Interessanter Aspekt nach meinem Dafürhalten
Nur mal so als Gedanke:
2 Menschen, die zum gleichen Zeitpunkt in die Entnahmephase gestartet wären, können allein schon durch den Wohnort einen völlig unterschiedlichen Verlauf Ihres Vermögens im Ruhestand erfahren haben. Nehmt mal an, dass ein Deutscher und ein Amerikaner im Sommer 1914 in die Entnahmephase gestartet sind. Der Deutsche wird bereits 1918 einen Großteil seines Vermögens verloren haben (1. WK) . Dann bis 1923 spätestens sein gesamtes Bargeld (Hyperinflation). Mit etwas Pech hat der Deutsche dann bis 1944 noch sein Haus durch einen Bombenangriff verloren (2. WK).
Der Amerikaner erlebt zwar die Wirtschaftskrise, erleidet aber selbst dadurch keinen nachhaltigen finanziellen Crash.
Siehe auch schon hier
Das Problem fängt schon damit an, daß meist sehr fokussiert US-lastig oder sogar nur mit US-Daten gearbeitet wird bzw. gearbeitet werden kann (schlicht, weil es dazu das langjährigste sprich das umfangreichste historische Datenmaterial gibt). Der Blick nur auf US-Bonds und US-Aktien dürfte aber kaum für einen Ruheständler in Deutschland oder in der Eurozone allein ausreichend sein (zudem der nicht in $ sondern in € seinen Lebensunterhalt bestreiten muß; jedenfalls in der Regel). Dazu kommt noch: Die US-Daten sind äußerst "gutmütig" in Sachen wirtschaftliche Stärke, Wirtschaftswachstum, Demographie usw. aber auch hinsichtlich Krieg und Zerstörung das eigene Land betreffend.
Wird meist gerne ganz übersehen und/oder nicht adäquat berücksichtigt
Eine recht kundiger mir gut bekannter Mensch hatte sich mal den Spaß gemacht mit (Dein Beispiel) nur mit deutschen Zahlen zu rechnen und kam (noch dazu bei einer optimistisch angenommenen TER von Null Prozent) dabei auf folgende sichere Entnahmeraten
Daten ab 1955: 3,7%
Daten ab 1944: 1,4%
Daten ab 1914: 0,81%