Finanz- und Versicherungsberater - welche guten kennt ihr?

  • Hallo an alle,


    das ist zwar mehr eine Frage aber trotzdem finde ich das superrelevant. ich habe auf Finanztip gelesen, dass es seit August eine neues Gestez gibt, das dem ganzen Missbrauch von Provisionen bei der Vermittlung von Finanzprodukten und Versicherung Einhald gebieten soll. Schön, aber ich finde, wir können das nicht dem Staat überlassen. Austauschen geht über ausprobieren


    Also, wenn ihr jemand gutes kennt (der kann von mir aus auch Provisionen annehmen, Hauptsache er ist zuverlässig und vertrauenswürdig) dann schreibt das hier in den Thread, am besten so:


    Name:
    Schwerpunkt:
    Ort und Tätigkeitsgebiet:
    Homepage:
    Telefon:


    Was fandet ihr gut / schlecht?


    Ich würde mich freuen, wenn da ein bisschen was zusammenkommt.

  • Hey Mika,


    ich kann da zwar nicht für mich sprechen, aber eine gute Freundin hat es letzthin bei einer Finanzberaterin für Frauen versucht. So wie ich das sehe, haben Frauen oft Scheu vor männlichen Bweratern (die alten Klisches von "der haut mich jetzt übers Ohr" gelten anscheinedn imme rnoch). Na ja, sie sagt dass sie zufrieden war, v. a. well sie sich da ernts genommen gefühlt hat. Wen sie genau hatte, kann ich nicht 100% sagen.


    Unter dem folgenden Link gibt es eine Liste von Frauen, die das exklusiv für Frauen machen:


    http://www.finanzfachfrauen.de/wo.html


    Hoffentlich nützt es den Damen hier :thumbup:

  • Sehr gut! Als Frau freut es mich zu sehen, dass es spezifische Angebote gibt. Du weißt nicht zufällig, in welcher Stadt das war? Dann könnte man zumindest auf das dort aufgelistete Büro schließen.

    • Offizieller Beitrag

    Eine Übersicht kann z.B. die Seite


    www.whosfinance.de sein, auf dieser können sich Berater im Finanzgewerbe listen lassen und werden von realen Kunden bewertet.


    Alternativ bietet sich der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. an,
    die Berater dürfen sich nach einem 18 Monatigen Studium, zwei Fachprüfungen, einer Zentralprüfung und Erstellung von zwei Finanzplänen mit dem C schmücken und sich CERTIFIED FINANCIAL PLANNER nennen.


    Dieses Zertifikat muss alle zwei Jahre mit Nachweis über die besuchten Fortbildungen re-zertifiziert werden.


    Mehr unter: www.fpsb.de


    Interessant ist hier, das die Mitglieder sich den Ehren- und Ethik-Regeln des Verbandes unterwerfen,
    hier der entsprechende Link: http://fpsb.de/financial-planning/leistungsversprechen.html


    Natürlich kann es noch weitere Verbände und Portale geben, aus meiner persönlichen Sicht halte diese beiden genannten für zwei sinnvolle Alternativen zur Suche nach einem Finanzberater.

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager

  • Willkommen @Henning


    Ähhm... ich glaube, dein erster Link geht nicht... Bist du dir sicher, dass der so stimmt??? Kannst den korrigierten Link ja hier unten posten.


    Die Suche auf dme zweiten Link ist ein bisschen verworren. Was sind denn CFP, EFA und CFEP??? Wenn die Suche kundenfreundlich sein soll muss sie aber auch einfach sein..

  • Erstmal vielen Dank @Henning !


    Da muss ich mich leider anschließen - der Link geht bei mir ebenfalls nicht. Wenn Sie möchten, können Sie ihn noch einmal hier einstellen.


    @KaiRe


    Die Abkürzungen stehen respektive für Certified Financial Planner, European Financial Advisor und Certified Foundation and Estate Planner. Diese Bezeichnungen sind hierzulande (noch) nicht üblich und auch (noch) nicht weit verbreitet. In den Angelsächsischen Ländern geht inzwischen kein Weg mehr an einer Zertifizierung vorbei. Dort fungieren die Prüforganisationen als regulatorische Institutionen, denn so etwas wie "staatliche Prüfungen" sind dort nicht verankert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Da hat sich doch glatt der Fehlerteufel eingeschlichen,
    hier der richtige Link: http://www.whofinance.de/


    Certified Financial Planner = zertifizierter privater Finanzplaner


    ==> Zertifizierungsbedingungen


    European Financial Advisor = unterstufe des CFP, daher lediglich Advisor (Berater)


    ==> Zertifizierungsbedingungen


    Certified Foundation and Estate Planner = Erbschafts- und Nachfolgeplaner


    ==> Zertifierungsbedingungen


    Falls Fragen sind, einfach gerne stellen. Da ich alle drei Titel habe bzw. hatte kann ich gerne versuchen diese zu beantworten.

  • Da hast du aber sicherlich viel Zeit und Mühe investiert! 3 auf einen Streich, alle Achtung!


    Danke für den korrigierten Link, da finde ich die Benutzung ein bisschen einfacher. Was hat man denn da für Lehrinhalte und wie bereiten diese Ausbildungen darauf vor auf den Kunden einzugehen? "Menscheln" kann man schlecht lernen aber das interessiert much ja nun doch brennend. :evil: *Neugier*


    Abgesehen von derr Selbstverpflichtung: Wir die Ausbildung sonst irgendwie geordnet oder vorgegeben? Gibt's eine staatliche Anerkennung?

    • Offizieller Beitrag

    "Menscheln" kann man oder eben nicht :)


    Hier mal von der Frankfurt School of Finance & Management exemplarisch das Curiculum:


    Inhaltlicher Fokus

    Level 1: Financial Consultant:


    • Basiskonzeption des Financial Planning
    • BWL
    • VWL
    • Steuerliche Grundlagen
    • Rechtsvorschriften für Financial Planner
    • Finanzmathematik und Statistik
    • Wertpapieranlage und Portfoliomanagement
    • Vorsorgemanagement (insb. Altersvorsorge)
    • Beteiligungsmanagement
    • Immobilienmanagement
    • Ethik und Standesregeln
    • Kreditmanagement
    • Nachfolgeplanung - Grundlagen
    • Ganzheitliche Beratung mit Financial Planning in der Praxis

    Level 2: Financial Planner

    • Methodik des Financial Planning
    • Strategische Ausrichtungen von Financial Planning
    • Simulationsfall; Ausgabe Projektarbeit (FPSB)
    • Nachfolgeplanung - Vertiefung
    • Risiko- und Vorsorgemanagement
    • Unternehmerfinanzplanung
    • Marketing und Kommunikation

    Staatlich vorgegeben ist hier leider nichts, die Absolventen erhalten neben den Titel Financial Planner noch den Finanzfachwirt (FH), der in den einzelnen Gewerbeverordnungen gefordert ist. Leider hat die Politik die Stärke der Ethik- und Standesregeln eines Verbandes, wie des FPSB Deutschland e.V. noch nicht gänzlich entdeckt.


    Das Curiculum wird vom Verband vorgeben, welche darauf aufbauend von den Weiterbildungsträgern umgesetzt werden. Aktuell gibt es deren drei: Frankfurt School of Finance & Management, European Business School und MLP Corporate University.

  • Schon gut was zusammengekommen würd ich sagen! Ihr habt nicht zufällig konkrete Namen von Leuten? Nachschlagen kann ich im Zweifelsfall selber und die persönliche Erfahrung mit jemandem ersetzt nichts.


    Ansonsten Hut ab vor der Lernlesitung =O

  • +++ Lesetipp +++


    Zur Ergänzung: Seit kurzem bieten das Bundesministerium für Verbraucherschutz und das Institut für Finanzdienstleistungen e. V. eine Webseite, auf der man die verschiedenen Beratertypen vergleichen und Vor- und Nachteile einsehen kann. Der Wegweiser Finanzberatung soll damit Informationssuchenden die Möglichkeit geben, sich im Vornherein ein umfassendes Bild zu verschaffen.


    Gut gemacht oder gut gemeint? Was denken Sie?

  • Nur gut gemeint, denke ich.


    Wie schon an anderer Stelle geschrieben, hängt die Qualität eines Finanzdienstleisters und seiner Beratung nicht von seiner rechtlichen Grundlage und auch nicht von seinem Vergütungsweg ab, sondern im Wesentlichen von seiner Berufsauffassung. Oder anders formuliert, wenn ich meinen Kunden über den Tisch ziehen will, kann ich das als Vermittler, Makler oder Berater. Berufsethos ist sehr schwer zu messen. Selbst Empfehlungsplattformen im Netz geben nur bedingt Auskunft, da diese manipulierbar sind und, wie in anderen Branchen bereits offensichtlich, auch manipuliert werden.


    Diese Frage stellt sich nicht nur in der Finanzdienstleistung, sondern in allen Dienstleistungsbereichen. Auch bei der Suche nach einem Arzt, einem Rechtsanwalt, Steuerberater etc. ist es ein Problem einen "guten" zu finden, weil die Wahl des falschen desaströs werden kann.


    (Alle aufgeführten Berufsbezeichnungen sind geschlechtsneutral gemeint :D )


    Gruß


    Nordlicht

  • Interessant, dass Sie die Manipulation von Online-Plattformen ansprechen: Es gibt Schätzungen, dass bis zu 25 % aller Bewertungen im Netz gefälscht sind. Viele Agenturen verdienen über solche "Leistungen" ihre Brötchen.


    Was würden Sie stattdessen bei der Suche als Auswahlkriterien vorschlagen? Empfehlungen aus dem Freundeskreis? Oder "probieren geht über studieren"? Wenn man sich der Problematik von gefälschten Bewertungen bewusst ist, kann man zumindest weiter filtern - aber auch das ist leider, wie viele andere Verbraucher-relevante Themen, nicht so stark im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit.

  • In dem Fall dann doch eher gut gemeint, denke ich auch. Klärt über die versxhiedenen Typen auf, das ist gut. Aber konkret wird man da auch nicht. Und das ist staatlich finanziert... Da wird wieder Geld aus dem Fesnter geschmissen, das der Staat in wichtigere Dinge stecken könnte!!! :cursing:

  • Moin Franziska,


    ja, an der Empfehlung aus dem persönlichen Umfeld geht kein Weg vorbei. Andererseits wird der naheliegendste Weg viel zu selten beschritten. Sich zu einem Thema von mehreren Personen beraten zu lassen und bei jeder Beratung die Aussagen der früheren Berater ansprechen und die Kommentare dazu anhören. Wenn es um das eigene Geld und die eigene Absicherung geht, sollzte man sich Zeit nehmen und etwas Arbeit investieren, bis man sicher ist, einen ehrlichen und verlässlichen Berater zu haben.


    Gruß


    Nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke auch einige Dinge vor und nach dem Gespräch können bei der Auswahl eines Finanzberaters durchaus hilfreich sein. Nachstehend der Text, natürlich sind auch die weiblichen Vertreter der Beraterzunft gemeint.

    • Qualifikation des Beraters

      • Berufliche Ausbildung (kaufmännisch geprägt)
      • Weitergehende Qualifikationen
    • Fachkenntnisse in der jeweiligen Tätigkeit

      • IHK- oder vergleichbare Abschlüsse
    • Wie lange ist der Berater schon in seinem Bereich aktiv?
    • Gibt es Referenzen

      • Mandantenmeinungen in Portalen (Google, Who´s finance, etc)
      • schriftliche Referenzschreiben von Kunden
      • Fachbeiträge in Printmedien
    • Welchen Status hat der Berater?

    • Woran verdient der Berater sein Einkommen?
    • Welche Produkte befindet sich im Produktportfolio des Beraters, welche Abhängigkeiten bestehen?
    • Hat der Berater eine Vermögensschadenshaftpflicht und in welcher Höhe?
    • Hat der Berater eine Zugehörigkeit zu nennenswerten Verbänden?


    Während dem Gespräch:

    • Gute Berater konkretisieren vor Beginn Ihre Aufgaben, die Ziele und den Aufwand
    • Gute Berater drängen nicht auf den schnellen Abschluss
    • Gibt es ein aussagekräftiges Protokoll
    • Gibt der Berater seine gemachten Notizen und Erklärungen an den Kunden heraus

    Nach dem Gespräch:

    • ist der Berater erreichbar und steht für Rückfragen zur Verfügung


    Auch hier gilt das es lediglich eine schnelle Zusammenfassung ist.

  • Wichtige Kriterien! Anregung zum letzten Punkt: Ist der Berater nur nach dem Beratungsgespräch oder auch nach dem Abschluss eines Vertrages erreichbar und nimmt sich Zeit? Die Qualität misst sich auch immer an der weiteren Betreuung.


    Und das ist leider etwas, das man immer erst im Nachhinein feststellen bzw. von anderen erfahren kann.

  • Im Handelsblatt wird der Wegweiser von offiziellen Stellen in den höchsten Tönen gelobt:


    http://www.handelsblatt.com/fi…orarberater/10622308.html


    Zitat:


    Zitat

    Wir wollen, dass sich die Honorarberatung zu einer echten Alternative entwickelt und unterstützen dies dadurch, dass wir einen geeigneten rechtlichen Rahmen schaffen.


    Dass ich niht lache! Das kann doch nicht deren Ernst sein! Toll, dass es Initiativen gibt, aber ich glaube nicht, dass den Leuten da draußen wirklich bewusst ist, was für Optionen sie haben. Meine älteren Verwanten würden jedenfalls nicht zu einem "Honorarberater" (O-Ton: "Und was macht so einer?") gehen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @KaiRe,


    ist doch nachvollziehbar das die oberen Stellen diese Initiative loben, können ja schlecht zugeben, das unnötig Zeit und Geld ausgegeben wurde für etwas unnützes :)


    Es ist vielen auch nicht bewusst das Ihr Finanzberater von seinen Provisionen lebt, denn Finanzberatung ist ja kostenlos.


    Die Honorarberatung hat in Deutschland noch viel Aufklärungsarbeit vor sich.