Verkauf und Kündigung Depot

  • Hallo,


    ich möchte mein Depot (aktiv gemanagte Fonds) auflösen und weiss nicht, ob es besser wäre, sie vorher zu verkaufen oder sie kündigen zu lassen, sodass sie von der MLP veräußert werden. Mein Plan ist es, so günstig wie möglich da rauszukommen. Einen Fond habe ich bereits verkauft, der jedoch bei einer Anlage von über 7.000 € ca. 110 € Kosten verursacht hat.

    Ich habe auch (noch) keinen neuen Anbieter im Blick und möchte vorerst das Geld auf meinem Tagesgeldkonto haben. Wer hat gute Tipps für mich oder auch Erfahrungen?

  • Hallo,


    ich möchte mein Depot (aktiv gemanagte Fonds) auflösen und weiss nicht, ob es besser wäre, sie vorher zu verkaufen oder sie kündigen zu lassen, sodass sie von der MLP veräußert werden. Mein Plan ist es, so günstig wie möglich da rauszukommen. Einen Fond habe ich bereits verkauft, der jedoch bei einer Anlage von über 7.000 € ca. 110 € Kosten verursacht hat.

    Ich habe auch (noch) keinen neuen Anbieter im Blick und möchte vorerst das Geld auf meinem Tagesgeldkonto haben. Wer hat gute Tipps für mich oder auch Erfahrungen?

    Ich würde mich an deiner Stelle für einen neuen Depotanbieter jetzt entscheiden und dorthin die Fondsanteile übertragen lassen. Das muss kostenlos seitens der abgebenden Bank angeboten werden. Du beantragst das über deine neue Depotbank. Bei einem Neobroker oder (etwas teurer) einer Direktbank, zahlst du dann nicht so viel für den Verkauf. Wichtig ist aber zu überprüfen, ob deine neue Depotbank den Fonds auch führt. Das muss soweit ich weiß nicht zwangsläufig so sein.


    Bist du eventuell schon bei einer Direktbank? Die bieten häufig kostenlose Depots dazu an. Wäre vielleicht die einfachste Variante. Ansonsten ist ein Depot bei einem Neobroker (Finanzen.net Zero, Scalable Capital, Trade Republic usw.) recht schnell möglich. Wie gesagt: vorher checken, dass der Fonds da auch hin übertragen werden kann seitens der neuen Depotbank.


    Von "Vermögensberatungen" (in der Regel Finanzprodukteverkäufer!) wegzukommen ist fast immer eine gute Idee! Auch ansonsten: informieren (u.a. bei Finanztip) und die Finanzen selbst in die Hand nehmen. :)


    Viel Erfolg!

  • Danke für deine Nachricht, das hört sich gut an. Da ich allerdings kaum Erfahrungen habe und alles mein Versicherungsberater gemacht hat, möchte ich mich vorab bei der Verbraucherzentrale informieren.

  • Danke für deine Nachricht, das hört sich gut an. Da ich allerdings kaum Erfahrungen habe und alles mein Versicherungsberater gemacht hat, möchte ich mich vorab bei der Verbraucherzentrale informieren.

    Sich informieren ist immer gut. Die Verbraucherzentralen haben auch ein Onlineangebot, das du dir vielleicht anschauen könntest vorher. Wie gesagt sind auch andere verbrauchernahe Kanäle bzw. Quellen sinnvoll wie eben Finanztip. Finanzfluss ist auch eine gute Idee. Hartmut Walz hat ein sehr gute Blog. Bücher von Thomas Kehl (Gründer von Finanzfluss), Hartmut Walz und Gerd Kommer sind gute Anlaufmöglichkeiten. Die sind auch wenn man das lieber hat bei YouTube bzw in Podcasts unterwegs.


    Du kommst aus der Situation und der Gewohnheit, dass Jemand deine Finanzen für dich macht. Das ist nicht grundsätzlich verwerflich und muss nicht mal ein Fehler gewesen sein, wenn du ansonsten gar nichts gemacht hättest in Sachen Vermögensaufbau. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Verkäufer (streiche das Wort „Berater“) nicht in deinem besten Sinne, sondern in seinem besten Sinne oder im Sinne des Unternehmens bei dem er arbeitet gehandelt hat.


    Ich kann die Verunsicherung verstehen und auch die Zweifel daran, dass man es von nun an selbst in die Hand nehmen kann. Und in diesem Zusammenhang dein Plan nun doch jemand anderen noch zu kontaktieren, der dir vielleicht hilft.


    Bei den Verbraucherzentralen zu fragen ist denke ich nicht falsch. Es gibt hier im Forum unterschiedliche Erfahrungen mit den Verbraucherzentralen. Ich finde ihre Onlineinfos gut, aber sie schreiben auch nichts anderes als beispielsweise Finanztip. Persönliche Beratung hatte ich da noch nicht, man hört allerdings immer mal, dass die durchaus hilfreich sein kann.


    Nur solltest du nicht erwarten, dass das eine eigene Beschäftigung mit dem Thema ersetzen kann. Ich würde dir deswegen eher empfehlen vorher dich zum Beispiel bei den genannten zugänglichen Quellen (oder auch mal ein Buch für 10-15€) schlau zu machen, gerne natürlich weiter hier Fragen stellen - und danach dann wenn du eine bestimmte Frage hast die Verbraucherzentrale physisch besuchen.


    Zumal: Depots und Depotüberträge sind kein Hexenwerk. Es handelt sich ja anscheinend nicht um ein kompliziertes Versicherungsprodukt.


    Es braucht etwas Zeit und Eigeninitiative, aber du kannst es schaffen. Jeder und Jede, die den Weg in dieses Forum findet kann das.

  • Mein Ziel ist es, da erstmal rauszukommen und das Depot nicht mehr weiterlaufen zu lassen. Ich habe nur Angst, dabei etwas falsch zu machen. Morningstar gibt an, dass der Verkauf gut überlegt sein sollte und Verluste mit sich bringen kann. Allerdings möchte ich diese Depots nicht mehr und mir mit der nächsten Investition Zeit lassen.

  • Vielleicht noch eine kleine Ergänzung, um mein "Problem" zu verdeutlichen:

    Ich habe ein Vermögensdepot mit folgenden Fonds:

    WKN 9744968 (ca. 10.000€)

    WKN 986054 (ca. 14.500€)

    WKN A0LHCM (ca. 7.300€) - bereits verkauft, dabei habe ich einen Ausdruck bekommen, der mir 0€ Ausstiegskosten bescheinigte. Der Betrag wurde mir allerdings noch nicht gutgeschrieben, sodass ich nicht weiß, wieviel Verlust ich gemacht habe.


    Ich möchte die beiden anderen Fonds auch verkaufen, habe aber die Befürchtung, nicht nur Kosten, sondern auch nicht den o. g. Betrag ausgezahlt zu bekommen. Von welchen Faktoren hängt der ausgezahlte Betrag ab? Ihr merkt, ich bin sehr unwissend...

  • Mein Ziel ist es, da erstmal rauszukommen und das Depot nicht mehr weiterlaufen zu lassen. Ich habe nur Angst, dabei etwas falsch zu machen. Morningstar gibt an, dass der Verkauf gut überlegt sein sollte und Verluste mit sich bringen kann. Allerdings möchte ich diese Depots nicht mehr und mir mit der nächsten Investition Zeit lassen.

    Auf Morningstar würde ich an deiner Stelle nicht hören. Ein Verkauf sollte immer gut überlegt sein und kann immer Verluste mit sich bringen, wenn das jeweilige Wertpapier aktuell im Minus steht - oder die Kosten den Gewinn auffressen.


    Die Angst etwas falsch zu machen haben viele und trauen sich deswegen dann gar nicht, also schlimmstenfalls nie, selbst ran und lassen den Finanzprodukteverkäufer machen. Das muss nicht zwangsläufig das schlechteste sein, wenn die Alternative ansonsten wäre gar nichts mit seinem

    Geld zu machen. Alle hier haben irgendwann mal Lehrgeld bezahlt. Der eine mehr, die andere weniger.


    Ich hab damals mein Einzelaktiendepot, das ich bei einer teuren Bank hatte, bei dieser Bank verkaufen lassen durch meinen Verkäufer („Bankberater“). Hätte ich es selbst gemacht, hätte ich mir die Hälfte der Verkaufsgebühr gespart. Hätte ich die Papiere vorher zu einem günstigen Broker übertragen, dann hätte ich ein paar hundert Euro gespart. Mein erster Fehler. Danach hatte ich das Geld drei Jahre lang gar nicht investiert. Mein zweiter Fehler. Beide aber zum Glück nicht so gravierend, dass sie langfristig wirklich eine Rolle spielen würden. Zumindest der erste nicht. Schließlich hab ich mich dann dazu durchgerungen mich endlich selbst intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Inzwischen ist es eine Art Hobby geworden. Ich will damit aber sagen, dass du in guter Gesellschaft bist. :)


    Heute weiß ich, dass man sehr einfach kostenlos Depots übertragen und wechseln kann - und dass es nicht gut ist Geld Jahre lang rumliegen zu lassen. Wenn man damit weitere Fehler vermeidet, kann es natürlich eine Option sein. Aber an erster Stelle sollte eben die eigene finanzielle Bildung stehen. Und die zu bekommen, zumindest die Basics, ist nicht schwierig. Man muss sich einen Ruck geben, dann hat man die Grundlagen an ein paar Tagen/Wochenenden drauf.


    Also mein Tipp: lies dich selbst ein und nehme dir selbst die Ängste, die du hast. Finanzen selbst zu machen ist wie gesagt wirklich kein Hexenwerk. Das wollen uns solche Finanzprodukteverkäufer aus Eigeninteresse gerne weis machen. Geld kann ganz einfach sein. Die Entscheidungen musst du selbst treffen. Und dir den Ruck geben auch ;) Wenn du meinst, dass dir die Verbraucherzentrale dabei helfen kann dich sicherer zu fühlen, dann probiere das. Ich halte erstmal selbst lesen/hören/gucken (je nach Medienvorlieben - oder auch alles drei wie ich es mache) für sinnvoll, da dir die Verbraucherzentrale auch nicht bei deinem Gesamtproblem helfen wird. Bis du dich eingelesen bzw informiert hast würde ich persönlich was dein Depot angeht gar nichts machen. Wie gesagt: Ein günstiges (kostenloses) Depot zu eröffnen ist nicht schwierig, die Übertragung auch nicht. Aber um das zu verstehen musst du dich eben selbstständig informieren. :)


    Und ja: Fehler können geschehen. Aber Rendite/Chancen bekommst du nur, wenn du „machst“ - und dabei passieren eben auch Fehler. Wir reden in deinem Fall aber nicht über etwas, was für dich langfristig eine Rolle spielen wird. Ein paar hundert Euro Gebühr sind ärgerlich, aber auch nicht schlimm. Und andererseits warst du nun vermute ich lange in diesen Fonds - da werden ein paar Wochen, oder auch ein paar Monate, die du, und das ist wichtig, auch wirklich nutzt um dich schlau zu machen, keine negativen Folgen haben, wenn du in der Zeit die Fonds einfach laufen lässt. Du kannst auch wenn du dir sicher genug bist, aber noch keine fertige Strategie hast, dann mit dem Depotwechsel schon mal beginnen. Alles auf die lange Bank zu schieben und womöglich Jahre zu warten ist vermutlich auch nicht gut. Erst informieren, dann (aber wirklich) machen.


    Ich möchte die beiden anderen Fonds auch verkaufen, habe aber die Befürchtung, nicht nur Kosten, sondern auch nicht den o. g. Betrag ausgezahlt zu bekommen. Von welchen Faktoren hängt der ausgezahlte Betrag ab? Ihr merkt, ich bin sehr unwissend...

    Unwissend waren wir alle mal und sind wir in bestimmten Lebensbereichen alle immer noch. Wie gesagt: das kannst du ändern - und natürlich gern auch hier weiter fragen. Aber letzteres wird das selbst die Grundlagen zu schaffen nicht ersetzen.


    Zu deinen Fonds: ich hab die ersten beiden zum Beispiel beim Broker bei dem ich bin (Finanzen.net Zero) gefunden. Sieht so aus als könnte man die dahin übertragen. Das geht sicher auch zu anderen Brokern/Depotbanken.


    Beachten musst du generell die Transaktionsgebühr, die bei deinem Verkäufer recht hoch ist dem ersten Verkauf nach zu urteilen, eventuell eine Gebühr, die der Fondsanbieter selbst einfordert (sehe ich eher selten, aber bei solchen aktiven Fonds weiß man nie) und die Kapitalertragssteuer (+ Soli), die du auf alle Gewinne zahlst, die mit dem jeweiligen Fonds seit dem Tag an dem du ihn gekauft hast gemacht wurde. Wenn du einen Kursverlust gemacht haben solltest, dann zahlst du keine Steuer. Du zahlst außerdem keine Steuer, wenn du den Fonds schon sehr lange hältst. Heißt: vor 2009, wenn ich das richtig im Kopf hab. Die Kapitalertragssteuer beträgt 25% plus Soli plus Kirchensteuer. Wenn du in keiner Kirche bist also 26,375%. Da deine Fonds soweit ich das gesehen hab Aktienfonds sind, greift außerdem die Teilfreistellung. Unter dem Strich zahlst du also ungefähr 18,5% von dem was du an Gewinn erwirtschaftet hast an den Staat. Das läuft aber völlig automatisch, das macht deine Bank für dich, solange die in Deutschland ist. Darüber musst du dir keine Gedanken machen; nur nicht wundern. Die Transaktionsgebühren werden auch automatisch einbehalten. Die sind nur bei anderen Brokern/Banken vermutlich deutlich geringer oder gar nicht vorhanden im Gegensatz zu deinem Verkäufer.


    Du kannst nach den WKNs googeln und findest dann Informationen zu den Fonds. Da stehen auch Kosten des Fonds selbst. Bei beiden Fonds die du verkaufen willst finde ich keine Rücknahmegebühr. Es bleibt also vermutlich bei der Transaktionsgebühr deines Verkäufers/Brokers und der Steuer.


    So… mehr schreibe ich nun erstmal aber nicht dazu. Wie gesagt: lies/höre/guck dich ein, dann wird vieles klar. Einige Quellen habe ich ja schon genannt.


    Viel Erfolg!

  • Hallo zusammen,

    sehe ich auch so und eine sehr gute Informationsquelle ist Finanztip.

    Neben dem Newsletter, Finanztip App, YouTube, Podcast und und und….

    Es ist wirklich einfach.

    Aussuchen welcher Zugang einem gefällt.

    Lieber Texte lesen? Oder doch eher Finanztip YouTube.

    Der Anfang ist gemacht.

    Sie werden sich wundern wie einfach es ist.

    LG

  • Mich würde ein geringer Verlust wenig stören, schlechter ist sich ständig zu ärgern weil man zu viel für die Fonds bezahlt. Oder wie der Volksmund sagt, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!