Bauchschmerzen bei Abschluss einer BU

  • Hallo zusammen,


    ich habe das Thema lange vor mir hergeschoben, bin aber in den letzten Wochen das Thema BU endlich angegangen und habe mich mit meiner "Haus und Hof"-Maklerin kurzgeschlossen.


    Zu meiner Vorgeschichte: Ich war in der Vergangenheit psychisch erkrankt, hatte deswegen auch einen stationären Aufenthalt (Diagnose Depression, allerdings schon länger als zehn Jahre her und daher nicht angegeben) und war später noch einmal in ambulanter Behandlung (Diagnose Anpassungsstörung, innerhalb der letzten fünf Jahre und entsprechend bei der Anfrage wahrheitsgemäß angegeben).


    Über diese Dinge habe ich auch mit meiner Maklerin vorab gesprochen. Einige Ärzte, unter anderem alle Hausärzte, die ich seitdem in Anspruch genommen habe, "schleppen" die Diagnose Depression in ihren Abrechnungen mit meiner Krankenkasse mit, obwohl ich deswegen nicht behandelt werde - ich habe in diesem Bereich aktuell keinerlei Beschwerde. Meine Maklerin sieht das unkritisch - genau wie eine andere Herz-Kreislauf-Diagnose, die im Rahmen eines Langzeit-EKGs gestellt wurde. Das EKG wurde mir gegenüber im Arztgespräch jedoch als unauffällig erklärt (die Diagnose wurde mir gegenüber nicht mal erwähnt) und es existieren auch keine Aufzeichnungen beim Arzt hierüber. Arzneimittel wurden entsprechend auch nicht verschrieben und es wurde auch keine weitere ärztliche Behandlung veranlasst.


    Ich habe jetzt konkrete Angebote vorliegen, habe jedoch etwas Bauchschmerzen wegen der Diagnosen, die in meiner Patientenquittung der Krankenkasse auftauchen. Meine Maklerin sagt, das sei oft so, dass dort Diagnosen auftauchten, die sich die Patienten nicht erklären könnten und die Versicherer wüssten das auch. Meine Maklerin hat die Patientenquittungen selbst nie direkt gesehen, da wir nur über Videotelefonie miteinander sprechen können. Ich habe einen Fragebogen der Maklerin ausgefüllt und an den entsprechenden Stellen, an denen weitere Angaben gefordert wurden, die Angaben und Unterlagen, die mir zu diesen Punkten zur Verfügung standen, bereitgestellt.


    Jetzt zu meiner Frage: Sind diese Bauchschmerzen berechtigt? Wird wirklich so penibel auf diese Patientenquittungen geachtet, wenn es tatsächlich zu einem Leistungsfall kommt? Oder ist es tatsächlich so, dass den Versicherern tatsächlich bewusst ist, dass dort viel "dramatischere" Diagnosen auftauchen?


    Eine Alternative wäre, zu warten, bis auch die Psychotherapie aus der Versichereranfrage herausfiele und dann noch einmal eine BU zu beantragen. Aber wie wäre dann mit den von den Hausärzten angegeben psychischen Diagnosen umzugehen? Ich bin aktuell Anfang 30 und die entsprechenden Diagnosen fielen in ca. 2 Jahren raus. Ich übe auch einen Beruf mit ausschließlicher Bürotätigkeit aus.


    Ich freue mich auf eure Antworten und bedanke mich schon einmal im Voraus! :)

    Viele Grüße

    Max

  • Wenn du die Angaben der Ärzte der Versicherung zur Verfügung gestellt hast, und diese den BU-Vertrag dir anbietet, kann sie sich hinterher nicht damit rausreden, du hättest Angaben verschwiegen. Was die Maklerin weiß (und versteht), ist nicht entscheidend.


    Du könntest möglicherweise in ein paar Jahren bessere Konditionen bekommen, wenn diese Dinge nicht mehr im Arztbericht stehen. Aber da lässt sich keine Versicherung in die Karten schauen.

  • Ich würde die Patientenquittung keinesfalls ignorieren, sondern, soweit nach der Formulierung der Gesundheitsfragen relevant, "bereinigen" (lassen). Wie das geht, wird im Detail auf unserer Website erklärt. Das alles hier reinzukopieren wäre zu lang. Einfach nach "Umgang mit Fehl-, Dauer- oder Abrechnungsdiagnosen" googeln.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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