Noch gut 10 Jahre bis zur Rente - Actionplan

  • Moin,

    mein Mann hat noch gut 10 Jahre bis zum Renteneintritt ( Altersrente f. langj. Versicherte: 01.06.2031 mit 14,4 Abschlag, Altersrente bes. langj. VS o. Abschlag 01.06.2033; Regelaltersrente oder Altersrente langj. VS o. Abschlag 01.06.2035).


    Nun hatten wir am Wochenende eine Diskussion unter guten Freunden, ob man jetzt schon beginnen sollte, sich um dieses Thema zu kümmern. Ich habe schon einmal unsere Rentenlücke berechnet und ein Budget aufgestellt, welchen voraussichtlichen mtl. Finanzbedarf wir haben werden. Dass das ein gutes Stück Kaffeesatzleserei ist und alle Betrachtungen auch nur nach gegenwärtiger Gesetzeslage erfolgen können, ist mir bewusst. Doch irgendwo anfangen muss man ja. Dazu hat mein Mann eine Kontenklärung bei der DRV beantragt. Ist es sinnvoll, schon jetzt einen Termin für eine Rentenberatung bei der DRV zu vereinbaren?


    Momentan möchte mein Mann nach Renteneintritt (er liebäugelt mit dem frühestmöglichen Renteneintritt 01.06.2031) gern weiterarbeiten, sein Arbeitgeber wäre darüber sehr froh.


    Gibt es noch etwas, was wir in unseren Actionplan aufnehmen können?


    Danke für Infos sagt

    Alabama

  • Ist es sinnvoll, schon jetzt einen Termin für eine Rentenberatung bei der DRV zu vereinbaren?

    Ja, es ist nie zu früh.

    Ansonsten kann er natürlich auch warten, bis der neue Versicherungsverlauf da ist.


    2031 wird deutlich "teurer" als 2033, aber das muss man abwägen.


    Den Ausgleich von Abschlägen sollte man sich auch einmal durchrechnen lassen.


    Theoretisch wäre die Frage nach der Auswirkung von Altersteilzeit oder reduzierten Stunden interessant, aber wenn nicht der frühestmögliche Ausstieg geplant ist, sind das wohl eher weniger relevante Ideen.

  • Hallo Alabama, was ist mit Dir selbst und Deiner Rente?


    Wie viele Ausgaben habt ihr jetzt und in Zukunft monatlich? (Könnt ihr überschlagsweise ermitteln anhand Eurer jetzigen Nettoeinnahmen minus der monatlichen Sparleistungen. Der Rest sind die Ausgaben. In der Rente werden die Ausgaben nicht zwangsläufig sinken.)


    Welche Einnahmequellen werdet ihr sonst noch haben in der Rentenzeit? Gemeinsam mit Euren Renten und minus der Ausgaben ergibt es eventuell eine Rentenlücke.


    In der der Zeit, in der Dein Mann schon Rente bezieht und weiter arbeitet, gibt es garantiert keine Rentenlücke.

  • Hört sich für mich eigentlich ganz OK an. Habe ich im Prinzip ganz genau so gemacht. Rentenlücke auf Basis der aktuellen Zahlen berechnet (und hochgerechnet).

    Vorsicht bei Berechnung des Abschlags bei der vorgezogenen Rente! Es fehlen abgesehen vom Abschlag auf die Rente (14,4% bei 4 Jahren) auch noch die max. 4 Jahre in denen nicht weiter in die GRV eingezahlt wird. Wird leider gern 'vergessen'.

    Bei mir summiert sich so der gesamte Verlust durch die vorgezogene Rente auf 20% (Brutto).


    Wie bereits von meinen Vorschreibern angemerkt, sollte man sich das mit der Rente für langjährig Versicherte überlegen (Abschlag!), wenn man die Möglichkeit hat die Rente für besonders langjährig Versicherte zu beziehen! Sind 'nur' 2 Jahre mehr.


    Meine Beratung bei der GRV steht noch aus. Werde ich aber auch spätestens bis 2025 erledigen (10 Jahre vor geplanten Rentenbeginn ;)).

    Der Ausgleich des Abschlags ist aktuell nicht geplant. Bei einer sehr guten Entwicklung der Aktienmärkte in den nächsten Jahren will ich mir die Option jedoch offen halten auch wenn es dann teurer für mich wird.


    PS: Nein, ich möchte nicht länger arbeiten (auch wenn es der AG oder die Politik gern so hätte)

  • Danke für die vielen schnellen und sehr konstruktiven Antworten.


    Referat Janders

    Auf eine Reaktion von Dir hatte ich gehofft :saint: . Ich schätze Deine fundierten Beiträge voller Sachkenntnis sehr!

    Mit "Ausgleich Abschläge berechnen" meinst Du im Endeffekt den Kauf von Rentenpunkten?

    Altersteilzeit könnte in der Firma schwierig darstellbar sein, Stundenreduzierung schon eher.


    Pantoffelheld

    Meine Rente bearbeite ich natürlich parallel, ich muss aber 2 Jahre länger warten. Da ist also ein klein wenig mehr Zeit. Die Berechnung des dann zu erwartenden Budgets habe ich ja parallel schon gestartet. Hier sind Saidis Videos eine wirklich große Hilfe.

    An weiteren Einnahmen werden wir nur Entnahmen aus unserem Ersparten (steckt in TG) haben.


    monstermania

    Mein Mann ist Pilot. Die sind sehr schwer auf dem Boden zu halten :D , deswegen will auch nach der Rente nicht ganz loslassen. Zumal er im Bereich der theoretischen Ausbildung bei den Firmen/Flugschulen jetzt schon sehr gefragt ist und im Nebenerwerb tätig ist. Der AG ist selbstverständlich informiert und einverstanden.

    Dann stimmt meine Berechnung ja, bin auch bei ca. 20% Gesamtverlust bei vorgezogener Rente rausgekommen. Da setzen wir auf die Rentenberatung, ob frühestmöglicher Renteneintritt oder noch 2 Jahre länger arbeiten am Ende in Frage kommen. Da kommen wir in den Bereich unserer Fragen bzw. der Unbekannten. Nach der Beratung sollten wir schlauer sein...

  • Danke, das hört man gerne. :)


    Ja, ich meine "Rentenpunkte kaufen ab 50".

    Ggf. beteiligt sich der AG an den Beiträgen.


    Insbesondere bei höheren Gehältern (da dürfte ein Pilot wohl dazugehören) ist der Unterschied zwischen dem letzten Nettogehalt und der ersten Rente gewaltig, das muss man vorher entsprechend einplanen, sonst wird es schwierig.


    Betriebsrenten können da helfen, kommt aber auf die konkrete Ausgestaltung an.


    Gibt es Arbeitszeitkonten (Wertguthaben), die man für den Übergang in den Ruhestand verwenden kann?


    Soweit meine weiteren Anregungen. Es passt vielleicht nicht alles, aber für die Ideenfindung schadet es wohl nicht.

  • Da setzen wir auf die Rentenberatung, ob frühestmöglicher Renteneintritt oder noch 2 Jahre länger arbeiten am Ende in Frage kommen. Da kommen wir in den Bereich unserer Fragen bzw. der Unbekannten. Nach der Beratung sollten wir schlauer sein...

    Meine Partnerin ist quasi schon auf der Zielgeraden und hat die Beratung schon hinter sich.

    Bei Ihr läuft es auf die Rente für besonders langjährig Versicherte hinaus, die Sie dann mit 65 bezieht. Der Unterschied zur Rente mit 63 (und Abschlag) war schon heftig! Und ein Ausgleich hätte auch keinen Sinn ergeben. Irgendwie blöd ist halt, dass Sie bereits mit 63 deutlich mehr als 45 Versicherungsjahre hätte.

  • Ich habe die Büchse der Pandora geöffnet ;( !

    Je mehr ich mich in das Thema Rente einarbeite, desto mehr Themenfelder eröffnen sich. Ich habe gelernt, dass man als Rentner in die KVdR (Krankenversicherung der Rentner) eintreten kann bzw. dass dies ein Status innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung ist.

    Jetzt geht wegen der 9/10 Bedingung das Rechnen los: denn ZU früh darf man den Rentenantrag offenbar auch nicht stellen, weil der Tag der Antragstellung als Stichtag für die KVdR gilt.

    Nur gut, dass ich so rechtzeitig begonnen habe, mich mit dem Themenkomplex zu beschäftigen :)

  • Na ja,

    den eigentlichen Rentenantrag sollte man so 3 Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn stellen.

    Das abarbeiten der Fragen und klären des Rentenkontos hat damit ja erstmal nix zu tun. Wenn man natürlich das 'Pech' hat dass man durch eine zeitweilige PKV-Mitgliedschaft die 9/10 Bedingung der KVdR mit 63 oder 65 noch nicht erfüllt, ist dass natürlich dumm gelaufen. :/

  • Wir waren jein privat versichert: mein Mann war fast 22 Jahre lang Berufssoldat und damit in der freien Heilfürsorge. Er hatte eine PKV-Anwartschaft für die Zeit nach der Bundeswehr abgeschlossen. Ich war, solange ich gearbeitet habe, gesetzlich versichert. Danach war ich Beihilfeberechtigt (70%) und 30% privat abgesichert.

    Mein Mann hat 1986 eine zivile Ausbildung begonnen, war danach Berufssoldat und arbeitet seit 2011 in der zivilen Arbeitswelt.

    Da stellt sich mir die Frage, wie die BW-Zeiten betrachtet und angerechnet werden. Dazu habe ich auf die Schnelle leider nichts im Netz gefunden

  • Freie Heilfürsorge ist nicht gesetzlich krankenversichert, dürfte also nicht mitzählen. Habt Ihr Kinder? Pro Kind werden 3 Jahre an Versicherung unterstellt.


    War Dein Mann Strahlflugzeugführer? Dann wäre er ja höchstwahrscheinlich laufend versicherungsfrei in der Rentenversicherung und würde wahrscheinlich gar nicht vorzeitig in Rente gehen können.

  • Wow - das ging flott: am Mittwochmorgen bei der Servicehotline der drv angerufen und die freundliche Mitarbeiterin um einen Antrag auf Kontenklärung gebeten. Antwortschreiben mit Versicherungsverlauf eben aus dem Briefkasten genommen. Dafür :thumbup: :thumbup: :thumbup: !

    Dazu 2 Fragen: muss ich auch die aufgeführten Entgeltsummen prüfen und wenn ja, wie gehe ich da vor? Die aufgeführten Versicherungszeiten sind vollständig und korrekt.

    Danke für die Beantwortung meiner wahrscheinlich blöden Frage...

  • Wow - das ging flott: am Mittwochmorgen bei der Servicehotline der drv angerufen und die freundliche Mitarbeiterin um einen Antrag auf Kontenklärung gebeten. Antwortschreiben mit Versicherungsverlauf eben aus dem Briefkasten genommen. Dafür :thumbup: :thumbup: :thumbup: !

    Dazu 2 Fragen: muss ich auch die aufgeführten Entgeltsummen prüfen und wenn ja, wie gehe ich da vor? Die aufgeführten Versicherungszeiten sind vollständig und korrekt.

    Danke für die Beantwortung meiner wahrscheinlich blöden Frage...

    Die Entgeltsummen sollten den "Meldungen zur Sozialversicherung" entsprechen, die wiederum nicht von den Gehaltsabrechnungen abweichen sollten.


    Im Normalfall hat man das die Jahre über bereits geprüft, aber das kann man auch mehrfach machen. ;)

  • Im Normalfall hat man das die Jahre über bereits geprüft, aber das kann man auch mehrfach machen. ;)

    Soso, das hat man im Normalfall also gemacht. Aber was ist heute schon normal?


    Und aufpassen, Beträge bis 2001 sind noch in unserer Lieblingswährung, der gute alten starken D-Mark, und müssen durch 1,95583 geteilt werden!