Entnahmestrategie für Zusatzrente

  • Hallo in die Runde.

    Ich bin gerade dabei, mir eine sinnvolle Entnahmestrategie mit entsprechendem Portfolio für meine Mutter (70) zu überlegen, um daraus eine monatliche Zusatzrente zu generieren und nach Möglichkeit das vorhandene Vermögen dabei zu erhalten. Habe mir dazu die letzten Wochen schon viele Informationen zu diesem komplexen Thema angelesen/angeschaut. Ich würde es gerne relativ simpel halten und den risikobehafteten Anteil auch nicht zu groß dimensionieren.

    Folgende Optionen stehen momentan bei mir auf dem Zettel:

    Pantoffel-Portfolio: 50% Welt-ETF, 40% Tagesgeld/Geldmarkt-ETF und 10% Gold als Backup.

    Dividenden-Portfolio: mit 3 ETF, um monatliche Ausschüttungen zu haben. Die anderen 50% wie oben. Nachteil wären hier die nicht kalkulierbaren monatlichen Einnahmen und steuerlichen Aspekte.

    1 Welt-ETF komplett und Notgroschen: sehr simpel, aber auch riskant.

    Was meint ihr bzw. wie macht ihr das?

    Hat sich jemand von euch schon mit iShare iBonds befasst? Fand ich als Sicherheitsbaustein auch ganz interessant.

    Inzwischen gibt es ja sogar einen mit fast 10 Jahren Laufzeit und 3,4% Koupon. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird mir doch hier quartalsweise dann anteilig vom Koupon die Zinsen ausgeschüttet und wenn man den die komplette Laufzeit hält, gibt es am Ende das eingesetzte Kapital wieder, also wie bei einer festen Anleihe. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Freue mich auf eure Rückmeldung.

  • Wieviel Vermögen hat denn die Mutter und wieviel soll (oder muss?) monatlich entnommen werden?

    um daraus eine monatliche Zusatzrente zu generieren und nach Möglichkeit das vorhandene Vermögen dabei zu erhalten

    Wieso das Vermögen erhalten? Weil Du gerne was erben möchtest?


    Auf Basis der wenigen Informationen, die Du hier schreibst, kann man kaum sinnvoll etwas raten.


    Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob das anzulegende Geld einen Bruchteil des Vermögens ausmacht und im Grunde das vorhandene Einkommen aus anderen Quellen (gesetzliche Rente, Vermietung von Immobilien, sonstige Kapitalerträge...) locker ausreicht, oder ob aus dem anzulegenden Geld zwingend jeden Monat Betrag x entnommen werden muss, weil sonst das Geld für den Lebensmitteleinkauf oder die Miete fehlt.


    Es macht auch einen großen Unterschied, ob und welche Aktien-/Börsenerfahrung Deine Mutter schon hat. Wenn sie ihr Leben lang bei der örtlichen Sparkasse war und ihr Geld auf Sparbüchern geparkt hat, wäre ich sehr vorsichtig damit, überhaupt zu einem Depot mit Onlinebanking und einer Anlage in Aktien oder Fonds zu raten. Die Geldanlage sollte so sein, dass Deine Mutter sich damit wohlfühlt, dass sie zu 100% versteht, in was das Geld angelegt wird, dass sie jegliche Anlageentscheidungen selbst und eigenverantwortlich trifft und das angelegte Geld auch selbst verwalten kann.

  • Ich bin gerade dabei, mir eine sinnvolle Entnahmestrategie mit entsprechendem Portfolio für meine Mutter (70) zu überlegen, um daraus eine monatliche Zusatzrente zu generieren und nach Möglichkeit das vorhandene Vermögen dabei zu erhalten.

    Wenn ich das immer lese: "Entnehmen aber Vermögen erthalten", dann frage ich mich, was das für eine Welt sein soll, in der der Kuchen gegessen und gleichzeitig behalten wird. Du meinst wahrscheinlich, dass von Zinsen und Dividenden gelebt werden soll und übersiehst die Inflation?


    ... den risikobehafteten Anteil auch nicht zu groß dimensionieren.

    Tja, dann kann man auch nicht viel entnehmen.


    Pantoffel-Portfolio: 50% Welt-ETF, 40% Tagesgeld/Geldmarkt-ETF und 10% Gold als Backup.

    Lasse das Gold weg. Das ist ein Einzelwert und daher unnötig riskant.


    Dividenden-Portfolio: mit 3 ETF, um monatliche Ausschüttungen zu haben. Die anderen 50% wie oben. Nachteil wären hier die nicht kalkulierbaren monatlichen Einnahmen und steuerlichen Aspekte.

    Wieso sollten die Einnahmen nicht kalkulierbar sein. Man entnimmt halt eine bestimmte Summe und gut is. Wenn man ausschließlich von Dividenden leben will, ist es natürlich etwas anderes. Ich weiß aber nicht, warum man unbedingt von Dividenden leben sollte.


    Was meint ihr bzw. wie macht ihr das?

    Wenn man eine bestimmte Summe Geld im Monat benötigt, dann benötigt man sie. Dann lebt man solange von seinem Ersparten bis es aufgezerrt ist. Und dann ist Ende.

    Wenn man das Geld hingegen gar nicht benötigt, sondern es mehr oder weniger "just for fun" obendrauf ist, dann ist es auch nicht so wichtig.

    Nach menschlichem Ermessen, wenn alles einigermaßen innerhalb der bisherigen Erfahrungen weiterläuft, dann kann man aus einem 50:50 Portfolio (50% Aktien weltweit / 50% sichere, kurzlaufende Anleihen in Heimatwährung) jährlich 3% der anfänglichen Summe entnehmen und dies jedes Jahr um 2% steigern (Inflation) ohne Pleite zu gehen. Dabei wird aber nicht unbedingt "Vermögen erhalten".


    ...

    Hat sich jemand von euch schon mit iShare iBonds befasst? Fand ich als Sicherheitsbaustein auch ganz interessant.

    Inzwischen gibt es ja sogar einen mit fast 10 Jahren Laufzeit und 3,4% Koupon. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird mir doch hier quartalsweise dann anteilig vom Koupon die Zinsen ausgeschüttet und wenn man den die komplette Laufzeit hält, gibt es am Ende das eingesetzte Kapital wieder, also wie bei einer festen Anleihe. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Freue mich auf eure Rückmeldung.

    Tja, das sind halt 10 Jahre, in denen viel passieren kann, und bei 3,4% p.a. scheint es sich nicht um sichere Staatsanleihen zu handeln. Es ist kein Problem 3,4% zu erwarten, wenn man das entsprechende Risiko eingeht.

    Ein Sicherheitsbaustein ist das sicherlich nicht.

    Wie wird denn damit das Vermögen erhalten? Es wird allenfalls nominal erhalten. Das hat aber nach 10 jähren deutlich weniger Kaufkraft.


    Tipp: Lasse Deine Finger vom Geld Deiner Mutter oder lege es mündelsicher an.

  • Ich bin gerade dabei, mir eine sinnvolle Entnahmestrategie mit entsprechendem Portfolio für meine Mutter (70) zu überlegen, um daraus eine monatliche Zusatzrente zu generieren und nach Möglichkeit das vorhandene Vermögen dabei zu erhalten.

    Also den Kuchen gleichzeitig zu essen und zu behalten. Schwachzocker hat es schon treffend angemerkt.

    Habe mir dazu die letzten Wochen schon viele Informationen zu diesem komplexen Thema angelesen/angeschaut. Ich würde es gerne relativ simpel halten und den risikobehafteten Anteil auch nicht zu groß dimensionieren.


    Was meint ihr bzw. wie macht ihr das?

    Würde, wenn ich schon selbst keine Ahnung von der Materie habe, vielleicht einen Profi machen lassen.


    Ich habe den Eindruck, hier wollte ein Einäugiger den Blinden leiten.

  • Ich würde es gerne relativ simpel halten und den risikobehafteten Anteil auch nicht zu groß dimensionieren.

    Ist Deine Mutter auf eine Entnahmehöhe angewiesen, die einen risikobehafteten Anteil überhaupt erforderlich macht?


    Beispiel: Wenn sie 500.000 EUR hat und 500 EUR im Monat entnehmen möchte, dann reicht das Geld selbst unter Berücksichtigung von Steigerungen entlang der Inflation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst dann aus, wenn sie es unters Kopfkissen legt und keinen Cent Zinsen oder Rendite darauf bekommt.