollst, um steuerliche Aspekte zu optimieren. Nötig ist beides bestimmt nicht. Aber wenn man sich damit beschäftigen möchte, kann man es versuchen.

  • Es geht, wie gesagt, letztlich um den Versuch einer Optimierung … so wie Du Anteile rollst, um steuerliche Aspekte zu optimieren. Nötig ist beides bestimmt nicht. Aber wenn man sich damit beschäftigen möchte, kann man es versuchen.

    Und hast Du mal historisch ermittelt, was die Beimischung von 5% Gold in der Vergangenheit gebracht hat?:/

    Das mit dem Rollen von ETF-Anteilen bringt zumindest etwas. Immerhin rund 250€ die damit jedes Jahr dauerhaft zu gewinnen sind. Wobei es jetzt durch die steigenden Zinsen auch nicht mehr so viel ist.

    Bezogen auf mein Gesamtvermögen mögen das zwar nur 0,X% p.a. sein, die sind aber zumindest rechnerisch belegbar.;)

  • Ein bissle was, hinsichtlich der annualisierten Rendite und auch hinsichtlich des Risikos: https://curvo.eu/backtest/comp…pIgAimWahA4hgDKMCMi1OLWFA


    Habe hier in den Vergleich auch mal die 65/35-Variante reingemacht. Persönlich mische ich ja auch nicht nur Gold (weil man aufgrund der Daten der Vergangenheit nicht weiß, was künftig am besten läuft) bei, sondern bspw. auch EM-Anleihen, die eine relativ geringe Korrelation zum Aktienmarkt haben.

  • Die Frage nach Gold ist im Prinzip die gleiche wie die Frage nach dem Anleihen-/FG-/TG-Anteil, Small Caps oder Emerging Markets. Da gibt es keine wirklich richtige Antwort. Für jeden Zeitraum gibt es einen bestimmten Mix, der ein "optimales" Verhältnis von Volatilität und Rendite aufweist. Der optimale Mix ist aber nicht besonders stabil, sprich 5 Jahre länger/kürzer/früher/später sieht die Welt wieder ganz anders aus. Dazu halte ich auch das Thema Volatilität für problematisch, das ist einfach nur ein mittelmäßiger Proxy für das - faktisch nicht messbare - Risiko.


    Noch ein kleiner Nachtrag:

    noch instabiler wird das optimale Portfolio, wenn wir nicht eine Einmalanlage, sondern einen Sparplan annehmen. Durch den Sparplan rücken die verschiedenen Portfolios deutlich enger zusammen. Das kann man sehr schön sehen, indem man dem Beispiel aus #24 noch einen Sparplan mit 200 hinzufügt.

  • Und hast Du mal historisch ermittelt, was die Beimischung von 5% Gold in der Vergangenheit gebracht hat?:/

    Das mit dem Rollen von ETF-Anteilen bringt zumindest etwas. Immerhin rund 250€ die damit jedes Jahr dauerhaft zu gewinnen sind. Wobei es jetzt durch die steigenden Zinsen auch nicht mehr so viel ist.

    Bezogen auf mein Gesamtvermögen mögen das zwar nur 0,X% p.a. sein, die sind aber zumindest rechnerisch belegbar.;)

    Naja, man kann Gold grob bis zu 10% als Portfolioanteil halten. Aber man darf nicht vergessen, dass es sich um eine Absicherung handelt und man daher mittelfristig eingreifen muss. Also als passiver Anleger ist das eher ungeeignet. Im Idealfall sinkt der Preis von Gold, wenn der Rest der Märkte gut läuft. Dann kann man ein paar Käufe tätigen und wenn dann die Unsicherheit zu nimmt ist erwartbar das Gold steigt. Ich hatte mal über 5% im Deport habe dann vor anderhalb Jahren, als es diesen kurzen Run gab, fast auf dem Peak einen Großteil verkauft und seitdem macht die Anlage eine Seitwärtsbewegung. Ist aber renditetechnisch immer noch vor den großen Breiten-ETFs. Also sollten die Märkte wirklich in der nahen Zukunft heruntergehen, dann erwarte ich noch einmal einen kurzen Run und verkaufe den Rest. Ansonsten halte ich einfach weiter. Gold lohnt sich nur zu kaufen, wenn es mal im Tief ist. Ich würde bei den aktuellen Hochs nicht darauf spekulieren, dass da in fünf, bis zehn Jahren ne höhere Rendite heraus kommt, als am Aktienmarkt.


    Also, eher was für fortgeschrittene Anleger. Grundsätzlich gilt, dass man - wenn man den etwas davon versteht - so ca. 10% seines Portfolios risikoreich anlegen "kann".

  • flip

    Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen. Aber es ging hier um ein Portfolio mit festen Aufteilungen einzelner Anlageklassen (Aktien+Gold). Das man bzw. Du in diesem Fall ein glückliches Händchen mit Marktiming gehabt hast, ist schön für Dich, hat aber nichts mit der eigentlichen Aussage zu tun, ob eine Beimischung von Gold nun die Rendite steigert oder nicht.


    Ich habe hier mal die Wirkung auf von unterschiedlichen Beimischungen von Gold auf das Depot von Jan. 2019 - April 2023 nachvollzogen:

    https://curvo.eu/backtest/comp…AYgCVRotqQFgObMGPHkp%2BoA


    Damit Gold einen wirklich spürbaren Effekt hat, sind 10% Gold-Beimischung zu wenig. Zumindest im betrachteten kurzem Zeitraum. 35% Beimischung von Gold hätte die Volatilität im betrachteten Zeitraum allerdings deutlich spürbar minimiert.

    Für die Rendite spielte es in diesem Zeitraum quasi keine Rolle ob man 100% Aktien oder 100% Gold im Portfolio gehabt hätte. Man kann also schön sehen, welche Stabilisierung ein Depot durch die Zusammenstellung nicht korrelierender Assets erfährt.


    Interessant wird es dann natürlich, wenn man den betrachten Zeitraum verlängert. Einfach den Startzeitpunkt immer ein Jahr vorverlegen. Am besten mal bis 2006 (vor der weltweiten Finanzkrise).

    Und auch hier zeigt sich: Eine Beimischung von 35% Gold und regelmäßiges Rebalancing wäre deutlich besser gewesen als 100% MSCI World.

    Fazit: Ohne Gold scheint es langfristig nicht zu gehen!


    Aber, jetzt stehen wir noch am Anfang unserer Investorenkarriere und können nicht einmalig eine Summe X investieren und und dann zurücklehnen, sondern müssen mit einem schnöden Sparplan Vermögen aufbauen! Einfach mal auf 'Reccurent' umstellen und staunen. Plötzlich liegt wieder 100% MSCI World vorn.;)

    Mein Fazit: Damit Gold im Portfolio eine spürbare Wirkung zeigt, muss es schon deutlich mehr sein als 10% sein. Uns so lange die Sparraten ein Portfolio noch groß beeinflusst macht eine Beimischung von Gold m.E. keinen wirklichen Sinn, da man im Falle einer Börsenkrise regelmäßig günstig Aktien nachkauft.

  • Bei einem Beginn der Betrachtung im Jahr 1970 ist der Nixon-Schock 1971 verbunden mit einem massiven Anstieg des Goldpreises mit enthalten. Die Zeit davor ist durch regulierte Märkte und teilweise Goldbesitzverbote geprägt und schwer zu bewerten. Für die Zeit danach sieht es denn weit weniger rosig aus.


    Ich bin kein Gold-Fan. Merkt man vielleicht. 8o


  • Also, um das noch einmal klarer zu sagen: Gold ist keine Aktie, besitzt also keine selbstständige Wertschöpfung, sondern vor diesem Hintergrund eine reine Spekulation (oder Versicherung). Dementsprechend kann man den Goldmarkt nicht wie den Aktienmarkt behandelt und deswegen gelten die Regeln eines langfristigen Investors auch hier nur bedingt.


    Wenn Gold langfristig besser performen würde als der Aktienmarkt, dann ist das Investment aus rationaler Sicht nicht 35%, sondern 100%. Und wenn ich eine Überrendite erzielen will, dann geht das auch mit 1% und nicht nur mit 5%. Allein deswegen ist diese Aufteilung oben schon quatsch.


    Wenn man eine Überrendite erzielen will, dann ist die einzige Frage, wieviel Geld man vorhält, um im günstigen Moment zu kaufen, denn man hat diese Zeit. Und das sind bei einem "normalen" Anleger 5-10%. Das ist der natürliche Risikoanteil eines Portfolios.


    Bei Gold von Markettiming zu sprechen ist auch nicht so einfach, da erwartbar ist, dass sich der Rohstoff gegenzyklisch verhält. Oder der Kurs bricht auch einmal komplett weg, weil Bitcoin der neue Safe-Haven wird oder ein Goldmeteorit auf die Erde kracht.

  • Und wenn ich eine Überrendite erzielen will, dann geht das auch mit 1% und nicht nur mit 5%. Allein deswegen ist diese Aufteilung oben schon quatsch.

    Überrendite zu was!? :/

    Klar, ist Alles quatsch mit Portfolio-Theorie und Rebalancing.:/

    Im obigen Backtest hat eine Beimischung von 10% Gold eine Überrendite von 0,02% p.a. eingebracht. Das aber auch nur, wenn man meine Transaktionsgebühren für das Rebalancing nicht berücksichtigt. Wenn man 5€ Transaktionsgebühren für das Rebalancing noch einberechnet schrumpft der Vorteil auf 0,01% p.a.

    Wow!

    Dabei muss man dann berücksichtigen, dass das Rebalancing natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt stattfinden muss. Schafft man natürlich auch jederzeit.

    Und wie bereits geschrieben Sparplan vs. Einmalanlage macht dann auch noch mal einen Unterschied, weil man per Sparplan regelmäßig nachkauft.

    Aber egal: JEDER muss mit dem seinem Portfolio klarkommen.

    Ich brauch kein Gold und auch keine 'Überrendite'. Wenn ich mit meinem ETF-Portfolio langfristig die Aktienmarktrendite einfahre, komme ich damit bestens zurecht.;)


  • Na, du hast aber schon gemerkt, dass das eine rein theoretische Argumentation war, oder? ;) Die arbiträren Vergleichszeiträume interessieren vor diesem Hintergrund nur untergeordnet.