Freistellungsauftrag

  • Guten Tag!

    Ich hab das mit dem Freistellungsauftrag nicht so richtig kapiert. Sagen wir ich habe 10000 Euro in Aktien investiert, es werden 11000 Euro und ich verkaufe Anteile ,um 1000 Euro aufs Girokonto zu bekommen. Wegen den 1000 Euro jährlich steuerfreibetrag. Wertet das Finanzamt das dann so?

    Liebe Grüsse

  • Elena H. 15. Oktober 2024 um 12:45

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Die 1.000 Euro beziehen sich nur auf reine Kapitalerträge. Gucken wir uns mal DEIN Beispiel genauer an (leicht modifiziert, damit es leichter zu rechnen ist).

    Kaufpreis Aktienpaket: 9.000 Euro

    Aktueller Wert: 10.000 Euro

    Kursgewinn: 1.000 Euro oder 10%

    Jetzt lässt du dir 1.000 Euro auszahlen. Diese setzen sich aus 900 Euro eingestztem Kapital (gehören also zu den 9.000) und 100 Euro Kapitalerträgen (gehören zu den 1.000 Kursgewinne) zusammen. Diese 100 Euro werden mit 25% plus Soli versteuert. Falls ein Freistellungsauftrag vorhanden ist, wird zunächst der Freistellubgsauftrag belastet.

    Wenn also keine weiteren Kapitalerträge vorhanden waren, könntest du die ganzen 10.000 Euro auszahlen lassen und müsstest keine Steuer zahlen.

  • Achso okay. Also bei 1000 Euro auszahlen, wären es 100 Euro zu versteuern, also ca. 30 Euro steuern.Beziehungsweise noch 970 Euro offen vom Freibetrag. Die ich dann vergeuden würde, wenn ich bis Ende 2024 keine weiteren Aktienanteile mehr auszahlen lasse.

  • Nein, der Freibetrag bezieht sich auf die Kapitalerträge und nicht auf die Steuer. Sprich in meinem Beispiel bleiben noch 900 Euro übrig. Wenn keine anderen Kapitalerträge generiert werden (egal ob Zinsen, Ausschüttungen oder realisierte Kursgewinne (sprich das Geld wird tatsächlich entnommen)) und auch keine Vorabpauschale erhoben wurde, dann verfällt der Betrag am Jahresende.

  • Nein, dann wären noch 900 Eur offen vom Freibetrag, den der Betrag bezeichnet die Summe auf die Steuern gezahlt werden müssen, nicht die Steuern selbst.*

    *dazu am besten auch den Begriff "Teilfreistellung" googeln, denn bei Aktien-ETFs wird tatsächlich nicht der gesamte Gewinn angenommen, sondern 70% davon, also wären dann noch 930 Eur Freibetrag offen und es wären ca 18 Eur Steuern zu zahlen.

    Zudem gilt die Rechnung nur, wenn alles am selben Tag gekauft wurde, bei mehreren Kaufzeitpunkten (z.B. Sparplan) ist es deutlich schwieriger auszurechnen wieviele gewinne konkret auf den verkauften Anteilen liegen (Stichwort "Fifo bei Fonds").