Warum geht eine Bank pleite ?

Zitat von benreis61

Die Bank könnte auch die Gelder von Sparern leihen. Nur dann wäre die Bank in der Kreditvergabe begrenzt. Denn in dem Fall würde die Geldmenge nicht steigen. Die Deflation wäre die Gefahr.

Ich verstehe das so:

Geld entsteht nur durch Kreditvergabe.

Wenn alle Kredite zurück bezahlt werden, hatten wir kein Geld mehr.

Unser Geldsystem basiert auf Schulden.

Alles anzeigen

Ganz so einfach ist es nicht.

Geldscheine sind als Schuldscheine erdacht worden, daher steht eine gewisse Geldmenge auch tatsächlichen Werten gegenüber.

Zusätzlich dazu gibt es die Geldschöpfung.

Aber das ist auch keine Magie aus einer Null einmal 100 Euro Verbindlichkeit und 100 Euro Forderung zu machen.

Wenn alles Schulden beglichen werden, dann sind Aktiva und Passiva deutlich niedriger, aber die Summe aller Bilanzsummen wird weiterhin positiv sein.

Allerdings wird es vielen Unternehmen ohne Schulden an Liquidität fehlen und sie in die Insolvenz geraten.

Selbst wenn alle ihre Schulden zurück zahlen würden, wäre das nicht gleich das absolute Ende. Weil eine gewisse Geldmenge ist ja bereits ins Eigentum der Marktbeteiligten übergegangen. Außerdem ist Geld ja eigentlich nur Mittel zum Zweck und hat die klassischen Tauschgeschäfte (Ware gegen Ware) abgelöst. In der Zwischenzeit haben sich aber alle Marktteilnehmern neben dem Geld auch reale Werte erschaffen (zum Beispiel Häuser, Anlagen und andere beständige Produkte). Diese werden ja weiterhin einen Wert haben und können auch ohne Geld wieder getauscht werden.

Schwierig wird es nur für Marktteilnehmern, deren Geschäft auf Schulden basiert. Dazu gehören zum Beispiel die Banken.

Außerdem haben wir dann natürlich bei allen anderen Marktteilnehmern das Liquiditätsthema, was Referat Janders bereits angesprochen hat.

Zitat von Referat Janders

Geldscheine sind als Schuldscheine erdacht worden, daher steht eine gewisse Geldmenge auch tatsächlichen Werten gegenüber.

Das Verhältnis sinkt nur leider immer mehr. Früher war die maximale Geldmenge noch durch Goldreserven gedeckelt. Diese Quote ist irgendwann aufgehoben worden und seit dem sinkt der tatsächliche Gegenwert.

Zitat von benreis61

Wenn alle Kredite zurück bezahlt werden, hatten wir kein Geld mehr.

Unser Geldsystem basiert auf Schulden.

Ja, das ist die linke Sichtweise. Das Problem ist, du schaust ja nur auf die Verbraucherkredite. Unser Wirtschaftssystem ist auf Wachstum ausgerichtet und dafür benötigt es Investitionen und diese benötigen Kredite, um einen Wohlstandsmehrwert zu schaffen. Die Verschuldung für diesen Mehrwert ist eine Bestandteil des Systems. Also kann es nicht passieren, das alle Kredite zurückgezahlt werden.

Solange sich der Verschuldungsgrad und das Wirtschaftswachstum die Waage halten, haben wir kein Problem.

Zitat von Meins23

Das Verhältnis sinkt nur leider immer mehr. Früher war die maximale Geldmenge noch durch Goldreserven gedeckelt. Diese Quote ist irgendwann aufgehoben worden und seit dem sinkt der tatsächliche Gegenwert.

Das Gold und sonstige Gegenwerte werden immer weniger? In Relation vielleicht, in tatsächlichen Größen wohl eher nicht.

Ich meinte die Relation. Absolut steigt das Vermögen in Sachwerte natürlich.

Zitat von benreis61

Die Bank könnte auch die Gelder von Sparern leihen. Nur dann wäre die Bank in der Kreditvergabe begrenzt. Denn in dem Fall würde die Geldmenge nicht steigen. Die Deflation wäre die Gefahr.

Ich verstehe das so:

Geld entsteht nur durch Kreditvergabe.

Wenn alle Kredite zurück bezahlt werden, hatten wir kein Geld mehr.

Unser Geldsystem basiert auf Schulden.

Alles anzeigen

Und wie der ganze Prozess gesamtgesellschaftlich eingebettet ist, kannst du in dieser Doku erfahren: Oeconomia.

Gibt es auch in der 3sat Mediathek zu sehen.