Erfahrungen mit der Einrichtung eines Unterdepots bei Smartbroker plus

Liebe Community,
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  • Liebe Mitglieder der Community,

    hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Verschieben von Positionen vom Hauptdepot in ein Unterdepot bei Smartbroker plus und kann berichten, wie das bei ihm gelaufen ist bzw. auf was zu achten ist?

    Hintergrund ist der, ich bin in Rente gegangen und will beginnen, nach und nach ETF-Anteile Steuer sparend entsprechend der vorgeschlagenen Strategie in dem Beitrag "https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/etf-verkaufen/ Kapitel 5: Wie kannst Du beim ETF-Verkauf Steuern sparen? Variante 2 Depotübertrag ins Zweitdepot" verkaufen.
    Dabei frage ich mich zugleich, da ich ab 2017 begonnen habe, Anteile des ETF IE00B4L5Y983 (MSCI World) zu erwerben und diese Anteil nach und nach aufgestockt habe, ob im Hinblick auf einen "Anschaffungs"-Zeitraum von acht Jahren die Steuerersparnis in meinem Falle wirklich so gravierend ist, dass die Einrichtung eines Unterdepots Sinn macht.
    Über eine Antwort mit euren Erfahrungen und Einschätzungen würde ich mich freuen,

    juergen15

  • Dabei frage ich mich zugleich, da ich ab 2017 begonnen habe, Anteile des ETF IE00B4L5Y983 (MSCI World) zu erwerben und diese Anteil nach und nach aufgestockt habe, ob im Hinblick auf einen "Anschaffungs"-Zeitraum von acht Jahren die Steuerersparnis in meinem Falle wirklich so gravierend ist, dass die Einrichtung eines Unterdepots Sinn macht.

    Dann schaust du dir jetzt einfach in deinen hoffentlich vorhandenen Aufzeichnungen an, zu welchem Kurs damals die Anteile jeweils erworben wurden.


    Dann siehst du sofort, ob es sich lohnt.

  • Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Verschieben von Positionen vom Hauptdepot in ein Unterdepot bei Smartbroker plus und kann berichten, wie das bei ihm gelaufen ist bzw. auf was zu achten ist?

    Ich habe kein Depot bei Smartbroker plus, weiß also nicht, wie diese Firma interne Depotüberträge handhabt.


    Mit Depotüberträgen (internen und externen) habe ich reichlich sehr unterschiedliche Erfahrungen, aus denen ich schließe: Externe Depotüberträge sind immer noch schwierig, interne Depotüberträge sind technisch viel einfacher.


    Wenn ich in größerem Maße zwecks Realisierung des LIFO-Verfahrens Depotüberträge bräuchte, würde ich das vorzugsweise mit internen Depotüberträgen lösen.

    Ich bin in Rente gegangen und will beginnen, nach und nach ETF-Anteile Steuer sparend entsprechend der vorgeschlagenen [LIFO-]Strategie [...] verkaufen.


    Dabei frage ich mich [...], da ich ab 2017 begonnen habe, Anteile des ETF IE00B4L5Y983 (MSCI World) zu erwerben und diese Anteil nach und nach aufgestockt habe, ob im Hinblick auf einen "Anschaffungs"-Zeitraum von acht Jahren die Steuerersparnis in meinem Falle wirklich so gravierend ist, dass die Einrichtung eines Unterdepots Sinn macht.

    Man kann sich das problemlos ausrechnen, wenn man das wissen will. Um wieviel Geld geht es denn bei Dir?


    Man kann überall die Sicherheitsvorstellung lesen, daß man Schlag Eintritt Ruhestand alle Anlagen in festverzinsliche umgeschichtet haben sollte (am besten schon fünf Jahre vorher), weil man in den durchschnittlich zwanzig Jahren Ruhestand keine Möglichkeit bestünde, eventuelle Börseneinbrüche zu kompensieren. Ich halte das für Unsinn. Es ist geradezu sicher, daß in zwanzig Jahren sowohl ein Börseneinbruch kommt, als auch derselbe wieder aufgeholt wird. Und doch dürfte man mit einem Börsenengagement in einer solchen Zeit mehr erwirtschaften als mit festverzinslichen Sicherheitspapieren.


    Ich kenne Deine Finanzplanung nicht, gehe aber mal davon aus, daß Du Dein frei investierbares Vermögen graduell in die Lebensführung einfließen lassen willst. Das hieße, daß ein guter Teil Deines Depots noch ein ganzes Weilchen liegen bleibt und Früchte trägt. Da mag sich dann das LIFO-Verfahren schon lohnen.


    Davon abgesehen: Ein Unterdepot einzurichten ist ein Klacks (wenn der Broker das bietet), Papiere intern zu verschieben ist auch ein Klacks. Ich würde das in jedem Fall machen, selbst wenn es in absoluten Zahlen nur wenig bringt. Schon aus Prinzip.


    :)

  • Lieber Achim Weiss,
    vielen Dank für deine hilfreiche Antwort, die mich ermuntert hat, den Übertrag ins Unterdepot vorzunehmen (vom MSCI World IE00B4L5Y983 halte ich insg. ca. 2.200 Stück).
    Darüber hinaus sehe ich das wie du auch, dass man ETFs auch im Ruhestand noch halten sollte, und die Vorstellung dann nur noch festverzinsliche Anlagen zu haben, veraltet ist.
    Herzliche Grüße.

  • Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort, die mich ermuntert hat, den Übertrag ins Unterdepot vorzunehmen (vom MSCI World IE00B4L5Y983 halte ich insg. ca. 2.200 Stück).

    Gern geschehen. Das Verfahren mit einem Zweitdepot (am besten bei der gleichen Bank) ist schlichtweg flexibler als das tolle 3x10-Verfahren, das hier im Forum auf einem hohen Sockel steht.

    Darüber hinaus sehe ich das wie du auch, dass man ETFs auch im Ruhestand noch halten sollte, und die Vorstellung, dann nur noch festverzinsliche Anlagen zu haben, veraltet ist.

    Schön wäre es, wenn das veraltet wäre.


    Dieses Verfahren ist ja nicht neu, sondern es stecken zwei altbekannte Vorstellungen dahinter:


    1. Die Überzeugung, daß Aktien im Durchschnitt mehr bringen als Renten.

    2. Die Geldillusion, die sich verzweifelt an festverzinsliche Papiere klammert.


    Der Ruhestand dauert typischerweise um die 20 Jahre, das ist eine recht lange Zeit. Will man das eigene Geld graduell in die Lebensführung einfließen lassen, verteilt man es auf diese lange Zeit (bei der man, wenn man es selber macht, vorzugsweise noch eine Sicherheitsmarge berücksichtigt, also statt 20 Jahren beispielsweise mit 30 Jahren kalkuliert). Natürlich wäre ein Kursrückgang mißlich, andererseits hat man auch dann noch genügend Zeit, einen Kursrückgang auszusitzen.


    Der Sicherheitsanleger denkt aber anders. Der möchte mit dem Eintritt in den Ruhestand alles in kursstabilen Anlagen haben. Damit ihm auch in den Jahren vor dem Ruhestand nichts passieren kann, "sichert" er seine Anlage nicht erst mit dem 65. Lebensjahr, sondern schon mit dem 60. "Sicher ist sicher". Er führt sich eben nicht vor Augen, daß es vom 60. bis zum 85. Lebensjahr lange 25 Jahre sind, und daß an dem Geld, das er mit 60 Jahren "sichert", im Extremfall noch 25 Jahre die Inflation herunternagt, bis er es dann mit 85 verbraucht.


    Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Die Mehrzahl der Deutschen bleibt Sicherheitsanleger, und die Regierung handelt entsprechend (Sicherheitsgarantie bei privaten Altersvorsorgeverträgen).