VV-Holding GmbH

  • Hallo Zusammen,


    da ich ganz neu hier bin, und zu dem Thema Holding GmbH nichts passendes gefunden habe, wollte ich mal fragen ob mir jemand hier helfen kann:


    Zu meiner Person und meiner Situation:

    Ich bin Anfang 60 und arbeite als leitender Angestellter.

    Ich besitze ein Aktien- und Fonddepot von ca. 500.000 €.


    Ich habe gehört das es möglich sein soll, durch Gründung einer vermögensverwaltenden Holding-GmbH, die Kapitalertragssteuerzahlung von ca. 26% zu umgehen und nur noch 1,5% Steuern zahlen zu müssen.

    Ich bin mir nicht sicher ob das auch auf die ausschüttenden Erträge zutrifft, die ich aus der Holding-GmbH nehmen möchte für meinen persönlichen Verbrauch? Oder ob es sich nur um die Erträge handelt die in der Holding verbleiben und reinvestiert werden können?


    Wer kann mir da genaueres zu sagen?


    Herzlichen Dank Ulli :)

  • Da ich ganz neu hier bin, und zu dem Thema Holding GmbH nichts Passendes gefunden habe, wollte ich mal fragen, ob mir jemand hier helfen kann:

    Staun! Das Netz ist doch voll mit Beschreibungen vermögensverwaltender GmbHs.

    (Ich habe die erste Fundstelle von vielleicht tausend genommen. Videos gibt es auch reichlich.)

    Ich bin Anfang 60 und arbeite als leitender Angestellter.

    Ich besitze ein Aktien- und Fondsdepot von ca. 500.000 €.


    Ich habe gehört das es möglich sein soll, durch Gründung einer vermögensverwaltenden Holding-GmbH die Kapitalertragssteuerzahlung von ca. 26% zu umgehen und nur noch 1,5% Steuern zahlen zu müssen.

    Wie antwortete Radio Eriwan immer? Im Prinzip ja. Die GmbH zahlt für Kapitalgewinne sehr viel weniger Steuern als ein Privatmann, allerdings nur, solange die Gewinne im Mantel der GmbH bleiben. Nimmst Du Gewinne aus der GmbH heraus (oder beziehst Du ein Gehalt als Geschäftsführer), sieht das wieder anders aus.


    Die Sache ist bürokratisch nicht unaufwendig, ohne Steuerberater bekommst Du das nicht hin (der wieder Geld kostet, was den Ertrag dann wieder mindert).

    Wer kann mir da Genaueres zu sagen?

    Ein oder Dein Steuerberater.


    Zitat aus obiger Seite:

    Zitat

    Wann lohnt sich die Gründung?

    Wegen der Kosten und des Aufwands lohnt sich die Gründung erst, wenn die Steuerersparnisse diese Kosten übersteigen. Im Zweifelsfall und wegen der unterschiedlichen Besteuerung sowohl von Unternehmen als auch von Privatpersonen sollte ein Unternehmens- bzw. Steuerberater für die Berechnung hinzugezogen werden. Wir unterstützen Sie gern. Pauschal lassen sich folgende ungefähren (!) Eckdaten nennen:

    • Gründungskosten: ~2.000 Euro
    • Stammkapital: 25.000 Euro
    • jährlicher Unterhalt: ~1.000 - 30.000 Euro
    • lohnen[d] ab 100.000 Euro Barvermögen, dem entsprechenden Äquivalent in Wertpapieren oder mindestens etwa fünf Immobilien
  • Ich kann auch nur auf die 'üblichen' Verdächtigen verweisen.

    Gibt ja inzwischen Firmen, die sich auf die Unterstützung bei der Gründung einer VV GmbH spezialisiert haben.

    Dabei sollte man immer den Interessenkonflikt betrachten. Dem jeweiligen Unternehmen dürfte es egal sein, ob Du als Anleger unter dem Strich wirklich Geld sparst (Steuern). Dem Unternehmen kommt es darauf an mit bzw. an Dir Geld zu verdienen!


    Echtgeld.tv hat bereits mehrfach Beiträge zu so einem Unternehmen gemacht und detailliert erklärt, welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben:

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    Hier mal ein Zitat von einer Webseite, die ebenfalls einen Artikel zu so einer VV GmbH veröffentlicht haben:

    "Ab welchem Kapital lohnt sich die Gründung solch einer GmbH?

    Das lässt sich, mit Hinblick auf die Kosten, nicht pauschalisieren. Es ist maßgeblich davon abhängig, wie sich dein Depot zusammensetzt und welche Kapitalmarktinstrumente du nutzt. Du solltest außerdem immer bedenken, dass weitere Kosten anfallen, außer du hast das nötige Wissen, um die Buchhaltung deiner GmbH eigenständig zu führen. Anderenfalls wird der Steuerberater, an den du das Mandat übergibst, natürlich ebenfalls die Hand aufhalten. Da solltest du im Normalfall mit einem kleinen vierstelligen Betrag pro Jahr rechnen, was aber auch von den bewegten Summen und Handelsaktivitäten abhängig ist.


    Frühestens lohnt sich solch eine vermögensverwaltende GmbH ab einem Kapital von 80.000 bis 100.000 Euro. Das ist aber, mit Hinblick auf deine Depotzusammensetzung und die Verwaltung der GmbH, fast schon der Optimalfall. Bei den meisten Buy and Hold Anlegern, die nur ETFs und ein paar Einzelaktien halten, sind 250.000 Euro aufwärts realistischer. Eine deutliche Steuerersparnis und signifikante Thesaurierung als Buy and Hold Anleger wirst du eher ab siebenstelligen Beträgen erzielen."

    Quelle: https://etf.capital/vermoegensverwaltende-gmbh/


    Viel Erfolg bei Deinen Finanzentscheidungen!

  • Außerdem wirst Du das Problem haben, dass Du das Depot inkl. nicht realisierter Gewinne ja bereits im Privatbesitz hast, die bei Einbringung realisiert werden müssen.

    Ist das so? Gilt die Übertragung von privaten Wertpapieren in eine Spardosen-GmbH steuerlich als Verkauf?

  • Ist das so? Gilt die Übertragung von privaten Wertpapieren in eine Spardosen-GmbH steuerlich als Verkauf?

    Die GmbH ist eine eigene juristische Person. Ein Übertrag der Wertpapiere muss daher auf Seiten der GmbH meines Wissens nach als Einnahme versteuert werden. Daher überträgt man die Wertpapiere normal als Darlehen an die GmbH. Ich bin der Meinung, man benötigt definitiv einen Steuerberater für so eine Aktion, da es eine Menge Fallstricke gibt.

  • Die GmbH ist eine eigene juristische Person. Ein Übertrag der Wertpapiere muss daher auf Seiten der GmbH meines Wissens nach als Einnahme versteuert werden. Daher überträgt man die Wertpapiere normal als Darlehen an die GmbH. Ich bin der Meinung, man benötigt definitiv einen Steuerberater für so eine Aktion, da es eine Menge Fallstricke gibt.

    Daß die Gründung einer Spardosen-GmbH nicht ohne sachkundigen Steuerberater geht, ist klar, das habe ich oben schon geschrieben.


    Ein Vorteil einer Spardosen-GmbH ist, daß die Steuer auf Kursgewinne minimal ist. Wer gern mal umschichtet, hat damit einen erheblichen Steuerstundungseffekt. Gespart ist die Steuer aber nicht. So man dereinst das Geld aus der GmbH herausholen möchte, versteuert man es halt dann.


    Stellt sich dann aber die Frage des Threadstarters: Kriegt er sein Aktien- und Fondsdepot steuersparend in die GmbH-Konstruktion hinein? Wenn dabei eine Kursgewinnsteuer anfällt, hätte man mit Zitronen gehandelt, denn eben die möchte man mit der Spardosen-GmbH ja minimieren.


    Nein, ich habe es für mich nicht vor.

  • Kriegt er sein Aktien- und Fondsdepot steuersparend in die GmbH-Konstruktion hinein?

    aus meiner (Laien-)Sicht nein: Übertrag wäre eine fiktive Veräußerung und Darlehen müssen fremdübliche Konditionen sein, so dass es vermutlich nicht sehr lukrativ sein dürfte.


    Aber es wird sich bestimmt ein teurer Steuer-Gestaltungsexperte finden, der andere (Um-)Wege kennt ;)