Neugeschäftskunden und Beitragsstabilität bei der Debeka und Alte Oldenburger

  • Hallo an das Forum,

    ich beschäftige mich seit Januar 2025 mit dem möglichen Wechsel zur PKV. Seitdem Zeitraum habe ich bereits sehr viel dazu gelernt. Was man leider nicht wirklich lernen oder ohne weiteres einsehen kann, sind unabhängige Beitragsverläufe zu den Versicherern.


    Soweit ich mir ein Bild machen konnte, ist die Debeka und die Alte Oldenburger in der Vergangenheit im Schnitt Beitragsstabil gewesen. Wie sieht die Beitragsstabilität bei Neugeschäftskunden aus? Ein Angestellter welcher im Alter zwischen 35-40 Jahren der PKV beigetreten ist, wie war seine Beitragsentwicklung der letzten 10 Jahre bei den beiden Versicherern in den Tarifen: A80/100 oder A90/100 bei der OA bzw. NC bei der Debeka.


    Ich weiß auch, dass die Debeka in den letzten 3-4 Jahren überdurchschnittlich ihre Beiträge erhöht hat, jedoch ist der Trend auch in der GKV ähnlich.


    Bevor das Thema mit den Leistungen anfängt:

    Ja, ich weiß es gibt andere Versicherer mit besseren Leistungen, jedoch möchte ich meine PKV so gut wie möglich bezahlbar halten. Meine Devise, garantierte Leistungen haben als in der GKV und zu ähnlichen Preisen wie in der GKV.


    Mein Ziel:

    Vor meinen Rentenbeginn in 31 Jahren einen Beitrag von maximal 2500 Euro zu erreichen. Alles über 3000 Euro würde direkt meine Rente auffressen.


    Meine Recherchen haben folgendes Ergeben:

    Die Debeka liegt mit den Erhöhungen der letzten Jahre bei ca. 4,12% im Schnitt pro Jahr.

    Die OA bei ca. 3,91% pro Jahr im Schnitt.


    Mich würde nun gerne interessieren, ob jemand als Angestellter bei einen der Versicherern sich vor ca. 10 Jahren versichern lies im Alter zwischen 35-40 Jahren in den Tarifen und mir eine Aussage geben kann, ob sich die Beitragserhöhungen mit meiner Recherche decken?


    Ich kalkuliere mit einem Einstiegsbeitrag von ca. 800 Euro und einer Entwicklung im Schnitt von 4,3% und damit würde ich bei ca. 2900 Euro vor Rentenbeginn landen. Mit Erhöhung der Selbstbeteiligung und/oder Optimierung des Tarifs bei ca. später 2500 Euro landen.


    Ist das realistisch? Oder sollte ich damit direkt den Wechsel in die PKV vergessen?


    Danke im Voraus!

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Meine Devise, garantierte Leistungen haben als in der GKV und zu ähnlichen Preisen wie in der GKV.

    Wozu dann PKV? Warum dann nicht gleich in der GKV bleiben?

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Soweit ich mir ein Bild machen konnte, ist die Debeka und die Alte Oldenburger in der Vergangenheit im Schnitt Beitragsstabil gewesen.

    Zahlen der Vergangenheit bieten leider nur selten Gewähr für die Zukunft wie jüngste Beitragsanpassungen zeigen.


    Eine Steigerung von 4% p.a. liegt m.E. eher im Mittelfeld. Damit würde ich im Zweifel bei allen PKVs rechnen. Vorsichtshalber vielleicht sogar mit 5%. Damit liegt man dann immer noch unter der langjährigen Erhöhung des GKV-Höchstbeitrags. Wenn man eine leistungsstarke PKV wählt bekommt man dafür sogar noch bessere Leistungen.


    Wichtig ist, so wie Sie es ja auch schon tun, jetzt bereits die Situation in der Rente im Blick zu haben. In unseren Beratungen simulieren wir den kompletten Verlauf - Ersparnis oder Mehrkosten bis zur / nach der Rente - mit einer detaillierten Excel-Tabelle um sicherzugehen, dass die PKV nach derzeitigen Annahmen als Rentner nicht zum Problem wird.


    Etwas einfacher wird die Entscheidung für Mitglieder eines Versorgungswerks wie Ärzte und Anwälte, die in der GKV auch als Rentner mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höchstbeitrag zahlen werden.

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  • Eine Steigerung von 4% p.a. liegt m.E. eher im Mittelfeld. Damit würde ich im Zweifel bei allen PKVs rechnen. Vorsichtshalber vielleicht sogar mit 5%. Damit liegt man dann immer noch unter der langjährigen Erhöhung des GKV-Höchstbeitrags.

    Mein PKV- und PPV-Beitrag hat sich seit 2000 etwa vervierfacht. Steigerung 5,6% im Durchschnitt, in den beiden letzten Jahren mit 10% und 16% Steigerung allerdings deutlich mehr.


    Der GKV+GPV-Beitrag ist in den letzten 25 Jahren auf 233% gestiegen, pro Jahr also um 3,4%. Von 2024 auf 2025 waren es aber auch 10% mehr (bestehend aus einer Steigerung des Hebesatzes plus der Steigerung der Beitragsbemessungsgrenze).

    Wichtig ist, so wie Sie es ja auch schon tun, jetzt bereits die Situation in der Rente im Blick zu haben. In unseren Beratungen simulieren wir den kompletten Verlauf - Ersparnis oder Mehrkosten bis zur / nach der Rente - mit einer detaillierten Excel-Tabelle um sicherzugehen, dass die PKV nach derzeitigen Annahmen als Rentner nicht zum Problem wird.

    Aktuell liegt mein PKV-Beitrag aber noch deutlich unter einem (fiktiven) GKV-Beitrag. Im Ruhestand wird mein beitragspflichtiges Einkommen aber deutlich sinken, dann wäre Einstand: Gleicher GKV- und PKV-Beitrag. Ich rechne damit, daß in den Jahren danach der PKV-Beitrag dem GKV-Beitrag davonlaufen wird.

    Etwas einfacher wird die Entscheidung für Mitglieder eines Versorgungswerks wie Ärzte und Anwälte, die in der GKV auch als Rentner mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höchstbeitrag zahlen werden.

    Es werden ja gelegentlich wahre Wunderdinge über Versorgungswerksrenten berichtet.


    Ich möchte dennoch mal einwenden, daß das Netz der Netze davon berichtet, daß die durchschnittliche Versorgungswerksrente etwa 2200 € betrage. Mag schon sein, daß Ihre Mandanten alle Spitzenverdiener sind, die dazuhin mehr als den Regelbeitrag in ihr Versorgungswerk ein zahlen. Aber zwischen 2200 € und 5500 € (Beitragsbemessungsgrenze für den KV-Beitrag) besteht doch eine erhebliche Kluft. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß viele Versorgungswerksrentner so viel Versorgungswerksrente bekommen. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit" schon garnicht. Aber vielleicht reicht ja mal wieder einfach meine Vorstellungskraft nicht aus.


    :)

  • ...

    Aktuell liegt mein PKV-Beitrag aber noch deutlich unter einem (fiktiven) GKV-Beitrag. Im Ruhestand wird mein beitragspflichtiges Einkommen aber deutlich sinken, dann wäre Einstand: Gleicher GKV- und PKV-Beitrag. Ich rechne damit, daß in den Jahren danach der PKV-Beitrag dem GKV-Beitrag davonlaufen wird.

    ...

    Ich glaube, wir sind da beide in einer ähnlichen Situation und Lebensphase. Man muss dabei aber auch berücksichtigen, was eine PKV so alles klaglos erstattet, wo eine GKV schon beißt und kratzt oder Zuzahlungen/Eigenbeteiligungen verlangt. Ich habe es nicht im Detail nachgerechnet, aber ob die GKV im Rentenalter in Sumne wirklich günstiger ist? Ich würde das jedenfalls mal mit einem dicken Fragezeichen versehen. Hängt natürlich vom Einzelfall ab.

  • Wozu dann PKV? Warum dann nicht gleich in der GKV bleiben?

    Weil man mit den Leistungen in den genannten Tarifen der Debeka und der AO heute bereits mehr bekommt als in der aktuellen GKV – und diese Leistungen wären zudem garantiert, im Gegensatz zur GKV. Außerdem brauche ich keine super Luxusleistungen, für die man selbstverständlich auch entsprechend teuer bezahlen wird. Eigentlich versuche ich aufzufangen was in der GKV falsch läuft, aber nicht um jeden Preis. Selbstzahler geht weiterhin.


    Zitat

    Eine Steigerung von 4% p.a. liegt m.E. eher im Mittelfeld. Damit würde ich im Zweifel bei allen PKVs rechnen. Vorsichtshalber vielleicht sogar mit 5%. Damit liegt man dann immer noch unter der langjährigen Erhöhung des GKV-Höchstbeitrags. Wenn man eine leistungsstarke PKV wählt bekommt man dafür sogar noch bessere Leistungen.

    Vielen Dank! Dann habe ich schon mal einen Richtwert. Damit wäre die PKV nichts für mich. Da ich mit einem Betrag von ca. 3500 Euro pro Monat vor Rentenbeginn rechnen müsste.


    Mein Einkommen liegt aktuell bei ca. 86.000 Euro im Jahr. An Altersvorsorge hätte ich sowohl mit der Altersvorsorge vom Betrieb und privater Altersvorsorge ca. 1600 Euro aufbringen können. Meine Rente wird ca. zwischen 3000 und 5500 Euro ausfallen. Auch wenn ich einen Tarif mit Beitragsentlastungskomponente von 500 Euro wählen würde, wäre mein maximaler Betrag den ich für die PKV leisten könnte bei 2100 Euro. Sicherlich kann man noch den restlichen PKV-Beitrag von 3500-2100 = 1400 Euro mit dem Zuschuss der Rentenkasse etc. auf ca. 1000 Euro drücken, jedoch wird es auch noch Beitragssteigerung im Rentenalter geben. Und damit würde ich bereits auf den absoluten Limit fahren.


    Wenn man nicht direkt reich geerbt hat, dann ist die JAEG viel zu niedrig angesetzt bei den Kosten die die PKV verursacht. Würde man dann noch einen Tarif wählen welcher zu den Luxustarifen gehört, dann ist es eigentlich nicht zu Stämmen mit dem Jahresgehalt in der angegeben JAEG.

  • Wo bist du Versichert und in welchen Tarif?

  • Ich glaube, wir sind da beide in einer ähnlichen Situation und Lebensphase. Man muss dabei aber auch berücksichtigen, was eine PKV so alles klaglos erstattet, wo eine GKV schon beißt und kratzt oder Zuzahlungen/Eigenbeteiligungen verlangt. Ich habe es nicht im Detail nachgerechnet, aber ob die GKV im Rentenalter in Sumne wirklich günstiger ist? Ich würde das jedenfalls mal mit einem dicken Fragezeichen versehen. Hängt natürlich vom Einzelfall ab.

    Wie sieht deine Kalkulation bzw. Tendenz aus? Wo bist du Versichert und im welchen Tarif? Wie wird dein Betrag voraussichtlich zur Beginn deiner Rente aussehen?

  • db_44:

    Mich verwirrt Deine Anfrage. Ich fasse sie mal mit meinen Worten zusammen:


    Du beschäftigst Dich seit einigen Monaten mit dem Wechsel in die GKV. Warum tust Du das? Wie kommst Du auf den Gedanken? Welches Ziel würdest Du mit einem Wechsel zur PKV erreichen wollen? Du schreibst, weil Du meinst, daß Du bereits heute in der PKV bessere Leistungen bekämest als in der GKV. Woher willst Du das als GKV-Patient wissen? Es heißt, daß man als PKV-Patient schneller einen Arzttermin bekomme. Das mag sein, das habe ich am eigenen Leib aber auch schon anders erlebt.


    Du bist jetzt wohl Mitte 30, berichtest, daß Du in 31 Jahren in Rente gehen willst. Daraus ist zu schließen, daß Du jetzt 36 sein könntest. 31 Jahre sind eine lange Zeit, in denen viel passieren kann. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, daß das nun eingeleitete Renteneintrittsalter 67 Jahre die nächsten 31 Jahre nicht übersteht.


    Es ist arithmetisch kein Problem, eine konstante Inflation oder einen sonstigen Prozentsatz auf 31 Jahre fortzuschreiben. Mit der Realität dürfte das aber wenig zu tun haben.


    Du erfragst jetzt von den Foristen die Tarifentwicklung in den vergangenen Jahren und willst dann zum Kriterium machen, ob die auf 31 Jahre fortgeschriebene Steigerung zu einem Beitrag führen wird, den Du dann von Deiner Rente tragen kannst. Ich halte das für eine reine Zahlenspielerei. Niemand weiß heute, was in 31 Jahren ist.


    Das Gesundheitswesen wird unweigerlich teurer werden. Alte Leute haben schon immer mehr Gesundheitsleistungen gebraucht, das wird in der Zukunft wohl auch nicht anders werden. Die Jungen werden weniger, die Alten werden mehr, die Alten zahlen von ihrer Rente typischerweise schon heute einen nicht kostendeckenden Krankenversicherungsbeitrag. Diese Entwicklung wird weitergehen. Sie wird sich in 31 Jahren - wenn Du in Rente gehen willst - nicht besser darstellen als heute, sondern schlechter.


    Kurz: Ich halte Deinen Gedankenansatz nicht für tragfähig mit einer Ausnahme: Wenn Du heute fürchtest, daß Du in Jahrzehnten den Beitrag einer PKV nicht tragen kannst, bleibst Du heute besser im Schoß der GKV und schlägst Dir den Wechsel aus dem Kopf.

  • Du meinst wohl eher den Tarif N bei der Debeka. NC ist nur ein Zusatzbaustein. Und ja, der Tarif N der Debeka ist leistungsmäßig gut vergleichbar mit den Tarifen A80/100 und A90/100 der AO.

    Hier im Forum werden immer wieder prozentuale Steigerungswerte genannt. Man sollte dabei auch immer mitteilen, worauf sich diese beziehen. Deine Angaben beziehen sich meiner Ansicht nach auf die Steigerungen der KV-Tarife, also nicht des gewählten Gesamtpakets (inkl. Krankentagegeld, Beitragsentlastungstarif, Pflegeversicherung). Die AO ist in den letzten ca. 15 Jahren in der Tat beitragsstabiler als die Debeka gewesen. Das könnte damit zusammenhängen, dass die AO im Vergleich zur Debeka sehr strikte Aufnahmekriterien hat.

    Eine Steigerung von 4% p.a. liegt m.E. eher im Mittelfeld. Damit würde ich im Zweifel bei allen PKVs rechnen. Vorsichtshalber vielleicht sogar mit 5%. Damit liegt man dann immer noch unter der langjährigen Erhöhung des GKV-Höchstbeitrags. Wenn man eine leistungsstarke PKV wählt bekommt man dafür sogar noch bessere Leistungen.

    ...

    Etwas einfacher wird die Entscheidung für Mitglieder eines Versorgungswerks wie Ärzte und Anwälte, die in der GKV auch als Rentner mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höchstbeitrag zahlen werden.

    Das sind mal ganz neue Werte von Dr. Schlemann. Vor wenigen Wochen sprach er noch von durchschnittlich 3,4 % Beitragssteigerung pro Jahr in der PKV. Hier stellt sich natürlich auch wieder die Frage, ob sich die Angabe auf die KV-Tarife oder auf das Gesamtpaket bezieht. Bei den KV-Tarifen (und diese sind im Rentenalter in erster Linie relevant für die Beitragssteigerungen) sollte man in der Tat mit mindestens 4 % Steigerung pro Jahr rechnen, auch wenn man einen halbwegs beitragsstabilen Tarif wählt. Man sollte auch berücksichtigen, dass in den letzten Jahren die durchschnittlichen Steigerungsraten alleine dadurch schon höher ausfielen, da der kalkulatorische Rechnungszins nicht mehr auf dem Niveau von früher ist. Denn dieser ist in den Beiträgen bereits einkalkuliert und kommt nicht oben drauf.


    Ich weiß nicht, woher die Annahme von Dr. Schlemann kommt, dass Versorgungswerk-Rentner "in der GKV auch als Rentner mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höchstbeitrag zahlen werden". Denn alleine nur mit der Rente aus dem Versorgungswerk ist dies praktisch nicht möglich. Auch für diesen Personenkreis gilt, dass sie zusätzliche Vorsorge fürs Alter treffen müssen um über den GKV-Höchstbeitrag zu kommen. Hinzu kommt, dass in den letzten ca. 10 Jahren die Rentensteigerungen in den Versorgungswerken niedriger als die der GRV waren, da die Versorgungswerkrenten auch unter der Niedrigzinsphase gelitten haben. Aber bei Renteneintritt ist die Rente aus dem Versorgungswerk im Durchschnitt höher als die aus der GRV.

    Vielen Dank! Dann habe ich schon mal einen Richtwert. Damit wäre die PKV nichts für mich. Da ich mit einem Betrag von ca. 3500 Euro pro Monat vor Rentenbeginn rechnen müsste.


    Mein Einkommen liegt aktuell bei ca. 86.000 Euro im Jahr. An Altersvorsorge hätte ich sowohl mit der Altersvorsorge vom Betrieb und privater Altersvorsorge ca. 1600 Euro aufbringen können. Meine Rente wird ca. zwischen 3000 und 5500 Euro ausfallen. Auch wenn ich einen Tarif mit Beitragsentlastungskomponente von 500 Euro wählen würde, wäre mein maximaler Betrag den ich für die PKV leisten könnte bei 2100 Euro. Sicherlich kann man noch den restlichen PKV-Beitrag von 3500-2100 = 1400 Euro mit dem Zuschuss der Rentenkasse etc. auf ca. 1000 Euro drücken, jedoch wird es auch noch Beitragssteigerung im Rentenalter geben. Und damit würde ich bereits auf den absoluten Limit fahren.

    Interessant ist eigentlich eine Prognose des Werts ab Rentenbeginn (und nicht vor Rentenbeginn). Deine Angabe zur prognostizierten gesetzlichen Rente hat eine sehr große Spannweite, mit der man recht schlecht ermitteln kann, ob man sich die PKV im Alter leisten kann. Die zusätzlichen Altersvorsorgen (bAV und privat) von ca. 1600 EUR sind meiner Ansicht nach viel zu gering, wenn man das Ziel hat, dass bei Renteneintritt die PKV in etwa so viel wie die GKV kosten soll. Nach aktueller Rechtslage würde in der GKV auch nur die bAV in Rentenalter verbeitragt werden.


    Mein Tipp ist, dass man von Beginn an in der PKV alles, was man gegenüber der GKV an Beiträgen spart, konsequent weglegt auf eine Art "Gesundheitskonto". Hinzu auch noch alles, was man an Zuzahlungen gegenüber der GKV spart (z. B. Beiträge für GKV-Zusatztarife, Medikamentenzuzahlungen, Brille, ...). Darüber hinaus sollte man die Beitragsentlastungskomponente möglichst hoch ansetzen (z. B. immer 50% von den Beiträgen der KV-Tarife).

  • Zum Hintergrund:

    Da meine Mutter mit dem Alter nun mehr Wehwehchen bekommt und ich versuche, für sie Termine bei Fachärzten zu finden, die im Schnitt erst in 1–2 Monaten verfügbar sind – nur um dann Hallo und Tschüss zu sagen oder last minute verschoben oder storniert werden, finde ich das schon ein bisschen bedenklich. Die Liste an Odysee ist lang. Abgekürzt: Da ich jetzt so richtig Bekanntschaft mit unserem Gesundheitssystem machen durfte und ich angeblich zu den Spitzenverdiener im Land gehöre, da habe ich mir berechtigt die Frage gestellt, wo eigentlich mein Geld für die GKV geht.


    Ich selbst habe auch schon Bekanntschaft machen dürfen bei kleineren Sachen wie einen Dermatologen in einer Großstadt zu bekommen wo man als Neupatient gilt. Viel Spaß. Oder wenn man beim Sport es mal etwas übertrieben hat und man doch zur Genesung mal ne Physio für die Schulter braucht und dann 8 x mal in Folge Fango bekommt ^^


    Somit habe ich es mir angewöhnt als Selbstzahler zum Arzt zu gehen oder diverse Geräte selbst zu kaufen (Infrarotlampe, Massagepistolen etc.) oder Massagen.


    Meine Hoffnung ist eine Reformation unseres Gesundheitssystems auf die Bürgerversicherung. Träumen sollte man noch dürfen können. :)


    Und ja, 31 Jahre ist eine sehr lange Zeit mit sehr vielen unbekannten, jedoch wollte ich schauen, wer es in Vergangenheit gut und schlechter machen konnte.


    Aber je mehr ich mich in die Thematik eingelesen habe und mehr Erfahrungen von anderen sammel, dann gehöre ich definitiv nicht wie von der Politik definiert zu den Kreis der Spitzenverdiener. Die JAEG sollte viel höher angesetzt werden und die Menschen durch die Politik geschützt werden vor einer Falle wie die PKV sie ist.

  • Die 1600 EUR aus Altersvorsorgen (bAV und privat) sind Stand heute bei mir garantiert, sofern gesundheitlich dem nichts im weg stehen wird (ansonsten die BU).


    Mein Plan war es bereits das jetzt Ersparte aus den PKV-Beiträgen in die Beitragsentlastungskomponente zu investieren (500 Euro garantiert) und den noch verbleibenden Rest in ETFs zu investieren.


    Aber auch dies könnte evtl. nicht ausreichend sein und ich möchte nicht für die PKV leben oder mich durch die PKV finanziell begraben lassen.


    Dazu lernen ist nicht vergeht, immerhin weiß ich nun wie verkorkst unser Gesundheitsystem ist und die PKV völlig intransparent ist und wenn die Bürgerversicherung nicht kommt, dann zu mindestens mehr Regulierung und Wettbewerb in die Blackbox müsste.


    Ich danke für die Tipps und die Denkanstöße.

  • Weil man mit den Leistungen in den genannten Tarifen der Debeka und der AO heute bereits mehr bekommt als in der aktuellen GKV

    Das würde ich mal bestreiten. Die - eher leistungsschwachen - Tarife von Debeka und Alte Oldenburger leisten nicht in allen Punkten mehr als die GKV.

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  • Vielen Dank! Dann habe ich schon mal einen Richtwert. Damit wäre die PKV nichts für mich. Da ich mit einem Betrag von ca. 3500 Euro pro Monat vor Rentenbeginn rechnen müsste.

    Die genannten 5% bitte nicht als "Richtwert" nehmen. Das ist sozusagen ein "worst case Szenario". Aber auch damit sollte eine Planung möglichst klar kommen und nicht in einem Desaster enden.

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  • Das sind mal ganz neue Werte von Dr. Schlemann. Vor wenigen Wochen sprach er noch von durchschnittlich 3,4 % Beitragssteigerung pro Jahr in der PKV.

    Siehe oben = "worst case szenario". Auch das fällt immer noch besser aus als die bisherigen durchschnittlichen und künftig aufgrund Demographie noch stärker zu erwartenden Steigerungen in der GKV.

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  • Jetzt habe ich auch noch den Rest (Beiträge #3-#11) gelesen.


    Vielem, was da geschrieben wurde, lässt sich zustimmen.


    Zusammenfassend zu den Beiträgen

    Meine Hoffnung ist eine Reformation unseres Gesundheitssystems auf die Bürgerversicherung. Träumen sollte man noch dürfen können. :)

    Aber je mehr ich mich in die Thematik eingelesen habe und mehr Erfahrungen von anderen sammel, dann gehöre ich definitiv nicht wie von der Politik definiert zu den Kreis der Spitzenverdiener. Die JAEG sollte viel höher angesetzt werden und die Menschen durch die Politik geschützt werden vor einer Falle wie die PKV sie ist.

    Dazu lernen ist nicht vergeht, immerhin weiß ich nun wie verkorkst unser Gesundheitsystem ist und die PKV völlig intransparent ist und wenn die Bürgerversicherung nicht kommt, dann zu mindestens mehr Regulierung und Wettbewerb in die Blackbox müsste.

    kannst Du es doch elegant abkürzen, db_44 Erinnere dich einfach an das Märchen vom Hasen und vom Igel.


    Momentan bist du der Igel und hast die Chance, zu einem Hasen zu mutieren.


    Die Verlockung ist da, die schnelleren Beine vor allem und die längeren Ohren, die da was hermachen. Aber auch die Warnzeichen: Auch die schnellsten Beine können mal lahmen, und die schönsten Ohren werden irgendwann mal schlapp. Die Stacheln aber, die dich schützen, fallen einem so schnell nicht aus. Gut, gegen den schlauen und gleichzeitig beharrlichen (mit 2 r, nicht mit 2a :S ) Fuchs helfen sie nicht, aber neugierige Katzenviecher holen sich schon mal eine blutige Nase.


    Also mach am besten das, was deine Natur dir sagt. Hör auf, zu nichts führende Rechnereien fortzusetzen - Achim Weiss hat schon ausgeführt, warum - und igele dich besser ein. Wenn die Bürgerversicherung, von der du ja träumst, irgenndwann endlich einmal kommt, bist du - und natürlich auch deine Igelfrau - schon längst da, und der Hase kommt, wenn er es überhaupt schafft, gerade noch als letzter und kurz vor seinem Herzklappenkasper rein, bevor die BV-Klappe zu ist.


    Aber auch nicht vergessen dabei: Diese Geschichte vom Hasen und Igel, das ist ein Märchen.


    Osterhasengrüße
    auf den letzten Drücker :S

    von Alexis

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich weiß nicht, woher die Annahme von Dr. Schlemann kommt, dass Versorgungswerk-Rentner "in der GKV auch als Rentner mit hoher Wahrscheinlichkeit den Höchstbeitrag zahlen werden". Denn alleine nur mit der Rente aus dem Versorgungswerk ist dies praktisch nicht möglich.


    Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß viele Versorgungswerksrentner so viel Versorgungswerksrente bekommen. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit" schon garnicht. Aber vielleicht reicht ja mal wieder einfach meine Vorstellungskraft nicht aus.


    Zur Aufklärung: "Gute" Versorgungswerksrenten liegen derzeit immerhin um die 4.000 EUR pro Monat.


    Der Grund für die "hohe Wahrscheinlichkeit" liegt jedoch in einem anderen Umstand begründet. Wie auf unserer Website, die man beim Googeln nach "Versorgungswerk und Krankenversicherung" gut findet, genauer beschrieben, zahlen Mitglieder eines Versorgungswerks ohne gesetzliche Rentenansprüche als freiwillig GKV Versicherte ihren GKV Beitrag nicht nur auf die Rente vom Versorgungswerk, sondern auch auf Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung sowie Kapitaleinkünfte.


    Somit steht für die meisten Mitglieder eines Versorgungswerks, die ihr überdurchschnittliches Einkommen nicht verjubeln, sondern irgendwie investieren, jetzt schon fest, dass sie als Rentner in der GKV den Höchstbeitrag zahlen werden.


    So besser erklärt? :)

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  • Mein Tipp ist, dass man von Beginn an in der PKV alles, was man gegenüber der GKV an Beiträgen spart, konsequent weglegt auf eine Art "Gesundheitskonto". Hinzu auch noch alles, was man an Zuzahlungen gegenüber der GKV spart (z. B. Beiträge für GKV-Zusatztarife, Medikamentenzuzahlungen, Brille, ...). Darüber hinaus sollte man die Beitragsentlastungskomponente möglichst hoch ansetzen (z. B. immer 50% von den Beiträgen der KV-Tarife).

    Guter Ansatz. Mein Tipp ist, vorsorglich sogar noch etwas mehr wegzulegen. Schadet ja nichts, wenn man dann später "zu viel" gespart hat.


    Wenn mit der Beitragsentlastungskomponente entsprechende PKV Tarifbausteine gemeint sind, würde ich das vom Arbeitgeber geförderte Maximum wählen. Bei guten Tarifen bleiben da keine 50% übrig.

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