Möglichkeit, auszurechnen, wie viele Steuern bei einem Teilverkauf von ETFs durch die Vorabpauschale bereits bezahlt wurden?

  • Aber unterjährige Veränderungen reinzurechnen wird beliebig komplex.

    Komplex? Es ist ja oben bewiesen worden, dass lediglich der Faktor x/12 zu multiplizieren ist.
    Die Bestimmung von x aus dem Kaufdatum ist per Excel trivial:
    x=(12-MONAT(<Zelle des Kaufdatums>)+1)

  • Komplex? Es ist ja oben bewiesen worden, dass lediglich der Faktor x/12 zu multiplizieren ist.
    Die Bestimmung von x aus dem Kaufdatum ist per Excel trivial:
    x=(12-MONAT(<Zelle des Kaufdatums>)+1)

    Wird da nicht der Kurs zu Jahresbeginn berücksichtigt?

    Den kann man natürlich aus den Charts auf den einschlägigen Portalen entnehmen und hinzufügen...

  • [Die Sache mit der Vorabpauschale ist unglaublich kompliziert.]

    Der eigentliche Mangel ist doch, dass die Banken nicht in ihren Online-Portalen einen entsprechenden Rechner mitlaufen lassen, so dass man den anfallenden Betrag sieht.

    Noch nicht einmal. Du siehst ja am Vorposting, daß es unterschiedliche Rechenwege gibt. Mir scheint es natürlich, von einem "dirty price" auszugehen, also den Einkaufspreis um die bereits versteuerten Teile zu erhöhen. Die gepostete Tabelle, vermutlich eine Bankunterlage, rechnet anders, behält nämlich den ursprünglichen Kaufpreis und rechnet die Summe der Vorabpauschalen über die Jahre separat. Das kann man beides machen, das führt zum gleichen Ergebnis. Aber man muß sich eindenken, wie es gerechnet wird.

    Depotwert zu Jahresbeginn mit diesen 2,x % zu verrechnen, klappt noch. Aber unterjährige Veränderungen reinzurechnen wird beliebig komplex.

    Von diesen 2,55% zu Jahresbeginn werden aus mir unerfindlichen Gründen nur 70% genommen. Vom Ergebnis dann nochmal 70%, aus mir erfindlichen Gründen. Bei unterjährigen Käufen wird als Basis der Berechnung nicht der Kaufpreis genommen, sondern der Kurs des Fonds am Jahresanfang. Keine Ahnung, wieso. Mir erscheint das widersinnig.

    Ich werde das so lösen, dass ich auf jedes Verrechnungskonto den großzügig geschätzten Betrag der Steuern überweise (auf Kosten von Tagesgeldrendite...) und nach Abbuchung der Steuer wieder aufs Tagesgeld packe.

    Das kann man natürlich machen. Mich hat interessiert, wie das gerechnet wird, also habe ich in meinem Rechenblatt entsprechende Formeln hinterlegt. Ich bin gespannt, ob meine Rechnung stimmt! In gut zwei Wochen werde ich es wissen. :)

  • [Die Sache mit der Vorabpauschale ist unglaublich kompliziert.]

    Noch nicht einmal. Du siehst ja am Vorposting, daß es unterschiedliche Rechenwege gibt.

    Aus meiner Sicht als Anleger, der weitestgehend seine Ruhe haben will, erscheint es mir sinnvoll, wenn mir die Bank rechtzeitig folgendes mitteilt:

    - Wie hoch ist die Steuer, die sie abbuchen wird?

    - Wann erfolgt diese Abbuchung?

    - Von welchem Konto erfolgt die Abbuchung?

    Wie sie das rechnen ist für mich zweitrangig, da sie es sowieso erstmal abbuchen und ich dann ggfs. widersprechen kann.


    V.a. die Frage, von wo sie abbuchen ist interessant, wenn man bei der Bank, wo der Sparplan läuft, ein Verrechnungskonto hat, die Beträge aber vom Girokonto bei einer anderen Bank eingezogen werden. Sie gehen natürlich den komplizierten Weg und führen (fast vorsätzlich) eine Überziehung herbei, indem sie vom Verrechnungskonto abbuchen, was bei mir dauerhaft auf 0 steht.

  • Aus meiner Sicht als Anleger, der weitestgehend seine Ruhe haben will, erscheint es mir sinnvoll, wenn mir die Bank rechtzeitig folgendes mitteilt:

    - Wie hoch ist die Steuer, die sie abbuchen wird?

    - Wann erfolgt diese Abbuchung?

    - Von welchem Konto erfolgt die Abbuchung?

    Freilich wäre es schön, wenn die Bank das so machen würde. Realität dürfte aber halt sein, daß sie es nicht tut.

    V.a. die Frage, von wo sie abbuchen ist interessant, wenn man bei der Bank, wo der Sparplan läuft, ein Verrechnungskonto hat, die Beträge aber vom Girokonto bei einer anderen Bank eingezogen werden. Sie gehen natürlich den komplizierten Weg und führen (fast vorsätzlich) eine Überziehung herbei, indem sie vom Verrechnungskonto abbuchen, was bei mir dauerhaft auf 0 steht.

    Es ist für die Depotbank vermutlich der einfachere Weg, die Abbuchung vom Verrechnungskonto zu tätigen. Also wird sie das wohl auch tun.


    Ich mache mir darum keinen Kopf, sondern habe entsprechende Beträge auf den jeweiligen Verrechnungskonten bereitgestellt.

  • Wird da nicht der Kurs zu Jahresbeginn berücksichtigt?

    Den kann man natürlich aus den Charts auf den einschlägigen Portalen entnehmen und hinzufügen...

    Ja klar, pardon. Bei der Formel geht es im die Berechnung der relevanten Monatsanzahl.

  • Ich mache mir darum keinen Kopf, sondern habe entsprechende Beträge auf den jeweiligen Verrechnungskonten bereitgestellt.

    Das ist genau der Punkt. Du machst das, ich auch und viele andere, die das auf dem Schirm haben, auch.

    Viele werden es aber nicht wissen und es erst merken, wenn eine rote Zahl auf dem Konto steht. Naja, wenn die sich alle beklagen, kommen die Banken vielleicht drauf, dass eine Info vorab nicht schlecht wäre ;)

  • Finanztip hat doch schon bei einigen Brokern abgefragt wie sie das handhaben.

    Hier im Artikel wird das beschrieben.


    Trade Republic ist wohl der einzige Broker der seine Kunden vorab über die höhe informiert damit diese auf ihrem Verechnungskonto eine entsprechende Deckung bereitstellen können.


    Bei Consors und ING wirst du nach der ersten Erfolglosen Abbuchung angeschrieben und man startet danach zwei weitere Versuche den Betrag einzuziehen.


    Wer bei seinem Depot ein Girokonto bei der selben Bank als Verechnungskonto hinterlegt hat dürfte die "geringsten Probleme" haben, zumindest solange Deckung oder Dispo vorhanden ist. Da wird einfach abgebucht und fertig.

  • Finanztip hat doch schon bei einigen Brokern abgefragt, wie sie das handhaben.

    Hier im Artikel wird das beschrieben.

    Spannend bleibt das trotzdem.


    Ich habe einen ausschüttenden ETF im Depot. Der hat dieses Jahr insgesamt viermal ausgeschüttet. Die Ausschüttungen habe ich versteuert.


    Nach 3 Quartalen habe ich den ETF zu einer anderen Depotbank transferiert. Dort ist die vierte Ausschüttung des Jahres angekommen und versteuert worden.


    An sich werden die Ausschüttungen gegen die Vorabpauschale gerechnet und nur die Differenz versteuert.


    Preisfrage: Klappt das auch, wenn sich zwischendurch die Depotbank geändert hat?

  • Die gepostete Tabelle, vermutlich eine Bankunterlage, rechnet anders

    Danke für die Lorbeeren. Zumindest die erste Datei, die mir dann doch zu heikel war, ins Internet gestellt zu haben, die ich dann wieder gelöscht habe und auf die du dich zweifelsohne beziehst, habe ich selber gestaltet. ^^


    Ich bin gespannt, ob meine Rechnung stimmt! In gut zwei Wochen werde ich es wissen.

    Ich bin auch sehr gespannt.

    Eigentlich sollte sich die Vorabpauschale ja durch die kaufpreisunabhängige Formel


    2,55%*70%*12/12*69,369


    ...für alle Anteile bis einschließlich 01/2023


    und


    2,55%*70%*[Monatsteil]/12*69,369


    ...für alle Anteile ab 02/2023


    einfach ergeben.


    So habe ich es ja entsprechend einfach, weil ich eh immer den gleichen ETF kaufe.


    Somit müssten es bei meinen 1.490 Anteile bis 01/2023 entsprechend 1.844,97€ und für meine unterjährig gekauften Anteile insgesamt 48,91€ Vorabpauschale ausgewiesen bekommen.


    Davon werden dann noch 70% teilfreigestellt und davon ca. 25% an Steuern geleistet.

    Das ist dann schon heftig, oder sehe ich das falsch?

    Bei der Summe ist es dann schon gut, zu wissen, wie viel Vorabpauschale auf jedem Anteil "liegt", sonst kommt man ja gar nicht mehr weiter bei einem Verkauf...

  • Kurzes Update, nachdem ich jetzt meine Vorpauschalen-Versteuerungs-Unterlagen für 2023 erhalten habe:


    Ich hatte in meinem vorherigen Post geschrieben, dass ich nach meiner Rechnung mit insgesamt 1.893,88€ Vorabpauschale vor Teilfreistellung rechne.


    Es wurden mir nun aber 1.892,00€ Vorabpauschale berechnet, also knapp daneben. ;)

    Wenn ich allerdings nicht mit 69,369€ Jahresanfangskurs rechne, sondern mit 69,300€, komme ich exakt auf die 1.892,00€.


    Kann es sein, das mein Broker oder FinanzenNetZero "abgerundet" hat?

  • Dein Ergebnis ist doch ausgezeichnet!


    Meines Erachtens ist das Rechenverfahren nicht hinreichend definiert. Was ist denn der Kurs vom Jahresanfang? Welcher Kurs an welcher Börse? Gibt es für den jeweiligen Fonds einen amtlich festgestellten Kurs? Vermutlich gibt es diesbezüglich irgendwelche internen Festlegungen, die ich nicht kenne. Zumindest zwei meiner Depotbanken rechnen jedenfalls mit dem gleichen Kurs, den ich (zumindest auf die Schnelle) im Internet nicht gefunden habe. In aller Regel sind mir die weiteren Dezimalen eines Kurses ja auch egal. Ich weiß, zu welchem Kurs ich gekauft habe und zu welchem verkauft. Irgendwelche Zwischenwerte brauche ich normalerweise nicht, für meine Zwischenkalkulationen reicht mir eine Peilung. Ob ein Wert seit einem bestimmten Datum 8,5% zugelegt hat oder 8,53%, ist mir egal.