Die Finanzierung von Ausgaben per Notenpresse (und nichts anderes ist der Kauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank) war schon immer eine riskante Angelegenheit, da sich die Geldmenge vergrößert, aber die Menge der Güter und Dienstleistungen nicht. Insofern ist weniger verwunderlich, dass wir nun mit hoher Inflation zu kämpfen haben und mehr, dass es so lange gedauert hat, bis sich die größere Geldmenge nicht nur in den Assetpreisen, sondern auch in den Verbraucherpreisen niedergeschlagen hat.
Ja. Aber die Inflation, die vorher die Assetpreise hochgetrieben hat - einschliesslich der Preise von Aktien - drückt jetzt die Aktienkurse, durch eine auf recht schräge Art erhöhte Rendite der Staatsanleihen - als Anlage-Alternative.
Da bin ich wieder bei meiner Verwunderung am Anfang dieses Threads: Die Attraktivität von Staatsanleihen steigt durch eine Angebotsschwemme, welche die Kurse drückt, aber die Rendite erhöht, weil - anders als bei Aktien - ein garantierter Rücknahmepreis den Wertverfall bei Fälligkeit ausschliesst.
Es sei denn man bekommt/behält es nicht dauerhaft unter Kontrolle und die Steigerung der Rendite der Staatsanleihen bringt auch den Staat in Probleme - wegen der höheren Zinsen.
So oder so: zahlen muss die höheren Zinsen nicht der Staat, sondern der Steuerzahler. Unter anderem auch für die Rendite seiner privaten Rentenversicherung, die verstärkt in diese Staatsanleihen geht (linke Tasche, rechte Tasche). Und Selbstvorsorge wird durch die steigenden Renditen von Staatsanleihen auch erschwert, weil die Kurse von Aktien und ETFs sinken.