Neues Girokonto (TR) Auswirkungen auf Wohnungssuche wegen Schufa-Eintrag

  • Hallöchen liebe Finanztip-Community,


    Ich habe mich etwas belesen und gesehen, dass es negativ für den Schufa-Score ist, wenn man mehrere Girokonto hat. Bzw. dass der Score stark herunterfallen soll, wenn man ein neues Girokonto eröffnet.


    Ich würde gerne das neue Angebot von Trade Republic annehmen und mich für die Umstellung zum kommenden Girokonto anmelden.


    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich dies machen soll, da ich gegen Ende dieses Jahres auf Wohnungssuche gehen möchte.


    Zurzeit habe ich nur ein einziges Girokonto (ohne Dispo-Funktion) und keine negativen Schufa-Einträge, bin in den letzten Jahren nie umgezogen, habe keine Kredite/Schulden/Kreditkarten.


    Würde die Anmeldung zum TR-Girokonto meine geplante Wohnungssuche erschweren?


    Ich freue mich auf Eure Antworten. :)

    LG

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Soweit ich weiß, sind 1-3 Konten nicht weiter "schlimm", Kreditkarten werden aber zb auch beim scoring berücksichtigt, auf diese solltest du dann also ggf verzichten.


    Du kannst deinen aktuellen Score übrigens ganz einfach über die Bonify App einsehen. Kurz Identifizieren und dann hast du immer einen Überblick über deine Daten.


    Alternativ dazu kann du auch eine kostenfreie Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO bei der Schufa anfordern, geht direkt auf deren Seite.

  • Kreditkarten werden aber zb auch beim scoring berücksichtigt, auf diese solltest du dann also ggf verzichten.

    Ja, Kreditkarten werden grundsätzlich im Score berücksichtigt, wirken sich mit der Zeit aber positiv aus. Man sollte nur nicht das ganze Portemonnaie voll mit verschiedenen Kreditkarten haben, die dazu nie pünktlich ausgeglichen werden.


    Alternativ kann man auch mal mit dem Score Simulator der Schufa spielen und gucken, wie die Auswirkung eines neuen Girokontos ist.

  • Kreditkarten werden aber zb auch beim scoring berücksichtigt, auf diese solltest du dann also ggf verzichten.


    Ja, Kreditkarten werden grundsätzlich im Score berücksichtigt, wirken sich mit der Zeit aber positiv aus. Man sollte nur nicht das ganze Portemonnaie voll mit verschiedenen Kreditkarten haben, die dazu nie pünktlich ausgeglichen werden.

    Ich glaub hier liegt gerade das leider immer noch weit verbreitete Irrtum vor, dass Visa- oder Mastercards grundsätzlich Kreditkarten seien. Die TR-Karte ist eine Visa-Debit. Das ist keine Kreditkarte. Manchmal wird auch von „keine ECHTE Kreditkarte“ gesprochen. Aber das suggeriert ja irgendwie, dass die Debit Karten doch irgendwie Kreditkarten sind. Nein, sind sie nicht. Man kann sie aufgrund des Bezahlungssystems wie Kreditkarten (= Revolving oder Charge) nutzen, aber mit Kredit hat das Ganze nichts zutun.


    Und dementsprechend wirkt sich die TR-Visa-Debit Karte auch nicht auf den Schufa-Score aus ;)


    Ich weiß nicht sicher, ob ihr beide euch auf TR beziehen wolltet, aber da es in diesem

    Thread um TR geht, sollte das klargestellt werden.


    Girokonten können sich auf den Score auswirken - allerdings muss dafür dann auch erstmal eine Meldung bzw. Anfrage an die Schufa seitens TR geschehen. Die Frage ist an welcher Stelle TR das macht - ob sie das überhaupt machen? Ist schon bekannt, ob Überziehungen/Dispo Teil der Funktionen sein werden? Sollte dem nicht so sein, könnte TR eventuell auf eine Zusammenarbeit mit der Schufa oder anderen Wirtschaftsauskunfteien verzichten.


    Wenn da jemand Infos drüber hat, oder in den Bedingungen von TR schon etwas entsprechendes findet - das wäre interessant.

  • Ich weiß nicht sicher, ob ihr beide euch auf TR beziehen wolltet, aber da es in diesem

    Thread um TR geht, sollte das klargestellt werden.

    Ich habe mich auf "echte" Kreditkarten ohne jetzt speziellen Bezug auf TR bezogen. Zumal der Kommentar von Denjamin Dutton sich auch eher nach dem allgemeinen Tipp angehört hat, auf eine Kreditkarte zu verzichten.


    Die von dir angesprochenen mittlerweile zu Massen anzutreffenden Debit-Karten von Visa und Mastercard fallen in die Kategorie "Griokarte", haben halt nur den Vorteil, dass diese zum online shoppen genutzt werden können (da eine Kartennummer ähnlich einer Kreditkarte vorhanden ist). Diese haben aber keinen Einfluss auf den Schufa Score, da diese hart mit dem (dann ja ebenfalls bekannten) Girokonto verknüpft sind.

  • Die Schufa schreibt u.a.:

    Ich habe gerade mal in meine Daten geschaut:

    Bei mir sind 3 "Kreditkarten mit Kreditrahmen" plus 1 "Kreditkarte" gemeldet. Letztere ist aber auch eine echte Kreditkarte mit Kreditrahmen.

    Weiterhin 2 Girokonten und 2 Anfragen von Handelsunternehmen.

    Ein weiteres Girokonto und Hypothekenkredite sind nicht gemeldet. Gleiches gilt für Verrechnungskonten (z.B. bei TR) und eine TR-Visa-Debitkarte.


    Das reicht bei mir für die höchste Scoreklasse. Konten und KK's bestehen aber auch schon länger.


    Nach dem Simulator würde ich eine Klasse tiefer sein, wenn mein ältestes Konto erst kürzlich eröffnet wäre.

    Demnach wäre es kein Problem, wenn ich noch 5 Konten eröffne und das älteste Konto behalte.


    Man sollte die Schufa aber auch nicht überbewerten. Eine Mietwohnung bekommt man sicherlich auch noch in der zweiten Klasse. Problematisch sollten m.E. nur vormalige Zahlungsschwierigkeiten sein.

  • Hallihallo, schon einmal vielen lieben Dank für Eure bisherigen Antworten! :)

    Man sollte die Schufa aber auch nicht überbewerten. Eine Mietwohnung bekommt man sicherlich auch noch in der zweiten Klasse. Problematisch sollten m.E. nur vormalige Zahlungsschwierigkeiten sein.

    Zahlungsschwierigkeiten hatte ich bisher noch nie.

    Alternativ dazu kann du auch eine kostenfreie Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO bei der Schufa anfordern, geht direkt auf deren Seite.

    Diese Datenkopie habe ich jetzt beantragt. Mal schauen, wie mein Score so ausschaut. Wie in der Eröffnungs-Frage beschrieben habe ich bisher nichts, was meinen Schufa-Score beeinträchtigen könnte, außer dass mein aktuelles und einziges Girokonto erst Ende letzten Jahres eröffnet wurde. (Bankwechsel)

    Girokonten können sich auf den Score auswirken - allerdings muss dafür dann auch erstmal eine Meldung bzw. Anfrage an die Schufa seitens TR geschehen. Die Frage ist an welcher Stelle TR das macht - ob sie das überhaupt machen? Ist schon bekannt, ob Überziehungen/Dispo Teil der Funktionen sein werden? Sollte dem nicht so sein, könnte TR eventuell auf eine Zusammenarbeit mit der Schufa oder anderen Wirtschaftsauskunfteien verzichten.


    Wenn da jemand Infos drüber hat, oder in den Bedingungen von TR schon etwas entsprechendes findet - das wäre interessant.

    Das wäre wirklich gut zu wissen! Dazu habe ich bisher leider keine Infos gefunden.

  • Für die Schufa (und andere Auskunfteien) sind nur (Giro-)Konten relevant, die debitorisch geführt werden können; also ausschließlich diejenigen, die einen Überziehungs-/Dispokredit gewähren.


    Girokonten, die nicht überzogen werden können und auch sonst keine Kreditlinie einräumen, können nur auf Guthabenbasis (kreditorisch) geführt werden. Folglich entsteht aus solchen Konten kein Risiko für die Kreditinstitute. Daher werden Girokonten dieser Art nicht an die Auskunfteien gemeldet.

    Die reine Anzahl der Girokonten wirkt sich also nicht auf den Schufa Score aus; nur die Anzahl und Höhe an eingeräumten Kreditlinien.

    Aus demselben Grund werden Kreditkarten (gewährt eine Kreditline) den Auskunfteien gemeldet, Debitkarten aber nicht.


    Konkret zu Trade Republic:

    Die Datenübermittlung an die Schufa setzt aus Datenschutzgründen auch stets die Zustimmung des Kunden voraus. In dem Bedingungswerk von Trade Republic, dem für das Upgrade auf ein Girokonto zugestimmt werden muss, ist nichts entsprechendes vermerkt. Faktisch wird daher auch nichts an die Schufa übermittelt!

    Die Schlussfolgerung aus meiner Ausführung oben, wäre demnach sehr wahrscheinlich, dass mit dem Girokonto nicht automatisch eine Überziehung-/Dispo-Kreditlinie eingeräumt wird; daher keine Schufa-Meldung.


    (BTW: Meldungen und Abfragen bei Auskunfteien sind nicht verpflichtend. Die Banken entscheiden selbst. Entsprechend gibt es auch Kreditinstitute, die gar nicht mit Auskunfteien zusammenarbeiten; auch nicht für die Gewährung von Krediten. Die Apobank als eine Standesbank wäre so ein Beispiel. Zitat meiner Beraterin: "Wir wissen viel mehr über die Kreditwürdigkeit der Kunden aus ihren Beziehungen mit uns, als die Schufa".)

  • Konkret zu Trade Republic:

    Die Datenübermittlung an die Schufa setzt aus Datenschutzgründen auch stets die Zustimmung des Kunden voraus. In dem Bedingungswerk von Trade Republic, dem für das Upgrade auf ein Girokonto zugestimmt werden muss, ist nichts entsprechendes vermerkt. Faktisch wird daher auch nichts an die Schufa übermittelt!

    Die Schlussfolgerung aus meiner Ausführung oben, wäre demnach sehr wahrscheinlich, dass mit dem Girokonto nicht automatisch eine Überziehung-/Dispo-Kreditlinie eingeräumt wird; daher keine Schufa-Meldung.


    (BTW: Meldungen und Abfragen bei Auskunfteien sind nicht verpflichtend. Die Banken entscheiden selbst. Entsprechend gibt es auch Kreditinstitute, die gar nicht mit Auskunfteien zusammenarbeiten; auch nicht für die Gewährung von Krediten. Die Apobank als eine Standesbank wäre so ein Beispiel. Zitat meiner Beraterin: "Wir wissen viel mehr über die Kreditwürdigkeit der Kunden aus ihren Beziehungen mit uns, als die Schufa".)

    Genau das meinte ich. Wenn dem so ist, dann muss man sich was TR angeht keine Sorgen machen hinsichtlich der Schufa. Man muss einer Schufa-Anfrage ja auch immer zustimmen. Sollte man eben im Auge behalten bei Bedingungsänderungen und insbesondere wenn die Umstellung vom Verrechnungs- aufs Girokonto in den nächsten Wochen/Monaten erfolgt. Können die, die die Änderung mitmachen, ja dann mal gern berichten.

  • Man muss einer Schufa-Anfrage ja auch immer zustimmen.


    Das kann ich so -in dieser generalisierenden Form- nicht bestätigen.


    Bei Konto-Eröffnungen bis vor ein paar Jahren habe ich auch regelmäßig den ausdrücklichen SCHUFA-Hinweis gesehen, wenn solche Eintragungen dort vorgenommen werden sollten.

    Jedenfalls mittlerweile gibt es aber auch Institute, die nur noch ganz undeutlich darauf hinweisen, dass sie eine entsprechende Datenübermittlung an Auskunfteien und andere vergleichbare Vertragspartner vornehmen; die HypoVereinsbank (Unicredit) macht das z.B. so.


    Deshalb kann in den neuen AGB's, zu deren Zustimmung man von Trade Republic vor der Umstellung auf die neue IBAN dort aufgefordert wird, durchaus ein solcher Passus enthalten sein, den TR als solche Zustimmung betrachtet. Man kann diese AGB's aber nicht einmal vorab herunterladen oder mittels Suchmaske nach einschlägigen Stichwörtern (wie z.B. SCHUFA, Auskunftei, Scoring) durchsuchen, weil diese erst mal nur als Popup auf dem Smartphone angezeigt werden). Und sie sind offenbar dutzende Seiten lang, man müsste also ein paar Stunden lang lesen, um den Inhalt wirklich vollständig im Detail zu erfassen.


    Von daher ist es schon eine Art von Blackbox, was TR da den Kunden bietet, und irgendwann hat man dann halt vielleicht doch den unerwünschten SCHUFA-Eintrag.


    Also: Kundenfreundlich geht bestimmt anders ...

  • Demnach wäre es kein Problem, wenn ich noch 5 Konten eröffne und das älteste Konto behalte.

    Das würde ich so erst einmal nicht empfehlen, jedenfalls nicht in dieser Geschwindigkeit.


    In meiner SCHUFA stehen -neben 4 Kreditkarten und diversen Krediten (überwiegend abbezahlte Immo-Kredite)- insgesamt 7 Girokonten.

    Das älteste Girokonto steht da seit rund 36 Jahren, die älteste Kreditkarte seit rund 28 Jahren. Das jüngste Girokonto wurde jetzt gerade gestern 1 Jahr alt (kam durch einen Wechsel von der "untergegangenen" fidor bank zur HVB zustande). Die am Tag vor der Eröffnung erfolgte "Abfrage zum Girokonto" und verschiedene andere Bewegungen (u.a. die o.g. Abzahlung der Immo-Kredite) hat vor einem Jahr offenbar einen deutlichen Beitrag zur Bewegung des Basis-Scores nach unten herbeigeführt. Gestern nach der Löschung dieser "Abfrage zum Girokonto" (erfolgt nach 1 Jahr automatisch) stieg mein Basis-Score von 98,68 auf 99,32 Punkte.


    Es scheint also weniger die Anzahl der Konten der wesentliche Berechnungsfaktor bei der SCHUFA zu sein, sondern deren Alter UND VOR ALLEM: die Häufung der Bewegungen in der kürzer zurückliegenden Vergangenheit ...