Vermögensaufbau mit Einzelaktien: Ansichten eines ehemaligen ETF-Investors

  • ich gebe zu, dass ich Euch nur noch teilweise folgen kann :/

    Allg. kapern wir mit dieser Diskussion aber diesen thread in dem es ja eigentlich um was anderes geht...ich finde das Thema aber sehr spannend und würde das gerne weiter und auch breiter diskutieren. Ich mach einen eigenen thread zum Thema "anlegen nach equal weight/10Mio Affen vs. nach mcap/Anlegermeinung" auf.

  • ...


    Nehmen wir zwei Unternehmen, die beide 100.000 Aktien ausgegeben haben … bei A ist die Aktie 10 Euro wert, beim B ist sie 100 Euro Wert.


    Bei welcher macht ein Anleger mehr Rendite, wenn die Gesamtheit des Marktes meint, dass beide Unternehmen eine Million Euro wertvoller sein müssten?

    Man macht in beiden Fällen gleich viel Rendite, nämlich eine Million.

    Ich weiß gar nicht, was solch komische Fragen sollen.


    ...oder ich kann auch nicht mehr folgen.

  • Thema "anlegen nach equal weight/10Mio Affen vs. nach mcap/Anlegermeinung"

    Eigentlich ist zu diesem Thema schon alles gesagt. Nur halt nicht von Jedem. ;)


    Rein für diese "Markt"-Rendite, wäre das ideale Vorgehen, man würde alle rund 10.000 Aktienunternehmen dieser Welt ständig gleichgewichtet in einen Index packen und diesem folgen. (das nächste Apple hat die gleichen Chancen diese Rendite zu erwirtschaften wie das aktuelle Apple)

    Nein. Der "Markt" ist die Summe aller investierbaren Aktien. Wenn Du jetzt einen Index bauen willst, der den Aktienmarkt abbildet, dann kann das nur nach MCap gehen. Nur dieser MCap-Index legt genau dann x% zu, wenn der Wert aller investierbaren Aktien um x% zulegt.


    Eine ideales Portfolio, das den Markt abbildet, hätte also p% von jedem Unternehmen. Das ist eine Art von Gleichgewichtung, jedoch in Prozent und nicht in Euro.

    Aber wenn man das zu Ende denkt, dann finde ich, kommt ein equal weight Ansatz dem tatsächlichen Markt am nächsten, weil eben jedes Unternehmen die gleiche Chance bekommt eine Rendite aus dem Kapital zu erzielen...

    Das ist also falsch gedacht. Schon alleine, weil Du eine Gewichtung änderst, wenn zwei Unternehmen fusionieren o.ä.. Du betrachtest hier jedes Unternehmen als eine gleichgroße Zufallsvariable, obwohl das investierte Kapital total unterschiedlich ist.

    Dein 10-Mio-Affen-Experiment passt in sofern nicht, da der Aufbau des Experiments bereits Annahmen/Prognosen enthält.


    Das bedeutet jedoch nicht, dass eine andere Gewichtung falsch oder schlechter ist. Beck, Kommer oder ich machen es auch anders und was optimal ist, weiß man erst hinterher. Aber das sind alles aktive Entscheidungen.


    Vielleicht liegt das Problem eher in der unklaren Definition eines passiven Anlegers. Jeder Anleger muss am Anfang aktiv entscheiden, wieviel Geld er überhaupt in den Aktienmarkt investiert. Er muss sich entscheiden, welchen ETF er kauft etc. Jede "passive" Strategie beginnt mit einer aktiven Festlegung auf diese Strategie. Daher gibt es für mich keinen passiven Anleger. Selbst jedes buy-and-hold ist beim "Buy" eben nicht prognosefrei. Ich habe die Prognose, dass sich der Wert eines Aktien-ETFs besser entwickelt, als den meiner Rotweinflasche im Keller.