Festgeld Kündigung durch Bank wegen Auswanderung (EU)

  • Ich schrieb, dass in den Kontrollkästchen in der Regel auch die Kontobedingungen akzeptiert werden müssen.

    Es gelten auch die Sonderbedingungen für EUR-Festgeld oder EUR-Festgeld plus
    1.Kontoeröffnung des pbb direkt-EUR-Tagesgeld-Kontos 3. Absatz.

    https://banking.pbbdirekt.com/formularcenter…lic/7502006.pdf

    Ich würde sagen, dass die AGB der Bank zumindest widersprüchlich sind.

    Zum einen sagen sie in Absatz 1.3, dass Kunden von TAGESgeldkonten nur Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland sein können. Zu FESTGELDkonten (Absatz 2) fehlt eine solche explizite Regelung. Es wird nur gesagt, dass für die Festgeldanlage ein Guthaben auf dem Tagesgeldkonto bestehen muss. Zum anderen sagen die AGB in Absatz 9.3, dass Festgelder auf keinen Fall vorzeitig gekündigt oder die Zinssätze geändert werden können.

    Das alles kann nicht gleichzeitig gelten. Es stellt sich daher die Frage, ob Absatz 1.3 sowie Absatz 2 nur auf den Zeitpunkt der Kontoeröffnung bzw. Festgeldanlage anwendbar sind oder ob das Kündigungsverbot für Festgelder einfach durch Verlegung des Wohnsitzes ins Ausland umgangen werden kann, wenn man woanders bessere Zinsen findet.

    Ich persönlich würde vermutlich auf Vertragserfüllung bestehen und der Bank schreiben, dass sie die Unklarheiten in ihren AGBs nicht zu Lasten des Kunden auslegen kann, weil sie diese AGB ja selbst geschrieben hat. Falls die Bank sich trotz ihrer AGB und dieses HInweises vom Vertrag lösen möchte, würde ich einen Anwalt konsultieren.

  • Uwe2025 16. August 2025 um 13:01

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Echt? Ich habe nicht nur 8500€ jährliche Zinsen bei der pbb, sondern auch noch mehrere Festgelder bei Raisin mit durchschnittlich 4% Zins (wollte die Frage hier aber nicht verkomplizieren). Allein von den Zinserträgen kann ich leben. Und das soll ich freiwillig aufgeben, nur weil ich innerhalb der EU umziehen möchte? Das ist Deine Ansicht der Dinge. Sollte die EU nicht möglichst unbürokratisch und einheitlich agieren? Oder was soll diese EU sonst bringen? Freihandelsabkommen kann man auch ohne EU aushandeln. Bist Du sicher, im richtigen Forum zu sein? Geht es hier darum, möglichst elegant sein Geld zu verbrennen?

    Das mag daran liegen, dass die EU für größere, gemeinsame Interessen der Staaten gegründet wurde, und nicht, um Einzelnen Rosinenpickerei zwischen den Ländern zu ermöglichen.

    Das wird auch nicht der einzige Vertrag sein, der wohnortgebunden abgeschlossen wurde, viele andere stehen stets auch zur Disposition mit (Sonder)Kündigung bei Umzug in der EU oder Auswanderung.

    Weit größere Gedanken gehören z.B. der (langfristigen - insbesondere wenn der gute aktuelle Festgeld-Zinssatz längst Geschichte ist) Krankenversicherung/- und Versorgung.

    Selbst wenn man z.B. seine deutsche Krankenversicherungskarte behält (z.B. als Rentner), wird man irgendwann in Spanien feststellen, dass man damit bei weitem nicht so gut versorgt ist wie hier in D. Viel Cash oder nur Privat, insbesondere im Notfall/Krankenhaus.

    Selbst erlebt, glücklicherweise privat abgesichert, und damit viele weite Fahrten zu wenigen „Öffentlichen“ und ewige Wartezeiten erspart (in meinem Fall nach Unfall Hausarzt vor Ort -war nur Privat-, Radiologie -war nur privat- und Klinik -privat mit Spezialist und keine Wartezeit, im Gegensatz zum nächsten öffentlichen Krankenhaus mit sehr langer Wartezeit).

  • Genau das ist die Frage, ob ein Festgeldvertrag gekündigt werden darf. Das darf ich ja auch nicht, wenn ich nur 2% Zinsen bekomme und woanders 5%. Das steht weder in den AGB noch sonst irgendwo. Aber da hier keiner die Ursprungsfrage wirklich beantworten kann, beende ich das jetzt auch erst einmal und kläre das anderweitig.

    Das hat aber nix mit der EU zu tun.

  • Genau das ist die Frage, ob ein Festgeldvertrag gekündigt werden darf. Das darf ich ja auch nicht, wenn ich nur 2% Zinsen bekomme und woanders 5%. Das steht weder in den AGB noch sonst irgendwo. Aber da hier keiner die Ursprungsfrage wirklich beantworten kann, beende ich das jetzt auch erst einmal und kläre das anderweitig.

    Der Vergleich hinkt, da es zwei komplett verschiedene Dinge sind. Eine Vertragspartei kann der anderen kündigen wenn diese gegen die Vertragsbedingungen verstößt. Wenn eine andere Bank mehr Zinsen zahlt, ist dies aber kein Verstoß gegen die Vertragsbedingungen, außer der Vertrag würde eine Klausel beinhalten, immer die höchsten Zinsen am Markt zu zahlen. Du hättest aber z.B. ein Kündigungsrecht wenn die Bank nicht mehr die Vertrag vereinbarten 4,25 % Zinsen zahlen würde, außer du hast mit unterschrieben, dass Zinsänderungen der Bank ein Vertragsbestandteil sind

    Das spielt überhaupt keine Rolle, ob es 8500€ oder 30.000 € sind...für 200tsd gibt es 8500€, wechsle ich auf derzeitige Zinsen, verliere ich in den nächsten 8 Jahren ca. 40.000€.

    Ähm nein. Bei einer 8 Järigen Anlage würdest du aktuell ca 2,25 % bekommen, also 2 % weniger: 200000 x 0,02 x 8 = 32000 € vor Steuer. Ohne es geprüft zu haben übernehme ich mal deine 21 % Steuer für Spanien = 32000 x 0,79 = 25280 €.

    Daher selbst wenn du das Geld nicht entnimmst und wir Zinseszinsen mitrechnen sind wir von 40000 weit entfernt.

    Was nicht ganz ersichtlich ist, ob du nun von den Zinsen lebens kannst oder dies auch tatsächlich tust bzw in Spanien dann vorhast. Denn je nachdem wo die Zinsen beim Auslaufen der Festgelder stehen, selbst du diese hier weiterlaufen lassen kannst, kann der zukünftige Zins ja dem aktuellen entsprechen oder sogar niedriger sein.

    Zumal hier ja nichtmal Inflation berücksichtigt ist und du von den 4,25 % im Schnitt nur ca. die Hälfte entnehmen kannst. Daher je nachdem wie die nächsten Jahre aussehen sollte man ggf. generell eine andere Strategie planen.

  • Hatte ich bereits erwähnt, dass das Thema erledigt ist und ich mich anderweitig darum kümmere? Es ist mir völlig egal, wenn einige nicht verstehen, dass sich nach Abschluss eines Vertrages die Lebensplanung ändern kann. Das ist auch keine Rosinenpickerei und auch kein Vertragsbruch, denn es steht nicht im Vertrag. Wenigstens einer hier (Danke) hat sich mal die AGB angeschaut, anstatt von Brechen der Bedingungen zu faseln. Es ist mir auch egal, ob ich nun 25tsd € oder 40tsd € verlieren würde. 25tsd kann derjenige gerne verbrennen, ich jedoch nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Darum bin ich übrigens in diesem Forum, um mein Geld zu erhalten oder zu vermehren und nicht, um mir kommunistische angehauchte Ratschläge geben zu lassen. Hätte ich einen Vertrag mit der Bank über 10 Jahre und 2% Zinsen und es gäbe gerade 6%, bin ich mir sicher, die Bank hätte überhaupt kein Problem mit dem Umzug, denn es steht ja auch nichts davon in den AGB, das dies ein Kündigungsgrund ist.

  • Hatte ich bereits erwähnt, dass das Thema erledigt ist und ich mich anderweitig darum kümmere? Es ist mir völlig egal, wenn einige nicht verstehen, dass sich nach Abschluss eines Vertrages die Lebensplanung ändern kann. Das ist auch keine Rosinenpickerei und auch kein Vertragsbruch, denn es steht nicht im Vertrag. Wenigstens einer hier (Danke) hat sich mal die AGB angeschaut, anstatt von Brechen der Bedingungen zu faseln. Es ist mir auch egal, ob ich nun 25tsd € oder 40tsd € verlieren würde. 25tsd kann derjenige gerne verbrennen, ich jedoch nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Darum bin ich übrigens in diesem Forum, um mein Geld zu erhalten oder zu vermehren und nicht, um mir kommunistische angehauchte Ratschläge geben zu lassen. Hätte ich einen Vertrag mit der Bank über 10 Jahre und 2% Zinsen und es gäbe gerade 6%, bin ich mir sicher, die Bank hätte überhaupt kein Problem mit dem Umzug, denn es steht ja auch nichts davon in den AGB, das dies ein Kündigungsgrund ist.

    Hier steht doch kale, dass nur eine Person mit Wohnsitz in D Kontoinhaber des Festgeldkontos sein kann.

  • Ich persönlich würde vermutlich auf Vertragserfüllung bestehen und der Bank schreiben, dass sie die Unklarheiten in ihren AGBs nicht zu Lasten des Kunden auslegen kann, weil sie diese AGB ja selbst geschrieben hat. Falls die Bank sich trotz ihrer AGB und dieses HInweises vom Vertrag lösen möchte, würde ich einen Anwalt konsultieren.

    Da aber in dem Fall Festgeld nur mit Tagesgeld geht würde ein guter Anwalt der Bank schlicht und ergreifend argumentieren das dies zusammenhängt.

    Da das Konstrukt so geschaltet ist das Einzahlungen, Zinszahlungen etc. nur auf das Tagesgeldkonto der gleichen Bank gehen, nutzt ihm das Festgeld auch nichts, da es beim Tagesgeld relativ unstrittig ist, dass dies einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland voraussetzt ("Kontoinhaber können nur natürliche Personen sein, die ihren Wohn-
    sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben"). Daher ohne das Tagesgeldkonto könnte er weder die Zinsen kassieren noch sich nach Ende der Laufzeit das Geld auszahlen lassen, selbst wenn die Bank ein fortbestehen des Festgeldkontos akzeptieren würde.

    Uwe2025 du bist halt ein klassischer Fall von "wenn mir die Antworten nicht passen werde ich pampig und alle anderen sind doof".

    Außerdem liegt es ja dir: es steht dir jederzeit frei bis zum Ende der Vertragslaufzeit deinen Wohnsitz in Deutschland zu belassen und ich bin mir sicher in dem Fall wird sich die Bank an ihren Vertrag halten.

    Hätte ich einen Vertrag mit der Bank über 10 Jahre und 2% Zinsen und es gäbe gerade 6%, bin ich mir sicher, die Bank hätte überhaupt kein Problem mit dem Umzug, denn es steht ja auch nichts davon in den AGB, das dies ein Kündigungsgrund ist.

    Doch auch das wäre kein Kündigungsgrund und ich bin mir ebenfalls ziemlich sicher, dass die Bank ein Problem mit dem Umzug hätte und ebenfalls auf den bestehenden Vertrag verweisen würde, denn in dem Fall wird die Bank wahrscheinlich ein gutes Zinsdifferenzgeschäft machen, da sie dir nur 2 % zahlen müsste, in einem Umfeld in dem sie 6 % zahlen könnte, mit deinem Geld aber mehr als 2 % verdient.

    Ein großteil der Bankgewinne beruhen ja auf solchen Zinsdifferenzen nicht umsonst bekommte man aktuell auf vielen Tagesgeldkonten weniger als 1 % Zinsen.

  • Aermelschoner Die Sonderbedingungen habe ich definitiv nicht bekommen. Die Bedingungen sind von 2025. Nur für Tagesgeld habe ich welche bekommen in 2023. Hat nur 1,7MB, lässt sich aber als PDF nicht hochladen. Da steht tatsächlich dieser Satz drin, aber für Tagesgeld. Ich werde mich damit nochmal an die pbb wenden. Danke erstmal.

  • Aermelschoner

    Ich bin nicht darauf gekommen, dass sich die Sonderbedingungen Festgeld unter einem der Punkte "Festgeldanlagen EURO" befinden, da es für alle anderen Bedingungen rechts daneben steht. So viel Ehrlichkeit muss sein. Damit habe ich wohl keine Chance gegen die Bank. Man kann nicht immer gewinnen. Danke für Deine Bemühungen.


  • Uwe2025 16. August 2025 um 19:21

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.