Lebensversicherung jährlich bezahlen?

  • Hallo zusammen,
    ich habe im letzten Jahr auf jährliche Zahlung umgestellt und spare so ein bisschen.
    Jetzt habe ich aber sowohl in WDR Profit gehört, als auch in der letzten Finanztest gelesen, dass es auch wichtig sei, den Zahlungstermin auf den Anfang des Jahres zu legen, um den Beitrag voll verzinst zu bekommen. Zumindest habe ich das so verstanden. Stimmt das? Macht das einen Unterschied, ob ich im September (bzw. dem Monat des damaligen Abschlusses) den Jahresbeitrag zahle, oder bereits am Anfang des Jahres?


    Ich freue mich, wenn mir das mal jemand erklärt.

  • Hallo,
    das würde mich sehr wundern. Habe mir mal das Textdokument vom WDR angeguckt und rauskopiert:
    "Eine zweite Möglichkeit ist – so Experten von "Finanztest"-, für die eingezahlten Beiträge mehr Zinsen zu bekommen. Das gelingt, wenn die monatliche Zahlungsweise auf jährlichen Rhythmus umgestellt wird. Dann werden alle Beiträge eines Jahres auf einen Schlag überwiesen – und verzinsen sich dann auch gleich dieses ganze Jahr. Sonst gehen die Teilbeiträge nur ab dem Monat der Einzahlung in die Rechnung ein – im Dezember also elf Monate weniger als bei Zahlung zu Jahresbeginn."
    Das Geld wird also ab Eingang verzinst. Wenn man es aber später einzahlt (egal ob monatlich oder jährlich) werden auch erst später Zinsen erwirtschaftet. Das ist ja auch klar.
    Einen anderen Nachteil einer unterjährigen Zahlweise sehe ich nicht.
    Gruß
    Alexander

    • Offizieller Beitrag

    Es kann sein das die Versicherungsgesellschaft bei jährlicher Zahlung der Versicherung einen Bonus gewährt (wie z.B. bei privaten Krankenversicherungen).


    Da der Aufwand der monatlichen Gutschriften natürlich für die Versicherungsgesellschaft höher ist als bei einer jährlichen. Dies ist aber sicherlich nur bei vereinzelten Versicherungsgesellschaften vorzufinden.

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager

  • Also ich würde ja sagen, dass sie bei einer Einzahlung im September nicht 9/12 sondern 4/12 der Zinsen erhält.
    Allerdings mache ich sogar hinter diese Aussage ein großes Fragezeichen.


    Es gibt verschiedene Systeme der Überschußbeteiligung in der klassischen Lebensversicherung.
    Dabei ist gemeinsame Grundlage: DIE LEBENSVERSICHERUNG IST KEIN SPARKONTO!!!


    Wie die Überschußbeteiligung im einzelnen Vertrag zugewiesen wird, kann nur der betroffene Versicherer anhand seines Tarifwerkes angeben. Es macht einen Unterschied, ob das System "verzinsliche Ansammlung", das "Bonussystem", die "Beitragsverrechnung" oder der "Rentenzuschlag" gewählt wurde.


    Die Aussage der WDR-Redakteure (und auch der "Experten" von Finanztest) ist also etwas platt.
    Das kann so sein - muss aber bei weitem nicht so sein.


    Fakt ist: die allermeisten Lebensversicherer verlangen einen sog. "Ratenzahlungszuschlag" bei unterjähriger Zahlweise.
    Der kann durchaus 5 % bei monatlicher Zahlweise betragen. Das klingt wenig, aber das täuscht.


    5 % Zuschlag bedeutet eine effektive Zinsbelastung von 11,35 %!
    Das hängt damit zusammen, dass ein Zwölftel des höheren Beitrags ja sofort fällig wird, ein weiteres Zwölftel nach einem Monat usw. - nur das "letzte Zwölftel wird erst nach 11 Monaten fällig. Da ist dann die Zinsbelastung (fast) nur 5 %.


    Also: wer es sich leisten kann, zahlt seine Prämien jährlich! Das spart schon mal 11,35 % effektiv!
    Ob das im Januar oder im September erfolgt, ist völlig wurscht.


    Ob der Jahresbeitrag wirklich sofort zur Überschußberechtigung zählt, kann nur der Versicherer beantworten.

  • Hallo,
    ich habe zwar keine Lebensversicherung aber einen klassischen Riestervertrag, den ich auch auf jährlich umgestellt habe. Dazu kann ich folgenden Tipp geben, wie die Umstellung erfolgen kann: ich habe 1 Jahr lang den gleichen Beitrag Monat für Monat noch einmal auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt. Jetzt habe ich 1 mal im Jahr das Geld zusammen um den Betrag als Jahresbeitrag leisten zu können. Es ist halt 1 Jahr lang Zähneknirschen, aber als Belohnung gibt es AB DANN als netten Nebeneffekt sogar ein paar Zinsen auf dem Tagesgeldkonto.

  • Der Beweggrund warum ich die Zahlungsweise auf jährlich umgestellt habe? war dieses Portal.
    Tatsächlich fällt die garantierte Rente um über 6 Euro höher aus. Das sind aufs Jahr gerechnet 72 Euro, wenn das mal nicht lohnt!
    Den Beweggrund für die Vorgehensweise kann ich nicht sagen, keine Ahnung. Ich bezeichne es als "mein eigenes kleines Umlageverfahren" :) Das kommt jetzt bei all meinen Versicherungen zum Einsatz, z.B. KFZ-Versicherungen, da werden Rücklagen gebildet, die halt monatlich zu bezahlen nicht so sehr schmerzen, als wenn man am 1. Januar gleich alles auf einmal zahlen muss.

    • Offizieller Beitrag

    guter Beweggrund ... auch Kleinvieh macht Mist ..


    und ganz ehrlich ... ich mach das genauso mit dem Großteil meiner Versicherungen,
    lediglich bei denjenigen wo ich weiß das ich keinen Vorteil habe laufen monatliche Belastungen.

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