Riester Sicherungsphase

  • Hallo,

    ich bespare aktuell einen Riestervertrag in einen aktiven Weltmarktfond und bin 50 Jahre alt.

    Ich frage mich, wann ich den Riestervertrag besten auf etwas sicheres (z.B. einen Rentenfond) umändern soll um dem Risiko zu entgehen, dass wenn ich in Rente gehe, der Weltmarktfond gerade schlecht steht, ich einen hohen Verlust hätte.

    Freue mich über Rückmeldungen!

  • Moin Annamariefelina ,


    Die Frage ist ob es überhaupt Sicherheit gibt und vor welchem Risiko du Angst hast.


    https://hartmutwalz.de/deep-ri…fristanlage-und-vorsorge/


    Ich hätte bei deiner Rieterrente eher Angst vor hohen Kosten die die Versicherung dir von deinem Ersparten abzieht. Diese Kosten sind nämlich ganz sicher und risikolos bei deinem Anbieter und für dich unwiederbringlich verloren.


    Viel Erfolg bei deiner Geldanlage.

  • Hallo Annamariefelina


    willkommen im Forum. Um welches Riester-Produkt geht es denn genau?


    Typischerweise hat man als Anleger in einem Riester entweder gar keine Kontrolle über den Fonds, in den angelegt wird, oder hat die Kontrolle nur für einen kleinen Teil des Vertragsvermögens. Das liegt an der nominellen Garantie, die der Anbieter für die Einzahlungen eingehen muss - aus der folgt, dass Anbieter es nicht gestatten, dass man mit dem Geld frei investiert und ggfs spekuliert und es komplett verliert - umgekehrt bedeutet das aber auch, dass man als informierter Investor auch daran gehindert ist, sinnvoll zu investieren - wie in einen kostengünstigen (!) und breit diversifizierten Weltmarktfonds.


    In Deinem Fall würde ich auf Anhieb an Deiner Stelle keinen kompletten Wechsel in einen Rentenfonds durchführen, da die Zeit bis zur Rente ja noch ein Stück weg ist und nur Aktien auf Dauer eine Rendite nahe oder über der Inflation erzielen. Daher bringt einem auch die nominelle Garantie in Riester wenig, weil eben die Inflation außen vor bleibt.


    Was Du überlegen kannst, ist, ob Du von einem aktiven (= idR teuren, mit >1.5% monatlichen Kosten) Fonds auf einen günstigen, passen ETF wechselts. Das erlauben aber nicht alle Anbieter (da diese aus den Fondsgebühren Rückvergütungen erhalten, die bei ETFs aufgrund der viel geringeren Kosten von idR <0.2% nicht geschehen).


    Und wenn Du Dich schon mit dem Vertrag beschäftigst, könntest Du schauen, ob Riester überhaupt noch von der Fördersituation passt. Aufgrund der hohen Vertragskosten und gerade bei mittelalten und neuen Verträgen eher mauen Verrentung (also niedrigen oder nicht garantierten Rentenfaktoren), macht Riester häufig nur bei vielen Kinderzulagen Sinn. Wenn die Fördersituation nicht passt, wäre eine Möglichkeit, den Vertrag beitragsfrei zu stellen und alternativ privat durch ETF im privaten Depot vorzusorgen. Da gibt es auch kostengünstige Produkte, die gleitend von Aktien auf Anleihen wechseln, so dass man sich nicht kümmern muss (wobei ich nachschauen muss, ob die in Deutschland verfügbar sind).

  • Im Zweifel steht der Anbieter für eventuelle Verluste gerade (im Rahmen der Garantie), daher wird er in Richtung Auszahlungsphase zu weniger risikoträchtigen Anlagen umschichten, allein aus eigenem Antrieb.

    Hierzu sollte in den Vertragsunterlagen etwas beschrieben sein.

  • Hi,

    Danke für die schnellen Antworten.

    Mein Riester ist bei Zürich und hat als fond den dws vermögensbildungsfond

    Aktuell ist mein garantiertes Vertragsguthaben ca. 27000 Euro und das Fondsguthaben ca. 33000 Euro. Ich bekomme für 2 Kinder Zulagen.

    Ist das gut oder sollte ich (falls möglich) jetzt auf einen ETF wechseln und später dann auf etwas sicheres?

  • Zulagen für zwei Kinder klingen gut. Wichtig ist: Nicht ohne Grund überzahlen.

    Hier

    https://riester.deutsche-rente…echner-einstieg_node.html

    kann man ausrechnen, was der maximale eigene Sparbetrag sein sollte (2100 Euro minus eigene Zulage minus 2x Kinderzulage).


    Die Zurich bietet Fondswechsel an. Bei Interesse dort eine Liste der zur Verfügung stehenden Fonds anfordern und dann ggfs wechseln. Der DWS Vermögensbildungsfonds ist teuer, aber nicht schlecht. Ob man sich selbst mit dem passiven, günstigen Ansatz anfreundet, sollte man nach Lektüre z.B. hier auf finanztip entscheiden.


    Die Zurich hat ja auch letztens mehrere Gerichtsprozesse wegen der Kürzung der Riesterrenten verloren - man muss sich klar sein, dass das eine Geschäftsbeziehung ist und man keinen Altruismus erwarten darf.