Wechsel in die PKV sowie Altersrückstellung oder ETF Anlage

  • Hallo zusammen,


    da ich mich vor ca. 1,5 Jahren selbstständig gemacht habe möchte ich in die PKV wechseln, da ich für mich (und meine Kinder) diverse Vorteile sehe (schnellere Termine, mehr Leistungen usw.).

    Aktuell bin ich aus einer Mischung aus GKV, Zahnzusatz und stationärem Zusatz gut gefahren (wobei ich die Zahnzusatzversicherung nur zur Zahnreinigung genutzt habe). Ansonsten war ich bisher nur einmal als Selbstzahler in einer dermatologischen Privatpraxis. Letztlich ist das auch ein Modus, der natürlich Überlegenswert wäre, da die PKV stetig ihre Beiträge steigert und hierdurch im Alter nicht ganz klar ist, wie teuer es werden wird.

    Als Selbstständiger, der in ein Versorgungswerk einzahlt, scheint der Wechsel in die PKV trotzdem Vorteile zu haben.


    Ich bin 43 Jahre und gesund, sprich keine Vorerkrankungen keine Medikamente keine Operation usw.

    Mein Berater hat mir initial zur Hanse Merkur geraten und zwar u.a. zum Tarif "KVS3", "EKV2", "PSV" sowie BEN 500 (Beitragsreduzierung um 500 Euro ab 65 Jahren).


    Der Tarif erscheint mir jedoch nicht leistungsstark genug, auch stellt sich mir die Frage, ob die monatliche Zahlung von 220 Euro zur Reduktion ab dem 65. Lebensjahr um 500 Euro so sinnvoll angelegt sind oder man 220 Euro z.B. als ETF anlegt und dieses im Alter nutzt um den steigenden Betrag abzudecken. Mein Berater argumentiert, dass ich so auch Vorteile im Hinblick auf die Steuern habe.


    Der Hanse Merkur Tarif KVT 1000 ist leistungsstärker, jedoch scheinen auch hier teils dtl. Unterschiede zu sein im Vergleich z.B. zur DKV oder Allianz. Einen richtig maßgeschneiderten Tarif gibt es aber dann doch nicht, sondern, wie mir der Vergleich diverser Angebote durch meinen Berater zeigen, ist mal hier und mal dort etwas dabei, wodrauf ich verzichten könnte bzw. nicht verzichten möchte.


    Ich tendiere aktuell zur DKV (Premiumtarif) mit einem Eigenanteil von 1500 € um den monatlichen Beitrag etwas nach unten zu drücken, mehr als Vorsorgeleistungen habe ich bisher nicht in Anspruch genommen; oder ratet ihr eher zur 300 € Zuzahlung, denn im Alter, falls man dann doch öfters zum Arzt muss sind 1500 Euro im Jahr natürlich einiges an Geld...


    Wie habt ihr euch da entschieden?

    Eher Beitragsreduzierung dazubuchen oder ETF/andere Anlage oder einfach andere finanzielle Mittel im Alter um hohe Beiträge abzufedern. Manche bekannte sind aus der PKV noch geflüchtet da sie Beiträge von 2000 Euro im Alter fürchten.

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • da ich mich vor ca. 1,5 Jahren selbstständig gemacht habe möchte ich in die PKV wechseln, da ich für mich (und meine Kinder) diverse Vorteile sehe (schnellere Termine, mehr Leistungen usw.).

    Die Frage PKV <-> GKV ist ausgeprochen vielschichtig - und wir reden über einen Vertrag in sechsstelliger Höhe, denn bei Licht besehen kannst Du die Entscheidung (zumindest auf lange Sicht) nicht rückgängig machen.

    Aktuell bin ich aus einer Mischung aus GKV, Zahnzusatz und stationärem Zusatz gut gefahren (wobei ich die Zahnzusatzversicherung nur zur Zahnreinigung genutzt habe).

    Ansonsten war ich bisher nur einmal als Selbstzahler in einer dermatologischen Privatpraxis. Letztlich ist das auch ein Modus, der natürlich überlegenswert wäre, da die PKV stetig ihre Beiträge steigert und hierdurch im Alter nicht ganz klar ist, wie teuer es werden wird.

    Als Selbstständiger, der in ein Versorgungswerk einzahlt, scheint der Wechsel in die PKV trotzdem Vorteile zu haben.

    Als Selbständiger, der in ein Versorgungswerk einzahlt, hast Du die Aussicht auf ein dauerhaft hohes Einkommen und auch ein ordentliches Alterseinkommen, wenngleich Versorgungswerke sind auch nicht mehr das sind, was sie mal waren. Könnte schon sein, daß Du von den gleichen Beiträgen letztlich weniger Rente bekommen wirst als bei der GRV. 12345 wird entrüstet sein, wenn sie das liest, aber so ist es wohl, im Moment zumindest.


    An sich hat PKV <-> GKV nichts mit dem Versorgungswerk zu tun.

    Ich bin 43 Jahre und gesund, sprich keine Vorerkrankungen keine Medikamente keine Operation usw.

    Mein Berater hat mir initial zur Hanse Merkur geraten und zwar u.a. zum Tarif "KVS3", "EKV2", "PSV" sowie BEN 500 (Beitragsreduzierung um 500 Euro ab 65 Jahren).

    Eine PKV schließt man sinnvollerweise über einen Makler ab, also einen Menschen, der den Marktüberblick hat. Die Provision oder Courtage ist immer gleich, ob Du die Versicherung online abschließt, über den Firmenvertreter oder einen Makler, also solltest Du unbedingt einen Makler beauftragen. Ist Dein "Berater" denn ein solcher?

    Der Tarif erscheint mir jedoch nicht leistungsstark genug, auch stellt sich mir die Frage, ob die monatliche Zahlung von 220 Euro zur Reduktion ab dem 65. Lebensjahr um 500 Euro so sinnvoll angelegt sind oder man 220 Euro z.B. als ETF anlegt und dieses im Alter nutzt um den steigenden Betrag abzudecken.

    Meiner Kenntnis nach ist der Beitrag für eine solche Altersentlastung kompletto steuerwirksam, bei einem Angestellten (der Du nicht bist) kommt der Arbeitgeberzuschuß hinzu. Wärest Du diszipliniert genug, eine eventuelle Beitragsersparnis wirklich wegzusparen? Könnte sein, daß der ETF-Sparplan mehr bringt als der Entlastungstarif, könnte aber sein, daß Deine Ehe platzt und Du vom ETF-Sparplan die Hälfte abgeben mußt, wohingegen Dir die Beitragsentlastung bleibt. Auf den letzten Cent wirst Du das nicht ausrechnen können.


    Übrigens: Dein Beitrag könnte aktuell (Vater und mehrere Kinder) höher sein als bei der GKV, allerdings sollten Deine Kinder spätestens in 25 Jahren flügge sein und somit von Deiner Liste herunter.


    Der Hanse Merkur Tarif KVT 1000 ist leistungsstärker, jedoch scheinen auch hier teils dtl. Unterschiede zu sein im Vergleich z.B. zur DKV oder Allianz. Einen richtig maßgeschneiderten Tarif gibt es aber dann doch nicht, sondern, wie mir der Vergleich diverser Angebote durch meinen Berater zeigen, ist mal hier und mal dort etwas dabei, worauf ich verzichten könnte bzw. nicht verzichten möchte.

    Ich tendiere aktuell zur DKV (Premiumtarif) mit einem Eigenanteil von 1500 €, um den monatlichen Beitrag etwas nach unten zu drücken, mehr als Vorsorgeleistungen habe ich bisher nicht in Anspruch genommen; oder ratet ihr eher zur 300 € Zuzahlung, denn im Alter, falls man dann doch öfters zum Arzt muss sind 1500 Euro im Jahr natürlich einiges an Geld.

    Eigentlich mußt Du den Eigenanteil durch 12 dividieren und zum Monatsbeitrag addieren. Den Anteil des Beitrags, der der Basisversorgung entspricht, kannst Du von der Steuer absetzen, den Selbstbehalt faktisch nicht. Eine eventuelle Beitragsrückerstattung, die rechnerisch einem Selbstbehalt entspricht, mußt Du faktisch versteuern. Nachdem Du die Zukunft (und somit Deine Krankenkosten) nicht kennst, kann man das finanziell nicht ausrechnen, sondern allenfalls peilen.

    Wie habt ihr euch da entschieden?

    Eher Beitragsreduzierung dazubuchen oder ETF/andere Anlage oder einfach andere finanzielle Mittel im Alter um hohe Beiträge abzufedern. Manche Bekannte sind aus der PKV noch geflüchtet, da sie Beiträge von 2000 Euro im Alter fürchten.

    Als ich damals in die PKV ging, betrug die Prämie einen Bruchteil des GKV-Beitrags (bei besseren Leistungen). Ich habe die Beitragsdifferenz nicht explizit gespart, wohl aber andere Reserven aufgebaut, die das kompensieren. Als Selbständiger muß man sich ausrechnen, ob man eine Beitragsreduzierung dazubucht, für einen Angestellten rechnet sie sich.


    Finanzplanung ist immer ganzheitlich, das sprengt hier den Rahmen, insoweit kann ich nur den einen oder anderen Gedanken einbringen. Vor allem rate ich Dir weder dazu, noch davon ab. Das wirst Du selbst entscheiden müssen. :)


    Ich würde wieder in die PKV gehen. Andererseits sagt derjenige, der vom Hochhaus fällt, im 2. Stockwerk, daß es bisher eigentlich ganz gut gegangen wäre. :)

  • Hallo.


    Ein Versorgungswerk zahlt m. E. keinen Beitragszuschuss zur pKV, wieso sollte es in dieser Kombination sinniger sein, in die pKV zu wechseln?


    Den "Wechsel der Welten" sollte man zuallerletzt aus finanziellen Gründen vornehmen. Wenn es um mehr Leistung oder sonstwas geht, dann gerne überlegen und durchrechnen, aber nicht mit dem Portemonnaie denken.