How to ... Umgehen mit "Altlasten" im Depot?

  • Liebe Leute,


    ich habe ein Depot bei der ING; dort investiere ich in einen weltweiten ETF. Passt soweit.

    Außerdem habe ich noch ein kleines Depot bei der Hausbank, mit einigen aktiv gemanagten Aktienfonds, die sich unterschidlich entwickeln.

    Die meisten sind im Plus, das ist ja schon mal gut. Und dennoch nerven mich die elend hohen Gebühren, die einen Teil der Gewinne wieder auffressen. Alle Fonds gehören - ich habe das Depot bei der VRBank - zur UnionInvest.


    1) Was tun mit den Fonds, die sich mittel gut bis recht gut entwickelt haben? Sollte man sie wegen der hohen Gebühren gleich verkaufen? Oder sie solange halten, bis mal ein kleiner fünfstelliger Betrag ein Auto oder eine Reparatur am Haus fällig wird, also bei Bedarf "demnächst" mal ans Verkaufen denken? (Am besten läuft hier übrigens der UniGlobal DE0008491051, die Mischfonds UniRak DE0008491044 und UniRak Nachhaltig A stehen so im Mittelfeld, aber auch im Plus);


    2) Im ständigen Minus hängt der UniDeutschlandXS DE0009750497, den mir ein Verkäufer der Bank angedichtet hatte.
    Die Summe ist übersichtlich - hier habe ich 3k investiert , seit 3 Jahren ist der XS aber konstant im Minus - derzeit Minus 25%).

    Dennoch würde mich Euer Rat interessieren. Soll ich möglichst fix verkaufen, die Verluste hinnehmen und dafür das Geld auch in meinen ETF World stecken?

    Erfahrungen mit Fonds wie ich sie hier noch habe, haben sicher viele von euch gemacht. Wie seid ihr jeweils damit umgegangen? Eure Erfahrungen sind mir oft eine gute Orientierung.
    Ich danke wie immer im Voraus!

  • Ich würde die steuerliche Situation berücksichtigen.

    Der Uniglobal ist ja ein 'MSCI World Indexschmeichler' und trotz der hohen Kosten in den letzten Jahren mindestens genau so gut gelaufen wie ein MSCI World.

    Da sehe ich zumindest keinen akuten Handlungsbedarf (Verkaufsdruck) sofern die Depotführung an sich selbst kostenlos ist. Ansonsten kann man die Fondsanteile ja auch zur ING übertragen.


    Wie sieht es bei den anderen Fonds (Unirak) und den dem UniDeutschland aus? Halten sich Gewinne/Verluste die Waage? Dann könntest Du einfach steuerneutral die beiden Unirak verkaufen und die Gewinne mit dem Verlust aus dem UniDeutschland verrechnen.

  • Du kannst ja die Verluste mit den Gewinnen verrechnen.

    Also zumindest steuerlich ist es neutral, wenn Du die Verlustfonds verkaufst und dann passend von den Gewinnfonds verkaufst um den Verlusttopf zu leeren.

  • Bis auf das Jahr 2022 lief selbst der uni Deutschland XS nicht ganz so schlecht. im Jahr 2022 rausche eher starke 35% in den Keller, davor die Jahre war er im Plus, und danach eigentlich auch, kommt also drauf an wann du eingestiegen bist.


    das Hauptproblem ist das gerade mal 10 Titel von den eh schon geringen rund 50, bereits 50% ausmachen, da ist die Auswirkung halt recht gros wenn davon auch nur einer stark strauchelt.

    Alleine aus Sicht der geringen Streuung würde ich diesen mit Gewinnen aus anderen Titeln gegen rechnen und dann etwas anderes nehmen.


    Aber letztlich muss du das selbst entscheiden



  • Prinzipiell besteht aus meiner Sicht kein Anlass einen Fonds zu verkaufen, nur weil er Kosten verursacht. Wichtig ist doch, was am Ende an Rendite herauskommt. Dies ist beim UniGlobal kurz-, mittel- und langfristig im Verhältnis zu seiner Benchmark MSCI absolut ok.


    Bei den anderen Fonds ist sieht die Sache schon anders aus. Wenn Du diese verkaufst und das Geld stattdessen wieder in einen weltweiten Aktien-ETF investierst, wirst Du wahrscheinlich im Ergebnis besser fahren.


    Ich würde dann aber auch den Uniglobal (bzw. das Depot) zur ING übertragen, das bei der Union kostenpflichtige Depot schließen und damit ggf. noch den Verlustverrechnungstopf bei einem Broker konzentrieren.