Aktien Ankauf/Verkauf - Grund für FIFO Prinzip?

  • Was ist daran so schlimm? Wenn Du die Aktien mit dem (Teil-)ziel Dividendengenerierung kaufst, ersetzt Du nach deiner Denkweise die teuren Aktien durch günstige und steigerst damit sogar die prozentuale Dividendenrendite. Außerdem generierst du auch noch Verluste, die du dann bei deinen Gewinnen, wenn denn die Aktie mal wieder steigt, gut steuersparend einsetzen kannst.

    Aktien haben immer einen Tageswert, die vergangenen Einkaufswerte spielen nur aus steuerlichen Gesichtspunkten eine Rolle. Über das genannte Szenario, wenn du die Volatilität der Aktie richtig eingeschätzt hast, kannst du Cash generieren. Und das ist unabhängig davon wie hoch deine Einkaufswerte waren. Nach dieser Spielerei hast du im besten Fall ja mindestes gleich viel, wenn nicht mehr Aktien in deinem Depot, es hat sich also nichts verändert, da die günstig eingekauften Aktien heute ja genauso viel Wert sind wie die früher teuer eingekauften Aktien.

    In deinem Fall sind die teureren Einkaufswerte sogar noch vorteilhaft, weil du eben Verluste generierst und dadurch Steuern sparen kannst. Die Steuerzahlung verschiebt sich aber nur, da du ja die teuren Stücke durch günstigere ersetzt und damit bei einem zukünftigen Verkauf höhere Steuern bezahlen musst.

    Am Aktienmarkt darf man nicht zu viel zurück bringen. Der Wert der Aktie ist der Wert heute und hat nichts mit dem Einkaufswert zu tun und da sind alle Aktien eines Unternehmens gleich. Wichtig ist die Beschäftigung mit der Zukunft. Hat die Aktie eine Aufwärts-Perspektive oder nicht oder ist sie ein guter Dividendenbringer? Wenn sie keine Perspektive hat und auch kaum Dividende ausschüttet gehört sie verkauft und das generierte Geld sollte in eine Aktie mit besserer Perspektive investiert werden.

  • Was ist daran so schlimm? Wenn Du die Aktien mit dem (Teil-)ziel Dividendengenerierung kaufst, ersetzt Du nach deiner Denkweise die teuren Aktien durch günstige und steigerst damit sogar die prozentuale Dividendenrendite. Außerdem generierst du auch noch Verluste, die du dann bei deinen Gewinnen, wenn denn die Aktie mal wieder steigt, gut steuersparend einsetzen kannst.

    Hmm, so habe ich das noch nie betrachtet; Teure Aktien gegen günstige Aktien zu ersetzen.

    Und am besten dann, wenn man irgendwelche anderen positiven Kapitalerträge realisiert hat, um die Steuerlast zu optimieren.

    D.h. ich realisiere dauerhaft Verluste erst dann, wenn ich ohne zu ersetzen zum niedrigeren Preis verkaufe.

    Gibt's da - außer den Transaktionskosten - noch irgendwelche anderen negativen Seiteneffekte?

  • In deinem Fall sind die teureren Einkaufswerte sogar noch vorteilhaft, weil du eben Verluste generierst und dadurch Steuern sparen kannst. Die Steuerzahlung verschiebt sich aber nur, da du ja die teuren Stücke durch günstigere ersetzt und damit bei einem zukünftigen Verkauf höhere Steuern bezahlen musst.

    Jedoch ein eventuell doch erfolgender Kursverfall kann über den Verkaufstermin mit anderen Gewinnen verrechnet werden. Und wenn die Entwicklung des Kursverfalls zwischen zwei möglichen Verkaufsterminen unter 25% liegt, dann kann ein Verteilen des Verkaufs auf zwei aufeinanderfolgende Jahre sinnvoll sein - wenn die mit anderen Wertpapieren gemachten Gewinne eine "Kompensation" innerhalb eines Jahres nicht ermöglichen.

    richtig?

  • ...

    Es folgt natürlich einer gesetzlichen Vorgabe: Einkommensteuergesetz § 23 sollte das sein. Ich vermute, dass das Fifo-Prinzip irgendwo in Absatz 3 drinsteckt, finde mich als Nichtjurist und Nichtsteuerberater aber nicht auf Anhieb durch.

    ...

    Es ist § 20 Abs. 4 Satz 7 Einkommensteuergesetz ("Bei vertretbaren Wertpapieren, die einem Verwahrer zur Sammelverwahrung im Sinne des § 5 des Depotgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Januar 1995 (BGBl. I S. 34), das zuletzt durch Artikel 4 des Gesetzes vom 5. April 2004 (BGBl. I S. 502) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung anvertraut worden sind, ist zu unterstellen, dass die zuerst angeschafften Wertpapiere zuerst veräußert wurden. ").

    Und bevor jemand nachfragt: "Vertretbares Wertpapier" bedeutet, dass ein Wertpapier so gut ist wie das andere, also absolut austauschbar. Das trifft auf Aktien des gleichen Nennwertes des gleichen Unternehmens ebenso zu wie auf Fondsanteile des gleichen Fonds (gleiche ISIN bzw. WKN).

    Viele Grüße

    BSHKunde

  • Man muss sich ja auch immer die Alternative überlegen.

    Angenommen der gewogene Durchschnitt würde gelten. Dann würde es bei einem Gesamtverkauf keinerlei Unterschied geben. Aber bei einem Teilverkauf schon. Da wäre das Gemaule ja noch größer, wenn ich "ältere Anteile" zu dem Durchschnitt der letzten 30 oder 40 Jahre ansetzen müsste und sie dann verkaufe.

    LiFo ebenfalls, wenn ich da prinzipiell die älteren Bestandteile verkaufen will, müsste ich wieder die Depotübertragsstrategie anwenden oder immer den Komplettbestand verkaufen, weil ich sonst an die alten Wertpapieranteile nicht rankomme.

    Mir ist schon klar, was man gerne hätte: Man sucht sich die Aktien raus und verkauft die, die man gerade als verkaufenswert erachtet, also unabhängig vom Zeitpunkt des Erwerbs.

    Das kann man eben nur dann machen, wenn man für jeden Kauf ein Unterdepot oder einzelnes Depot eröffnet. Als Alternative bleibt nur akzeptieren oder auswandern.