Eure Meinung zu meinem Spardepot

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Ich finde es durchaus legitim in mehreren Foren seine Fragen zu platzieren und Namen sind Schall und Rauch.


    Das Bild, dass sich mir aus den Posts auf verschiedenen Plattformen ergibt ist, dass da jemand bereits begonnen hat mit Sparen, Vermögensaufbau etc und nun merkt, dass da ggfls. was schief läuft. Aus meiner Sicht hier primär:


    Es wurde begonnen ohne vorher festgelegte Strategie, ohne eine holistische Betrachtung und mit Halbwissen.


    Aber zumindest wurde begonnen, das ist gut. Und die Börsen liefen toll, daher ist hier kein Schaden entstanden bisher, der Fragesteller hat es ja rechtzeitig gemerkt und fragt um Hilfe. Also alles gut.


    Mein Tipp:

    Zunächst Buch von Prof. Walz wälzen und ggfls. noch den Blog, die Bücher von Kommer und vieleicht Bogle lesen und verstehen, dann finanzielle Situation und Ziele ganzheitlich beleuchten und eine Strategie aufsetzen, die zu Deiner Persönlichkeit passt.


    Dabei würde ich insbesondere auch folgende Dinge beachten:

    1.) In Fristigkeiten denken, für die lange Frist ist ein aktienlastiges Investment wohl unausweichlich, im kurzen Bereich haben die aus meiner Sicht nichts zu suchen und im mittelfristigen wenn, dann nur als kleinerer Portfolioanteil.

    2.) Höhere Rendite = höheres Risiko aber halt NICHT höheres Risiko = höhere Rendite. Einzeltitel/Zockereien haben keine höhere Renditeerwartung, als der Markt, die Risiken erhöhen sich aber. Deshalb genau ist die ganze ETF Geschichte ja so interessant. In den empfohlenen Büchern und Blogs einmal herausfinden, was es mit systematischen Risiken und unsystematischen auf sich hat

    3.) Einfachheit vor Komplexität. Eine gute möglichst einfache Vermögensstruktur hilft einem diese auch konsequent durch zu halten.


    Freue Dich über den gelungen Zock mit NVIDA, aber überlege für wie realistisch Du das hälst auf lange Sicht mit den Zocks eine überdurchschnittliche Rendite zu erreichen. Wie wahrscheinlich ist das, dass Du systematisch richtiger liegst, als der Markt mit abermillionen Teilnehmern und vielen, vielen großen Investmenthäusern mit großen Analyse- und Researcheabteilungen? Wenn Du eine Aktie kaufst steht dem immer jemand gegenüber, der sie verkauft. Wer hat nun den besseren Deal gemacht? Wer hat Dir die Aktie verkauft J.P. Morgan vieleicht? Wenn zocken, dann - wie schon geschrieben - mit einem einmaligen festen Budget und wenn weg, dann weg.


    Also lesen, verstehen, planen und aufsetzen. Dann hast Du ein ganzes Leben Ruhe und Struktur in Deinen Anlagen, weißt immer, was in welchen Topf gehört, wie die Assetklassen funktionieren, welche Risiken systematisch sind und welche nicht usw. Dann reagierst Du auch in Krisen gelassener und hälst hoffentlich Kurs.


    Das alles kann Dir kein Forum - und auch nicht mehrere - abnehmen. Am Ende ist es Dein Geld, Deine Anlage und Dein Leben. Du musst Dich wohlfühlen und da ist alles erlaubt. Aber für eine aktive individuelle Entscheidung braucht es eine Wissensgrundlage.


    Wenn Du zu der Erkenntnis kommst, dass Du alles (Notgroschen wäre trotzdem vieleicht nicht verkehrt) in Aktien packst und halt nur neue Möbel, ein neues Auto oder eine Reise gekauft werden, wenn gerade das nötige Geld da ist und die Börsen nicht im Keller sind, dann ist auch das okay, wenn Du Dich damit wohlfühlst. Und, wenn Du der Meinung bist, dass das nur Geld ist und es Dir wichtig ist Deinen Spiel- und Zockertrieb auszuleben, obwohl Du weißt, dass - ich meine so waren die Zahlen doch, müsste nochmals nachsehen ? - so um die 85% der TradeRepublic-Kunden unter dem Markt performen und laut anderer Studien der durchschnittliche Privatanleger sogar 2/3 ! der Marktrendite liegen lässt, dann ist auch das Deine Entscheidung und kann für Dich richtig sein.


    Aber das alles kannst Du nur bewußt entscheiden, wenn Du das nötige Wissen hast. Und dieses musst Du Dir wohl oder übel selbst aneignen.

  • Die Gründe sind mir ziemlich klar:

    1. Langeweile

    2. Der Wunsch zu beweisen, dass man die Welt besser versteht als die anderen

    Ja das war mehr eine rhetorische Aussage von mir gewesen 😅


    Aber ja ich sehe es wie du. Oft liest man "etf sind mir zu langweilig" oder "ich möchte den Markt outperformen" usw. Hochmut kommt aber vor dem Fall.

  • Alles geht solange gut bis das Gegenteil eintritt 😉


    Es ist anscheinend für viele wirklich schwer bei einem einzelnen Welt Aktien ETF zu bleiben (vorallem über Jahre) der ja schon ALLE Aktien beinhaltet.


    Ich weiß auch nicht warum dann immer noch Einzelaktien mit aufgenommen werden müssen. Ein bisschen weniger Youtube und mehr finanzwissenschaftlich basierende Fakten wäre für manche wirklich hilfreich.

    Ist halt schon schwer sich von dem Gedanken ,,mehr-führt-zu-mehr" zu lösen. In jedem Bereich unseres Leben ist die Einstellung richtig und Intelligenz, Mühe, Studium, Aktion... führt zu einem besseren Ergebnis. Nur bei der Geldanlage nicht.


    Nikolaus Braun beschreibt das sehr gut in seinen Büchern: Einen älteren Unternehmer, der sein ganzes Leben von seinem Wissen und seinem Tatendrang profitiert hat, zu überzeugen, dass er sich jetzt mit dem Durchschnitt zufrieden geben und nix tun solle, ist eigentlich unmöglich. Die halten das nicht aus. Laut Kommer ist das einer der Hauptgründe, warum eigentlich jedes große Familienvermögen keine 100 Jahre bestehen bleibt.

  • Man könnte noch Grund 3 ergänzen:


    Um auf der Arbeit / in der Kneipe / auf dem Golfplatz erzählen zu können, wie man mit dieser einen Aktie 200% in 6 Monaten gemacht hat. Dabei natürlich geflissentlich verschweigend, dass man mit 10 anderen Aktien voll daneben gehauen hat, und auch nicht so ganz ausführend, ob man die 200% eigentlich realisiert hat oder ob man zum folgenden Kursrutsch auch noch investiert war…

  • Wow, hier hat sich ja einiges getan! :) Ich danke euch allen vielmals für das vielschichtige Feedback!!! Ich bin total begeistert wieviel Zeit ihr investiert mir auf meine Frage zu antworten! Einige von euch haben mich ja schon ganz gut durchschaut, wie z.B. Factfulness

    Das Bild, dass sich mir aus den Posts auf verschiedenen Plattformen ergibt ist, dass da jemand bereits begonnen hat mit Sparen, Vermögensaufbau etc und nun merkt, dass da ggfls. was schief läuft. Aus meiner Sicht hier primär:


    Es wurde begonnen ohne vorher festgelegte Strategie, ohne eine holistische Betrachtung und mit Halbwissen.

    und darum bin ich gerade tatsächlich in mehreren Foren unterwegs um mir ein breites Meinungsbild zu bekommen. Ich bitte zu entschuldigen, wenn ich damit jemandem vor den Kopf gestoßen habe aber ich mache das eigentlich oft so und finde daran auch nichts verwerflich (Mein Name ist übrigens tatsächlich Johannes-Markus, ob ihr es glaubt oder nicht ;-))


    Ich habe hier sehr wertvolles Feedback bekommen und auch bei Parqet und in anderen Foren, hatte aber leider krankheitsbedingt noch keine Zeit mich im Detail damit auseinanderzusetzen und es zu auch verstehen. Tatsächlich habe ich durch eure Antworten gemerkt, dass es mir auch noch an einigen Basics fehlt. Mit den Kommer-Büchern habe ich deshalb übrigens bereits angefangen Factfulness ;)

    Ich hoffe ich werde noch heute oder spätestens morgen dazu kommen, mir jedes Feedback nochmal genau anzugucken und mir für meinen Neustart im Depot eine geeignete Strategie zu überlegen. Ich komme dann ggf. nochmal mit der ein oder anderen Frage auf euch zu!

    Bis dahin aber nochmals vielen DANK! :love:

  • Man könnte noch Grund 3 ergänzen:


    Um auf der Arbeit / in der Kneipe / auf dem Golfplatz erzählen zu können, wie man mit dieser einen Aktie 200% in 6 Monaten gemacht hat. Dabei natürlich geflissentlich verschweigend, dass man mit 10 anderen Aktien voll daneben gehauen hat, und auch nicht so ganz ausführend, ob man die 200% eigentlich realisiert hat oder ob man zum folgenden Kursrutsch auch noch investiert war…

    Davon leben 95% der Finanzindustrie. Insbesondere alle Börsenbriefe, Signalgeber, Vermögensverwalter,...

  • Man könnte noch Grund 3 ergänzen:


    Um auf der Arbeit / in der Kneipe / auf dem Golfplatz erzählen zu können, wie man mit dieser einen Aktie 200% in 6 Monaten gemacht hat. Dabei natürlich geflissentlich verschweigend, dass man mit 10 anderen Aktien voll daneben gehauen hat, und auch nicht so ganz ausführend, ob man die 200% eigentlich realisiert hat oder ob man zum folgenden Kursrutsch auch noch investiert war…

    Aber, wenn man ehrlich ist, ist das wirklich nicht leicht da als Außenseiter dazustehen. Ich habe das auch immer wieder. Da erzählen alle von den tollen Investments und ausgeklügelten Strategien und ich kann dahingehend nicht berichten. Das ist wirklich schwer. Ich muss auch immer ertragen, dass irgendjemand wieder besser performte als ich (wenn auch vieleicht nicht mit seinem Gesamtvermögen). Da kann es schon gut sein, mit einem geringen Teil seines Vermögens eine fancy Strategie aufzusetzen und davon zu berichten, rein aus sozialen Aspekten heraus. Ich habe mich bisher dagegen entschieden...

  • Alles völlig richtig:

    Man muss sich nur die wirklich gruseligen Internet-Auftritte mit teils Marktschreierischen- permanenten - Einpeitschungen anschauen.


    „Der Aktionär“, Börse Online und WirtschaftsWoche.


    Gruselig..

  • Aber, wenn man ehrlich ist, ist das wirklich nicht leicht da als Außenseiter dazustehen. Ich habe das auch immer wieder. Da erzählen alle von den tollen Investments und ausgeklügelten Strategien und ich kann dahingehend nicht berichten. Das ist wirklich schwer. Ich muss auch immer ertragen, dass irgendjemand wieder besser performte als ich (wenn auch vieleicht nicht mit seinem Gesamtvermögen). Da kann es schon gut sein, mit einem geringen Teil seines Vermögens eine fancy Strategie aufzusetzen und davon zu berichten, rein aus sozialen Aspekten heraus. Ich habe mich bisher dagegen entschieden...

    Ich habe halt die zwei drei Mantras von John Bogle himself....das hilft keinen Blödsinn zu machen.

  • Oder man macht es halt so:


    Wenn jemand sagt:

    Ich investiere in unterbewerte Unternehmen mit robusten Geschäftsmodell und gutem Kurspotenzial, dann sagt man halt "ich auch, und auch in paar andere"

    Wenn jemand sagt er investiere in starke Wachstumswerte mit Preissetzungsmacht, dann sagt man "ich auch, und auch in ein paar andere"

    Wenn jemand sagt er investiert in Unternehmen mit hoher Dividendenausschüttungen und guter Historie, dann sagt man "ich auch, und auch in ein paar andere".


    Wenn man den Markt kauft, ist man ja überall dabei.

  • Da kann es schon gut sein, mit einem geringen Teil seines Vermögens eine fancy Strategie aufzusetzen und davon zu berichten, rein aus sozialen Aspekten heraus. Ich habe mich bisher dagegen entschieden...

    Wenn man das bewusst mit kontrolliertem Risiko so macht, finde ich das auch nicht verwerflich. Die Leute machen allerhand aus Gründen des sozialen Status. Zahlen jeden Monat Beitrag für‘s Fitness Studio, geben mehr Geld für das Auto aus als sie eigentlich wollen, fliegen möglichst weit in den Urlaub obwohl sie Tief im Innern auch gerne mal zuhause auf dem Sofa bleiben würden… Da ist etwas Spekulieren gar nicht mal die schlechteste Option.


    Ich persönlich bin da allerdings total kalt, seit ich verstanden habe was für hohles Geschwätz das in 99% der Fälle ist.

  • Vielen Dank nochmal für das Feedback! Ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst und einige Grundlagen erarbeitet. Nun bin ich mir hoffentlich klarer über meine Strategie, die ich gerne kurz vorstellen möchte, bevor ich ein paar Fragen dazu habe.

    Hintergrund:

    1. Tagesgeldkonto: Hier halte ich 2-3 Nettomonatsgehälter für besondere Ausgaben wie Anschaffungen oder Reisen.
    2. Altersvorsorge-Portfolio: Parallel zum hier vorgestellten Portfolio investiere ich monatlich 200€ in den MSCI World, rein für die Altersvorsorge.
    3. Sparportfolio: Dieses Portfolio soll eine höhere Rendite als das Tagesgeldkonto erzielen, um bei Bedarf das Tagesgeldkonto durch Verkäufe aufzufüllen.

    Kommen wir also zurück auf das hier vorgestellte „Sparportfolio“.


    https://app.parqet.com/p/6729113d8723a33e236d55b8

    Die Meinung auch in anderen Foren war einhellig, dass ich sehr viele Doppelungen und ein ziemlich hohes Klumpenrisiko (besonders NVIDIA) habe.


    Ich plane für mein Sparportfolio daher nun eine schlankere 70/30-Strategie mit einem MSCI World und einem MSCI Emerging Markets ETF, um Doppelungen und Klumpenrisiken (besonders NVIDIA) zu reduzieren. Eine 1-ETF-Strategie wie der FTSE All World oder ACWI kam für mich nicht infrage, da mir diese Lösung für dieses Portfolio zu langweilig ist :-). Die passenden ETFs habe ich bereits im Portfolio und werde künftig nur noch den MSCI World und den MSCI Emerging Markets mit meinen 1.000€ monatlich besparen, sodass ein Rebalancing nötig wird, welches ich dann in den nächsten Monaten umsetzen werde.


    Was mir nun etwas schwerer fällt ist der Umgang mit den aktuellen Positionen, die Doppelungen darstellen und hierzu hätte ich gerne nochmal ein paar Tipps. P.S.: Mein Sparerfreibetrag für dieses Jahr ist leider bereits ausgeschöpft.

    1. Global Titans: Der ETF hat mir eine hervorragende Rendite von 53% seit Kauf eingebracht, sodass mir der Verkauf schwerfällt. Allerdings ist er notwendig, um das Klumpenrisiko zu reduzieren. Wäre es sinnvoll, den Verkauf auf zwei Jahre zu verteilen, um den Steuerfreibetrag optimal zu nutzen?
    2. World ETFs: Beide vorhandenen World ETFs bleiben im Depot, allerdings werde ich nur noch den „Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C - USD ACC (IE00BJ0KDQ92)“ besparen, da dieser ein höheren Fondsvolumen hat und physisch repliziert wird (beide haben eine TER von 0,19%).
    3. Small Caps: Diese möchte ich verkaufen, da sie weder zur 70/30-Strategie passen noch in den letzten fünf Jahren besser als der MSCI World abgeschnitten haben, obwohl das natürlich keine Garantie für die Zukunft ist.
    4. NVIDIA: Diese Position möchte bzw. sollte ich ebenfalls verkaufen, aber da ich hier nur 400€ investiert habe, überlege ich, dass einfach als Spiegeld weiterlaufen zu lassen.
    5. MSCI World Swap: Diese Position habe ich bereits verkauft.

    Wie sollte ich am besten vorgehen, um meine Strategie umzusetzen und steuerliche Vorteile zu nutzen?

  • Warum bedarf es ein "Sparportfolio" ? Das ist doch mentale Buchführung.


    Wenn du mehr Cash benötigst dann reduziere doch einfach die sparrate auf das Altersvorsorgeportfolio. Das kostet keine Gebühren und auch keine Steuern.


    Auch finde ich die Einteilung überflüssig. Dem Gesamtvermögen ist es egal woher das Geld kommt und wohin es fließt.


    Ein einfaches Tagesgeld und welt Aktien ETF reicht für 95 Prozent der Anleger als Portfolio. Bei den meisten kommen ja noch Rentenansprüche und die eigene Immobilie noch dazu.

  • Eigentlich machst du es komplizierter als nötig. Wenn man sich an Finanztest orientiert, und vielen anderen, macht eine einfache Aufteilung in zwei Töpfe sind:


    risikoarm

    risikoreich


    Arm ist TG, Geldmarkt, kurzlaufende Anleihen in Heimatwährung


    Reich ist Aktien, vornehmlich breit gestreut weltweit


    Und dann ist man auch schon fertig. Je nach Risikotragfähigkeit muss jeder für sich selber entscheiden, wie er zwischen beidem gewichtet. Bedenke: es gibt letztlich nur ein Geld, jeden EUR gibt es nur ein Mal. Es macht keinen Sinn, mentale Buchführung zu betreiben.


    Wie hoch ist dein Sparvolumen für deine Altersvorsorge denn generell? Bei Baujahr 1978 kann das mit isoliert 200 EUR z.B., selbst bei 100% risikoreicher Anlage, schon Mal knapp werden, wenn daneben nur noch die gesetzliche Rente stünde.


    Finanztip empfiehlt das Modell 50, 30, 20.


    50% gibt man für Notwendiges aus wie Wohnen, 30% ist Freizeit, Unterhaltung, Urlaub, 20% sind Sparen/Investieren.


    PS: Die Antwort wurde so 1:1 aus einem anderen Forum kopiert.

  • Ich finde die Aufteilung irgendwie komisch. Das TaGe für laufende größere Ausgaben, das Spardepot zum Auffüllen und ein AV Depot. Dann ist das Spardepot zu 100% auf Aktien ausgerichtet, obwohl es ja dem kurz- und mittelfristigen Bedarf dient. Die Sparrate für AV ist nur 20% der des mittelfristigen Ansparens... Ich finde das recht unplausibel, oder verstehe ich die dahinter liegende Logik nur nicht?


    Wäre es nicht logischer, das TaGe als Notgroschen möglichst unangetastet zu lassen, ein Depot für die kurze/mittlere Frist mit Geldmarkt/Anleihen und ggfls je nach Risikoaffinität mit einem gewissen Aktienanteil und ein langfristiges das aktienlastig ist oder auch 100% Aktien beeinhaltet?


    Was würdest Du davon halten:

    - den Global Titans und NVIDIA verkaufen (ja es fallen Steuern an, aber so ist es halt, später müsstest Du sie eh mal zahlen und bei NVIDA hast Du eh ein Einzeltitelrisiko und das kann nach hinten losgehen

    - Die restlichen ETF (anteilig?) ins langfristige (Altersvorsorgedepot) übertragen und aus den MSCI World, MSCI EM und MSCI Small Cap eine passende Allokation mit den vorhandenen ETF aufbauen

    Den Verkaufserlös aus Titans und NVIDA, sowie je nach mittelfristigem Liquiditätsbedarf und Risikotragfähigkeit auch anteilig die verschiedenen MSCI ETF nutzen das Depot auf die eine mittlere Frist umzubauen, zum Beispiel 40% Geldmarkt/kurzfristige Staatsanleihen €, 40% Unternehmensanleihen IG überschaubare Laufzeit, und 20% Aktien (MSCI World, EM, SC), wenn das zu Dir passt.


    Die jeweiligen Sparraten würde ich überdenken und ggfls. anders herum aufsetzen: 1000€ AV und 200€ mittlere Frist.


    Nur eine Möglichkeit. Auch ein wenig mentale Buchführung, ein wenig Aktien auch in der mittleren Frist, aber aus meiner Sicht solide. Was denkst Du? Du kannst Deinen Spieltrieb ausleben und es ist nicht so langweilig, wie Tagesgeld aber ohne den Anlageerfolg massiv zu gefährden. Du kannst rebalancen, verschiedene Produkte im Auge behalten usw. Dennoch hast Du eine solide AV...

  • Danke euch für euren Input und besonders dir Factfulness für deine wiederholte Ausführlichkeit!

    Wäre es nicht logischer, das TaGe als Notgroschen möglichst unangetastet zu lassen, ein Depot für die kurze/mittlere Frist mit Geldmarkt/Anleihen und ggfls je nach Risikoaffinität mit einem gewissen Aktienanteil und ein langfristiges das aktienlastig ist oder auch 100% Aktien beeinhaltet?

    Ich hatte diese (gedankliche) Aufteilung aufgestellt um euch noch ein wenig mehr Hintergrund zu geben, weil die Fragen zur Altersvorsorge etc. aufkamen.


    Grundsätzlich hast du natürlich recht Factfulness dass ich das TG besser als Notgroschen ansehen soll (so wird es ja ja Finanztip etc. auch empfohlen). Dann lass uns jetzt davon ausgehen, dass ich es so mache!


    Die Aufteilung in ein kurz/mittelfristiges Depot und ein langfristiges Depot gefällt mir auch gut. Wo sich aber gerade innerlicher Widerstand in mir regt, ist aber die "Tatsache" dass ich mit Geldmarkt/Anleihen deutlich weniger Rendite mache als mit meinem jetzigen 100% Aktiendepot. Mein aktuelles Spardepot hat mir im letzten Jahr eine Rendite von 32% beschert, das hätte ich mit Anleiten definitiv nicht erreicht (Disclaimer: Ich habe mich bisher noch nicht intensiv mit Anleihen befasst!). Natürlich kann ich von der aktuellen Performance nicht auf die Performance der nächsten Jahre schließen aber genau darum ist es ja ein "kurz-/mittelfristiges" Depot aus dem ich auch schnell mal verkaufen kann, wenn es schlechter läuft.


    Was würdest Du davon halten:

    - den Global Titans und NVIDIA verkaufen (ja es fallen Steuern an, aber so ist es halt, später müsstest Du sie eh mal zahlen und bei NVIDA hast Du eh ein Einzeltitelrisiko und das kann nach hinten losgehen

    - Die restlichen ETF (anteilig?) ins langfristige (Altersvorsorgedepot) übertragen und aus den MSCI World, MSCI EM und MSCI Small Cap eine passende Allokation mit den vorhandenen ETF aufbauen

    Den Verkaufserlös aus Titans und NVIDA, sowie je nach mittelfristigem Liquiditätsbedarf und Risikotragfähigkeit auch anteilig die verschiedenen MSCI ETF nutzen das Depot auf die eine mittlere Frist umzubauen, zum Beispiel 40% Geldmarkt/kurzfristige Staatsanleihen €, 40% Unternehmensanleihen IG überschaubare Laufzeit, und 20% Aktien (MSCI World, EM, SC), wenn das zu Dir passt.

    Der Vorschlag gefällt mir sehr gut! Bis auf den Teil mit der Aufteilung des kurz-/mittelfristiges Depots wie oben schon beschrieben. Aber die Grundidee ist natürlich plausibel, nur muss ich für mich dann noch die passende Aufteilung finden.

  • In der Schweiz habe ich von erfolgreichen Vermögensverwalter einen Grundsatz gelernt:


    Ab dem ersten Lohn immer 10-15 % des brutto in die Aktienmärkte schieben.

    Damit meine ich heutzutage natürlich einen ETF.

    Dieses sonderbare Spardepot versteht kein Mensch.

  • Je mehr in Aktien steckt desto besser wird die Gesamtrendite nach 25 Jahren sein, das ist klar. Aber auf 6 Monate, 5 Jahre und auch 15 Jahre ist das halt nicht gesagt. Je weniger halt im "Spardepot" (mittelfristig) liegt und je mehr im langfristigen Aktiendepot umso höher wird Dein Vermögenswert in 25 oder 30 Jahren sein, davon kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgehen. Das ist halt immer eine Abwägung. Auch wird der Vermögensstand in 25 oder 30 Jahren davon abhängen wieviel Geld Du nicht ausgibst, sondern sparst.


    Das Leben passiert halt jetzt und auch da muss man eine passende Gewichtung zwischen Sparen und Ausgeben finden.


    Man kann das alles sehr unterschiedlich sehen. Auf der einen Seite steckt ein erheblicher Vermögensteil im Humankapital, wie ich denke, und ein weiterer in der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Anteil Aktien am Gesamtvermögen ist daher wahrscheinlich gering. Humankapital und gesetzliche Rente sind beide aber nicht jederzeit liquidierbar und können nur über die Zeit bzw. später monetarisiert werden. Beim liquiden Vermögen muss man dann die Balance finden, mit der man sich wohlfühlt. Drüber kann nur jeder selbst entscheiden. Nach 15 bomben Börsenjahren ist man natürlich geneigt Aktien massiv über zu gewichten. Ob das klug ist, keine Ahnung.


    Eigentlich ist diese ganze mentale Buchführung quatsch. Entscheidend für die Rendite und das Risiko ist die Gesamtallokation. Du könntest auch ein einziges Depot aufsetzen und da eine Aktienquote definieren.


    Ich finde es aber sinnvoll in Fristigkeit zu denken und zu allokieren um nicht den Überblick zu verlieren und eine Struktur zu haben, der man über lange Zeit folgen kann. Wenn Du das Fristigkeitsmodell verfolgst, wird der Aktienteil über die Zeit viel höher, da der mittelfristige Topf ja nicht mitwachsen wird. Einfach einen Betrag wählen der dem erwarteten Bedarf der nächsten Jahre plus ggfls. Risikopuffer entspricht. Ist der Topf voll geht alles weitere in den langen Topf. Gehst Du an den mittleren Topf ran, füllst Du ihn wieder auf und reduzierst dafür die Einzahlungen in den langfristigen, ist der mittlere Topf wieder "voll", geht wieder alles in den langfristigen usw.


    Ich denke so würde ich es machen, würde ich heute nochmals in jüngeren Jahren starten dürfen.


    Du wirst schon Deinen Weg finden, da bin ich überzeugt. Den hast Du Dir dann intensiv erarbeitet und das ist gut. So ist die Chance hoch, dass Du ihn konsequent verfolgst. Und letztlich ist das wesentlich entscheidend für den Erfolg.