Weltmärkte mit 5 ETF erfolgreich und günstig abdecken

  • Ich finde sowohl den ARERO als auch die Vanguard LS 60 / 80 gut.
    Den ARERO habe ich mir 2019 sehr genau angesehen, weil ich zunächst überlegt habe den als alleiniges Investment zu nehmen.
    Letztlich habe ich mich aber für 100% Aktien-ETF und die Eigenmischung entschieden, weil ich schon 'sicheres' Vermögen hatte (alte Kapitallebensversicherung, stillgelegte bAV). Mit dem ARERO wäre mir dann meine Aktienquote zu niedrig gewesen.
    Über die letzten 3 Jahre liege ich mit meinem Eigenbau Portfolio (70 weltweite Aktien/30% 'sichere' Anlagen) auf dem Niveau des Vanguard LS 60

    Aber für einen Langzeitsparer der in jungen Jahren anfängt und der sich keine Gedanken machen will ist m.E. so ein Vanguard LS 60 oder LS80 mit etwas Tagesgeld ein Produkt fürs ganze Leben.

  • das behauptest Du ja immer wieder, aber stimmt eben nicht. In einem LS Produkt, sind eben keineswegs nur maximal risikoarme (z.b. dt. Staats)Anleihen in Heimatwährung im Portfolio, sondern eben weltweite Staats- und Unternehmensanleihen, mit höherer Renditechance als kurzlaufende dt. Staatsanleihen, aber eben auch höherem Risiko. Keine Rendite ohne Risiko, Du spielst das Risiko dieser Anleihen nur runter und setzt es gleich mit den maximal risikoarmen.

    Das tue ich nicht und habe ich nie getan. Du liest etwas in meine Beiträge, das nicht dort steht. Ich habe nur ein Multi-Asset-Produkt mit der gleichen Asset-Allokation in Einzelinvestments verglichen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Übrigens würde ich aus dem Thema nicht (wieder) einen Kreuzzug veranstalten.

    Jedes Portfolio hat ein Rendite-/Risiko-Profil. Es spielt auf Portfolioebene langfristig keine große Rolle, ob du 40% Aggregate-Bonds in Heimatwährung im Portfolio hast oder 20% Geldmarkt. Beides hat Vor- und Nachteile und beides hat eine Berechtigung. Die Gesamtrendite und das Risiko sind allerdings sehr ähnlich. Du versuchst (wieder mal) eine Herangehensweise, die nicht der deinigen (und der meinigen) entspricht, madig zu machen, weil der Fuchs das so gesagt hat (früher war es immer Georg). Das finde ich albern.

    Die Lifestrategy Produkte sind richtig gut und lösen ein paar grundsätzliche Probleme für viele Anleger. Die Wahrscheinlichkeit, dass du sie mit deiner Vermögensverwaltung risikoadjustiert schlagen wirst, geht gegen Null. Wie übrigens auch bei fast allen professionellen Vermögensverwaltern.

    Auch mein 90/10-Portfolio wird sich ,,schwer tun" den LS80 risikoadjustiert outzuperformen.

  • Also ich persönlich habe das immer so verstanden das man risikoreich und risikoarm vor allem über die gesamte ansparphase rebalanced.

    das liest man oft, auch hier im Forum, aber es ergibt keinen Sinn. Finanztip selber ist da schon logischer unterwegs mit dem "Töpfe Prinzip". Girokonto für alles was so ständig anfällt aber nicht mehr als nötig, fixe Summe TG für unvorhergesehenes bzw. um ein paar Monate davon leben zu können (z.B. bei Arbeitstplatzverlust), aber nicht mehr als nötig. Der Rest soll in risikoreich investiert werden und Rendite bringen.

    Kommer geht da ein Stück weiter und sagt mind 12 Monate ist für den Seelenfrieden wichtig um eben auch bei Arbeitsplatzverlust nicht in Panik zu verfallen und immer ruhig schlafen zu können, aber eine z.B. fixe dauerhafte 60/40 Aufteilung (also immer rebalancen und den risikoarmen Teil im gleichen Anteil zu erhöhen oder auch zu reduzieren) macht keinen Sinn, der mögliche unvorhergesehene Bedarf den man damit sicher decken will, steigt ja nicht zwingend dadurch, dass die Aktien mehr oder weniger Wert geworden sind. Der Bedarf kann natürlich steigen/sinken wenn man mehr/weniger Verantwortung trägt ggü der Familie oder Verbindlichkeiten bedienen muss oder wegfallen (Hauskredit), deswegen sollte der risikoarme Anteil immer den aktuellen Lebensumständen bzw. Bedürfnissen angepasst werden, aber nicht an die Entwicklung der Aktienmärkte gekoppelt werden.

  • Das tue ich nicht und habe ich nie getan. Du liest etwas in meine Beiträge, das nicht dort steht. Ich habe nur ein Multi-Asset-Produkt mit der gleichen Asset-Allokation in Einzelinvestments verglichen. Nicht mehr und nicht weniger.

    ich will das jetzt nicht raussuchen, aber Du hast mehrfach das Risiko der Anleihen im LS runtergespielt, dass das ja immer noch top Anleihen wären und quasi gleich riskant wären wie dt. Staatsanleihen. Dass das nicht stimmt, sollte Dir spätestens 22/23 klar geworden sein.

    Es steht doch außer Frage, dass kurze dt. Staatsanleihen weniger Rendite (bei weniger Schwankung) bringen als die Anleihen in den LS Produkten und das sollte man miteinander vergleichen wenn man das Gesamtportfolio betrachtet. Ich plädiere wie Kommer und andere dafür, dass der risikoarme Teil eben auch möglichst risikoarm ist und dafür aber so klein wie nötig bleibt, und der risikoreiche Teil nicht durch nur scheinbar risikoarme Anleihen verwässert wird und so ein scheinbar besseres Risiko/Rendite Profil ergibt. Die Anleihen im LS haben ein (deutlich) höheres Risiko als möglichst kurzlaufende Staatsanleihen in Heimatwährung aber eine geringere Renditechance als Aktien.

  • ich will das jetzt nicht raussuchen, aber Du hast mehrfach das Risiko der Anleihen im LS runtergespielt, dass das ja immer noch top Anleihen wären und quasi gleich riskant wären wie dt. Staatsanleihen. Dass das nicht stimmt, sollte Dir spätestens 22/23 klar geworden sein.

    Ich habe die Risken von Aggregate Bonds nie runter gespielt oder als gleichwertig zu deutschen Staatsanleihen betrachtet. Tatsache ist: Eine Beimischung von 40% Aggregate Bonds senkt das Risiko eines aktienlastigeren Portfolios deutlich. Auch wenn man 2022 inkludiert. Siehe hier:

    The global 60/40 portfolio: Steady as she goes | Vanguard UK Professional
    After losses in 2022, returns for the 60/40 portfolio are again positive, reaffirming this allocation’s benefits.
    www.vanguard.co.uk
    Zitat von Taust

    Die Anleihen im LS haben ein (deutlich) höheres Risiko als möglichst kurzlaufende Staatsanleihen in Heimatwährung aber eine geringere Renditechance als Aktien.

    Für sich betrachtet ist das richtig. Auf Portfolioebene spielt es langfristig fast keine Rolle. Ich bevorzuge ebenfalls eine Aufteilung nach risikobehaftet+risikoarm, also Welt-ETF+Geldmarkt (=kurzlaufende Staatsanleihen AAA). Mein Gesamtportfolio mit der 90/10 Aufteilung wird sich langfristig aber nicht sonderlich von einem LS80 unterscheiden. Genauso wenig wie eine 80/20 Aktien/Geldmarkt-Aufteilung nicht sonderlich von einem LS60 abweichen wird. Sowohl bei der Gesamtrendite, also auch beim Risiko (auf Portfolioebene! Nicht die einzelnen Assets). Wie gesagt: Beides hat Vor- und Nachteile und beides hat eine Berechtigung.

    Wer heute sein Vermögen in einem Lifestrategy-Produkt verwaltet macht nichts falsch.

  • Aber für einen Langzeitsparer der in jungen Jahren anfängt und der sich keine Gedanken machen will ist m.E. so ein Vanguard LS 60 oder LS80 mit etwas Tagesgeld ein Produkt fürs ganze Leben.

    Ich denke, es ist für finanzaffine ETF-Anleger, die sich ein kompliziertes Portfolio gebastelt haben, und ganz besonders für Vermögensverwalter oder andere, die mit Asset-Allokation ihr Geld verdienen, extrem schwer zuzugeben, dass eigentlich ein einziges Produkt ausreichen würde. Das ist unglaublich kontraintuitiv und sagt im Endeffekt: „Deine ganze Mühe ist umsonst und alles, was du bisher gemacht hast, war nicht viel wert.“ Das muss man sich erst einmal eingestehen können. Aber die Zahlen lügen nicht: Einfaches und günstiges Multi-Asset schlägt so gut wie jeden Anleger – egal ob Amateur oder Profi.

  • Man unterliegt nämlich dem gleichen Fehler wie Du, dass man meint, man hätte damit weniger Risiko aber im Verhältnis mehr Rendite, dem ist aber nicht so: keine Rendite ohne Risiko.

    Bitte das in dem berühmten Thread über das Produkt „Vanguard LifeStrategy 60%“ fortsetzten. Der ist aber schon sehr lang.

    Vielleicht einen neuen Thread über Multiasset-Produkte eröffnen ?

  • Man unterliegt nämlich dem gleichen Fehler wie Du, dass man meint, man hätte damit weniger Risiko aber im Verhältnis mehr Rendite, dem ist aber nicht so: keine Rendite ohne Risiko.

    Danke Tomarcy. Den Teil habe ich glatt übersehen. Der rote Teil ist richtig. Der blaue Teil ist genau das Gegenteil was das Markowitz-Modell sagt. Magst du das näher ausführen, Taust? Wie kommst du darauf?

    Zitat von Markowitz-Modell

    Das Markowitz-Modell, auch als Moderne Portfoliotheorie bekannt, ist ein mathematisches Konzept zur Optimierung von Investmentportfolios, das Rendite und Risiko in den Mittelpunkt stellt. Es besagt, dass Anleger durch Diversifikation, also die Kombination von Anlageklassen, die sich nicht gleich entwickeln (niedrige oder negative Korrelationen), das Risiko bei gleichem oder sogar höherem Ertragsniveau reduzieren können. Ziel ist es, die Kombination von Anlagen zu finden, die die höchste erwartete Rendite für ein gegebenes Risikoniveau bietet, was als effizientes Portfolio oder Effizienzgrenze bezeichnet wird.

  • Eine Beimischung von 40% Aggregate Bonds senkt das Risiko eines aktienlastigeren Portfolios deutlich

    aber eben auch die Renditechancen bzw. die langfristige Rendite ggü 100% Aktien im risikoreichen Teil, und zwar deutlich.

    Mein Gesamtportfolio mit der 90/10 Aufteilung wird sich langfristig aber nicht sonderlich von einem LS80 unterscheiden.

    rein von der Rendite her, ohne Entnahmebetrachtung, kann das so sein, das Problem ist aber, dass der mit dem LS80 eben auch noch einen wirklich sicheren Teil zusätzlich braucht und Du mit dem 90/10 nicht.

    Bei Dir, und jedem anderen der den sicheren Teil getrennt in so einer Höhe wählt, dass einem ein Aktien crash für eine Zeit x (ob 3 Monate oder 5 Jahre ist dann die eigentliche Frage der pers. Risikotragfähigkeit) völlig egal sein kann, kann der riskante Teil (also die 90% Aktien) schwanken wie sie wollen, Du hast immer ausreichend Mittel (die 10% in quasi schwankungslosen TG/GMF/kurze dt. Staatsanleihen) um davon Dein Leben temporär bestreiten zu können, ohne die Aktien im crash anfassen zu müssen.

    Dein Vergleich (dass sich das kaum unterscheidet) macht nur Sinn, wenn der mit dem LS80 kein zusätzliches Polster hat. Aber wenn der Aktienmarkt 50% crasht, dann sind da trotzdem 40% der Gesamtallokation (LS80) weg, selbst wenn die Anleihen nicht crashen. Im schlimmsten Fall gehen die auch mit runter und Du hast nur minimal weniger Minus im Portfolio als bei 90% Aktien und 10% TG, aber Du MUSST ohne zusätzlichen Puffer daraus entnehmen, und man muss eben aus beiden entnehmen.

    Hier wäre sogar eine Trennung in 80% Aktien und 20% aggregate Bond besser, weil man dann gezielt aus dem Bond Anteil entnehmen kann, wenn der hoffentlich nicht mit den Aktien oder weniger fällt.
    Aber da die 20% Bond auch schwanken und nicht wirklich möglichst sicher sind, ist es sinnvoller, gleich weniger, dafür aber wirklich möglichst risikoarme Anlagen zu nehmen und dafür den Aktienteil zu erhöhen.

    Der LS80 ist eben auch komplett dem riskanten Teil zuzurechnen, auch und gerade weil man eben nicht getrennt entnehmen kann.

    Der mit dem LS80 braucht also zusätzlich auch noch einen wirklich sicheren Teil, nur wie hoch soll der jetzt sein im Vergleich zur Trennung?

    Und da kommt eben wieder der Ansatz ins Spiel, dass der immer so hoch sein sollte, dass es einem für Zeit x egal sein muss, was im riskanten Teil passiert und man davon leben kann im crash.

    Man kann auch 100% Aktien fahren wie Georg, ganz ohne Puffer. Der geht halt in der Ansparphase das Risiko ein, dass er immer einen Job/ein Einkommen hat das Ihm das Leben sichert, dass Ihm der crash auch bei 100% Aktien egal sein kann.

    Rein statistisch, ist das sogar über die ganze Lebensdauer hinweg fast immer der beste Weg für das Gesamtvermögen, aber es muss man erst mal aushalten, ein echter crash ohne Rücklagen.

  • Nachtrag bevor wieder wer kommt und das moniert:

    es gibt keine "sicheren" Anlagen. Wenn ich trotzdem mal von "sicheren Anlagen" schreibe bedeutet das "möglichst risiko/schwankungsarm", eben TG/GMF/kurze dt. Staatsanleihen in Heimatwährung

  • aber eben auch die Renditechancen bzw. die langfristige Rendite ggü 100% Aktien im risikoreichen Teil, und zwar deutlich.

    Genau. Wie bei Immobilien, Geldmarkt, Edelmetalle,... je weiter weg man von einem 100% Aktien-Portfolio geht, desto geringer die Gesamtrendite. Interessant ist allerdings, dass die Rendite nicht im gleichen Verhältnis sinkt, wie das Risiko. Die risikoadjustierte Rendite steigt somit. Und wenn jemandem die Rendite ausreicht, ist das ein ziemlich guter Deal. Rendite ist halt nicht alles.

    Zitat von Taust

    rein von der Rendite her, ohne Entnahmebetrachtung, kann das so sein, das Problem ist aber, dass der mit dem LS80 eben auch noch einen wirklich sicheren Teil zusätzlich braucht und Du mit dem 90/10 nicht.

    Ist das so? Je nach Vermögenshöhe und Entnahmebetrag ist ein maximal risikoarmer Teil meines Erachtens optional . Wer heute zum Beispiel stur aus einem 60/40 Multi-Asset-Portfolio entnimmt und die wenigen 10-25%-drawdowns einfach ,,durchreitet", kann damit sehr gut klarkommen. Auch ohne Geldmarkt-ETF. Wer es schafft seinen Entnahmebetrag anzupassen sogar sehr gut. Der Geldmarkt-ETF schwankt zwar nicht in der Krise, kostet aber in den Jahren und Jahrzehnten dazwischen richtig Geld. Nach Inflation und Steuern ist der dauerhaft negativ. Ich habe mich dafür entschieden. Andere machen es nicht. Auf lange Sicht ist es m.E. ziemlich egal wie man es macht.

    Zitat von Taust

    Bei Dir, und jedem anderen der den sicheren Teil getrennt in so einer Höhe wählt, dass einem ein Aktien crash für eine Zeit x (ob 3 Monate oder 5 Jahre ist dann die eigentliche Frage der pers. Risikotragfähigkeit) völlig egal sein kann, kann der riskante Teil (also die 90% Aktien) schwanken wie sie wollen, Du hast immer ausreichend Mittel (die 10% in quasi schwankungslosen TG/GMF/kurze dt. Staatsanleihen) um davon Dein Leben temporär bestreiten zu können, ohne die Aktien im crash anfassen zu müssen.

    Klar. Das ist meine Herangehensweise. Wenn ich allerdings immer aus einem Multi-Asset-ETF, der sich automatisch anpasst, entnehmen würde, hätte ich sehr wahrscheinlich das gleiche Ergebnis. Der kauft in der Krise auch Aktien nach und verkauft Anleihen. Problematisch ist halt immer die Definition von ,,Krise". Was ist das? -20% oder Minus 40%? Wann ist sie vorbei? Beim nächsten ATH? Wie viele Jahre soll man risikoarm vorhalten? 5 Jahre? Oder besser 15 Jahre? Was wenn es länger dauert? Dann also doch zum absoluten Tiefpunkt Aktien verkaufen? Man wird zwangsläufig zum Market-Timer. Und das geht meistens in die Hose.

    Mit einem Multi-Asset-Produkt hat man solche Probleme nicht.

    Zitat von Taust

    Dein Vergleich (dass sich das kaum unterscheidet) macht nur Sinn, wenn der mit dem LS80 kein zusätzliches Polster hat. Aber wenn der Aktienmarkt 50% crasht, dann sind da trotzdem 40% der Gesamtallokation (LS80) weg, selbst wenn die Anleihen nicht crashen. Im schlimmsten Fall gehen die auch mit runter und Du hast nur minimal weniger Minus im Portfolio als bei 90% Aktien und 10% TG, aber Du MUSST ohne zusätzlichen Puffer daraus entnehmen, und man muss eben aus beiden entnehmen.

    Rechne dir das doch mal durch, ob es so einen großen Unterschied macht. Du selbst hast doch mal die Cederburg-Studie genannt, oder? Der geht von 100% Aktien ohne Puffer aus und entnimmt auch daraus. Auch in der Krise.

    In der Theorie hört sich das 2-Töpfe-Prinzip gut an: In guten Zeiten aus Topf eins und in schlechten Zeiten aus Topf zwei. Aber in der Praxis ist das halt schon was anderes. Topf zwei rentiert negativ. Auch mal 10-15 Jahre bis zu einer Krise. Dann kommt sie und dauert doppelt so lange wie der Topf drin hat. Was dann? Im Endeffekt müssen da viele Parameter mitspielen, dass es aufgeht. Vor allem die Inflation.

    Es gibt da viele Herangehensweisen und ich denke keine davon ist wirklich deutlich besser. Je nach Entwicklung könnte das eine oder das andere besser funktionieren. Aber die kennen wir heute halt noch nicht.

  • Du selbst hast doch mal die Cederburg-Studie genannt, oder? Der geht von 100% Aktien ohne Puffer aus und entnimmt auch daraus.

    sag ich doch, und das macht auch Georg...aber eben 100% Aktien und nicht 80/20 oder 60/40 etc...

    Das ist ja der Witz: wenn man schon auf den echten möglichst risikoarmen Teil verzichtet, dann auch 100% Aktien und nicht 80/20 oder 60/40 und schon gar nicht kombiniert in einem Produkt. Da ist historisch betrachtet 100% Aktien das sicherste was man machen konnte, sogar besser als ein getrenntes 80/20 oder 60/40 oder was auch immer, gegen kombiniert sowieso.

    Die geringere Schwankung hat eben auch geringere Rendite zur Folge

  • sag ich doch, und das macht auch Georg...aber eben 100% Aktien und nicht 80/20 oder 60/40 etc...

    Das ist ja der Witz: wenn man schon auf den echten möglichst risikoarmen Teil verzichtet, dann auch 100% Aktien und nicht 80/20 oder 60/40 und schon gar nicht kombiniert in einem Produkt. Da ist historisch betrachtet 100% Aktien das sicherste was man machen konnte, sogar besser als ein getrenntes 80/20 oder 60/40 oder was auch immer, gegen kombiniert sowieso.

    Kommt drauf an. Die hohen Schwankungen halten viele halt nicht aus. Und das Renditereihenfolgerisiko ist schon heftig, wenn man auf die Kohle angewiesen ist. Das kann man mit Multi-Asset schon deutlich drücken. Ab einer bestimmten Vermögenshöhe ist es natürlich egal. Wie gesagt: Die Rendite eines 60/40 ist zwar geringer, aber sie sinkt nicht so stark wie das Risiko. Ab einer Aktienquote von ca. 70% wird jedes Zehntel Mehrrendite mit deutlich mehr Schwankung ,,erkauft".

    Laut Vanguard war die Rendite (10 Jahre nachlaufend) bei einem 60/40 Multi-Asset noch nie negativ. Die Durchschnittsrendite liegt bei 6,8% nominal und selbst in der schlimmsten Krise in den letzten 100 Jahren, war der maximale drawdown bei -30%. Mit sowas kann man schon anders planen als mit 100%-Aktien. Stell dir mal von du warst 100% in Aktien in 2008. Beginn der Entnahmephase und das Depot geht erst mal 50-55% in die Knie. Und kommt auch erst mal 15 Jahre nicht mehr richtig hoch. Da ist schnell Schluss mit lustigem Ruhestand. Und die Zwei-Töpfe-Strategie mit dem risikoarmen Teil und 5 Jahren Lebenshaltungskosten funktionierte auch nicht mehr. Es sei denn man hatte den Begriff ,,Krise" so definiert, das es zeitlich genau gepasst hat. Ziemlich unwahrscheinlich, wenn du mich fragst.

    Wie gesagt: Es geht hier um Anleger, die das Geld brauchen. Ab einer bestimmten Vermögenshöhe ist es egal (ich lebe nicht anders, wenn es mal 50% runter geht).

  • In der Theorie ist das so. In der Praxis nicht. Wenn die Aktienmärkte um 40-50% abschmieren, kann man die Allokation nicht mehr mit gezielten Entnahmen steuern. Dazu kommt, dass du erst mal definieren musst was ein Crash und was eine Erholung ist. Crash ab wann? Minus 5%? 10%? 20%? Und wann ist der Crash vorbei? Beim nächsten ATH? Oder schon früher? Was wenn das nächste ATH 15 Jahre dauert? Oder 20 Jahre? Dann mit Inflationsausgleich oder ohne? Also vielleicht erst in 25 Jahren? Reicht der risikoarme Topf dann? Und was wenn nicht?

    Über kurz oder lang ist man bei sowas beim market timing. Und das geht selten gut aus.

    Das meinte ich auch mit unter das es extrem viele faktoren gibt. Ich peraönlich sehe 5-10% nicht als aktiencrash. aber da ne gebaue linie zu tuehen, wäre für mich eigentlich kaum möglich.

    Obs da ein ath haben muss um den crash zu beenden, da würde ich ganz entschieden und klar jein sagten😁🤔

    Nur wenn man sich was auszahlt, gehe ich davon aus das man sich zumindest etwas an (seine) regeln hält. Wie gesagt im 50% aktiencrash, würde man über die entnahme der anleihen ja automatisch rebalancen.

  • ich komm bei Dir nicht mehr mit.....

    drüben im LS60 thread schreibt Amnesty vorhin auch das was ich sage...

    Der in den Lifestrategy ETFs enthaltene Global Aggregate Bonds ist ebenfalls nicht risikoarm. D.h. Du bräuchtest auch damit noch einen risikoarmen ETF zusätzlich zum Lifestrategy (wenn Du Schwankungen reduzieren möchtest).

    Du antwortest darauf, dass Amnesty das richtig zusammengefasst hat und hier sagst Du das Gegenteil.

    Der Vanguard Werbetext aus Deinem Link für die LS Produkte betrachtet es seit 1997, nicht seit 100a wie Du suggerierst, mit Start kurz vor den beiden schlimmsten Aktienkrisen in eben den letzten 30a (2000 und 2008) und selbst in dem Zeitraum bis jetzt wären 100% Aktien besser/sicherer gewesen für das Vermögen. Ganz nebenbei was Vanguard so lapidar im Nebensatz erwähnt: das alles gilt für in $ gerechnet, das Thema Heimatwährung im sicheren Anteil blendest Du halt auch völlig aus

    Und die schlimmste Krise in den letzten 100a war auch immer noch die Weltwirtschaftskrise 1929 und nicht die Finanzkrise 2008...

    Die Vanguard Werbung wirkt bei Dir zumindest, aber was ich mich vor allem frage: warum machst Du es denn dann selber nicht? Du machst ja genau das Gegenteil von dem was Du hier promotest und eben das was ich vorschlage. Gerade bei Deinem Vermögen sollte doch alles in LS80 oder LS60 (oder gemischt für "LS70") dann doch ideal sein für den Vermögenserhalt? Ausschüttend gibt es die auch, also warum 90% in Aktien in doppelt so teuren Kommer ETF und 10% in möglichst risikoarme Anlagen, genau so wie ich sage (bzw. ich sage, nur soviel wie für jeden nötig darin, aber ich stelle mir für später eine ähnliche absolute Höhe in "sicheren" Anlagen vor wie Du es jetzt auch hast).

    Ich habe nichts grundsätzlich gegen die LS Produkte (ich hab mir die am Anfang sogar selbst überlegt), aber es muss einem klar sein, dass man damit nicht das Risiko steuert, die LS Produkte gehören zu 100% zu dem Risikoteil der Anlage und auch nicht anteilig zur risikoarmen Seite.

    Man kann auf die risikoarme Seite komplett verzichten und 100% Aktien fahren wer die höhere Schwankung aushält, historisch wie gesagt sogar das beste und sicherste fürs Vermögen auch in der Entnahmephase, aber wer eh einen risikoarmen Teil braucht/will, der sollte den so risikoarm wie möglich und in für sich passender Höhe gestalten, und dafür auf der riskanten Seite die bessere Rendite anstreben.

    Dazu kommt für mich persönlich: Investiere in nichts was Du nicht komplett verstehst. dt. Staatsanleihen geht noch (aber auch da ist es schon komplexer als bei Aktien), aber bei Unternehmensanleihen bin ich weit davon entfernt das wirklich zu verstehen. Das klingt im ersten Moment einfacher als es wirklich ist, die Zusammenhänge sind aber mehr als komplex.

  • ich komm bei Dir nicht mehr mit.....

    Ich bei dir auch nicht. Auf der einen Seite propagierst du Georg und Cederburg, die ein 100%-Aktien-Portfolio fahren und auf der anderen Seite siehst du den LS60 als riskantes Investment, das noch eine risikoarme Komponente benötige. Selbst bist du jedoch weder 100% in Aktien, noch auch nur annähernd so diversifiziert wie ein Multi-Asset-ETF. Ich glaube es geht dir bei der Diskussion (wie bei vielen anderen hier im Forum) nur um Rechthaberei. Du bist noch immer gefangen im Gestaltungsdrang und suchst nach einer perfekten Lösung, die es nicht gibt und nie geben wird. Jede Strategie, die nicht deiner eigenen (momentanen) Strategie entspricht, wird madig gemacht. Ziemlich albern, wenn du mich fragst.

    Ich denke man macht mit einem LS80 oder LS60 nichts falsch. Das sind hervorragende Produkte mit denen sich ein Privatanleger kostengünstig und breit aufstellen kann. Ich glaube auch nicht, dass viele Privatanleger und Profis, die Marke-Eigenbau fahren, langfristig besser sein werden. Zumindest zeigen Untersuchungen, dass sie es bisher fast alle nicht geschafft haben.

    Zitat von Taust

    Die Vanguard Werbung wirkt bei Dir zumindest, aber was ich mich vor allem frage: warum machst Du es denn dann selber nicht? Du machst ja genau das Gegenteil von dem was Du hier promotest und eben das was ich vorschlage.

    Muss man jede Strategie kritisieren und für schlecht erachten, nur weil man selbst etwas anderes im Portfolio hat? Seltsame Denke. :/

    Ich habe mehrfach erwähnt, dass beides Vor- und Nachteile hat. Ich habe mich gegen die LS-Produkte entschieden. Ich verstehe aber jeden, der sich dafür entscheidet.

  • Ich mach einfach wieder den blauen Balken, ist besser. Deine persönlichen Angriffe haben sich nicht gebessert.

    Alles klar. Am besten über alles blaue Balken legen, die nicht deiner Meinung sind. Das macht das Leben viel einfacher.;) Keine Ahnung warum du in diesem Forum bist, wenn du nur deine Sichtweise akzeptieren kannst. Persönliche Angriffe sehe ich keine. Nur jemanden, der nicht akzeptieren kann, dass es Menschen gibt, die etwas anders sehen als man selbst.

  • Nur wenn man sich was auszahlt, gehe ich davon aus das man sich zumindest etwas an (seine) regeln hält.

    Das Interessante an der Kapitalanlage ist, dass fast jeder denkt es sei ein Thema mit Zahlen, Mathematik und rationalen Entscheidungen. Zumindest viele passive Anleger denken so. Wie du an diesem Forum siehst, ist das Gegenteil der Fall. Kapitalanlage sind vor allem Emotionen, Die meisten, die hier schreiben, haben noch nie einen richtigen Crash und Bärenmarkt mitgemacht. Sie denken vielleicht sogar, dass Corona ein solcher gewesen sei.

    Meistens werden nämlich solche Regeln und Strategien ziemlich schnell über Bord geworfen, wenn die Bude brennt. Deshalb ist es so wichtig, dass sie einfach sind und nur schwer über Bord geworfen werden können. Grundsätzlich gilt: Je weniger Zeilen im Depot, desto besser. Und je genauer die Definitionen sind, umso besser. ,,Im Crash schichte ABC in DEF...." ist eine sehr schwammige Regel, weil weder Crash noch ,,kein Crash mehr" genau definiert ist.

    ,,Mein ganzes Geld liegt in diesem Produkt und das bleibt auch so" ist dagegen einfach zu verstehen.

  • Grundsätzlich gilt: Je weniger Zeilen im Depot, desto besser.

    Du bist echt der Beste...mir das vorwerfen

    Jede Strategie, die nicht deiner eigenen (momentanen) Strategie entspricht, wird madig gemacht. Ziemlich albern, wenn du mich fragst.

    Muss man jede Strategie kritisieren und für schlecht erachten, nur weil man selbst etwas anderes im Portfolio hat? Seltsame Denke. :/

    was ich übrigens mitnichten gemacht habe, ich sage nur dass die LS Produkte zu 100% dem risikoreichen Teil im Portfolio zuzuordnen sind und das ist halt so...ich mache da nichts madig, man sollte das nur verstehen. Und ich sage: Risiko ist für mich weniger die Wertschwankung an sich, sondern eben dass man Pleite geht über die ganze Anlagezeit...das ist alles

    Aber selber dann sowas wie oben raushauen...

    DU findest halt weniger Zeilen im Depot für Dich besser, für andere sind 2,3 oder auch 5 und mehr Zeilen besser. DU machst also alles madig was nicht Deiner eigenen (momentanen) Strategie entspricht.