Ich wiederhole meine Frage:
Und ich meinen schon dargelegten Tenor (siehe z. B. Nr. 98).
Nur am Rande aber in dem Kontext:
rechtfertigen
Kein Sparer, Anleger, Investor, für sein Alter Vorsorgender, seinen Ruhestand Planender usw. hat sich - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - für seine Vorgehensweise zu "rechtfertigen".
Zur Erinnerung: Sein Geld, sein Bild, seine Entscheidungen - seine Verantwortung.
Welche konkreten Prioritäten rechtfertigen ein Investment, das bei höherem Risiko weniger rentiert obwohl es bessere Alternativen gibt und diese bekannt sind?
Andere Prioritäten als die Deinigen.
Das können beispielsweise schon profane Bequemlichkeit oder schlicht Desinteresse sein.
Aus einer anderen Stelle hier im Forum (da war es nicht Bequemlichkeit oder Desinteresse sondern eine persönliche Haltung samt ebensolcher persönlicher Prioritäten):
Der "Sinn" liegt im Auge des Handelnden. Eine "sinnvolle" Geldanlage - aus Sicht des handelnden Geldanlegers jedenfalls - kann auch eine "Geldanlage" sein, mit der ein Geldinhaber sein ganz subjektives individuelles Finanz-Ziel in gewünschter Art und Weise erreicht und/oder genau gemäß seinem Big-Picture anlegt ...
Ob dies dann bei objektiver Betrachtung und für alle eine "sinnvolle" Geldanlage sein kann, ist eine ganz anderer Frage. Mittel "zinslos auf dem Giro herumliegen zu lassen" wird beispielsweise nur für einen kleinen Baustein der Mittel ggf. überhaupt "sinnvoll" sein können. Bei - wie schon gesagt - objektiver Betrachtung jedenfalls.
Erinnere mich in dem Kontext an einen bemerkenswerten Fall, wo jemand nach einer ziemlich beachtlichen Karriere und dem Verkauf zweier von ihm aufgebauten Unternehmen riesige (eher gigantische) Summen auf nur zwei Konten gepackt hatte (damals mußte man sich allerdings auch noch keine Gedanken um so was wie "Einlagensicherung" machen ..., bei einer Volksbank und einer Sparkasse) und davon seine restlichen immerhin 21 Jahre ziemlich in Saus und Braus gelebt hat. Bis kurz vor Schluß. Er hat konsequent alles nur gemietet (Autos, Häuser, Wohnungen, Boote, Ferienwohnungen usw.) und auch längere Zeit in Hotels gelebt. Legendär ist noch heute sein Zitat: "Ein Bank betrete ich nur noch um Geld abzuheben, denn Geld ist für mich ab jetzt nur noch zum Ausgeben da". Das war eben "sein Weg" und "sein Umgang" mit "seinem Vermögen". Why not ? War ja auch sein Geld. Für die Erben ist trotzdem noch was übrig geblieben - natürlich viel weniger, als wenn er sich darum gekümmert hätte oder sein Vermögen hätte "bewirtschaften" lassen. Einige Banken und Vermögensverwalter aus seiner aktiven Zeit hatten ihn damals umschwärmt wie "Motten das Licht" - sind mit ihrem Ansinnen (genaugenommen waren es Akquisitionsbemühungen) aber damals bei ihm einfach abgeprallt ... Tenor: "Von weiteren Versuchen dieser Art bitte ich Sie Abstand zu nehmen" und beim "Auf Wiedersehen" die Erwiderung "Nicht, wenn ich es verhindern kann" ...
Du wärst sehr wahrscheinlich an seiner Stelle ganz anders verfahren ... an eine Formulierung wie "beste risikoadjustierte Rendite" kann ich mich bei ihm nicht erinnern
Ich wiederhole auch meinen Vorschlag samt Bitte:
Vorschlag: Statt hier so viel Energie zu verschwenden (noch dazu betreffs einer Detailfrage) führe doch Deine Mission bei einer Bank, Vermögensverwaltung noch besser bei einem Family-Office fort - und überzeuge da die Mandantschaft von Deinem Ansatz, daß jeder ohnehin und immer nur die (jedenfalls, wenn ich das richtig verstanden habe) "beste risikoadjustierte Rendite" will. Dieses Klientel "ästimiert" es übrigens besonders, wenn es erklärt bekommt, was es in Wirklichkeit will (oder zu wollen hat) ...
Bitte: Solltest Du dazu die Gelegenheit bekommen - laß mich einigen der Gespräche mit den Mandanten beiwohnen. Das fände ich nämlich spannend ...
In diesem Sinne ...
PS: Um einer "Rechtfertigung" zu entgehen: Muß ich die Mieten alle erhöhen ? Wenn ja, um wieviel ?