Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • RICHTIG Doch das geht aber auch genau andersrum:

    Wenn die Trump Mischpoke in den USA mal wieder dummes Zeug macht und die M7 abtauchen, dann trifft es die Schwellenlander oder die Euro-Titel eben nicht ganz so hart wie die ETFs bei denen die Dickschiffe 68% ausmachen. Und da ist diese Art der Verteilung eben ein Puffer für den Downfall einzelner Bereiche - innerhalb desselben Assets (Aktien), selbstverständlich.

    Ja natürlich geht es auch anders herum. Gar keine Frage. Nur kann ich für mich sagen dass ich mit persönlichen Annahme zum Aktienmarkt mehr daneben liege als richtig. Andere User sind da geschickter. Nur ist es können oder war es Glück? Schafft man richtige Annahmen auch langfristig und nachhaltig?

    Und jedesmal wenn ich richtig liegen würde liegt ja im Umkehrschluss einer falsch. Dann bin ich lieber prognosefrei und überlasse es dem Markt und nehme den Durchschnitt. Dadurch mache ich es zwar nicht besser als der Markt dafür aber gesichert nicht schlechter. Langfristig und nachhaltig.

  • Wenn ich mich festlegen müsste nach der für mich perfekten Anzahl so würde ich sagem alle handelbaren Unternehmen am Aktienmarkt (müssten so ca. 10.000 sein), denn mehr und breiter geht nicht.

    Und da fängt es meiner Meinung nach an komisch zu werden, denn ein ETF mit mehr als bspw. 3000 Titeln müsste ja eine unglaublich hohe TER haben, wollte er diese Masse physisch abbilden. Deswegen wird synthetisch der Index durch Swapping gebildet. Aber das verfälscht doch die Suppe (von Dr. Waltz) oder sehe ich das falsch? Auf dem Papier bildet der ETF den Index zwar schön nach, aber das Investment ist doch gar nicht mehr echt, entspricht doch gar nicht (mehr) den tatsächlichen Unternehmenswerten...

  • Einen Totalausfall? OK, rein statistisch natürlich möglich, aber wie hoch ist die effektive Wahrscheinlichkeit bei einem Welt-ETF wie bspw. dem Vanguard FTSE All-World UCITS ETF mit über 3.600 Einzeltitel? Da hat man doch schon eine so breite Diversifikation, dass man getrost in 100% Aktien investiert sein kann, ohne einen Totalausfall (den es statistisch geben könnte) befürchten zu müssen.

    Mir fällt auf, dass du hier in diesem Forum bald jeden Thread mit diesem ewig gleichen Geschreibe in Beschlag nimmst.

    Konzentriere dich doch bitte auf, irgendeinen von dir installierten Privatthread.

    Hier in diesem Thread geht es nicht um die Frage, warum man nicht 100 % in einen All-World ETF stecken kann, sondern um die Diskussion über die von Professor Hartmut Walz „nachgewürzte“ Depotstruktur.

    Es wäre wirklich schön, wenn du einmal über dein Kommunikationsverhalten hier im Forum nachdenken könntest.

    Vielen Dank.

  • Ja natürlich geht es auch anders herum. Gar keine Frage. Nur kann ich für mich sagen dass ich mit persönlichen Annahme zum Aktienmarkt mehr daneben liege als richtig. Andere User sind da geschickter. Nur ist es können oder war es Glück? Schafft man richtige Annahmen auch langfristig und nachhaltig?

    (ich weiß worauf du hinaus willst, John 👍😊)

    OK, sagen wir mal du befürchtest, dass die USA in den nächsten Jahren durch politische Instabilitäten ein für dein Investment eher unsicherer sein werden, als das in der Vergangenheit gewesen ist. Nehmen wir weiter an, du erkennst, dass die geopolitischen Aktionen Chinas dazu führen, dass bspw. die BRICS-Staaten stärkeren Einfluss am Weltmarkt und in diesem Zusammenhang auch an mehr Gewicht bekommen. Du bemerkst dass dieser Effekt durch das Handelsabkommen der EU mit Brasilien, Argentinien und einigen andere Ländern ebenfalls dazu führen wird, dass diese Länder in Zukunft eine größere Rolle in der Welthandelspolitik spielen werden. Weiter erscheinen dir die imperialen ambitionen eines russischen Möchtegern-Napoleons hinsichtlich Europas als ein starker Trigger, dass wollen die Europäer nicht nach und nach unter russischer Igide regiert werden, sie ein politisches wie militärisches Gegengewicht schaffen müssen.

    Gretchenfrage: Wie stellst du dein Aktienportfolio auf?

  • Und da fängt es meiner Meinung nach an komisch zu werden, denn ein ETF mit mehr als bspw. 3000 Titeln müsste ja eine unglaublich hohe TER haben, wollte er diese Masse physisch abbilden. Deswegen wird synthetisch der Index durch Swapping gebildet. Aber das verfälscht doch die Suppe (von Dr. Waltz) oder sehe ich das falsch? Auf dem Papier bildet der ETF den Index zwar schön nach, aber das Investment ist doch gar nicht mehr echt, entspricht doch gar nicht (mehr) den tatsächlichen Unternehmenswerten...

    Und um das ganze praktikabel zu machen: SPDR ACWI IMI nehmen.

  • Hier in diesem Thread geht es nicht um die Frage, warum man nicht 100 % in einen All-World ETF stecken kann, sondern um die Diskussion über die von Professor Hartmut Walz „nachgewürzte“ Depotstruktur.

    Danke für den Hinweis, den ich gerne berücksichtige.

    Wie war doch noch gleich die Kernaussage von Dr.Waltz' nachgewürztem Depot? Ich habe da irgendwie den Faden verloren...

  • (ich weiß worauf du hinaus willst, John 👍😊)

    OK, sagen wir mal du befürchtest, dass die USA in den nächsten Jahren durch politische Instabilitäten ein für dein Investment eher unsicherer sein werden, als das in der Vergangenheit gewesen ist. Nehmen wir weiter an, du erkennst, dass die geopolitischen Aktionen Chinas dazu führen, dass bspw. die BRICS-Staaten stärkeren Einfluss am Weltmarkt und in diesem Zusammenhang auch an mehr Gewicht bekommen. Du bemerkst dass dieser Effekt durch das Handelsabkommen der EU mit Brasilien, Argentinien und einigen andere Ländern ebenfalls dazu führen wird, dass diese Länder in Zukunft eine größere Rolle in der Welthandelspolitik spielen werden. Weiter erscheinen dir die imperialen ambitionen eines russischen Möchtegern-Napoleons hinsichtlich Europas als ein starker Trigger, dass wollen die Europäer nicht nach und nach unter russischer Igide regiert werden, sie ein politisches wie militärisches Gegengewicht schaffen müssen.

    Gretchenfrage: Wie stellst du dein Aktienportfolio auf?

    In dem ich an dem Vanguard FTSE All-World nach Marktkapitalisierung festhalte, denn dieser passt sich dann auch an. Egal ob Trump, China, Zinsen usw.

    Das allgemeine Aktienrisiko begegne ich durch die Hinzunahme anderer Assetklassen (Stichwort Diversifikation) die sich anders verhalten als der Aktienmarkt. Cash, Anleihen, Immobilie etc.

  • Ich würde auch sagen je breiter desto besser. Aber nehme ich beispielsweise den Vanguard FTSE All-World und kombiniere ich ihn mit einem Vanguard Europa ETF bin ich nicht breiter gestreut, da genauso viele einzelne Unternehmen enthalten. Nur sind diese in Europa eben höher gewichtet.

    Wenn ich mich festlegen müsste nach der für mich perfekten Anzahl so würde ich sagem alle handelbaren Unternehmen am Aktienmarkt (müssten so ca. 10.000 sein), denn mehr und breiter geht nicht.

    Die Frage ist aber auch, ob man mit >60 % USA auch gut diversifiziert ist. Die reine Anzahl der Aktien im Index sagt auch erstmal nicht viel aus.

    Es ist ja erst ein paar Wochen her, wo man die Auswirkungen gesehen hat, wenn der Fokus zu stark von der Politik in einem Land abhängig ist. Da interessiert mich auch nicht, welche Meinung der (stark Vergangenheits- und US-geprägte) Markte davor hatte.

  • Die Frage ist aber auch, ob man mit >60 % USA auch gut diversifiziert ist.

    Es ist ja erst ein paar Wochen her, wo man die Auswirkungen gesehen hat, wenn der Fokus zu stark von der Politik in einem Land abhängig ist. Da interessiert mich auch nicht, welche Meinung der (stark Vergangenheits- und US-geprägte) Markte davor hatte.

    Berechtigtes Anliegen, gar keine Frage. Da hast du natürlich recht. Meine Meinung hierzu hab ich in den heutigen Postings dazu geschrieben wie ich das sehe.

  • Ich würde auch sagen je breiter desto besser. Aber nehme ich beispielsweise den Vanguard FTSE All-World und kombiniere ich ihn mit einem Vanguard Europa ETF bin ich nicht breiter gestreut, da genauso viele einzelne Unternehmen enthalten. Nur sind diese in Europa eben höher gewichtet.

    Wenn ich mich festlegen müsste nach der für mich perfekten Anzahl so würde ich sagem alle handelbaren Unternehmen am Aktienmarkt (müssten so ca. 10.000 sein), denn mehr und breiter geht nicht.

    Ich versuche es noch mal: Wie breit ist zu eng?

  • Zitat

    Prof. Walz hat auf extraETF (YouTube) einen Einblick gegeben in sein Portfolio:

    80% Aktien

    15% Anleihen (kurzlaufende bis max. 3 Jahre und Gold)

    5% Cash

    Er hat einen Welt Aktien ETF inkl. Schwellenländer den er aber mit einem Europa und Schwellenländer ETF mischt um das Klumpenrisiko USA zu mildern. Kein festes Verhältnis. Irgendwo zwischen MK und BIP.

    Schaun wir uns das doch mal genauer an und nehmen wir

    • Für den Welt-ETF den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) (IE00BK5BQT80)
    • Für den Europa ETF den Xtrackers Stoxx Europe 600 UCITS (LU2581375156)
    • und für die EM nehme ich den iShares MSCI EM ex-China UCITS ETF USD (IE00BMG6Z448)

    Nun stellt sich die Frage wie er diese 3 ETFs untereinander gewichtet?

    Was denkt Ihr denn...

  • Beim Start auf der grünen Wiese, würde ich keinen All-World oder ACWI (IMI) nehmen und dann mit EM und Ex US / Europa rumwurschteln.

    Entweder 1-ETF Lösung nehmen oder regional gewichten mit 3-4 ETFs + optional Smallcaps.

    40 US / 20 EM / 40 ex-US (30 Europa / 10 Pacific) als Beispiel

  • Ich versuche es noch mal: Wie breit ist zu eng?

    Bitte entschuldige, dass ich dich falsch verstanden hatte.

    Denke vieleicht MSCI-World mit ca 1600 Unternehmen oder ein MSCI World ACWI mit ca. 2200 Unternehnen gestreut auf mehrere Länder und Branchen ?

    Das ist jetzt nur so aus dem Bauch heraus...

  • Beim Start auf der grünen Wiese, würde ich keinen All-World oder ACWI (IMI) nehmen und dann mit EM und Ex US / Europa rumwurschteln.

    Entweder 1-ETF Lösung nehmen oder regional gewichten mit 3-4 ETFs + optional Smallcaps.

    40 US / 20 EM / 40 ex-US (30 Europa / 10 Pacific) als Beispiel

    Das sehe ich auch so nur ist das Problem, dass die meisten eben mit einem 1 Welt Aktien ETFs angefangen haben (MSCI-World). Dann wurde im Nachgang der Emerging Markets dazu genommen und nun kommen die Bedenken mit dem Klumpenrisiko USA und Mag7 und schon ist man dann beim dritten ETFs: dem Europa ETFs.

    Für viele war der MSCI-World in der Vergangenheit auch kein Problem mit seinen 48% USA Anteil.

    Wer wirklich selbst sein gewünschtes Verhältnis haben möchte wird um 5 ETFs nicht herum kommen:

    1 Nordamerika

    1 Europa

    1 Asia Pacific

    1 Japan

    1 Schwellenländer

  • Entweder 1-ETF Lösung nehmen oder regional gewichten mit 3-4 ETFs + optional Smallcaps.


    40 US / 20 EM / 40 ex-US (30 Europa / 10 Pacific) als Beispiel

    klingt nach einer klugen Aufteilung,

    Mit dem Nordamerika ETF kannst die Gewichtung klar zu den anderen ETFs abgrenzen.

    Prof. Waltz hat ja noch die 15% Anleihen und 5% Gold im Portfolio was es bei der gesamtgewichtung mit zu berücksichtigen gälte.

    Frage: Bei den aktuellen Zinsen, welche Anleihen bieten denn noch überhaupt eine einigermaßen g'scheite Rendite?

  • Mache ich gerade auch so, weil ich eben nicht auf der grünen Wiese starte.

    Es spricht auch nichts gegen die 1 ETF Lösung. Selbst nur einen MSCI World finde ich noch Ok. Man sollte sich nur bewusst für eine Lösung entscheiden und dann dabei bleiben. Wenn die Lösung sagt, ich Gewichte jeder Jahr nach Bauchgefühk neu. Auch ok.

  • Ich verrate dir jetzt was: ich habe 6 ETFs.

    1 FTSE World (historisch) den rühre ich nun auch nicht mehr an!

    Die beiden bilden eine Melange für die EM (mit nur 2 Überschneidungen)

    1 EM Asia Pacific ex Japan

    1EM EM ex China

    Diese drei bilden die Europa Sektion prima nach -

    Ich wollte unbedingt den Banken Sektor, deswegen ist der mit im Boot

    1 Euro Stoxx 600

    1 Euro Mid Cap

    1 Euro Stoxx Banks

  • klingt nach einer klugen Aufteilung,

    Mit dem Nordamerika ETF kannst die Gewichtung klar zu den anderen ETFs abgrenzen.

    Prof. Waltz hat ja noch die 15% Anleihen und 5% Gold im Portfolio was es bei der gesamtgewichtung mit zu berücksichtigen gälte.

    Frage: Bei den aktuellen Zinsen, welche Anleihen bieten denn noch überhaupt eine einigermaßen g'scheite Rendite?

    Ich habe nicht das Gefühl, dass die 15 % Anleihen bei ihm in Stein gemeißelt sind. Das ist ein fester Betrag als Liquiditätsreserve / Notgroschen. Die 15 % haben sich zufällig bei ihm zum Zeitpunkt des Videos Ende letzten Jahres so ergeben.

    Er hat dafür (sehr) kurzlaufende Anleihen mit hoher Bonität empfohlen. Z.B ETF auf Bundesanleihen und 0-1 Laufzeit. Rendite nach Inflation und Steuer ist aber wahrscheinlich negativ.

    Man muss aber immer das gesamte Portfolio betrachten und nicht nur einzelne Komponenten.

  • ch habe nicht das Gefühl, dass die 15 % Anleihen bei ihm in Stein gemeißelt sind. Das ist ein fester Betrag als Liquiditätsreserve / Notgroschen. Er hat dafür (sehr) kurzlaufende Anleihen mit hoher Bonität empfohlen. Z.B ETF auf Bundesanleihen und 0-1 Laufzeit. Rendite nach Inflation und Steuer ist aber wahrscheinlich negativ.

    Man muss aber immer das gesamte Portfolio betrachten und nicht nur einzelne Komponenten.

    Ah dann kann ich unser altes Sparbuch, das im Moment glaub ich 0,12% "Zinsen" (man wagt kaum das Wort hinzuschreiben) bringt ja auch als Notgroschen nehmen. Haa, grad mal nachgerechnet, das kommt sogar mit den 15% bei mir passgenau hin - nur bei Gold schlage ich drüber raus, aber das ist halt auch a bisserl Hobby...