Energie Communities untersuchen

  • Hallo zusammen!


    Es wäre toll, wenn die Finanztip Redaktion PV Anlagen Besitzer über Energie Communities informieren und eine Empfehlung aussprechen könnte.


    Der eigene Strom fehlt zB in den Herbst- und Wintermonaten oft trotz Akku, gerade wenn es im Haus eine Wärmepumpe gibt. Die Vorstellung die eigene PV Überproduktion unter dem Jahr in einer Energie Community zu speichern und dann bei Bedarf diesen Strom wieder selbst nutzen zu können ist verlockend. Die Haken sind allerdings deutlich sichtbar: diese Unternehmen wollen profitieren.


    Die bekannten Tarife wirken undurchsichtig und verschleiern scheinbar oft ungünstige Konditionen. Außerdem ist es nicht sonderlich nachvollziehbar warum man für den eigenen Strom nochmals so viel bezahlen soll.


    Schöne Grüße vom Stromfux

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo Stromfux,

    Die Vorstellung die eigene PV Überproduktion unter dem Jahr in einer Energie Community zu speichern und dann bei Bedarf diesen Strom wieder selbst nutzen zu können ist verlockend.

    Könnten Sie mir bitte einmal erklären, nach welchem Wirkprinzip die Speicherung in der „Energie Community“ erfolgt?


    War eine rhetorische Frage, denn das Netz wirkt eben nicht als Speicher. Selbstverständlich wird der von Ihnen im Sommer eingespeiste Strom nirgendwo gespeichert, sondern für billig Geld irgendwohin verkauft und verbraucht. Und im Winter, wenn Sie Strombedarf haben, wird der Strom dann teuer aus Kohlekraftwerken oder französischen Kernkraftwerken gekauft. Auch die Energie Communities können die Physik nicht außer Kraft setzen.


    Gruß Pumphut

  • Hallo Stromfux,


    hier mal eine kurze Einschätzung aus der Finanztip-Redaktion dazu.


    Mit Energie Community meinst Du vermutlich spezielle Stromtarife, die zum Beispiel auch "Stromcloud" oder "virtueller Speicher" genannt werden. Wie Du schon schreibst erwecken die Anbieter solcher Tarife den Eindruck, dass der zu viel erzeugte Solarstrom aus dem Sommer quasi gespeichert und dann im Winter wieder abgerufen werden kann.


    Wie mein Vorredner Pumphut schon angeschnitten hat: Das ist eine falsche Vorstellung. Solange nicht tatsächlich ein Stromspeicher errichtet wird, lässt sich der Solarstrom nicht in die Heizmonate mitnehmen. Letztendlich schreiben Dir die Anbieter also nur virtuell den Strom gut, den Deine PV-Anlage ins Netz einspeist. Im Winter rechnen sie Dir dann diesen Strom an, liefern aber de facto wie in einem ganz normalen Stromtarif den Strom aus dem Netz.


    Was die Kosten betrifft, sind solche Tarife leider oft undurchsichtig. Du könntest genauso gut einfach die Einspeisevergütung in Anspruch nehmen, also das Geld, das Du für überschüssigen Solarstrom bekommst, den Du ins Netz einspeist. Und durch einen normalen, günstigen Stromtarif Deinen restlichen Strombedarf decken. Das dürfte leichter zu durchschauen sein als die Cloud- oder Community-Tarife, deren Begrifflichkeiten für Verbraucherinnen und Verbraucher aus unserer Sicht irreführend sind.


    Unter dem Strich bekommst Du in beiden Modellen denselben Strom aus dem Netz geliefert und nicht etwa gespeicherten Strom aus Deiner PV-Anlage.

    Hilfreiche Links zu Finanztip-Ratgebern:


    Stromspeicher https://www.finanztip.de/photovoltaik/stromspeicher/

    Einspeisevergütung https://www.finanztip.de/photovoltaik/einspeiseverguetung/

    Vergleichsrechner für Stromtarife (enthält Werbelinks) https://www.finanztip.de/stromvergleich/


    Viele Grüße

    Benjamin

    Finanztip-Experte für Energie