Den Klumpen würde ich auf jeden Fall reduzieren. Ich würde aber nicht dauerhaft in Cash gehen, denn deine Rente dauert ein paar Jahre. Es ist durchaus realistisch, dass du noch 25-30 Jahre lebst, in den Jahren brauchst du auch Rendite. Und anders als von dir angenommen, hast du eben durchaus auch Zeit, um ein paar schlechte Jahre auszusitzen. Entsprechend würde ich in einen breiten ETF umschichten, ein Cashpuffer von ein 2-5 Jahren ist sicherlich nicht ganz verkehrt.
Wichtig ist, dass du aufhörst, nur darauf zu starren, wie viele Prozent Minus gerade stehen. Du musst das Pferd aus der anderen Richtung her aufzäumen: welche monatliche Entnahme brauchst/willst du aus dem Depot und welcher Entnahmerate entspricht das? Ist das historisch betrachtet plausibel?
Und ja, die Vergangenheit ist keine Vorhersage der Zukunft. Aber es gilt genauso, dass nicht jedes Mal alles anders ist. Selbst mit einer verlorenen Dekade wie den 2000ern macht es langfristig Sinn, in Aktien investiert zu sein.
Danke Dir, genauso werde ich es machen: den MSCI Sektor-ETF komplett verkaufen, von meinen 275 Nvidia-Aktien 2/3. Dann ist der Klumpen deutlich reduziert. Sobald sich zumindest der EU-Finanzmarkt noch meiner persönlichen Einschätzung einigermaßen stabilisiert, steige ich da natürlich ein. Ich weiß, das viele hier sagen "wieso, ist doch noch gar nicht großes passiert". Bitte respektiert einfach meine Haltung - ich respektiere eure auch.
"Selbst mit einer verlorenen Dekade wie den 2000ern " - das respektiere ich, sehe es selbst aber anders. Bei KEINER vorherigen Krise hatte die geopolitische Situation solch einen großen und nachhaltigen (!) Einfluss auf die weltweiten Finanzmärkte wie jetzt. Zum ersten Mal haben politische Börsen doch lange Beine