60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Es ist und bleibt ein Spekulationsobjekt.

    Für wen ? Für Dich ?

    Die meisten, die ich kenne, sehen (so wie ich übrigens) in Gold kein "Spekulationsobjekt" sondern ein reines "Versicherungsprodukt" - insbesondere gegen das staatliche Geld (Papiergeld), den Umgang auch der staatlichen Notenbanken damit (Verwässerung des Geldwertes nach freiem Belieben), gegen Währungsexperimente (Beispiel: Euro) - aber auch gegen andere unerfreuliche bis sehr unangenehme Entwicklungen.

    braucht man nicht wirklich.

    Was "man" braucht entzieht sich meiner Kenntnis. Zudem dürfte das, was "man" braucht im Auge des jeweiligen Betrachters (sprich des "man") liegen.

    Will man einer jüngsten Studie (einer einstmals größeren privaten Geschäftsbank) die vergangenen 25 Jahre betreffend glauben (meine, die Auswertung stammt von der Deutschen Bank - mein Vertrauen gegenüber der DB hält sich in engen Grenzen (einige der ganz wenigen Aktien, die ich damals abstoßen mußte); wäre ich deren Empfehlungen gefolgt, wäre ich zudem ggf. tendenziell eher mittellos geblieben) besagt demnach (auch in dem Vergleich mit anderen "Vierteljahrhundertbetrachtungen" aller Anlageklassen; indexiert 31. Dezember 1999 = 100 bis 31. Dezember 2024), daß ausgerechnet "Gold alle anderen Anlageklassen geschlagen hat" in Sachen Rendite ... ?!

    Nach der Grafik vor amerikanischen T-Bills (kurzlaufende Staatsanleihen), US-Staatsanleihen und selbst dem S & P 500 ... ?!

    Für mich, wie gesagt, irrelevant, da ich Gold ohnehin nur als reines "Versicherungsprodukt" halte.

    Vor dem Hintergrund der zeitlichen menschlichen Maßstäbe (die durchschnittliche Rentenbezugsdauer liegt m. W. hierzulande nur um die 20 Jahre ...? und damit unterhalb der von der DB gewählten "Vierteljahrhundert-Betrachtungen) sind - nach meinem Dafürhalten - dagegen Betrachtungen über 100 Jahre beispielsweise für mich als Menschlein eher nicht so relevant.

  • Für mich wäre es prognosefrei. Denn Rebalancing ist das Wiederherstellen der persönlichen Risikotragfähigkeit und nicht eine Marktspekulation.

    Wie du weißt bin ich 65:35 investiert.

    Ich habe keine Sparpläne.

    Ich investiere in A1JX52 sehr unregelmäßig - soll ich jede „unregelmäßige“ Investment Event nutzen fürs Rebalancing?

    Die Frage ist freundlich gemeint.

  • Wie du weißt bin ich 65:35 investiert.

    Ich habe keine Sparpläne.

    Ich investiere in A1JX52 sehr unregelmäßig - soll ich jede „unregelmäßige“ Investment Event nutzen fürs Rebalancing?

    Die Frage ist freundlich gemeint.

    Ich persönlich würde es regelbasiert machen indem ich im Jahr einen fixen Termin mir vornehmen und immer an diesem einem Jahr oder vielleicht zwei mal im Jahr dann rebalance. Zu oft kostet nur Zeit, Steuern und Gebühren. Die feste Regelung hilft dir dass du es nicht vergisst und auch machst. Desweiteren hast du auch kein emotionales Dilema ("Ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Was ist wenn ich zu früh rebalance? Oder doch lieber später ? Aber wann dann genau ? usw"). Denn den richtigen Zeitpunkt trifft man eh nicht. Und wenn dann wird es im nächsten regelbasierten Turnus angepasst. So würde ich es machen.

    Wie gesagt ich sehe dass auch nicht als Market Timing odern Marktspekulation sondern als wiederherstellen meiner persönlichen Risikotragfähigkeit.

    So ein Lifestrategy 60 muss das ja zwangsweise täglich machen, denn die Teilfreistellung von 30% auf den beinhalteten Anleihenanteil bekommt man ja nur in dem Mischfonds wenn der Aktienanteil mindestens 60% beträgt.

    John Bogle himself war ja kein Freund vom Rebalancing, denn es bedeutet dass man das bestlaufende Asset immer stutzt. Fairnesshalber muss man aber auch sagen dass er mit seiner persönlichen Asset Allokation bei ziemlich genau 50 zu 50 gelandet (was er wollte) nach dem er seine jährliche Entnahme aus dem Depot vorgenommen hat.

    Ich persönlich rebalance nicht, da ich noch 30 Jahre bis zur Rente habe und ich safe Asset Floor betreibe. Dadurch habe ich aber auch momentan eine asset Allokation von 90 zu 10 ca.

    ....warum sollte die Frage nicht freundlich gemeint sein ? 🙂

  • Ich bin ein bisschen älter - daher ist mir die Asset Allokation wichtig .

    Obwohl ich die Safe Asset Floor auch interessant finde.

    Das ist doch fein. Wenn es für dich so passt dann mach das so weiter. Nicht jeder kann 1 zu 1 die gleiche Asset Allocation haben weil wir alle unterschiedlich sind und andere Ziele und Ausgangslagen haben. John Bogle würde zu dir sagen "stay the course".

    Wenn ich in deinem Alter bin werde ich auch den risikoarmen Portfolioanteil erhöhen und auch eine feste Asset Allokation betreiben. Vermutlich irgendwas zwischen 60% und 75% im Aktienanteil. Eher 75%.

    Bist du eigentlich im Boglehead Forum aktiv ? Da habe ich auch einen Elgob Bogle gesehen? 🙂

  • Bitte nicht einzelne Teilsätze raus kopieren sonst geht der Kontext verloren.

    Die Aussagen "braucht man nicht" sowie "es ist und bleibt ein Spekulationsobjekt" waren nicht meine Aussagen sondern die von Nikolaus Braun aus dem Interview die ich nur wieder gegeben habe. Siehe Gesamtkontext.

  • Die Aussagen "braucht man nicht" sowie "es ist und bleibt ein Spekulationsobjekt" waren nicht meine Aussagen sondern die von Nikolaus Braun aus dem Interview die ich nur wieder gegeben habe.

    Wenn dem so ist: Akzeptiert. :thumbup:

    Dann ist mein Beitrag Nr. 1.061 nicht an Dich sondern - "coram publico" sozusagen - fiktiv und alternativ eine Erwiderung an Herrn Nikolaus Braun. :)

    Wobei: Hält nicht der "ETF-Pabst" und "Super-Rationalist" Gerd Kommer Gold auch für überkommen, überflüssig bzw. aus Renditeaspekten für extrem schlecht ... ?

    Eine inhaltliche Anmerkung eines Experten wie Dir hätte ich daher - gerade als Finanz-Laie - zu der Deutsche Bank Studie interessanter gefunden. Zumal mich als nur "Versicherter" (die Goldhaltung betreffend) der Befund (Gold schlägt allen anderen Anlageklassen im Vierteljahrhundertvergleich (1999 - 2024) selbst den S&P 500) eher überrascht hat.

    In Sachen "Rationalität": Das Leben ist nach meinem Erfahrungen ohnehin keine Excel-Tabelle und 100 Jahres-Vergleiche für mich eher irrelevant (siehe schon 1.061 "durchschnittliche Rentenbezugszeit von ca. 20 Jahren). Insoweit kann eine angemessene "Versicherung" die jeweilige Zeit- und/oder Lebensphase betreffend offensichtlich doch eine sinnvolle Variante darstellen ? Erst recht in einer Zeit der Finanziellen Repression, einer fragile Währungskonstruktion, extrem hoher Staatsverschuldung usw.

    Wobei: Eventuell ist ja auch die Studie der Deutschen Bank die Zahlen betreffend falsch ... ?

  • Die Aussagen "braucht man nicht" sowie "es ist und bleibt ein Spekulationsobjekt" waren nicht meine Aussagen sondern die von Nikolaus Braun aus dem Interview die ich nur wieder gegeben habe. Siehe Gesamtkontext.

    Warren Buffet behauptet auch, dass Gold reine Spekulation wäre und er definiert es ungefähr so:

    ,,Bei einer Farm oder einem Unternehmen kann es dir egal sein, ob es dir jemand für mehr Geld später wieder abkauft. Es hat einen Cashflow. Es produziert etwas. Es kann dir sogar egal sein, ob es eine Börse, also einen Markt dafür gibt. Bei Gold nicht. Ein Goldbarren bleibt ein Goldbarren und du gewinnst nur, wenn es dir jemand für mehr wieder abkauft. Eine Farm und ein Unternehmen sind ein Investment. Gold ist Spekulation. Ich liebe Investments und meide die Spekulation.".

    Ich finde die Erklärung irgendwie schlüssig. Scheint bei Buffet auch funktioniert zu haben. ;)

  • Ich finde die Erklärung irgendwie schlüssig.

    Für meinen Teil finde ich das nicht schlüssig. Und zwar nicht "irgendwie" sondern ganz konkret.

    Scheint bei Buffet auch funktioniert zu haben.

    Ob ausgerechnet ein Warren Buffet diesbezüglich als Beispiel taugt, scheint mir zudem mehr als fraglich. Der gute Mann ist nämlich schon lange und vollumfänglich sprich extrem weit im Bereich der völligen "finanziellen Freiheit" (dreistelliges Milliarden-Vermögen ?) unterwegs. Meinem Kenntnisstand nach gibt es nur ganze sechs oder sieben Menschen weltweit, die reicher sind als Buffett ? Der Bereich der "finanziellen Freiheit" dürfte schon sehr sprich meilenweit darunter bei 100 bis 300 Millionen € beginnen - je nach individuellen Vorstellungen und Lebensstil.

    Für die allermeisten Protagonisten und Menschen sieht das aber völlig anders aus. Im Bereich der auch nur "finanziellen Unabhängigkeit" ist das schon anders und noch darunter erst recht.

    Dann können nämlich Rahmenbedingungen und Entwicklungen ein Vierteljahrhundert betreffend (erst recht ab einem gewissen Alter) von gewisser bis erheblicher Bedeutung sein (siehe schon Nr. 1.061).

    Wobei mir als Finanz-Laie von den Experten hier immer noch nicht gesagt wurde, ob die jüngste Deutsche Bank Analyse und Auswertung der Anlageklassen (1999 bis 2024) und der Aussage "Gold schlägt alle anderen Anlageklassen" (auch den S&P 500) jetzt zutrifft oder falsch ist ... ?


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen ?

  • Danke für die Blumen, aber ich würde mich nicht als Finanzexperten bezeichnen. Da gibt es andere hier im Forum 🙂 Ich bin nur Laie aber an gewissen Themen interessiert.

    Wenn ich ein finanzielles Anliegen habe dann schaue ich bei den von mir favorisierten Finanzexperten wie eben Kommer, Walz, Braun, Kroijer, Ellis, Malkiel, Bogle, Buffett, Munger, Swenson und Bernstein um eine Meinung zu bekommen aus verschiedenen Blickwinkel und das faktenbasiert. Ich denke dass ich hier einen ganz guten Querschnitt habe aus Vermögensberatern, Verbraucherschützer, Hedgefonds Manager, Investoren, Professoren der Finanz- und Investitionslehre von Eliteuniversitäten usw. Aber natürlich auch der Austausch hier im Forum!

    Leider sehe ich ja hier auf meinem Smartphone ja nicht die Nummern zu deinen Beiträgen (glaube das hatten wir schon mal ?). Von daher ist die von dir zitierte Studie der Deutschen Bank bestimmt durch gerutscht. Wenn du sie noch mal schicken magst kann ich mir sie ja bei Gelegenheit durchlesen.

    Und um deine Frage zu beantworten: Alles was ich bisher von Gerd Kommer gelesen habe oder gesehen habe war er stets kritisch Gold gegenüber.

    Aber ohne Kenntnis von der Deutschen Bank Studie davon zu haben würde ich grundsätzlich sagen: Gold kann für manche Anleger definitiv Sinn haben. Sei es als sog. Versicherung oder wer es als Spekulationsobjekt sieht und spekulieren mag dann eben als solches. Es sollte meiner Meinung nach aber nur eine gewisse Beimischung, deren Höhe jeder für sich selbst zu definieren hat, sein zu einem breit diversifizierten globalen Aktienportfolio und evtl noch anderer Assetklassen. Ich empfinde Cash als schlechten Wertspeicher und bevorzuge Asset mit intrinsischen Wert wie eben Firmenbeteiligungen, Gebäude, Grundstücke. Gold wäre weiter hinten aber vor dem reinen Halten von Cash.

  • Warren Buffet behauptet auch, dass Gold reine Spekulation wäre und er definiert es ungefähr so:

    ,,Bei einer Farm oder einem Unternehmen kann es dir egal sein, ob es dir jemand für mehr Geld später wieder abkauft. Es hat einen Cashflow. Es produziert etwas. Es kann dir sogar egal sein, ob es eine Börse, also einen Markt dafür gibt. Bei Gold nicht. Ein Goldbarren bleibt ein Goldbarren und du gewinnst nur, wenn es dir jemand für mehr wieder abkauft. Eine Farm und ein Unternehmen sind ein Investment. Gold ist Spekulation. Ich liebe Investments und meide die Spekulation.".

    Ich finde die Erklärung irgendwie schlüssig. Scheint bei Buffet auch funktioniert zu haben. ;)

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    Ja da ist er sehr deutlich. Ich bevorzuge auch produktive Assets. Warum muss ich ja nicht erklären.

    Kann mich an ein Video von ihm erinnern als er meinte, dass alles Gold auf der Welt ein Würfel von ein paar Metern mal ein paar Metern ist. Für diesen Wert konnte man seiner Aussage nach zu dem gewissen Zeitpunkt das ganze Land USA kaufen, 16 mal Exxon Mobil und hätte immer noch 2 Milliarden an Cash übrig.

    Alleine was da an Pachterträgen, Erträge aus Grundstücksverkäufen, Dividenden, Kursgewinne, Sachwerte wie Firmengebäude, Fuhrpark und Maschinen reinkommt bzw dahinter steht....plus 2 Milliarden Cash 🙃

  • Danke für die Blumen, aber ich würde mich nicht als Finanzexperten bezeichnen.

    Gerne geschehen.

    Für meinen Teil bin ich zum eine nur Generalist und zum anderen beschäftige ich mich - wenn überhaupt mal - demzufolge eher mit dem "Big Picture" sprich den großen Rahmenbedingungen (wie der Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte, dem Geldsystem allgemein, einer Währung wie dem Euro als Währungsunion, der monetären Ökonomik und dem Verhalten der EZB (wie auch anderer Notenbanken) usw. - als mit Detail-Fragen (Beispiel: Der Strang hier; so interessant das auch sein mag für Experten). Zudem ist nach meinen Erfahrungen die zumindest etwas übergeordnete Eben der Asset-Allocation (direkt unterhalb des Big Pictures) viel entscheidender für die Ergebnisse als ziselierte Feinstabstimmung innerhalb einer Anlageklasse und der untersten Ebene (der Umsetzung).

    Ich bin nur Laie aber an gewissen Themen interessiert.

    Diese Formulierung samt Zuschreibung, so dachte ich jedenfalls, hätte ich mir hier privilegiert gesichert ... :)

    Von daher ist die von dir zitierte Studie der Deutschen Bank bestimmt durch gerutscht. Wenn du sie noch mal schicken magst kann ich mir sie ja bei Gelegenheit durchlesen.

    Mache für nix und niemand Werbung und verlinke auch nix (schon gar nicht von der niedergegangenen Deutschen Bank). Ein großer Artikel dazu samt Grafiken findet sich z. B. in der FAZ (Sonntagsausgabe; Nr. 2 vom 12. Januar, Rubrik "Wert und Wohnen" auf Seite 29). Eine der Kernaussagen: "Gold schlägt im Vierteljahrhundertvergleich erstmals alle Anlageklassen" (1999 bis 2024). Neben amerikanischen T-Bills und US-Treasurys auch den S&P 500.

    Und um deine Frage zu beantworten: Alles was ich bisher von Gerd Kommer gelesen habe oder gesehen habe war er stets kritisch Gold gegenüber.

    War ich auch immer. Bis Ende der 90er Jahre. Da schien mir diese "Versicherung" angezeigt.

    Gold kann für manche Anleger definitiv Sinn haben. Sei es als sog. Versicherung oder wer es als Spekulationsobjekt sieht und spekulieren mag dann eben als solches. Es sollte meiner Meinung nach aber nur eine gewisse Beimischung, deren Höhe jeder für sich selbst zu definieren hat, sein zu einem breit diversifizierten globalen Aktienportfolio und evtl noch anderer Assetklassen.

    :thumbup:

    Gold Ja oder Nein sowie auch die Dosis (der "Versicherung") liegt im Auge des Betrachters und damit beim jeweiligen Einzelfall.

  • Zu Gold fand ich den Artikel ganz interessant:

    https://www.test.de/Gold-als-Depot…dite-6159011-0/

    Interessant fand ich die vorgeschlagenen Dosierungen für vier typisch ausgerichtete Portfolios (defensiv, ausgewogen, offensiv, auf Rendite getrimmt). Bei letztgenannter Variante wird eine Mischung von 0% Anleihen, 80% Aktien und 20% Gold empfohlen.

    Hatte mal von jemand hier berichtet, der das schon lange genau so fährt.

  • Danke!

    Zu deinem Posting in Bezug auf das big Picture:

    Guter Standpunkt. Gefällt mir. Besonders Asset-Allocation und Anlageklassen was du geschrieben hast.


    Zu der Formulierung samt Zuschreibung:

    Liegt vielleicht daran, dass ich diese Beschreibung wohl von dir schon oft gelesen habe und ich diese wohl ganz unbewusst übernommen habe. Denn sie passt einfach 🙂

    Zur Studie von der Deutschen Bank:

    Mir gefällt der Zeitraum von 1999 bis 2024 nicht und bevorzuge einen längeren Betrachtungszeitraum. Der Zeitraum 1999 bis 2024 beinhaltet auch teils heftige Aktiencrashes und wäre m.E. zu selektiv.

  • Zu der Formulierung samt Zuschreibung:

    Liegt vielleicht daran, dass ich diese Beschreibung wohl von dir schon oft gelesen habe und ich diese wohl ganz unbewusst übernommen habe. Denn sie passt einfach

    Wie eine Kollegin damals zu sagen pflegte (in Sachen Gutachten, Expertisen, Action Plan usw,):

    "Ein gutes und probates Plagiat ist oft besser als eine mühsam zusammengebastelte eigene Formulierung" ...

    Zur Studie von der Deutschen Bank:

    Mir gefällt der Zeitraum von 1999 bis 2024 nicht und bevorzuge einen längeren Betrachtungszeitraum. Der Zeitraum 1999 bis 2024 beinhaltet auch teils heftige Aktiencrashes und wäre m.E. zu selektiv.

    Zum einen kann man mit gewählten Zeiträumen viel bis fast alles belegen (wobei ein Betrachtungszeitraum von einem Vierteljahrhundert aber schon ziemlich lang ist - erst recht den menschlichen Maßstab betreffend (!)) zum anderen hat das Ganze nicht unbedingt mit Gefallen zu tun. Wenn man mit 65 in den Ruhestand geht (Humankapital Null oder gen Null strebend) und seine Mittel wertmäßig zusammenhalten sowie Risiken minimieren und daher Mittel streuen will/oder muß - sind eben solche Zeiträume (Gefallen hin oder her) von Relevanz und - aus meiner Sicht - nicht unbedingt zu "selektiv"

    Siehe auch hier:

    Vor dem Hintergrund der zeitlichen menschlichen Maßstäbe (die durchschnittliche Rentenbezugsdauer liegt m. W. hierzulande nur um die 20 Jahre ...? und damit unterhalb der von der DB gewählten "Vierteljahrhundert-Betrachtungen) sind - nach meinem Dafürhalten - dagegen Betrachtungen über 100 Jahre beispielsweise für mich als Menschlein eher nicht so relevant.

    Sehr lange Zeiträume oder 100 Jahres-Zeitraum wäre mir als Menschlein (Lebenserwartung generell, Rentenbezugsdauer speziell) dagegen - in bestimmten Situationen (wie 60 oder 65+ und bei Vermögen im normalen Bereich) eher zu "weit" gefasst.

    Zudem taucht da irgendwo auch das Wörtchen "erstmalig" auf bei dem Vergleich aller Anlageklassen in den Vierteljahrhundert-Betrachtungen mit Gold an der Spitze das vergangene Vierteljahrhundert betreffend. Aber die Melange aus Rekordverschuldung, einem Währungsexperiment wie dem Euro, massiven Eingriffen der Notenbanken, sehr langer und ultra-expansiver Geldpolitik, langjährigen negativen Realzinsen, ebensolcher orchestrierter Finanzieller Repression war eben auch in der Kombination und ausprägung "erstmalig" ... In der Regel waren Aktien vorne, was schwerlich - selbst den Finanz-Laien - verwundern wird. Die Auswertungen gehen wohl bis ins Jahr 1800 zurück.

    Als "Beifang" fiel mir beim Überfliegen noch auf

    Der amerikanische S&P seit aktuell so teuer wie kaum jemals zuvor (Shiller KGV)

    Im vergangenen Vierteljahrhundert dauerte es 18 Jahre bis amerikanische Aktien die Staatsanleihen (vermutlich sind auch amerikanische gemeint) überholten

    Wie nicht ganz selten werden wohl amerikanische Daten überwiegen (vermutlich, weil da die meisten und am weitesten zurückreichenden vorhanden sind). Gerade amerikanische Daten sind aber tendenziell eher "gutmütig" (dynamische Wirtschaft, eher marktwirtschaftliche Ausrichtung, eigene Währung als Leit- später Weltwährung, militärische Power usw.).

  • Ich habe heute von einem Schweizer Bekannten unserer Famile (Vermögensverwalter) erfahren, dass Todd Schlanger von Vanguard (ein leitender Investmentstratege) in der Financial Times die Umkehrung des 6040-Ansatzes zu 4060 bekräftigt hat. Genauer 3862.

    Grund dafür seien die stark gestiegenen Kurse und dass die US-Notenbank die Zinsen wohl kaum noch senken wird.

  • Ich habe heute von einem Schweizer Bekannten unserer Famile (Vermögensverwalter) erfahren, dass Todd Schlanger von Vanguard (ein leitender Investmentstratege) in der Financial Times die Umkehrung des 6040-Ansatzes zu 4060 bekräftigt hat. Genauer 3862.

    Grund dafür seien die stark gestiegenen Kurse und dass die US-Notenbank die Zinsen wohl kaum noch senken wird.

    Interessant, weil Prof. Sharpe ja für das Gesamtportfolio plädiert. Also globale Aktien und globale Anleihen nach Marktkapitalisierung. Meine Ermittlungen wie das Ergebnis ist zwischen Aktien und Anleihen weltweit nach Marktkapitalisierung hat ergeben: 40% Aktien und 60% Anleihen.

  • Ich sehe es so, dass der Zeitraum 1999 bis 2024 eben genau die Dotcom-Blase im Jahr 2000 eben voll mitnimmt.

    Es stimmt schon, dass 100 Jahre in Bezug auf ein Menschenleben lang ist....aber ein so langer Zeitraum der eben alle up and downs, alle krisen und Friedenszeiten, crashes, Zinsändrungen, Pandemien, kriege usw. beinhaltet haben aber eines gezeigt: produktivkapital wie eben globale Aktien haben nicht produktive assets wie beispielsweise gold outperformed.