ETF Portfolio umschichten - Steuern sparen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    als ich vor einigen Jahren angefangen habe Welt-ETFs zu besparen, habe ich aus Unwissenheit mehrere, sehr gleiche, ETFs gekauft.

    Ich möchte gerne mein Portfolio vereinfachen und anstatt viele Welt-ETFs nur noch einen besparen.



    Zurzeit:

    Mehrere Welt-ETFs

    Bei der Umschichtung würden ca. 18.000€ Gewinn anfallen. (was natürlich toll ist :) )


    Ziel:

    Einen einzigen Welt-ETF oder ACWI



    Meine Frage ist: Wie bekomme ich das steuerlich am besten hin?


    1. Macht es Sinn auf eine Wirtschaftskrise zu warten? Und die Umschichtung mit Verlusten zu machen. Hier würde man ja dann keine Steuern zahlen. Und solange man es zeitnah macht, auch keine Verkauf/Kauf Verluste.


    2. Oder besser jetzt die Gewinne mitnehmen aber Steuern zahlen?




    Noch als Hinweis:

    Mein Anlagehorizont liegt bei über 30 Jahren.

    Mein Steuerfreibetrag ist bereits ausgeschöpft. Und wird auch die nächsten Jahre immer ausgeschöpft bleiben.




    Vielen lieben Dank schon jetzt für eure Antworten!

    Gruß

    Frank

  • Wenn die anderen ETFs wirklich ähnlich sind, würde ich sie einfach stehenlassen. Solltest Du irgendwann mal in die Verlegenheit kommen, Teile Deines Depots liquidieren zu müssen, verkaufe halt die unerwünschten Posten vordringlich.


    Schönheitsfehler im Depot. Kein Beinbruch. Nur Deinen Plan, Dein Depot zu vereinfachen, wirst Du halt auf später verschieben müssen. :)


    Kannst ja, wenn Du Geld brauchen solltest, vordringlich Anteile der ETFs verkaufen, die Du nicht mehr gern haben willst.

  • Wenn du von der Ausrichtung noch immer überzeugt bist und es wirklich nur „Schönheitsfehler“ sind würde ich stehen lassen. Mittelfristig könntest du 1x im Jahr Anteile verkaufen, so dass du deinen Steuer Freibetrag auf Gewinne ausnutzt. Aktuell sind das 1000 Euro/ Jahr.

  • Na ja. Frank55 hat oben bereits geschrieben, daß er seinen Sparerfreibetrag (anderweitig) bereits voll hat. Diese Idee klappt also nicht.


    PS: Über die Teilfreistellung wären es übrigens nicht 1000 € ETF-Gewinn, sondern etwas mehr als 1400 €.

  • Steuerlich am besten wäre es sie nicht zu verkaufen. Daher würde ich sie einfach stehen lassen und nur noch einen weiter besparen.

    Würde ich auch empfehlen.

    1. Macht es Sinn auf eine Wirtschaftskrise zu warten? Und die Umschichtung mit Verlusten zu machen. Hier würde man ja dann keine Steuern zahlen. Und solange man es zeitnah macht, auch keine Verkauf/Kauf Verluste.

    In 30 Jahren wird es sicherlich noch die oder andere wirtschaftliche Krise mit einbrechenden Kursen geben.

    Dann könntest Du möglicherweise Anteile des 'Wunsch-ETF' mit Verlust verkaufen und anschließend wieder kaufen und diesen realisierten Verlust dann mit Gewinnen aus dem Verkauf Deiner alten 'ungewünschten ETF' wieder ausgleichen. So könnest Du steuerneutral umschichten.

    Die Frage wäre aber wozu. Im Prinzip spielt es doch keine Rolle ob im Depot nun 1 Zeile oder 10 Zeilen stehen.

  • Danke für eure Rückmeldung!



    Also so wirklich überzeugt bin ich zurzeit nicht von meiner Ausrichtung.



    - Ich habe einen Ausschüttenden ETF. Den ich eigentlich nicht mehr haben will da ich anderweitig schon über meine 1000€ Steuerfreibetrag komme. Sprich den würde ich lieber in einen Thesaurierer umschichten.

    - Und zwei SRI ETFs - Die ich lieber in "normale" Welt-ETFs oder ACWI umschichten möchte. (auch Thesaurierend dann)

    - Plus ein paar weitere Umschichtungen die ich zur Vereinfachung meines Depots gerne machen würde.



    Falls ich also doch umschichten möchte, macht das also mehr Sinn bei einer Wirtschaftskrise und "roten Zahlen" in meinem Depot? Also wenn ich beim Verkauf meiner alten ETF und Kauf eines Neuen keine Gewinne realisiere und somit auch keine Steuern zahlen würde?


    Das Depot ist für die Altersvorsorge gedacht und ich werde hoffentlich und wahrscheinlich erst in 30 Jahren da dran müssen.


    Wenn ich es jetzt mache und 18.000€ Gewinn bei Verkauf habe, dann bezahle ich doch ca. 3.300€ Steuern.


    Oder einfach gefragt: Wie schichtet man sein Portfolio möglichst kostengünstig um in Bezug auf Steuern. Oder ist das egal ob ich die Steuern jetzt zahle und später dann nicht noch mal?




    Viele Grüße und Danke euch

    Frank

  • So wirklich überzeugt bin ich zurzeit nicht von meiner Ausrichtung.


    - Ich habe einen ausschüttenden ETF, den ich eigentlich nicht mehr haben will, da ich anderweitig schon über meine 1000€ Steuerfreibetrag komme. Sprich: den würde ich lieber in einen Thesaurierer umschichten.

    Ausrechnen, was das kostet, und dann machen oder nicht machen.


    Es macht einen Unterschied, ob der Fonds ausschüttet oder nicht, aber der Unterschied ist nicht groß, zumal bei einem Thesaurierer die sog. "Vorabpauschale" anfällt, Du also einen fiktiven Gewinn auch bei einem Thesaurierer versteuern mußt.

    - Und zwei SRI ETFs - Die ich lieber in "normale" Welt-ETFs oder ACWI umschichten möchte. (auch thesaurierend dann)

    - Plus ein paar weitere Umschichtungen die ich zur Vereinfachung meines Depots gerne machen würde.

    Wenn Du das willst, mußt Du das natürlich angehen.

    Falls ich also doch umschichten möchte, macht das also mehr Sinn bei einer Wirtschaftskrise und "roten Zahlen" in meinem Depot? Also wenn ich beim Verkauf meiner alten ETF und Kauf eines neuen keine Gewinne realisiere und somit auch keine Steuern zahlen würde?

    Der Steuerspartrieb des gemeinen Deutschen hat etwas Manisches an sich.


    Gefragt, ob er lieber ordentlich Gewinn machen wollte (und darauf dann Steuern zahlen müsse) oder lieber keinen Gewinn (wofür dann auch keine Steuern fällig würden), würden die meisten Leute wohl das zweite wählen. Weird.

    Das Depot ist für die Altersvorsorge gedacht und ich werde hoffentlich und wahrscheinlich erst in 30 Jahren da dran müssen.


    Wenn ich es jetzt mache und 18.000€ Gewinn beim Verkauf habe, dann bezahle ich doch ca. 3.300€ Steuern.

    ... und in 30 Jahren ist vielleicht die Abgeltungssteuer Geschichte und Du zahlst auf Deine dann größeren Gewinne (weil über längere Zeit angesammelt) den persönlichen Steuersatz und Krankenkassenbeiträge noch oben drauf.


    Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.


    Wie oben schon gesagt: Der Steuerspartrieb des gemeinen Deutschen hat etwas Manisches an sich. Nicht selten versperrt er einem den Blick auf die Realität. Die Steuer kostet Dich jetzt so viel wie ein schlechter Börsentag. Dafür hast Du dann den höheren Einstandspreis, so daß Du bei einem späteren Verkauf dann nicht mehr so viel Steuer bezahlen mußt.


    Ich wollte auch mal Steuern sparen. Hat auch geklappt. Dafür hat die Anlage nicht geklappt. Wäre besser für mich gewesen, ich hätte das Geld damals aufs Tagesgeldkonto gelegt und die Zinsen dort brav versteuert.