Mit welchem prozentualen Anteil kann ein bezahltes Eigenheim bei der Rentenlücke im Alter berücksichtigt werden. Bei vielen Berechnungen wird immer vom Gehalt
ausgegangen, das Eigenheim wird aber ja auch eine gr0ße Rolle spielen.
Kann man davon ausgehen, wenn ein Haus bezahlt ist, dass die Rentenlücke auf jeden Fall geschlossen ist??
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Guten Tag Gast,
um auf Ihre Frage zu antworten, zitiere ich zuerst aus Wikipedia zum Thema "Rentenlücke"
"Mit Rentenlücke (auch Versorgungslücke) wird in der Regel derjenige Prozentanteil bezeichnet, um den das letzte monatliche Netto-Einkommen vor Renteneintritt die gesetzliche Altersversorgung übersteigt. Neuere Untersuchungen haben dieses Prinzip erweitert und berücksichtigen neben der gesetzlichen Altersversorgung auch
betriebliche und private Vorsorgemaßnahmen bei der Berechnung dieser fiktiven Rentenlücke. Da die Höhe des Einkommens zur Deckung der eigenen Versorgung keine absolute und stetig gleichbleibende Größe darstellt,
suggeriert der Begriff einen Finanzmangel, der nicht bei allen Personen mit dem niedrigeren Einkommen ab Rentenbeginn als solcher empfunden wird."Unter Berücksichtigung der obigen Definition ist eine Berücksichtigung des Eigenheims nicht vorgesehen.
Was in Ihren Kontext vermutlich besser passen wird und worauf Sie anspielen:
- Durch ein Eigenheim müssen keine monatlichen Mietzahlungen mehr geleistet werden und entlasten somit das Haushaltsbudget im Ruhestand. Daher könnten Sie anbringen das eine geringere Summe zur Bestreitung des Ruhestandes notwendig ist.
Dem könnte ich nun folgende Punkte erwidern:
- Nebenkosten für das Eigenheim fallen dennoch an
- Grundsteuer sind jährlich für das Eigenheim zu entrichten
- Auch ein Eigenheim benötigt Instandhaltungsrücklagen, welche die finanziellen Mittel belasten wird
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Demzufolge empfehle ich Ihnen bei der Betrachtung der Rentenlücke die Situation wie folgt zu betrachten:
- Welche Einnahmen sind im Status Quo vorhanden?
- Welche Ausgaben werden Sie im Ruhestand voraussichtlich haben?
- Welche Einnahmen haben Sie im Ruhestand?
Und diese Differenz können Sie für sich umgangssprachlich "Rentenlücke" nennen, auch wenn dies in akademischer Form nicht "richtig" ist.
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Das Problem ist, dass man ja nicht voraussehen kann, wie die wirtschafltiche Lage im eigenen Umfeld und die ökonomische Lage des Landes in 15 oder 30 Jahren ist. Auch ist noch heute unklar, ob in 2050 das heute geltende Umlageverfahren in der Rente gekippt wird und die gesetzliche Rente gedeckelt wird (z.B. eine Basisrente über 500 Euro im Monat).
Fakt ist, dass der Anteil der Einnahmen, die für die Miete vom monatlichen Einkommen verwendet wird, im Laufe der Zeit immer weiter gestiegen ist.
Wenn man die Historie aus den letzten 50 Jahren Revue passieren lässt, ist es offenbar eine der aussichtsreichsten Investments, eine Wohnung zu 20 oder 30 Prozent mit Eigenkapital zu kaufen und den Rest mit Baudarlehen zu finanzieren. Der Staat (Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) und die Städte haben hier eine Menge Programme, um den Kauf von Eigentum zu unterstützen. Warum ist das sinnvoll? Eine Wohnung ist ein Sachwert, regt dazu an, weniger Impulskäufe im Konsumbereich zu tätigen. Sollte es zu einer empfindlichen Inflationsperiode kommen, ist die Chance, dass ein Sachwert langfristig den ökonomischen Wert abzüglich der realen Inflation beibehält oder vergrößert, relativ hoch.
Ich habe das nicht gemacht und bereue das ehrlich gesagt. Beim Kauf muss man allerdings den Markt genau studieren, denn es ist schon wichtig, wo es sich lohnt, eine Wohnung zu kaufen und wo eher nicht, weil das Wohngebiet z.B. weit ab vom Schuss liegt.
Fazit: Je weiter die Zeit voran schreitet, umso größer wird die Rentelücke werden, wenn man kein Eigentum hat.
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Das kann man so sehen - jedoch ist das Eigentum meist nicht nur Vermögen, sondern in der Regel Emotion.
Rein wirtschaftlich betrachtet ist es sinnlos über einen jahrzehntelangen Zeitraum Vermögen anzusparen und "im Alter" ein mehr oder minder großes Vermögen den Erben zu hinterlassen.
Was nützt ein Eigenheim, wenn ich im Alter keine Barmittel in ausreichender Höhe zur Verfügung habe oder gar für den Erhalt des Vermögens noch Instandhaltungsinvestitionen vornehmen muß ?
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Was nützt ein Eigenheim, wenn ich im Alter keine Barmittel in ausreichender Höhe zur Verfügung habe oder gar für den Erhalt des Vermögens noch Instandhaltungsinvestitionen vornehmen muß ?
Das stimmt. Bei solchen weitreichenden Entscheidungen zeigen sich erst im Nachhinein, ob sie richtig waren. Studien zeigen, dass das Vermögen nachhaltig ansteigt, wenn man "kauft statt mietet". Das ist im Schnitt nach 29 Jahren erreicht. Eine lange Phase, über die keine Planungssicherheit besteht. Leider.
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Hallo Heiko,
es gibt unglücklicherweise auch einige Studien die das Gegenteil beweisen sollen, auch hier liegt sicherlich wie so oft die Wahrheit in der Mitte.
Ich gebe Alfred Recht das Thema Emotion ist bei der eigengenutzten Immobilie ein großes Thema, was nicht zu unterschätzen ist. Bei den fremdvermieteten zeigt sich leider häufig das die Renditen Auhinter den Erwartungen zurück bleiben.
Bei meiner letzten Veranstaltung zu diesem Thema wurde diese von einem Vorstand einer Firma als "Amateuervermieter" tituliert.
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Hallo Henning,
man muss sich schon die Mühe machen und den Markt beobachten, um sich ein Urteil bilden zu können. Das machen einige nicht und wundern sich dann, dass die Rendite unter den Erwartungen liegt. Der Spiegel meldete vor einigen Wochen übrigens, dass drei Millionen Vermieter Miese machen, ich finde gerade den Artikel nicht mehr.
Inwiefern sprach er von "Amateurvermieter", weil Du hier ja mehrfach bewiesen hast, dass die Bezeichnung bei Dir absoluter Unfug ist?
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Das "Amateurvermieter" war nicht auf mich bezogen, sondern auf die vielen Kleinanleger die eine Immobilie als Kapitalanlage kaufen und die Bewirtschaftung nicht professionell durchführen können.
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Interessanter Artikel aus der Welt, "Anleger Strafen Anbieter mit zu hohen Preisen ..."
http://www.welt.de/finanzen/im…m-sind-am-Wendepunkt.html
Im Kern geht es darum das die Preise für Immobilien am Wendepunkt seien.
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Wie jedwede Vermögensanlage muß unterschieden werden, ob die Nutzung selbst oder durch Dritte erfolgt.
Gegen eine selbstgenutzte Immobilie ist nichts einzuwenden, wenn die Finanzierung auf stabilen Füßen steht und auch das persönliche Umfeld passt.
Leider sind diverse "Verkaufssysteme" der Banken, Finanzvermittler und Bausparvertreter ausschließlich provisionsorientiert. D.h. der Verkäufer verdient nur, wenn er verkauft. Somit ist er gezwungen ohne Rücksicht auf den Kunden dieses Ziel im Focus zu haben.
Müsste der Kunde bezahlen (Stundensatz) wären beide möglicherweise besser bedient. Aber diese Art von "Verbraucherschutz" hat sich (leider) noch nicht durchgesetzt.
Vielleicht will es der Kunde ja auch so? Viele werden ja auch übervorteilt und merkens nicht mal