Welche Welt ETF würdet ihr mir empfehlen?

  • Daher: Finanzanlage und - planungen immer ganzheitlich sehen. Wenn Kredite bestehen, Anschlussfinanzierungen anstehen usw. gehört das in eine ganzheitliche Planung mit rein. Da kann es schon Sinn ergeben konservativer auf diesen Zeitpunkt hinzusparen.

    ich sag mal so ich würde halt gucken welche Zinsen es zu dem Zeitpunkt gibt und wenn die höher sind kann man einen Teil tilgen und ETF Anteile verkäufen ich kann aber auch genauso eine volle Anschlussfinanzierung machen ohne etwas zu tilgen


    Das muss jeder selbst entscheiden. Ich würde aber zumindest alle, was nicht in meine Strategie passt rauswerfen. Den Rest kann man ja liegen lassen. Außer, dass das Depot umfangreicher ist, ändert es ja nichts, sofern die Gesamtstrategie passt.

    hatte mal ausgerechnet wenn ich alle rauswerfen würde, dann müsste ich 5000€ steuern zahlen

  • ich sag mal so ich würde halt gucken welche Zinsen es zu dem Zeitpunkt gibt und wenn die höher sind kann man einen Teil tilgen und ETF Anteile verkäufen ich kann aber auch genauso eine volle Anschlussfinanzierung machen ohne etwas zu tilgen


    hatte mal ausgerechnet wenn ich alle rauswerfen würde, dann müsste ich 5000€ steuern zahlen

    Wenn du jetzt neue Sparpläne öffnest, hast du später die geschickte Möglichkeit, durch Verkäufe die Versteuerung zu steuern.

    Interessantes Wortspiel.

    D.h., wenn du bis dahin zum Beispiel mit den neuen Sparplänen einen Gewinn von natürlich niedriger Art hättest, könntest du diese dann verkaufen und den Kredit ablösen.

  • wenn du bis dahin zum Beispiel mit den neuen Sparplänen einen Gewinn von natürlich niedriger Art hättest, könntest du diese dann verkaufen und den Kredit ablösen.

    Wie meinst du das genau?

    einfach ruhen lassen bis zur Anschlussfinanzierung und dann die alten ETFS verkaufen und den Kredit ablösen bzw zum Teil tilgen?

  • hatte mal ausgerechnet wenn ich alle rauswerfen würde, dann müsste ich 5000€ steuern zahlen

    Das musst Du wissen. Ich würde dann wahrscheinlich alle, bis auf vieleicht den Dividenden ETF und den Value stehen lassen. Wie sind die die Verhältnisse zwischen World, EM und SC? Passt das einigermaßen? Oder Du füllst World/EM/SC aus den 80k jeweils einmalig so auf, dass deren Verhältnis für Dich passt und den Rest steckst Du in den FTSE All World und besparst diesen dann weiterhin. Dann hast Du zwei Weltportfolios. Ist ja nicht verkehrt.

    Insgesamt sind die ja alle nicht "schlecht", bis auf den Dividenden-ETF vieleicht. Man kann die durchaus auch stehen lassen. Mit den 80k in einen Welt-ETF werden die Anteiligkeiten dieser ja ohnehin geringer und in den nächsten 30 Jahren wirst Du hoffentlich noch so viel ansparen können, dass die irgendwann eh keine relevante Größe mehr im Depot haben.

  • den FTSE All World den ich aktuell habe ist aber ausschüttend und nicht thesaurierend

    Das ist richtig. Du musst schauen, ob Du damit leben willst. Musst halt schauen, wie aufwändig die Wiederanlage der Erträge für Dich ist, ob Du den behalten willst (Steuern) und, ob Du den weiter besparen willst. Du kannst natürlich auch die Einmalzahlung auf die thesaurierende Anteilsklasse vornehmen und diese weiter besparen. Dann bleiben aber die laufenden Wiederanlagen der Ausschüttungen des bestehenden FTSE. Du kannst auch den Thesaurierer nun per Einmalbetrag und dann per Sparplan besparen und die Ausschüttungen jeweils wieder anlegen. Wäre nicht mein Favorit, aber ganz falsch ist das ja auch nicht.

    Ich kenne ja nicht die einzelnen Beträge und Verhältnisse der ETF und auch Deine Intentionen nicht. Da ist es schwer was zu raten.

    Lösung 1:

    Dividenden und Value weg

    Durch Einmaleinzahlungen MSCI World/EM/SC auf ein Verhältnis von ca. 75/10/15 bringen

    FTSE ALL World dis. stehen lassen

    FTSE All World acc, alternativ auch ACWI IMI acc (inkl. SC) mit dem Rest der 80k versorgen und dann per Sparplan weiter besparen

    Ergebnis: 3 Weltportfolios. Nachteil: Mehr Positionen im Depot, Wiederanlage der Ausschüttungen des FTSE dis. . Steuern bei Verkauf Value und Dividenden

    Lösung 2

    Wie 1 aber statt FTSE acc einfach den bestehenden FTSE dis. für den Rest der 80K und den weiteren Sparplan nutzen

    Ergebis 2 Weltportfolios, weniger Positionen als 1

    Lösung 3

    Alles weg

    FTSE All World acc. neu mit allem, was da ist und dann Sparplan

    Vorteil: Übersichtlich Nachteil: Viele Steuern jetzt, die nicht mehr arbeiten können

    Lösung 4

    Dividenden, Value und FTSE dis weg

    MSCI World/EM/SC so auffüllen, dass 75/10/15 entsteht

    FTSE All World acc oder ACWI IMI acc per Einmalkauf und Sparplan

    Vorteil: Übersichtlicher als 1. 2 Weltportfolios, Keine Wiederanlage der Ausschüttungen mehr. Nachteil: höhere Steuern jetzt.

    Lösung 5

    Dividenden und Value weg

    FTSE dis stehen lassen und nicht weiter besparen

    MSCI World/EM/SC mit den 80k so kaufen, dass am Ende 75/10/15 entsteht und dann als einzige weiter besparen

    Ergebnis: 2 Weltportfolios Nachteil: Ausschüttungen müssen wieder angelegt werden, aber geringere Ausschüttungen als 2

    Und so weiter.

    Ich persönlich würde zu Lösung 2 oder 5 tendieren. Also Dividenden und Value weg und dann den FTSE oder die Kombi aus MSCI World/SC/EM nutzen für 80k und Sparplan. So hättest Du 2 Weltportfolien die Du ja auch getrennt entsparen kannst (Ablösung Hauskredit..)

    Ich hoffe, ich habe jetzt nix durcheinander gebracht... Mensch ist das komplex.

    Also Fragen:

    Ausschüttungen in Kauf nehmen? Ja oder Nein?

    Noch mehr Ausschüttungen gewollt oder in Kauf zu nehmen?

    Steuern?

    Nicht vergessen solltest Du die Gesamtalokation. Aktuell geht es ja nur um den Aktienteil.

  • Ihr würdet alle mir eher einen Thesaurierer empfehlen? anstatt auf ausschüttungen zu setzen?

    Ich setze auch auf Ausschütter und plane die monatlichen Ausschüttungen mit folgenden ETF:

    1/4/7/10: WisdomTree Global Quality Dividend Growth oder iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Dist)

    2/5/8/11: Fidelity Global Quality Income

    3/6/9/12: Xtrackers MSCI World 1D

    3/9: iShares MSCI EM IMI Dist

    Thesaurierer habe ich noch als Altlasten. Die möchte ich verkaufen, wenn die Anschlussfinanzierung unseres Eigenheimes ansteht. Künftig sehe ich Thesaurierer eher für größere Anschaffungen, z.B. neues Auto oder Studium der Kinder. Die Ausschütter eher für den Lebensunterhalt im Alter.

    Warum mache ich das so?

    Steuern und Dividend Irrelevance Theory hin oder her...

    Ich bin da im Lager von Luis Pazos (Einkommensinvestor), Christian Delacour (YouTube), getmad.de, junginrente.de, derfinanznomade.de usw.

    Sie alle setzen auf Ausschütter.

    Ich bin vom Charakter her jemand, der gerne Verantwortung abgibt und und ungerne Entscheidungen trifft. So habe ich gemerkt, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich darüber zu entscheiden hätte, wie hoch die Entnahmerate ist. Ich hätte Angst sie zu hoch anzusetzen, also lass ich es lieber andere bzw. die Marktlage entscheiden.

    Ich war einige Zeit arbeitslos. Auch in dieser Phase habe ich gemerkt, dass Ausschüttungen beruhigen und meine psychische Gesundheit stärken.

    Meiner Frau habe ich den Vanguard Developed World ins Depot gelegt, auch aufgrund der quartalsweisen Ausschüttung.

  • Ich würde es nicht so machen, aber deine Strategie kann ich verstehen. Finde ich gut.

    Wenn du es durchziehst und jeden freien Euro in diese ETFs investierst, wirst du zu dem besten 0,1% der Privatanleger in Deutschland gehören.

    Es kann auch motivierend sein nicht sein Vermögen, sondern seine Ausschüttungen erhöhen zu wollen. Mit jedem Euro, den du investierst, steigen deine ,,Einnahmen" in Richtung finanzieller Freiheit. Inflationssicher ist die Strategie auch.

  • csh Das klingt auch interessant aber um nur von den Ausschüttungen leben zu können braucht man da schon ein extrem hohes Kapital

    Dann wird man im alter sehr wahrscheinlich sowieso Verkäufe machen müssen.

    Welchen Welt ETF als Thesausierer würdet ihr mir denn empfehlen?

    SPDR MSCI ACWI IMI

    Ishares MSCI ACWI

    Vanguard FTSE ALL World acc

    der Ishares und Vanguard sind mit Abstand viel größerer (weiß nicht ob das ein unterschied macht) und der SPDR ist erst vor kurzen günstig geworden (vor kurzen hatte der noch ca. 0,40% TER) könnte es beim SPDR die Gefahr geben das die den Preis wieder anheben?

  • Die Ausschüttungen sollen ja erst mal nur meine Rentenlücke schließen.

    Und noch was: ich bin Amundi Opfer, ich hatte fast alles in einem ETF, der dann nach Irland verlegt wurde und ich auf +50% Gewinn Steuern zahlen musste.

    Seitdem bin ich auch kein Freund mehr von 1-ETF Lösungen.

    Ich denke von den drei ist es ziemlich egal. Ich würde aber den SPDR nehmen, wegen IMI. Glaube nicht, dass die Preise für ETF hochgehen, weil sie seit Jahren immer nur nach unten gehen.

  • Die Ausschüttungen sollen ja erst mal nur meine Rentenlücke schließen.

    Ja aber selbst dafür braucht man schon viel

    die ausschüttungen liegen ja nur bei rund 2%

    Die Ausschüttungen schwanken auch hin und her und 100% drauf verlassen kann man sich da auch nicht ich vermute trotzdem das man noch zusätzlich ein paar Verkäufe machen muss

    es gibt auch Rechner um die ewige Rente zu berechnen

    Und noch was: ich bin Amundi Opfer, ich hatte fast alles in einem ETF, der dann nach Irland verlegt wurde und ich auf +50% Gewinn Steuern zahlen musste.


    Seitdem bin ich auch kein Freund mehr von 1-ETF Lösungen.

    Das ist natürlich ärgerlich

    Die Wahrscheinlichkeit auf sowas kann man auch verringern in dem man nur in extrem große ETFs investiert die nicht aufgelöst oder zusammengefasst werden

  • Das ist natürlich ärgerlich

    Die Wahrscheinlichkeit auf sowas kann man auch verringern in dem man nur in extrem große ETFs investiert die nicht aufgelöst oder zusammengefasst werden

    Es schadet ja auch lediglich der Übersichtlichkeit des Depots mehrere Welt-Aktien-ETF zu besparen. Also zum Beispiel FTSE All World Vanguard und den SPDR ACWI IMI und den Invesco FTSE All World. Dann hat man halt 3 Weltaktienportfolios. Wenn da mal ein Anbieter was ändert ist nicht alles der Steuer unterworfen. Bei Vanguard und SPDR mache ich mir aber auch nicht so große Sorge wegen der enormen Größen der ETF.

  • Ich würde es nicht so machen, aber deine Strategie kann ich verstehen. Finde ich gut.

    Wenn du es durchziehst und jeden freien Euro in diese ETFs investierst, wirst du zu dem besten 0,1% der Privatanleger in Deutschland gehören.

    Das halte ich wirklich für Quatsch. Ich glaube es gibt in Deutschland rund 18% Privatanleger, die ihr Geld am Aktienmarkt anlegen. Davon gefühlt ein Großteil, die es einfach halten und den gängigen Empfehlungen folgen und auf Welt ETFs setzen.

  • Das halte ich wirklich für Quatsch. Ich glaube es gibt in Deutschland rund 18% Privatanleger, die ihr Geld am Aktienmarkt anlegen. Davon gefühlt ein Großteil, die es einfach halten und den gängigen Empfehlungen folgen und auf Welt ETFs setzen.

    NEIN!

    Die 18% legen nicht ALLES am Aktienmarkt an, sondern meist nur einen kleinen Teil. Sie haben es zum Teil auch in Lebensversicherungen und auf der Bank. Schau Dir mal die Bundesbankstudie an.

    Von diesen 18% investieren die meisten über teure Produkte.

    Selbst von denjenigen - nehmen wir mal großzügig an es ist jeder 10. dieser 18%, also 1,8% - erreichen nach bisherigen Studien anhand echter Depots 85% nicht die Marktrendite. Der Median lässt 50 bis 75% der Marktrendite liegen. Dann erreichen maximal 0,27% der Privatmenschen eine Rendite die der passiven Benchmarkt eines für das Anlageziel und des Anlagezeitraumes rational geeigneten Portfolios.

    Das ist nun sehr vereinfacht, aber die Richtung ist klar, denke ich.

    Die allermeisten haben weniger Aktienanteil, als für das Anlageziel und den -horizont rational vertretbar/ratsam wäre. Von den wenigen, die eine passende Allokation haben, erreichen die allermeisten nicht die Marktrendite. Studien gibt es dazu viele und die Ergebnisse sind nicht identisch, aber im wesentlichen zeigen alle das gleiche. Gründe sind Timing, mentale Buchführung, Trends, Hin und Her, Strategieänderungen, kalte Füße bei Crashs usw.

    Ich denke, wir sind hier in einer Bubble. Und auch in dieser: Wer ist denn wirklich prognosefrei weltweit und passiv unterwegs, setzt nicht auf Trends, hat die optimale Level 1 Allokation aufs Gesamtvermögen usw. ???

  • Danke Factfulness , dein Beitrag erfreut mich, weil ich trotz meines relativ chaotischen Depots vielleicht doch einiges richtig mache 🙂. Wohlwissend, dass ich mit dem Fidelity ETF höchstwahrscheinlich auch nicht den Markt schlagen werde.

    Aber vielleicht ist die Benchmark dieser Studien auch einfach 100% Aktienquote (weltweit diversifiziert) und dann wäre es klar, dass es kaum jemand erreicht, weil eben jeder noch risikoarme Anlagen hat, und wenn es nur ein Girokonto ist.

  • Ich glaube es gibt in Deutschland rund 18% Privatanleger, die ihr Geld am Aktienmarkt anlegen. Davon gefühlt ein Großteil, die es einfach halten und den gängigen Empfehlungen folgen und auf Welt ETFs setzen.

    :D Der war gut. Bei dem Beitrag musste ich richtig lachen (nicht böse gemeint).

    Vertrau mir: Wenn finanzielle Bildung und rationales Investieren eine olympische Disziplin wäre, könntest du trotz einiger kleiner Schwächen am Auswahlverfahren für Deutschland teilnehmen.

    Die Auswertungen von Direktbanken und neobrokern zeigen ein Bild des Grauens. Und das sind noch die ,,Rationaleren". Wenn es Richtung der normalen Bankkunden und Kunden der Strukturvertriebe, Versicherungsverkäufer usw. geht . . . Junge, Junge,...

  • Aber vielleicht ist die Benchmark dieser Studien auch einfach 100% Aktienquote (weltweit diversifiziert) und dann wäre es klar, dass es kaum jemand erreicht, weil eben jeder noch risikoarme Anlagen hat, und wenn es nur ein Girokonto ist.

    Sowohl als auch.

    Es werden meist Aktiendepots für sich genommen ausgewertet. Manchmal auch gegen verschiedene Benchmarks. Aber Du kannst davon ausgehen, so hatte ich das ja auch geschrieben, dass alleine in der (meist unzureichenden) Aktienallokation schon viele die Marktrendite Lichtjahre verfehlen. Dazu kommt dann noch die oft unzureichende Anteil Aktien am Vermögen.

    Hier mal die Verteilung des Geldvermögens: Geldvermögen der Deutschen

    Das entspricht einer aktuellen Durchschnittsrendite auf das Vermögen von maximal ca. 2,6% schätze ich, eher deutlich weniger, weil viele Mischfonds und ich von 2% in LV/RV und 2% bei Bankeinlagen ausgegangen binusw.. Es werden realistisch eher 1,8% oder so sein.