DWS Top Rente Dynamik - Steuerrückzahlung bei Kündigung

  • Zu den ganzen Steuern kann ja jeder mal ausrechnen was mit seiner Riesterrente passiert.

    Lohn- und Einkommensteuerrechner:Einkommensteuer - Berechnung

    Habe ich jetzt 1800€ Rente und bekomme 500€ Riesterrente dazu dann werden von diesen 500€ Riesterrente über 130€ monatlich abgezogen.

    Zum Glück passiert das nicht so oft, da die meisten Riesterrenten noch nicht mal die Hälfte betragen.

    Da ja nicht bekannt ist wieviel Vermögen im DWS Vertrag sein müssen um 500€ Rente zu bekommen kann ja jeder selber überlegen wie hoch das Vermögen dann im Vertrag sein müsste.

    Zum Vergleich nach Steuern kann ich mir aus 100000€ bei 3% p.A. Auch 370€ für 30 Jahre auszahlen lassen.

    Entnahmeplan online berechnen

    Dafür müsste eine Riesterrente dann schon einen Rentenfaktor von über 50 aufweisen.

    Die meisten Renten bewegen sich aber eher im Bereich um 30, also muss in so einem Vertrag dann 170000€ sein um eine monatliche Rente in dem Bereich zu zahlen.

    Oder die Fonds der DWS müssten wie verrückt outperformen und den gesamten Markt schlagen damit eine Fondsriesterlebensversicherungkombination sich rechnet.

    Mir allein fehlt der Glaube daran, aber Glaube versetzt ja bekanntlich Kapitalberge.

  • Ich hab mal ein bisschen mit den Steuern gerechnet.

    Die Daten habe ich aus dem BMF Einkommensrechner und Zinsen Berechnen.

    Für Einzelpersonen und Verheiratete.

    Annahme:

    300€ monatlich (3600 p.A.) aus einem Riestervertrag zusätzlich zur Rente.

    eigene Kapitalanlage 3% p.A. Freibeträge berücksichtigt.

    Lesebeispiel (Fett gedruckt) Alleinstehende 2000€ monatliche Rente braucht für die ewige zusätzliche Riesterrente 106454€ eigenes Vermögen. Für eine 30ig jährige Zahlung braucht der 2000€ Rentner nur 54468€ eigenes Vermögen und hat eine Steuerlast auf seine Riesterrente von 27,75% .

    Wie hoch jetzt der Riestervertrag sein muss um 300€ monatliche Rente zu erhalten mag sich jeder anhand seines Rentenfaktors selber ausrechnen. Wenn man keinen Rentenfaktor hat muss man eben schätzen. Viel Spaß und die Steuerprogression für KapSteuer im niedrigen Bereich habe ich nicht berücksichtigt, deswegen sind die Beträge dort eher niedriger.

    Keine Gewähr ob ich alles richtig gerechnet habe.

    Rentenzahlungen pro Monat 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000
    Rentenzahlungen pro Jahr 12000 18000 24000 30000 36000 42000 48000 54000 60000
                       
    Einkommensteuer Einzel 164 1453 3007 4700 6531 8500 10609 12856 15242
    Einkommensteuer Verheiratet 0 0 328 1472 2906 4426 6014 7672 9400
                       
    Rente + Riesterrente 300€ mtl 3600€ p.A. 15600 21600 27600 33600 39600 45600 51600 57600 63600
    Einkommensteuer Einzel 872 2369 4006 5782 7696 9749 11941 14271 16739
    Einkommensteuer Verheiratet 0 0 972 2318 3810 5370 7000 8700 10468
                       
    Steuerlast in € auf Riesterrente Einzel 708 916 999 1082 1165 1249 1332 1415 1497
    Steuerlast in € auf Riesterrente Verheiratet 0 0 644 846 904 944 986 1028 1068
                       
    Steuerlast % auf Riesterrente Einzel 19,67% 25,44% 27,75% 30,06% 32,36% 34,69% 37,00% 39,31% 41,58%
    Steuerlast % auf Riesterrente Verheiratet 0,00% 0,00% 17,89% 23,50% 25,11% 26,22% 27,39% 28,56% 29,67%
                       
    Nettojahresriesterrente Einzel in € 2892 2684 2601 2518 2435 2351 2268 2185 2103
    Nettojahresriesterrente Verheiratet 3600 3600 2956 2754 2696 2656 2614 2572 2532
    Berechnung zum Erreichen des Nettoriesters                  
    Nötiges Kapital Ewige Selbstrente i.H. vom Riester                  
    Einzel Freibetrag 1000€ 118.364 € 109.851 € 106.454 € 103.056 € 99.659 € 96.222 € 92.825 € 89.428 € 86.071 €
    Verheiratet Freibetrag 2000€ 121.951 € 121.951 € 109.321 € 101.851 € 99.706 € 98.226 € 96.673 € 95.120 € 93.640 €
    Nötiges Kapital für 30 Jahre Rente i.H. vom Riester                  
    Einzel 1000€ Freibetrag 60.562 € 56.206 € 54.468 € 52.730 € 50.992 € 49.233 € 47.495 € 45.756 € 44.039 €
    Verheiratet 2000€ Freibetrag 72.745 € 72.745 € 59.732 € 55.650 € 54.478 € 53.670 € 52.821 € 51.972 € 51.164 €
  • So, ich habe mittlerweile die Infos von der DWS und der ZFA erhalten und gerechnet. Hier das Ergebnis meines Vergleiches "Fortführung des Vertrages oder vorzeitige Kündigung".

    Dabei habe ich folgende Annahmen getroffen:

    • Ich gehe davon aus, daß die DWS aufgrund der Gebühren etc. um ca. einen Prozentpunkt p.a. schlechtere Renditen erwirtschaftet, als ich es bei sonst gleicher Anlagestrategie und Risikostreuung selbst erreichen würde
    • Ich nehme hier an, daß mit der Zeit (bzw. dem Lebensalter) die Rendite aufgrund des dann niedrigeren Aktienanteils schrittweise sinkt
    • Bei der Abgeltungssteuer habe ich grob eine Teilfreistellung für den Aktienanteil eingerechnet
    • Die persönlichen Steuersätze sind geschätzt, die können sich natürlich noch ändern
    • Ich gehe davon aus, daß ich aus dem Riestervertrag zum Beginn der Auszahlungsphase 30% entnehme. Um eine Vergleichbarkeit zu erzielen nehme ich hier an, daß dieser Betrag versteuert, dann bis zum 63 Lebensjahr angelegt und anschliessend über 30 Jahre in gleichbleibenden Raten entnommen wird
    • Beginn der Auszahlungsphase mit 63 Jahren / angenommene Lebenserwartung 93 Jahre

    Hab ich richtig gerechnet? Freue mich auf eure Einschätzung :)

  • Schöne Rechnung.

    Nur ein erster schneller Blick….


    Ob du für die Zusatzrentenversicherung ab 85 mit 15000€ auskommst um auf 190€ mtl. Rente zu kommen wage ich zu bezweifeln.

    In den Vergleichsportalen kann man Sofortrenten nur bis 80 Jahren berechnen und da bekommst du auf einen garantierten Rentenfaktor von unter 60 angeboten.

    Bei deiner Rechnung müsste der Rentenfaktor über 125 liegen. Ist zwar ab 85 aber würde mich wundern wenn der Rentenfaktor so hoch wäre……

  • Mir erscheint die Rechnung nachvollziehbar.

    Das einzige, worüber ich gestolpert bin, ist der sinkende Steuersatz ab 85 (von 30 auf 25%), aber das würde max. 10 Euro p.M. netto Unterschied ausmachen.

    Außerdem wird die Rente im 1. Beispiel natürlich lebenslang gezahlt, im 2. Beispiel ist nach 30 Jahren endgültig Schluss, auch wenn Du 95 oder 100 werden solltest.

    Ob du für die Zusatzrentenversicherung ab 85 mit 15000€ auskommst um auf 190€ mtl. Rente zu kommen wage ich zu bezweifeln.

    ..

    Bei deiner Rechnung müsste der Rentenfaktor über 125 liegen. Ist zwar ab 85 aber würde mich wundern wenn der Rentenfaktor so hoch wäre……

    Das erscheint mir durchaus möglich, denn der Beitrag für die Zusatzrentenversicherung wird schon mit 63 gezahlt, die Auszahlungen erfolgen aber erst ab 85, d.h. das Kapital kann 22 Jahre wachsen.

    Insofern ist das nicht mit einer "Sofortrente" vergleichbar, sondern nur mit "aufgeschobenen Renten". Ein evtl. Rentenfaktor würde nicht mit dem Beitrag, sondern nur mit dem Schlusskapital (inkl. Überschüsse) multipliziert.

  • Vielen Dank euch beiden fürs schnelle Feedback!

    Ja, der sinkende Steuersatz ist mir bewusst und vielleicht nicht ganz korrekt, prüfe ich nochmals nach. Das dürfte aber in der Entscheidungsfindung letztlich nur noch eine geringe Rolle spielen. Und ich habe in diesem Vergleich einfach 93 Jahre mit "lebenslang" gleichgesetzt. Die tatsächlich lebenslange Rente würde dabei eher zusätzlich für die Fortführung des Riestervertrages sprechen. Auf der anderen Seite habe ich bei einer Kündigung die potentielle Vererbbarkeit eines vielleicht noch höheren Restkapitals. Ich denke diese beiden Argumente heben sich gegenseitig auf.

    Und ja, richtig, genau in der leider unbekannten Höhe der späteren Rente bzw. des dazu erforderlichen Kapitals zu Beginn der Auszahlphase liegt der Hase im Pfeffer. Dazu finde ich auch kaum brauchbare Infos und Erfahrungswerte und kann daher nur mit etwas konservativen Annahmen kalkulieren.

    Wenn ich dazu ab dem 63. Lebensjahr zuerst für 22 Jahre keine Auszahlung aus den (30%=15.876€) zugrunde lege, und dies bei einer angenommenen Verzinsung von 0%. Und dann eine Auszahlung i.H.v. 190 EUR mtl. annehme, ebenfalls bei Verzinsung 0%. Selbst dann kann die Versicherung diese Rate bereits 7 Jahre zahlen, was laut aktueller Sterbetafel leicht über der Lebenserwartung eines 85-jährigen liegt. Wenn ich nun noch eine minimale Verzinsung von 1% annehme, bin ich bereits bei 9 Jahren. Und bei 2% Verzinsung bereits bei 12 Jahren, usw.

    Nun hab ich zwar keine Ahnung wie eine Versicherung so ein Langlebigkeitsrisiko kalkuliert und was die sich noch an Gewinnmarge und Gebühren einbehalten. Aber ich würde sagen, das sollte doch eigentlich ausreichen :/

  • Dann zeige mir mal ein aktuelles Angebot einer aufgeschobenen Rente in 22 Jahren.

    Bei 20 Jahren Wartezeit habe ich als 80ig jähriger einen garantierten Rentenfaktor von weit unter 50. Das macht die Sache jetzt irgendwie nicht besser ……und Riester ist mit Garantie Garantiert.

    Also brauche ich für 190€ garantierte Rente bei einem eventuellen möglichen Rentenfaktor von 95 mindestens 20000€ für die Versicherung ab 85. Und ob der Rentenfaktor überhaupt so hoch ist wage ich zu bezweifeln, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    Dann muss das Restkapital aber deutlich über 4% nach Kosten bringen damit ich 22 Jahre über 190€ ausbezahlt bekomme. Kann klappen , wenn die Kosten ganz klein sind und die Kapitalanlage super läuft und das ganze dann noch mit Garantie läuft. Nur welches Versicherungsunternehmen wird dir diese Garantie geben?


    Ich glaube nicht das du 190€ Riesterrente aus dem Vertrag bekommst, aber das ist auch nur meine Meinung.

    Schade ist das kein aktiver Riesterrente seine Rentenberechnungen hier mal Preis gibt, dann könnte man mal an einem echten Beispiel sehen was aus so einem Fondsriester rauskommt.

  • Wenn ich dazu ab dem 63. Lebensjahr zuerst für 22 Jahre keine Auszahlung aus den (30%=15.876€) zugrunde lege, und dies bei einer angenommenen Verzinsung von 0%. Und dann eine Auszahlung i.H.v. 190 EUR mtl. annehme, ebenfalls bei Verzinsung 0%. Selbst dann kann die Versicherung diese Rate bereits 7 Jahre zahlen, was laut aktueller Sterbetafel leicht über der Lebenserwartung eines 85-jährigen liegt. Wenn ich nun noch eine minimale Verzinsung von 1% annehme, bin ich bereits bei 9 Jahren. Und bei 2% Verzinsung bereits bei 12 Jahren, usw.

    Nun hab ich zwar keine Ahnung wie eine Versicherung so ein Langlebigkeitsrisiko kalkuliert und was die sich noch an Gewinnmarge und Gebühren einbehalten. Aber ich würde sagen, das sollte doch eigentlich ausreichen :/

    Neben den Zinsen aus Deiner Rechnung (0%, 1%, 2% etc.) würde die Versicherung Dir ab 85 auch noch das anteilige Kapital all derjenigen zu 90% mit auszahlen (müssen), die es nicht bis 85 geschafft haben. Auch das spricht bei gleichbleibender durchschnittlicher Lebenserwartung m.E. dafür, dass die prognostizierten 190 Euro eher eine vorsichtige Annahme sind.

    P.S.: Das ist sozusagen die Gegenleistung für die "Nicht-Vererbbarkeit"

  • Dann muss das Restkapital aber deutlich über 4% nach Kosten bringen damit ich 22 Jahre über 190€ ausbezahlt bekomme. Kann klappen , wenn die Kosten ganz klein sind und die Kapitalanlage super läuft und das ganze dann noch mit Garantie läuft. Nur welches Versicherungsunternehmen wird dir diese Garantie geben?

    1. Ausweislich der Rechnung von Saarländer reichen 3% nach Kosten dafür nach Adam Riese aus.

    2. Ist an dem Auszahlungsplan an keiner einzigen Stelle eine Versicherung beteiligt. Die DWS zahlt das weiterhin in Fonds investierte Kapital aus diesen sowie den Ausschüttungen aus.

    3. Eine Versicherung tritt erst ab 85 auf den Plan (s.o.).

  • Neben den Zinsen aus Deiner Rechnung (0%, 1%, 2% etc.) würde die Versicherung Dir ab 85 auch noch das anteilige Kapital all derjenigen zu 90% mit auszahlen (müssen), die es nicht bis 85 geschafft haben. Auch das spricht bei gleichbleibender durchschnittlicher Lebenserwartung m.E. dafür, dass die prognostizierten 190 Euro eher eine vorsichtige Annahme sind.

    ok, verstehe. Aber selbst wenn ich im Gegenteil dazu eine sogar noch etwas konservativere Annahme treffe was die spätere Rentenhöhe angeht. Und wegen mir noch einen etwas höheren Steuersatz in der Phase ab 85. Selbst dann geht der Vergleich doch bestenfalls "unentschieden" aus 8)

    Dann bleibt mir als Entscheidung nur noch zu bewerten, wieviel mir die tatsächlich lebenslange Rente und die mögliche Vererbbarkeit wert sind. Und vielleicht noch das Gefühl in Variante 2 "es selbst in der Hand zu haben". Aber das kann excel mir leider nicht ausrechnen :saint:

  • 3. Eine Versicherung tritt erst ab 85 auf den Plan (s.o.).

    Diese Zahlung der Versicherung darf aber nicht durch den Auszahlplan unterschritten werden, deswegen müssen Auszahlender und Versicherung miteinander abstimmen und da bist du als Kunde das fünfte Rad am Wagen. Für deine Rente fällt nur das ab was die Finanzindustrie für dich übrig lässt. Die Krümel die durch Sterblichkeitsgewinne und Überschüsse vielleicht in unbekannterHöhe , aber sicherlich nicht üppig oben drauf kommen zahlst du damit das du nicht an dein Geld kommst und auch nichts vererben kannst.

    Aber jeder wie er mag.

    Es zeigt nur das obwohl der Riestervertrag sogar noch etwas Vermögen aufgebaut hat es sich trotzdem nicht wirklich rechnet. Und da draußen sind noch viel schlechter Verträge unterwegs….

    Saarlaender wenn du der Finanzindustrie vertraust und lange lebst fährst du aller Voraussicht nach mit deinem Riester ganz ordentlich, wenn du es lieber selbst in der Hand hast wäre das auch nicht die schlechteste Lösung.

    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Garantierte Rentenzahlung ist ja Sinn und Zweck der Riesterrente. Und diese Rentenhöhe wird bei Rentenbeginn festgelegt und darf nicht unterschritten werden. Diese Rentenhöhe wird dann indirekt über die Höhe der Lebensversicherung ab dem 85igsten festgelegt. Höher beim Auszahlplan ist ja kein Problem aber niedriger würde bestimmt nicht erlaubt sein. Deswegen sind die Finanzdienstleister ja auch in der Zwickmühle zwischen lohnender aber risikoreicher Geldanlage und Sicherheit und RenditeschwacherLebensversicherung. Dazwischen wird die Riesterrente der Kunden zerrieben und es bleibt nicht viel übrig.

  • Mir ging es ja darum, herauszufinden ob ich den Vertrag fortführen oder kündigen soll. Und dabei gar nicht so sehr darum, das letzte Quentchen an Optimierung herauszuholen. Sondern vielmehr darum, einen möglicherweise deutlichen Nachteil einer Fortführung des Vertrages durch eine etwaige Kündigung zu beheben.

    Nun hatte ich seinerzeit instinktiv kein Versicherungsprodukt, sondern einen Fonds-Sparplan mit hohem Aktienanteil gewählt, und dies noch dazu bereits recht früh. Daher hat der Vertrag sich eigentlich ganz zufriedenstellend entwickelt. Das ist der erste positive Aspekt. Und ich habe dabei sogar noch einiges an potentieller Steuererstattung liegen lassen, da kann aber der Riester-Vertrag nix für, das war eigenverschuldet und würde hier zu weit führen.

    Aber in der Kernfrage "fortführen oder kündigen" ist das für mich recht überraschend einigermaßen unentschieden, bzw. spricht tendenziell eher sogar leicht für die Fortführung des Vertrages. Ich hatte aus dem Bauch heraus eigentlich ein recht klares Ergebnis erwartet, daß eine Kündigung die bessere Option ist.

    Nun habe ich das Luxusproblem, daß dieser Vertrag zum Glück nur einen kleinen Teil meiner Altersvorsorge bestreiten muss. Und ich denke mit beiden Varianten mache ich es zumindest nicht völlig falsch. Das zeigt letztlich auch der Diskurs von Wanderlust und Horst Talski . Danke euch beiden dafür :)

    Super wäre natürlich, wenn mal jemand der einen solchen DWS Riester-Fondssparplan bereits in der Auszahlungsphase hat, hier seine Erfahrungen preisgibt. Insbesondere alles zu der lebenslangen Rente.

  • Moin Saarlaender ,

    ich hab mal bei einem Vergleichsportal nach garantierten Rentenfaktoren für Renten mit Einmalzahlung und aufgeschobener Auszahlung gesucht und jeweils 3 Angebote gemittelt.

    Zum Riester beginn muss die DWS ja einen Versicherungsvertrag für das Langlebigkeitsrisiko ab 85 abschließen. Diese kann man auch mit einer Aufgeschobenen Lebensversicherung vergleichen. Allerdings geht in dem Portal nur eine Aufschubzeit von 20 Jahren.

    Einzahlung mit 60 Jahren
    Rentenstart in garantierte Rentenfaktoren
    10 Jahren 30,79
    15 Jahren36,84
    20 Jahren44,59

    Du kannst ja jetzt deine 22 Jahre Aufschubzeit und spätere Einzahlung durch Extrapolation selber abschätzen.

    Aber selbst wenn du positiv an die Sache rangehst und einen garantierten Rentenfaktor annimmst von 80 müsste deine Langlebigkeitsversicherung bei 190€ garantierter Rentenzahlung über 23000€ kosten. Somit blieben der DWS nur 30000€ um dir 22 Jahre eine monatliche Rente von 190€ zu zahlen.

    Dann müsste die DWS mit den 30000€ nach Kosten deutlich über 5% Rendite erwirtschaften um dir 190€ monatlich auszuzahlen zu können.

    Mir fehlt der Glaube daran das das wirklich so sein könnte, traust du der DWS das zu?

    Zum Glück bekommst du deinen Kühlschrank ja auch so voll.

  • Du machst hier m.E. wieder den Fehler, dass Du den angeblichen Rentenfaktor auf die Beitragssumme zum Versicherungsbeginn anwendest, und nicht -richtigerweise- auf das Deckungskapital zum Rentenbeginn, d.h. 22 Jahre später.

    Im übrigen macht es für die Lebenserwartung und Rentenzahlungsdauer einen enormen Unterschied, ob die Rente mit 80 oder erst mit 85 beginnt.

    Selbst wenn man ab 80 eine Restlebenserwartung von 15 Jahren unterstellt, wären es ab 85 wahrscheinlich nur noch 2/3 davon. Zusätzlich "erbt" man als überlebender Teil des Versichertenkollektivs noch das Deckungskapital all derjenigen, die zwischen 80 und 85 gestorben sind. Der Rentenfaktor steigt dadurch exponentiell, nicht bloß linear.

    Und wie gesagt, sollte er nicht auf die Beiträge berechnet werden, sondern auf das Ergebnis nach 22 Jahren Verzinsung und Verkleinerung des Kollektivs.

  • ich hab mal bei einem Vergleichsportal nach garantierten Rentenfaktoren für Renten mit Einmalzahlung und aufgeschobener Auszahlung gesucht und jeweils 3 Angebote gemittelt.

    Super, vielen Dank dafür. Ich rechne am Wochenende weiter ;)

    Ich habe aber noch eine grundsätzliche Frage zum Thema Rentenfaktoren. Vielleicht ist das auch genau das was Wanderlust gerade eben beschrieben hat :/

    Oder die Frage ist zu banal oder ich zu unbedarft in Lebens- bzw. Rentenversicherungen. Jedenfalls konnte ich dazu nirgends eine brauchbare Definition finden. Bezieht sich der Rentenfaktor immer auf das eingezahlte Kapital oder auf den voraussichtlichen Wert (gebildetes Kapital) zum Ende der Einzahlungsphase?

    Aber selbst wenn du positiv an die Sache rangehst und einen garantierten Rentenfaktor annimmst von 80 müsste deine Langlebigkeitsversicherung bei 190€ garantierter Rentenzahlung über 23000€ kosten.

    Also konkret in diesem Beispiel von dir: sind die 23.000 EUR der Betrag den ich zu Beginn (also 22 Jahre vorher) einzahlen muss oder der Betrag, den die Versicherung zum Ende dieser 22 Jahre daraus erwirtschaftet hat?

    Oder wenn ich bspw. einen Pensionskasse bAV Vertrag auf Aktienfondsbasis habe der einen aktuellen Rentenfaktor von 47 ausweist aber noch 10 Jahre läuft/angespart wird. Bezieht sich der RF 47 dann auf das heutige Fondskapital oder auf das zu erwartende am Ende der Ansparphase?

  • Bezieht sich der Rentenfaktor immer auf das eingezahlte Kapital oder auf den voraussichtlichen Wert (gebildetes Kapital) zum Ende der Einzahlungsphase?

    Also konkret in diesem Beispiel von dir: sind die 23.000 EUR der Betrag den ich zu Beginn (also 22 Jahre vorher) einzahlen muss oder der Betrag, den die Versicherung zum Ende dieser 22 Jahre daraus erwirtschaftet hat?

    Oder wenn ich bspw. einen Pensionskasse bAV Vertrag auf Aktienfondsbasis habe der einen aktuellen Rentenfaktor von 47 ausweist aber noch 10 Jahre läuft/angespart wird. Bezieht sich der RF 47 dann auf das heutige Fondskapital oder auf das zu erwartende am Ende der Ansparphase?

    Das ist genau der springende Punkt - unsere Beiträge haben sich überschnitten.

    Der Rentenfaktor hat nichts mit den Beiträgen (hier: mit 63) zu tun. Er verrentet das zum Ablauf der Versicherung (hier mit 85) vorhandene Deckungskapital (inkl. angesammelter Erträge bzw. Überschüsse).

  • Er verrentet das zum Ablauf der Versicherung (hier mit 85) vorhandene Deckungskapital (inkl. angesammelter Erträge bzw. Überschüsse).

    Danke, das sagt mir mein gesunder Menschenverstand und mein Taschenrechner auch so.

    Um es an meinem konkreten Fall festzumachen: ich habe zum Ende der Ansparphase mit 63 einen Betrag von 15.876 EUR veranschlagt, den die DWS für eine spätere Rentenzahlung verwenden kann. Die DWS (oder wer auch immer) kann dann 22 Jahre lang damit hoffentlich etwas erwirtschaften und zahlt mir ab 85 eine Rente von - wiederum in meinem Beispiel - i.H.v. 190 EUR. Das wäre doch bereits ohne jegliche Überschüsse oder erwirtschaftete Gewinne 7 Jahre lang möglich, also bis 92.

    Laut Sterbetafel wird ein 85-jähriger Mann im Durchschnitt aber nur ca. 91. Selbst wenn ich nun noch eine steigende Lebenserwartung einpreise sollten die 190 EUR mtl. bei einer Einzahlung 22 Jahre vor Rentenbeginn von 15.876 EUR doch ohne weiteres möglich sein :huh: