Kapitalertragssteuer zurückholen

  • Seid gegrüßt :)

    Ein seit längerem vergessenes Sparbuch der Sparkasse ist kürzlich wieder aufgefunden worden. Es wurde regelmäßig von der Großmutter für die Enkelin seit deren Geburt bis jetzt (kurz vorm 18. Geburtstag) mit einem Betrag von 50 Euro pro Monat bespart. Nach der Aktualisierung des Sparbuchs wurde festgestellt, dass kein Freistellungsauftrag erteilt wurde und über viele Jahre Kapitalertragsteuer und Soli abgezogen wurden. Das Sparbuch läuft auf die Enkelin, die noch zur Schule geht. Ist bei Kindern auch nur eine Rückholung der Steuer der letzten vier Jahre über das Finanzamt möglich, oder gibt es weitere Optionen?

  • Franziska_FT

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Um zu viel gezahlte Kapitalertragsteuer erstattet zu bekommen, muss eine Steuererklärung gemacht werden. Soweit man dazu nicht verpflichtet ist, kann man die Stererklarung bis vier Jahre nach Ende des Steuerjahr es noch nachreichen. Danach sind einbehalten Steuern quasi automatisch festgesetzt und können nicht mehr geändert werden.


    Es können also noch die Steuern für die Jahre 2020 bis 2023 zurückgeholt werden, die Erklärung für 2020 muss aber bis zum 31.12.2024 eingereicht werden.


    Aber:

    Wenn es für ein Steuerjahr schon einen Rechtsgutachtenltigen Bescheid gibt, so kann trotz der Frist von 4 Jahren in der Regel nichts mehr nachgemeldet werden.

    Ein kleines Beispiel:

    Im Kalenderjahr 2022 gab es zwei (bekannte) Konten. Auf Konto 1 war ein FSA mit 100 Euro, auf Konto 2 mit 701 Euro. Auf Konto 1 sind aber 200 Euro Zinsen aufgelaufen, auf Konto 2 waren es auch 200 Euro. Da auf 100 Euro Kapitalertragsteuer einbehalten wurde, wurde eine Steuererklärung eingereicht und im November 2023 wurde der Bescheid erstellt. Jetzt ist aber das Sparbuch aufgetaucht und da sind 2022 Zinsen von 400 Euro aufgelaufen und die Steuer wurde einbehalten. Jetzt habt ihr Pech gehabt, da der Bescheid mittlerweile rechtsgültig ist.



    Um wieviel Zinsen geht es denn überhaupt? Sparbücher sind ja bekanntlich nicht gerade die topverzinsten Produkte.

  • Zinsen sind in all den Jahren um die 1500 € angefallen.

    Bei der Kapitalertragssteuer liegen wir im unteren 3stelligen Bereich

    Und wieviel davon sind in den Jahren 2020 bis 2023 angefallen? Gibt es schon Steuererklärungen für eins (oder mehrere) der vier Jahre?

    Am Ende musst du entscheiden, ob du dir den Aufwand für vielleicht 100 Euro Steuern machen willst. Du müsstest vier Steuererklärungen machen, dazu noch die Kapitalerträge deiner Tochter bei anderen Banken für den Zeitraum zusammen suchen.


    Mir persönlich wäre das zu viel Aufwand und ich würde die Steuern einfach abhaken.





    Und dann noch zu meinem Post:

    Was hat die Autokorrektur bitte da für einen Schwachsinn gemacht. Sollte natürlich "rechtsgültig" heißen...

    Wenn es für ein Steuerjahr schon einen Rechtsgutachtenltigen Bescheid gibt, so kann trotz der Frist von 4 Jahren in der Regel nichts mehr nachgemeldet werden.

  • Eine Steuererklärung wurde in den vergangenen Jahren nicht erstellt. Bei einer groben Schätzung belaufen sich die Steuern für die letzten vier Jahre auf einen Betrag zwischen 60 und 70 Euro.

    Ich persönlich verspüre ehrlich gesagt wenig Motivation, für einen solch geringen Betrag so ein Aufwand auf mich zu nehmen.

    Mal schauen was wir machen.

    Danke für die Hilfe

  • Mein Tip: Mache eine Steuererklärung gerade dann wenn es sich nicht lohnt.


    Denn das bedeutet, dass es eher einfache Steuerfälle sind und dann ist der Einstieg nicht so schwer.

    Die erste Steuererklärung ist die Aufwändigste. Vor allem weil man sich reindenken muss und weil man alle Daten zusammentragen muss.

    In den Folgejahren kann man die Daten des Vorjahres übernehmen und man passt nur ein paar Zahlen an und hat dann Zeit und Muße weiter zu optimieren.

  • Ein seit längerem vergessenes Sparbuch der Sparkasse ist kürzlich wieder aufgefunden worden. Es wurde regelmäßig von der Großmutter für die Enkelin seit deren Geburt bis jetzt (kurz vorm 18. Geburtstag) mit einem Betrag von 50 Euro pro Monat bespart.

    600 € im Jahr, 18 Jahre * 600 € = 10.800 €


    Sparbuchzinsen seit langen Jahren mit einer 0 vor dem Komma. 1% der Endsumme wären 100 € Zinsen pro Jahr. Sie könnte fast 10% Zinsen bekommen, bevor die Steuer zuschlägt.

    Nach der Aktualisierung des Sparbuchs wurde festgestellt, dass kein Freistellungsauftrag erteilt wurde und über viele Jahre Kapitalertragsteuer und Soli abgezogen wurden.

    Das kann nicht viel sein (siehe oben).

    Das Sparbuch läuft auf die Enkelin, die noch zur Schule geht. Ist bei Kindern auch nur eine Rückholung der Steuer der letzten vier Jahre über das Finanzamt möglich.

    Jepp.


    Wenn Du Deine Steuer selbst machst, weißt Du, daß eine Steuererklärung mit nur ein paar Kapitalerträgen eine Sache von wenigen Minuten ist. Es wäre also keine große Sache (sofern man die Steuerbescheinigungen hat). Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß dabei viel herauskommt.


    Mal ganz hoch gegriffen: 100 € Zinsen im letzten Jahr (das wären 1% von 10 T€), davon um die 25 € Abgeltungsteuer, die Deine Tochter natürlich zurückbekommt, wenn sie die Steuererklärung einreicht.


    Andererseits: Mach Dich ans Werk, zusammen mit Deiner Tochter, dann lernt sie schon für die Zukunft, wie eine Steuererklärung geht.

  • Mein Tip: Mache eine Steuererklärung gerade dann wenn es sich nicht lohnt.


    Denn das bedeutet, dass es eher einfache Steuerfälle sind und dann ist der Einstieg nicht so schwer.

    Die erste Steuererklärung ist die Aufwändigste. Vor allem weil man sich reindenken muss und weil man alle Daten zusammentragen muss.

    In den Folgejahren kann man die Daten des Vorjahres übernehmen und man passt nur ein paar Zahlen an und hat dann Zeit und Muße weiter zu optimieren.

    Ich hatte auch schon überlegt, ob ich den Tipp geben soll. Eine Steuererklärung nur für die Anlage KAP finde ich als Beispiel aber nicht so sensationell, da es doch eher speziell ist und die wirklich interessanten Dinge erst mit Anlage N kommen.

    Aber auf der anderen Seite kann man die Tochter zumindest mal an das Thema "Steuererklärung" heranführen und dann ist die Hemmschwelle niedriger, wenn es in die Ausbildung geht und die Steuererklärung langsam in der Komplexität steigt.


    War übrigens bei mir damals auch so. In der Ausbildung meinte mein Vater zu mir, dass er mir jetzt einmal die Steuererklärung zeigt und in den Folgejahren soll ich sie dann selber machen.

  • Eine Steuererklärung wurde in den vergangenen Jahren nicht erstellt. Bei einer groben Schätzung belaufen sich die Steuern für die letzten vier Jahre auf einen Betrag zwischen 60 und 70 Euro.

    Ich persönlich verspüre ehrlich gesagt wenig Motivation, für einen solch geringen Betrag so ein Aufwand auf mich zu nehmen.

    Mal schauen was wir machen.

    Danke für die Hilfe

    Wie habt Ihr Euch entschieden?