Fairr Riester (Raisin Pension) weiter besparen oder beitragsfrei stellen und Betrag in privates ETF-Depot sparen? (30% / 7000 Euro Verlust)

  • Danke für eure Antworten, da sind ein paar gute Denkanstöße für mich dabei.

    Irgendwie ist das lustig: Du sagst, dass Du nun mal den Denkanstößen folgen willst und teilst im gleichen Atemzug mit, worauf es vermutlich hinauslaufen wird, sprich Du gehst nicht wirklich ergebnisoffen an das Thema heran.

    Verwundert Dich das? Wenn ich das Threadstarterposting lese, frage ich mich: Warum schreibt der Threadstarter das überhaupt? Sein erster Satz lautet (mit meinen Worten): "Ich habe von Finanzen eine ganze Menge Ahnung." Wenn das so wäre, warum fragt er dann?


    Viele Threadstarter sind ihrer Sache unsicher, haben sich eigentlich aber schon zu einem bestimmten Vorgehen entschlossen. Sie wollen eigentlich keine Diskussion, sondern sie möchten, daß man ihre Entscheidung gutheißt. Und diesen Gefallen tun ihnen viele Foristen halt nicht, sondern bringen am Ende sogar noch eigene Gedanken ein. Zu dumm. :(


    Immerhin: Was wäre ein Forum ohne Threadstarterpostings?


    Leer. :(


    Wolltest Du das?


    Siehste. :)

  • Irgendwie ist das lustig: Du sagst, dass Du nun mal den Denkanstößen folgen willst und teilst im gleichen Atemzug mit, worauf es vermutlich hinauslaufen wird, sprich Du gehst nicht wirklich ergebnisoffen an das Thema heran.


    Oben haben 7 sehr kundige Forumsmitglieder geantwort und kein einziger hat bei Deiner Situation das Beibehalten des Vertrags als sinnvollstes Ergebnis genannt (man soll ja nicht der Mehrheit folgen, selbst eine gut argumentierte Stimme kann alles andere ausstechen, aber auffällig ist das schon), und mehrere legen Dir nahe, Dich mit einer Kündigung zu beschäften.


    Das Ergebnis, was Du "mitnimmst" ist das was Du im Eröffnungsbeitrag bereits genannt hast. Es ist typisch und psychologisch gut untersucht, dass viele Menschen (in Foren und außerhalb) im Austausch nur "Bestätigung" für ihre Position wollen. Ergebnis-offener Austausch ist schwer, aber er lohnt sich - in diese Fall sogar finanziell :-). Aber gut: Beitragsfreistellung wird sicherlich besser sein als weitere Einzahlungen, denn letztere würden nur den prozentualen Verlust der Sutorbank verringen. Nichts für ungut bitte, das als letzter Gedankenanstoß.

    Hallo,


    entschuldige bitte, ich weiß deine Antwort sehr zu schätzen und werde deine Berechnung im Falle der Kündigung natürlich nun auch als Option durchgehen. Ich dachte bislang halt immer, dass eine Kündigung nur einen herben Verlust bedeutet, weil diese nicht mehr eingeholt werden kann. Ich habe den vorigen Post relativ kurz vorher verfasst und deine Berechnung nur kurz überflogen.


    Ich wollte nur sagen, dass ich vorübergehend nichts mehr einzahlen werde. Eine Kündigung ist ja dann immer noch möglich, wenn mir dieses Modell zusagt. Ich spreche hier absichtlich von Modell, denn du legst in deiner Berechnung ja auch gewisse Prämissen zugrunde.


    Jedenfalls vielen Dank für deine Mühe!

  • Verwundert Dich das? Wenn ich das Threadstarterposting lese, frage ich mich: Warum schreibt der Threadstarter das überhaupt? Sein erster Satz lautet (mit meinen Worten): "Ich habe von Finanzen eine ganze Menge Ahnung." Wenn das so wäre, warum fragt er dann?

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich ein "solides Grundwissen" habe, nicht, dass ich alle Produkte in Gänze / alle relevanten Regelgungen kenne. Ich dachte mir nur, dass ist vielleicht hilfreich für andere Diskussionsteilnehmer. Ich stehe z. B. einer Anlage in Aktien anders (weitaus positiver) gegenüber als vermutlich (immer noch) die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, daher auch die Erwähnung des privaten ETF-Depots. Sicherheitsbedachte Anleger werden vermutlich viel eher den Riester mit Kapitalgarantie bevorzugen.

  • Warum schreibt der Threadstarter ... (mit meinen Worten): "Ich habe von Finanzen eine ganze Menge Ahnung." Wenn das so wäre, warum fragt er dann?

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich ein "solides Grundwissen" habe, nicht, dass ich alle Produkte in Gänze / alle relevanten Regelgungen kenne.

    Die Entscheidung, was Du mit dem Riestervertrag machst, wird Dir dennoch keiner abnehmen können - schließlich mußt Du ja auch die finanziellen Konsequenzen dieser Entscheidung tragen.

  • Die Entscheidung, was Du mit dem Riestervertrag machst, wird Dir dennoch keiner abnehmen können - schließlich mußt Du ja auch die finanziellen Konsequenzen dieser Entscheidung tragen.

    Ja, das ist richtig. Am liebsten wäre mir eine komplette Rückabwicklung des Vertrags, schließlich hat Fairr damals Versprechungen gemacht, die sie nicht gehalten haben. Ich habe sowas schon mal bei einer Lebensversicherung durchgeboxt (Falschberatung, die konnte ich allerdings auch nachweisen), allerdings kommt man da ohne Anwalt kaum weiter. Es soll wohl einige gegen, die gegen Fairr klagen, auf dem aktuellen Stand bzgl. Erfolgsaussichten bin ich hier aber nicht.

  • Es soll wohl einige gegen, die gegen Fairr klagen, auf dem aktuellen Stand bzgl. Erfolgsaussichten bin ich hier aber nicht.

    Ich habe von einer konkreten Klage bisher nix gehört.:/

    Würde mich auch wundern, da ähnliches ja auch zuvor auch bei anderen Anbietern passiert ist (Finanzkrise 2007/2008). Nur waren damals die Auswirkungen nicht so extrem, da die Produkte noch relativ neu waren und auch die Zinssituation anders war.

    Am liebsten wäre mir eine komplette Rückabwicklung des Vertrags, schließlich hat Fairr damals Versprechungen gemacht, die sie nicht gehalten haben.

    Ja klar, wenn es gut geht, nehme ich es mit, wenn es schlecht läuft bitte Rückabwicklung!:thumbup:

    Entscheidend ist nicht was versprochen wurde, sondern was in den Vertragsunterlagen steht, die DU unterschrieben hast.

    Rein rechtlich konnte Sutor wohl gar nicht groß anders handeln, wie Georg in seinem Blog ja 2020 dargelegt hat: https://www.finanzen-erklaert.…e-endgueltig-gescheitert/

    BTW: Du hast ja auch die Garantie, dass Du Deine Einzahlungen und Zulagen später bekommst! ;)

  • Ja klar, wenn es gut geht, nehme ich es mit, wenn es schlecht läuft bitte Rückabwicklung! :thumbup:

    Entscheidend ist nicht was versprochen wurde, sondern was in den Vertragsunterlagen steht, die DU unterschrieben hast.

    Rein rechtlich konnte Sutor wohl gar nicht groß anders handeln, wie Georg in seinem Blog ja 2020 dargelegt hat: https://www.finanzen-erklaert.…e-endgueltig-gescheitert/

    BTW: Du hast ja auch die Garantie, dass Du Deine Einzahlungen und Zulagen später bekommst!

    So ist das nun auch wieder nicht. Schließlich hat Fairr das Produkt als ETF-Riester-Produkt vermarktet, welches eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie verfolgt. Und gerade das ist der Knackpunkt, das hat mich damals überzeugt, denn eine solche Strategie MUSS auf 30 Jahre gesehen ja fast zum Erfolg führen (zumindest, wenn man sich die Entwicklung der Aktienmärkte der letzten Jahrzehnte im Rückblick anschaut).


    Wenn man aber im Crash alle Aktien verkauft, den anschließenden Aufschwung verpasst (der MSCI World ist im Zeitraum, in dem Fairr in Cash ging, um ca. 20% gestiegen, d. h., die ganze Erholungsphase wurde verpasst) dann ist das nur noch dämlich. Wenn das Riester-Kontrukt hier solche Vorgaben macht, dass ist es schlichtweg mit einer Anlage in Aktienfonds nicht vereinbar.


    Bzgl. der Garantie der Sutor-Bank bin ich nicht überzeugt. Diese Bank hat relativ wenig EK, ich habe so meine Zweifel, ob dieses Institut so finanzstark ist, um die ganzen Fehlbeträge später zu decken.

  • Kredithai2023

    Das Problem mit Riester sind die Garantien. Die Bank, die ja letztlich die Garantien erfüllen muss, muss entsprechendes EK vorweisen, wenn der Wert unterhalb gewisser Grenzen sinkt.

    Das Ganze ist aber wie bereits geschrieben in gleicher Form auch anderen Fonds basierten Riester-Produkten in der Finanzkrise passiert. Und ob nun ein Fonds oder ein ETF dahinter steht spielt grundsätzlich keine Rolle.

    Es gab ja auch Leute, die vor genau dieser Situation gewarnt haben. Nur wollte das halt keiner Hören in einer Zeit in der die Aktienkurse immer weiter gestiegen sind.

    Was wirklich schlecht war, dass Sutor ausnahmelos alle Verträge in Cash 'gelockt' hat, völlig unabhängig davon, wie weit der individuelle Vertrag tatsächlich im Minus war.

    Dumm gelaufen. Aber, nominal verliert ja 'dank' der Garantien niemand Geld.;)

    Möglicherweise gibt es einigen Jahren ja wieder ein ähnliches Produkt. Die Leute vergessen ja schnell...