Höhe Freistellungsauftrag bzgl. Vorabpauschale

  • Hallo,

    Ich habe im April, Mai 2024 größere Einmalbeträge in ETF investiert.

    Über das restliche Jahr per Sparplan und kleinere Einmalbeträge.

    Es gibt ja einen Rechner zur Vorabpauschale. Leider weiß ich nicht so recht, was ich dort eintragen muss, da ich ja zu Beginn 2024 nicht investiert war.

    Um die Höhe meines Freistellungsauftrages festzulegen würde ich gerne wissen, welche Vorabpauschale ich zu erwarten habe, sodass ich den Freistellungsauftrag auf die entsprechende Höhe erteilen kann.

    Kann mir diesbezüglich jemand weiterhelfen, wie ich das Einträge? 😅

  • Hallo Finanzdallas,

    es gibt zig Rechner für die Vorabpauschale. Ohne dessen genaue Bezeichnung kann die keiner helfen.

    Arbeitest du mit nur einer Bank, sollte diese den gesamten Freistellungsauftrag erhalten.

    Was sind hohe Beträge? Da sind die Ansichten durchaus unterschiedlich.

    Ich würde mir die Hinweise auf finanztip -nicht forum- reinziehen.

    Grober Hinweis: Vorabpauschale 31€ bis 46€ pro 10.000€ Anlage in Thesaurierer;

    Ausschütter anders.

    Also frisch ans Werk!

    Wentscher

  • Nehmen wir mal als Beispiel den Rechner von Finanztip.

    Mein ETF ist ca. 145.000 groß, thesaurierend.

    Durch eine Zusätzliche Festgeldanlage erreiche ich etwa 900€ Kapitalerträge im Laufe des Jahres.

    Ich könnte es mir auch einfach machen und 900€ auf das Festgeld freistellen und 100 auf die ETF.

    Da die Vorabpauschale aber deutlich früher als die Kapitalerträge aus Festgeld anfallen, würde ich mir gerne ein paar Monate eher den Freibetrag zunutze machen 😊

  • Und ja... Ich bin mir bewusst, dass das korinthenkackerei ist. Ich würde trotzdem gerne im Vorhinein wissen wie hoch die Vorabpauschale etwa ist 😅

    Mit deinem Bsp. Pro 10.000 könnte ich ja mit dem Minimum (31€) rechnen, den Betrag im Depot als Freistellungsauftrag erteilen und den Rest für das Festgeld verwenden

  • Ich habe im April, Mai 2024 größere Einmalbeträge in ETF investiert.

    Über das restliche Jahr per Sparplan und kleinere Einmalbeträge.

    Es gibt ja einen Rechner zur Vorabpauschale. Leider weiß ich nicht so recht, was ich dort eintragen muss, da ich ja zu Beginn 2024 nicht investiert war.

    Um die Höhe meines Freistellungsauftrages festzulegen, würde ich gerne wissen, welche Vorabpauschale ich zu erwarten habe, sodass ich den Freistellungsauftrag auf die entsprechende Höhe erteilen kann.

    Kann mir diesbezüglich jemand weiterhelfen, wie ich das eintrage?

    Nehmen wir mal an, Du bekommst bei der betreffenden Bank übers Jahr (einschließlich Vorabpauschale) mehr als 1000 € Kapitalerträge. Dann läßt Du einfach den Freistellungsauftrag über 1000 €, der bei der Bank schon besteht, unverändert. Das ist ganz einfach. Mit dem Freistellungsauftrag zahlst Du erstmal 263,75 € Steuer nicht (als Kirchensteuerzahler noch etwas mehr), die die Bank Dir sonst abzöge.

    Wenn man seine ETF-Käufe brav in ein eigenes Excel-Blatt eingetragen hat, ist die Berechnung der Vorabpauschale ganz einfach, gerade für das Jahr 2024, in dem die Kurse gestiegen sind.

    Du brauchst dafür den Kaufzeitpunkt, die Stückzahl der ETF-Anteile, den Kurs des ETFs vom Jahresbeginn, eventuelle Ausschüttungen und den staatlich festgesetzten fiktiven Zinssatz von 2,29% im letzten Jahr.

    Von diesem Zinssatz werden 70% berücksichtigt, bleiben also 1,603%. Da die Ausschüttungen der meisten ausschüttenden ETFs höher sind und die Ausschüttungen versteuert werden, fallen ausschüttende ETFs meistens aus der Rechnung heraus, weil die Ausschüttungen in der Regel höher waren als die Vorabpauschale.

    Bleiben die Thesaurierer.

    Du rechnest Dir von jedem Deiner ETFs Kurs vom Jahresanfang * Basiszinssatz * 70% = Basisertrag. Wenn Du unterjährig gekauft hast, multiplizierst Du das mit der Haltezeit, wobei angefangene Monate voll zählen. Du hast beispielsweise einen Kauf am 17. Juni getätigt, das zählt dann als 7 Monate.

    Wenn Du Aktien-ETFs hast, werden 70% des Basisertrags versteuert (NB: Das sind andere 70% als oben, das ist nur zufällig die gleiche Zahl). Also: Steuerpflichtig sind Basisertrag * Haltemonate / 12 * 70%. Den Betrag (bzw. die Summe der entsprechenden Beträge für jeden Einzelkauf) schreibst Du dann in den Freistellungsauftrag.

    Siehe oben: 1000 € draufschreiben und kein Freistellungsauftragsbingo ist einfacher. :)

  • Mit deinem Bsp. Pro 10.000 könnte ich ja mit dem Minimum (31€) rechnen, den Betrag im Depot als Freistellungsauftrag erteilen und den Rest für das Festgeld verwenden

    Wenn es mehrere Banken sich, kannst du abwarten, bis die Vorabpauschale erledigt ist, und dann den Rest für das Festgeld freistellen. Der Auftrag muss ja einerseits vorher nicht vorliegen bzw. man kann ihn ja in der Regel auch abändern.

  • Grober Hinweis: Vorabpauschale 31€ bis 46€ pro 10.000€ Anlage in Thesaurierer

    Das kann ich so nicht stehen lassen, denn es ist falsch.

    Die Werte die du nennst sind die zu erwartende Steuer.

    Finanzdalles frägt aber nach der Höhe des Freistellungsauftrags. Und das ist ca. 4 mal mehr. Konkret sagt Finanztip 113 Euro für einen Aktien ETF

  • Bei wie vielen Geldinstituten liegt denn der ganze Krempel, wenn man mal fragen darf?

    Und wie hoch ist der gesamte Anlagebetrag? Wenn die zitierten größeren Beträge wirklich größer sind, dann wird doch der Freibetrag sowieso ratz fatz aufgebraucht sein.

  • Wenn es mehrere Banken sich, kannst du abwarten, bis die Vorabpauschale erledigt ist, und dann den Rest für das Festgeld freistellen. Der Auftrag muss ja einerseits vorher nicht vorliegen bzw. man kann ihn ja in der Regel auch abändern.

    Richtig.

    Kannst erstmal den maximalen Freibetrag (1000,- oder 2000,-) beim Depot hinterlegen und wenn Vorabpauschale erledigt ist wieder - passend auf den Betrag - reduzieren. Oder erstmal nix hinterlegen (aber dafür Geld für die Steuer aufs Verrechnungskonto parken) und später den Freibetrag passend zur Vorabpauschale setzen. Dann wird die Steuer normalerweise erstattet.

    Freibeträge gelten immer ab 01.01. eines jeden Jahres, egal wann sie hinterlegt werden.

  • Grober Hinweis: Vorabpauschale 31€ bis 46€ pro 10.000€ Anlage in Thesaurierer;

    Ausschütter anders.

    Der gängige Fehler: Vorabpauschale geschrieben, Steuer auf Vorabpauschale gemeint.

    Die Vorabpauschale auf 10 T€ Aktien-ETFs (Thesaurierer oder Ausschütter gleichermaßen) betrug 2024 112,21 €.